Eine Frage der Perspektive

Oder: Es sind immer die "Ande­ren" die irren ....

"Wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nach­ti­gall!" - so spricht der Volks­mund und wir ken­nen Alle Bei­spie­le, dass das in der Wirk­lich­keit sei­nen Aus­druck findet.

Kürz­lich las ich einen Kom­men­tar zu einer Erör­te­rung über die Schwam­mig­keit von Begrif­fen deren Benut­zung in den Medi­en als "ein­deu­tig" ange­se­hen wird - was natür­lich schon wegen der Viel­falt der mensch­li­chen Natur nie zutref­fend sein kann. In die­sem Kom­men­tar fin­det sich fol­gen­de Passage:

.. Zum Bei­spiel singt auch der Baju­wa­re jeden Sonn­tag aus vol­ler Keh­le Allah U Akhbar, jedoch nicht auf ara­bisch, son­dern in sei­ner Lan­des­spra­che und in kol­lek­ti­ver Form ritu­ell-zere­mo­ni­el­ler Kult­hand­lun­gen, in denen das Abbild eines grau­samst Gefol­ter­ten und Gekreu­zig­ten mit sei­ner gar wis­sen­schaft­lich gynä­ko­lo­gisch unmög­li­chen, aber trotz­dem nach­hal­tig behaup­te­ten Geburt aus einer Jung­frau und manch­mal sogar eksta­tisch und in Trance gefal­len ange­be­tet wird. Wehe das wagt jemand als gei­stes­krank anzu­mah­nen und ver­sucht es zu ver­hin­dern. Das wür­de sogleich zum Bereit­stel­len eines Schei­ter­hau­fens füh­ren oder in einer psych­ia­tri­schen Zwangs­mass­nah­me enden .. 

Die soge­nann­te "Deut­sche Leit­kul­tur" ist christ­lich geprägt, Eides­for­meln wer­den durch "So wahr mir Gott hel­fe!" abge­schlos­sen und in kirch­lich betrie­be­nen Insti­tu­tio­nen (Kin­der­gär­ten, Alten­hei­men, Sozi­al­dien­sten) bestimmt die Ein­hal­tung reli­giö­ser Nor­men über Anstel­lung bzw. Ent­las­sung von Individuen.

Gleich­zei­tig spre­chen wir hier­zu­lan­de aber über "Isla­mi­sten" - und damit mei­nen wir in abschät­zi­ger Form "Ver­blen­de­te". Wo, so fra­ge ich Sie, ist der Unter­schied zwi­schen der Ver­blen­dung der Mus­li­me und der Ver­blen­dung der Chri­sten? Glau­ben doch die Anhän­ger bei­der (und vie­ler ande­rer Glau­bens­rich­tun­gen) an fik­ti­ve, nie bewie­se­ne und natur­wis­sen­schaft­lich nicht halt­ba­ren über­ge­ord­ne­te Wesen, deren Exi­stenz zwei­fel­haft ist und deren tat­säch­li­ches Wir­ken besten­falls auf Visio­nen von Ein­zel­per­so­nen fußt ("Wun­der", "Erschei­nun­gen").

"Wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nach­ti­gall!" - es wird Zeit die­se Per­spek­ti­ve aus unse­rem 'Kul­tur­kreis' zu hin­ter­fra­gen und dar­aus Schlüs­se zu zie­hen. Wel­che Art von Ver­nunft ist das, die - um die Bibel zu zitie­ren - 'den Split­ter im Auge der Ande­ren' sieht und 'den Bal­ken im eige­nen Auge' übersieht?

Radi­ka­le wohin man schaut, egal wel­che kul­tu­rell-reli­giö­se Prä­gung vor­han­den sein mag. Wie über­heb­lich es war als die Spa­ni­er im Namen des Glau­bens in Mit­tel- und Süd­ame­ri­ka wüte­ten! Auch das ist Teil unse­res viel geprie­se­nen "sozio-kul­tu­rel­len Hintergrundes"!

Nie­mand (fast nie­mand) nimmt dar­an Anstoß, dass die U.S.A. über­all auf der Welt - ähn­lich wie Ter­ro­ri­sten - fol­tern, ver­ur­tei­len und per Fern­steue­rung exe­ku­tie­ren. Gleich­zei­tig wer­den die im Nahen Osten und Afri­ka wüten­den Mili­zen und selbst­er­nann­ten Got­tes­krie­ger als Aus­ge­burt der Höl­le ange­se­hen, die man aus­rot­ten muß um Frie­den zu schaffen.

Unse­re Per­spek­ti­ve ist falsch. Man hat uns den Blick­win­kel seit Jahr­zehn­ten erfolg­reich 'antrai­niert'. Bleibt die Fra­ge wer davon pro­fi­tiert. "Ver­schwö­rungs­theo­rien", höre ich da Eini­ge sagen.

Ja, stimmt, aller­dings wer­den die Anzei­chen immer deut­li­cher, dass Vie­les, was noch vor zwan­zig, drei­ssig oder mehr Jah­ren als 'absurd' bezeich­net wur­de, mitt­ler­wei­le als Tat­sa­che feststeht.

Zeit für einen Perspektivwechsel ...?

 

Kommentare

  1. »Die reli­giö­se Manie gilt als die vor­herr­schen­de Form von Geistes­krank­heit.« – kon­sta­tier­te Hen­ry Cos­well 1839, und dar­an hat sich seit­her frei­lich nix geändert.

    1. Trau­rig nur, Herr nömix, dass trotz die­ser Erkennt­nis eine Ände­rung der Ein­stel­lung zu die­ser »Geistes­krank­heit« nicht statt­ge­fun­den hat und auf abseh­ba­re Zeit wohl auch nicht zu erwar­ten ist ....

  2. Ich fin­de den Aus­druck "Chri­stia­ni­sten" als Pen­dant zu "Isla­mi­sten" sehr gut. Das bringt die vie­len Radi­ka­len Kon­kur­ren­ten so schön auf eine gemein­sa­me Stufe.

    Ich den­ke ja auch, dass bei die­sem The­ma noch lan­ge nicht alle Mes­sen gesun­gen wur­den, um mal in der Spra­che jener zu blei­ben, die an Fabel­we­sen glau­ben und sich nach einem Mär­chen­buch richten.

    Da ist die­se Angst, dass sich in unse­rem Kul­tur­kreis eines Tages die Tore so eini­ger Nutz­hal­len in Gewer­be­ge­bie­ten öff­nen und jede Men­ge Evan­ge­li­ka­le mit einem kla­ren Auf­trag herrausströmen. 

    Georg Schramm hat auf einer Rede zur Ver­lei­hung des Erich Fromm Prei­ses 2012 ziem­lich deut­lich gesagt, was das gemein­sa­me Ziel der Erz­fein­de ist. Das Armageddon.

    https://youtu.be/FM1-1Qw86xg

    Ich wür­de mich freu­en, wenn Du Dei­ne Gedan­ken dazu mit mir tei­len würdest.

    1. Ich mag - um damit zu begin­nen - Schramm sehr und fand es sehr scha­de, dass er nicht wenig­stens pro for­ma eine Bun­des­prä­si­den­ten­kan­di­da­tur ange­nom­men hat.
      Noch weni­ger gefiel mir, dass er auf­ge­hört hat. Eine der weni­gen Stim­men, die sich auf Gedan­ken um drei Ecken verstehen .... 

      Die Sache mit Arma­ged­don - min­de­stens in der im Video erwähn­ten Über­ein­stim­mung bei gleich drei gro­ßen Glau­bens­rich­tun­gen - war mir so nicht bewußt. Ich befas­se mich ja nur spo­ra­disch mit Religion. 

      Laß' und zussam­men auf einen Sieg von Frau Clin­ton (das bes­se­re von zwei Übeln) hof­fen, dann zögert es sich viel­leicht noch etwas her­aus. Oder nicht, wenn jene ihrer Kri­ti­ker Recht haben die sie als "hawk" bezeichnen ....

      _____________________ 

      PS
      Hier wer­den IMMER alle Kom­men­ta­re beant­wor­tet, ledig­lich Spam bleibt ohne Ant­wort & wird gelöscht
  3. Nun ja, wir sind eben mit der christ­li­chen Reli­gi­on auf­ge­wach­sen, der Eine mehr, der Ande­re weni­ger. Den­noch war das immer um einen her­um, qua­si wie das Hete­ro­se­xu­el­le, über das wir neu­lich bei mir im Blog unse­re Ansich­ten teil­ten. Das gan­ze umgibt einen per­ma­nent und wirkt dann eben 'nor­mal', auch, weil nor­ma­tiv wir­kend und wird gewöhn­lich nicht hin­ter­fragt. Oder nicht all­zu oft und schon gar nicht von allen oder Hin­ze und Kun­ze oder so.
    Das Pro­blem bei den Isla­mi­sten oder genau­er, bei der vor­herr­schen­den kon­ser­va­ti­ven Islamaus­le­gung und -lebung kauft man noch zusätz­lich ein gerüt­telt Maß an altem Clan­we­sen und alter Juris­pru­denz mit, deren Anspruch immer öfter und lau­ter arti­ku­liert wer­den. Ich war bis­her eigent­lich auch der Mei­nung jede Reli­gi­on per se ist dumm, was ich immer noch so sehe, aber es gibt eben aktu­ell deut­li­che Unter­schie­de im Herr­schafts­an­spruch und dem Ziel Herr­schaft und Macht­an­sprü­che zu rea­li­sie­ren. Des­we­gen stößt mir heu­te der Ver­such einer Scha­ria­po­li­zei in Deutsch­land wesent­lich ärger auf, als es die Form des Haber­feld­trei­bens noch tut. Obwohl bei­de aus sehr merk­wür­di­gen Moral-und Sit­ten­ge­bil­den ent­sprin­gen, ist das eine de fac­to eine rea­le Gefahr (und welt­weit auch prak­ti­ziert), das ande­re heut­zu­ta­ge eher was für Volks­kund­ler. Die Unter­schie­de inner­halb der Reli­gio­nen sind tat­säch­lich von Bedeu­tung, das Ver­ständ­nis von Unter­wer­fung, des Korans als Wort Got­tes (und nicht, wie inzwi­schen im Chri­sten­tum als Wör­ter von Men­schen) sowie der Ein­bin­dung in alte Clan­struk­tu­ren ste­hen einer wie-auch-immer gear­te­ten 'Refor­ma­ti­on' mas­siv im Wege - die Ten­denz geht ja auch eher noch wei­ter in das Mit­tel­al­ter zurück.
    Und ja, inner­halb des Chri­sten­tums gab es genug schänd­li­ches, ver­bre­che­ri­sches Tun und war die Ver­kün­dung mit dem Schwert lan­ge an der Tages­ord­nung. Aber, wie gesagt, dies war vor wirk­lich lan­ger Zeit, wenn man Men­schen­le­ben und nicht geo­lo­gi­sche Gesteins­for­ma­tio­nen dafür ansetzt. Was mit dem Islam schief läuft, geschieht heu­te und soll­te zu den­ken geben. Selbst das als so fort­schritt­lich geprie­se­ne Indo­ne­si­en ist inzwi­schen dabei in den isla­mi­sti­schen Irr­sinn abzu­glei­ten, der inne­re Frie­den wird zuneh­mend brü­chig. Wie über­all dort, wo die reli­giö­sen Islam­ver­kün­der die Ober­hand gewin­nen, ist es schnell Essig für alle ande­ren Glau­bens­rich­tun­gen, Geschlechts­ori­en­tie­run­gen oder eben Men­schen­rech­te wie Gleich­be­rech­ti­gung. Des­we­gen hal­te ich auch eine kul­tur­re­la­ti­vi­sti­sche Ein­schät­zung für sehr gefähr­lich, wenn Herr­schafts­mo­del­le unkri­tisch und als kul­tu­rel­les Erbe ver­nied­licht wer­den, wie es vie­le unse­rer grü­nen Freun­de noch immer tun. Man muss des­we­gen nicht wie das rech­te Pack argu­men­tie­ren, denn deren Islam­kri­tik bedeu­tet nichts ande­res als Aus­län­der raus! oder ab ins KZ. Aber man soll­te sich klar sein, dass wir in Deutsch­land ein ech­tes Pro­blem mit dem auf­müp­fi­gen, nass­for­schen For­men die­ser Reli­gi­on haben oder bekom­men wer­den, wenn man nicht ent­spre­chend von poli­ti­scher Sei­te agiert. In die­sem Zusam­men­hang freue ich mich über den säku­la­ren Auf­ruf, des­sen For­de­run­gen ich mich vor­be­halts­los anschlie­ßen kann.

    Und ich neh­me für mich schon in Anspruch, schon als USA Kri­ti­ker gel­ten zu kön­nen, muss aber immer wie­der dar­auf ver­wei­sen, dass dort, auch wenn es inzwi­schen -wie auch in Isra­el- schlim­me Ver­wach­sun­gen der Demo­kra­tie gibt, dort tat­säch­lich ein Rechts­staat besteht. Das Land ist -im Innern- auch wenn man immer das Gegen­teil hört, in den letz­ten Jahr­zehn­ten was z.B. Kri­mi­na­li­täts­ra­ten angeht, auf einem guten Weg. Der Rest ist halt so, wie man es sich bei einem Hege­mon vor­stel­len muss; und ich bin mir nicht sicher, ob es bes­ser wird mit einer Hil­la­ry Clin­ton und deren Hang zum Bellizismus.
    Ihnen Ihr Blödbabbler

    1. Die All­ge­mein­heit - und da bin ich völ­lig ihrer Mei­nung - hat weder Grund noch Wil­le die 'Ord­nung' in unse­rem Land zu hin­ter­fra­gen. Es steht auch außer Fra­ge, dass die kul­tu­rel­le Prä­gung durch vie­le Jah­re des Her­an­wach­sens in die­sem Umfeld eine Grund­struk­tur ver­leiht die die Iden­ti­tät des "Deut­schen" aus­macht. Nur hat sich in den letz­ten Jahr­zehn­ten, min­de­stens nach mei­ner Beob­ach­tung, eine Ver­schie­bung ausgebreitet:

      Das Wohl des Ein­zel­nen hat einen viel höhe­ren Stel­len­wert erhal­ten, es herrscht Ego­is­mus und Wer­te wie Mit­leid, Mit­ge­fühl, Enga­ge­ment für Schwa­che, Hilfs­be­reit­schaft und Nach­bar­schafts­hil­fe sind durch den Exi­stenz­kampf, die stän­di­ge Bedro­hung der eige­nen Resour­cen durch zuneh­mend ein­ge­führ­te radi­kal­ka­pi­ta­li­sti­sche Wirt­schafts­for­men (Neo­li­be­ra­lis­mus?) im Abschwung begrif­fen. Das geschieht durch die Schaf­fung von Feind­bil­dern, und damit sind wir beim Begriff des "Frem­den", das für die ent­stan­de­nen Unsi­cher­hei­ten ver­ant­wort­lich gemacht wird - obwohl die Ursa­chen ganz anders gela­gert sind. 

      Eine poli­tisch gesteu­er­te Ablen­kungs­ma­schi­ne­rie, in den U.S.A. erprobt und zur Per­fek­ti­on ent­wickelt, ist her­über­ge­schwappt und hat sich hier breit gemacht. Wie stets fing es ganz harm­los mit Medi­en und 'out­fit' an, um dann mit Nah­rung und Ver­sor­gung wei­ter zu gehen. Mitt­ler­wei­le sind wir in Euro­pa - mit der Aus­nah­me von Frank­reich - in de mei­sten Lebens­be­rei­chen 'ame­ri­ka­ni­siert'. Den letz­ten Schub brach­te die Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie, die nun Alles beherrscht und der man nicht aus­wei­chen kann - wer nach dem Nut­zen & der Not­wen­dig­keit die­ser Ent­wick­lung fragt ist sowas von 'out', 'outer' geht's nicht.

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      Ich habe die Quel­le (Huma­ni­sti­schern Pres­se­dienst) gele­sen und fin­de es sehr scha­de, dass es kei­ne umfas­sen­de Ver­brei­tung gibt und man in den übli­chen Medi­en kei­ne Hin­wei­se dazu fin­det - oder wenn ein sol­ches The­ma auf­ge­nom­men wird, es spät zur Nacht gesen­det wird wenn Men­schen mit anstren­gen­den Beru­fen schla­fen müs­sen um andern­tags fit zu sein.

      Eine begrü­ßens­wer­te Stel­lung­nah­me schon des­we­gen, weil ich vie­le For­de­run­gen dort wie­der­fin­de von denen ich hof­fe, sie wür­den in den kom­men­den Jah­ren hier Wirk­lich­keit. Mei­ne Hoff­nung das noch zu erle­ben ist aller­dings nicht sehr groß. Möge es also ihrer und den fol­gen­en Gene­ra­tio­nen gelin­gen das zu bewerkstelligen.

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      Ob histo­risch oder zeit­ge­nös­sisch: Jed­we­de Reli­gi­on ver­zerrt die Lebens­wirk­lich­keit, dient der Beru­hi­gung wenn es wegen sozia­lem Ungleich­ge­wicht gekom­men ist - Kir­che ist wis­sen­schafts- und inno­va­ti­ons­feind­lich, und das wird sich wegen der zugrun­de lie­gen­den Dok­trin nie ändern. Wer glau­ben will soll das tun, da bin ich tole­rant, aber das hört da auf, wo gesell­schaft­li­che oder finan­zi­el­le Vor- oder Nach­tei­le allei­ne aus der Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit erwach­sen. Des­we­gen mein Ein­tre­ten für eine abso­lu­te Tren­nung von Kir­che [jed­we­der Glau­bens­rich­tung] und Staat .... womit wir beim The­ma des Alles durch­drin­gen­den Islam / Isla­mis­mus wären.

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      Eine erste Mög­lich­keit der Ein­däm­mung fun­da­men­ta­li­sti­scher Bestre­bun­gen wäre es mit die­sen Staa­ten kei­ne Geschäf­te mehr zu machen, nicht mit ihnen zu pak­tie­ren und sie so zu iso­lie­ren. Mir ist klar, das das erst­mal Nach­tei­le bringt, aber es böte auch die Chan­ce zur Inno­va­ti­on (durch Ersatz für nicht mehr vor­han­de­ne Resour­cen), zum sozia­len Aus­gleich (durch Rück­ver­la­ge­rung der Arbeits­plät­ze) und einer lang­fri­stig gerech­te­ren Ver­tei­lung der Gewin­ne. Man­ches was kuz­zei­tig Nach­tei­le & Ver­lu­ste bedeu­tet ist - zu kurz gedacht - erst­mal 'teu­er', zahlt sich aber in der Zukunft aus.
      Der Feh­ler im Den­ken läßt sich am Bei­spiel von Kran­ken­kas­sen dar­stel­len: Wenn jetzt eine Zahn­rei­ni­gung nur noch ein­mal im Jahr getra­gen wird führt das zehn, zwan­zig Jah­re spä­ter zu enor­men Kosten für Kor­rek­tur, Ersatz und Schmerz­be­hand­lung, Aus­fäl­len der Pro­duk­ti­vi­tät etc. ....

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      Nun noch zu den U.S.A.:
      Der Schein trügt. Ich habe ja vie­le Jah­re dort gelebt & gear­bei­tet und den­ke mir ein Urteil erlau­ben zu kön­nen. Wenn man weiß & reich ist hat man kei­ne Sor­gen .... das sagt eigent­lich schon Alles. Wer beim Staat oder Mili­tär ang­st­ellt ist braucht sich auch kei­ne Sor­gen zu machen - ein Grund dafür, war­um der mili­ta­ri­sti­sche Grund­kon­sens stän­dig neue Nah­rung erhält, ver­spricht er doch den weni­ger Gebil­de­ten ein aus­kömm­li­ches Leben bei sta­ti­stisch gerin­ger Wahr­schein­lich­keit zu Tode zu kom­men - gerin­ger min­de­stens, als bei einem Amok­lauf oder durch Poli­zei­ge­walt ums Leben zu kommen.

      Ich habe nur ganz, ganz sel­ten ein Gefühl von Unsi­cher­heit (Angst um mein Leben) gehabt - das aber nur, weil ich gelernt habe (so wie es die Ame­ri­ka­ner auto­ma­tisch tun, weil sie dort auf­ge­wach­sen sind, sie­he Prä­gung ganz oben) mich so und an Orten zu bewe­gen oder auf­zu­hal­ten die für mich als 'sicher' gel­ten durf­ten. Nur ein­mal, als ich ohne Navi mit Plan fuhr, bin ich im Nor­den Phil­adel­phi­as ins Ghet­to gera­ten, habe es den­noch geschafft da wie­der ohne Scha­den her­aus­zu­kom­men weil Plan B in sol­chen Fäl­len emp­fiehlt "Fen­ster zu und immer gera­de­aus bis man wie­der in siche­rer Gegend ankommt".

      Wenn man die redu­zier­ten Kri­mi­na­li­täts­zah­len mit den Metho­den & der Nar­ren­frei­heit für die Ord­nungs­kräf­te erkau­fen muß, wie sie dort herr­schen, kann ich das nicht als aner­ken­nens­wer­te und wün­schens­wer­te Errun­gen­schaft anse­hen. Von der Ten­denz zur Total­über­wa­chung ein­mal völ­lig abge­se­hen, die dort sehr viel wei­ter fort­ge­schrit­ten ist als hier.
      Dazu ein Zitat:
      " .. The fun­da­men­tal pro­blem in America’s govern­ment is an ela­bo­ra­te poli­ti­cal struc­tu­re much resembling demo­cra­cy but with actu­al rule by a powerful estab­lish­ment and a set of spe­cial inte­rests – all sup­port­ed by a monstrous secu­ri­ty appa­ra­tus and a huge, lum­be­ring mili­ta­ry, which wouldn’t even know what to do with its­elf in peace .. Cor­po­ra­te bodies work tog­e­ther to gua­ran­tee maxi­mum pro­fits and power. Government's job is to ensu­re that oppo­si­ti­on to them is defea­ted. It is cal­led Fascism, and you can see how it works, today, right here. When you read of war or impen­ding war any­whe­re in the world, you are rea­ding a huge pro­fit report for the MIC [Mili­ta­ry Indu­stri­al Com­plex], as it will be sel­ling wea­pons to both sides.
      NEVER EVER trust anything that a neocon/neoliberal tells you except for when he final­ly admits that they will do ever­ything they can to screw you over. .. "
      [Quel­le]

      Ich sehe trotz­dem Bestre­bun­gen. zuneh­mend & wach­send, das System umzu­krem­peln. Das wer­de ich eben­so­we­nig erle­ben wie die kom­plet­te Tren­nung von Kir­che und Staat.

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