Integration

Im WDR lief heu­te eine Sen­dung* zum Ver­hält­nis zwi­schen Tür­ken und Deut­schen. Wesent­li­che Aspek­te wer­den in sol­chen Dis­kus­sio­nen nie end­gül­tig geklärt. Sie geben aller­dings den Dem­ago­gen - ein­ge­la­den um alter­na­ti­ve Sicht­wei­sen zu Wor­te kom­men zu las­sen - die Mög­lich­keit ihre Lügen zu verbreiten.

Inte­gra­ti­on [00:48].
Das wur­de immer wie­der ange­spro­chen. Aller­dings fehl­te mir ein wesent­li­cher Aspekt:
Wenn Inte­gra­ti­on gelin­gen soll müs­sen die zu inte­grie­ren­den Men­schen auch inte­gra­ti­ons­wil­lig sein [00:57].

Das bedeu­tet nicht zuletzt den Wil­len das Rechts­sy­tem der neu­en Hei­mat anzu­er­ken­nen und sich ihm zu unter­wer­fen. Da ist eine Reli­gi­on im Wege die for­dert sich nur ihr, und kei­ner welt­li­chen Ord­nung zu unter­wer­fen. Mit­hin kann ein streng­gläu­bi­ger Mus­lim nicht deut­scher Staats­bür­ger sein, weil sich Aus­übung der Reli­gi­on und Inte­gra­ti­on in die deut­sche Gesell­schaft ausschließen.

Es ist mir nicht wohl bei dem Ver­hal­tens­ge­bot das der Koran sei­nen Anhän­gern vorschreibt:
Im Umgang mit Ungläu­bi­gen ist Ver­stel­lung und Lüge hin­sicht­lich der wah­ren Absich­ten nicht nur erlaubt son­dern geboten.

Wie soll da Ver­trau­en in das ehr­li­che Wol­len zur Inte­gra­ti­on der Tür­ken entstehen?

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Ein ande­rer Aspekt ist die Unter­stüt­zung des Refe­ren­dums pro Erdo­gan. In der Sen­dung wur­de die Mei­nung ver­tre­ten wer dafür sei Erdo­gan mit noch mehr Macht und Rech­ten aus­zu­stat­ten sol­le doch bit­te mit den Füßen abstim­men und zurück in die Tür­kei gehen. Das hat Erdo­gan-Anhän­ger empört.

Ich ver­ste­he nicht war­um. Denn ent­we­der fin­den sie das dor­ti­ge System gut - dann kön­nen sie dort auch ein erfüll­tes Leben füh­ren, ohne Dis­kri­mi­nie­rung zu bekla­gen, die sie hier angeb­lich erfah­ren. Oder sie fürch­ten im 'Hei­mat­land' nicht alle Rech­te und Mög­lich­kei­ten zu haben - und wol­len des­we­gen nicht dort­hin zurück. In die­sem Fall ist ihr Ein­tre­ten für Erdo­gan ein leicht abzu­ge­ben­des Lip­pen­be­kennt­nis und eine Unwahr­heit, eine Lebens­lü­ge, um den wah­ren Ver­hält­nis­sen nicht ins Auge sehen zu müssen.

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Ihre Mei­nung: Sor­gen, Streit, Belei­di­gun­gen - wie geht es wei­ter zwi­schen Deut­schen und Tür­ken? Bet­ti­na Böttinger 

Kommentare

  1. Die Sen­dung macht zügig schlech­te Lau­ne, ich weiß schon war­um ich mir den Auf­marsch der Dep­pen­ko­lon­nen nicht mehr angucken mag. :-/
    Man soll­te sich sehr genau angucken, wer, war­um und was for­dert und pro­kla­miert. Ich ver­mu­te mal es sind nicht "die Tür­ken", son­dern ein bestimm­ter Teil davon. Eben jener Teil, der sich min­der­wer­tig fühlt, immer schlecht behan­delt und in sei­ner Reli­gi­on nicht gewür­digt. Jener Teil der ger­ne Respekt ein­for­dert, der sich gut aus­kennt mit deut­schem Sozi­al­recht, aber weni­ger mit sei­ner Arbeits­lei­stung bril­liert. Ich las­se mich da aber von mei­nem Vor­ur­teil ger­ne abbrin­gen, wenn jemand bes­se­re Ver­mu­tun­gen oder gar Fak­ten auf dem Tisch hat zu.
    Jener Teil, der sich in reli­giö­sen Irr­sinn flüch­tet, eine gro­ße Gemein­schaft von Mit­in­sas­sen braucht, weil das eige­ne Leben so elen­dig­lich klein, schwach und unglück­lich ist.
    Jener Teil der Chan­cen, Frei­hei­ten und Mög­lich­kei­ten nicht sieht oder wahr­neh­men kann und will, weil er sich selbst in ein Denk-und Ver­steh­ge­fäng­nis ein­sperrt; einer dem alles Neue immer ein Graus ist und der sich nur im Sumpf mit ande­ren Sumpf­köp­pen wohlfühlt.
    Jener Teil der -trotz bestehen­der unglei­cher Bil­dungs­chan­cen und stän­de­glei­chen Erzie­hungs­mo­bi­li­tä­ten als Hin­der­nis in Deutsch­land- hier den­noch bes­se­re Mög­lich­kei­ten vor­ge­fun­den hat, als sei­ne Alt­vor­de­ren oder gar Gleich­alt­ri­ge im Heimatland.
    Der aber dar­aus nichts gemacht hat, was Aner­ken­nung oder gar eine Teil­ha­be an der Gesell­schaft mit sich gebracht hät­te. Da ist es leich­ter sich als gemobb­tes und ver­nach­läs­sig­tes Opfer einer west­li­chen, frei­zü­gi­gen Demo­kra­tie zu sehen und dem Irren vom Bos­po­rus zuzu­ju­beln, statt die Feh­ler beim eige­nen Wer­de­gang zu suchen.
    Denn, wenn der Wer­de­gang pri­mär nur ein Gang zum Ein­sam­meln von ALG2 ist dann bleibt eben nicht viel Wür­de und Ach­tung übrig und man muss sich ande­re Chi­mä­ren suchen um das Ego bauch­zu­pin­seln, befürch­tet Ihnen Ihr Blödbabbler

    1. " .. Jener Teil der -trotz bestehen­der unglei­cher Bil­dungs­chan­cen und stän­de­glei­chen Erzie­hungs­mo­bi­li­tä­ten als Hin­der­nis in Deutsch­land- hier den­no­ch bes­se­re Mög­lich­kei­ten vor­ge­fun­den hat, als sei­ne Alt­vor­de­ren oder gar Gleich­alt­ri­ge im Heimatland .. "

      Hier scheint mir, wer­ter herr bloed­bab­b­ler, der Kern des Pro­blems gut dar­ge­stellt - habe ich doch wegen des Beru­fes mei­ner Ange­trau­ten stets den 'Kon­takt' (indi­rekt, meist wenig­stens) zum Grund­schulwesen (!) über vie­le Jah­re gehabt - denn es ist nicht der Man­gel an För­de­rung gewe­sen, son­dern einer­seits der Unwil­le der 'Sub­jek­te' und ande­rer­seits das Unver­ständ­nis für die Erfor­der­nis­se in der hie­si­gen Gesell­schaft .... in der nicht der am besten zurecht kommt der das Maul am wei­te­sten auf­reißt oder ande­ren am feste­sten draufhaut.

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      Ver­ach­tens­wert sind für mich sol­che Typen die die Dumm­heit ihrer Lands­leu­te zu eige­nem Vor­teil nut­zen wie die­ser Herr Yil­diz mit sei­nem süf­fi­san­ten Lächeln und Gesten der Über­le­gen­heit, besof­fen von sei­ner Selbstüberhöhung.

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      Es sind tat­säch­lich nicht "die Tür­ken" - min­de­stens die Kur­den habe ich da gänz­lich anders erlebt: Oft intel­lek­tu­ell dem durch­schnitt­li­chen Tür­ken über­le­gen, die mei­sten bes­ser gebil­det und ziel­stre­big, ehr­gei­zig, um Inte­gra­ti­on bemüht (zuerst sprach­lich, dann aber auch gesell­schaft­lich, dabei durch­aus kritisch).

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      " .. Mit­hin kann ein streng­gläu­bi­ger Mus­lim nicht deut­scher Staats­bür­ger sein, weil sich Aus­übung der Reli­gi­on und Inte­gra­ti­on in die deut­sche Gesell­schaft aus­schlie­ßen .. " schrieb ich im Arti­kel, und dabei blei­be ich auch.
      Reli­gi­on ist stets der Anfang aller Übel .... und lei­der wer­de ich es wohl nicht mehr erle­ben, dass Staat und Kir­che tat­säch­lich getrennt sind und Ver­nunft auf die­sem Pla­ne­ten waltet.

  2. Ich ver­mu­te mal ein streng­gläu­bi­ger Katho­lik hat mit unse­rem Staat auch sei­ne Pro­ble­me, eben­so die gan­zen evan­ge­li­ka­len Split­ter­grup­pen, home­schoo­ling steht da para­dig­ma­tisch für eine Mög­lich­keit sich den Regeln des Staa­tes nicht zu beugen(Sexualerziehung, Evo­lu­ti­on etc.).
    Ein­zig der nor­ma­le Pro­te­stant hat damit sicher kei­ne Pro­ble­me; dank des mit­tel­al­ter­li­chen Anti­se­mi­ten aus Eis­le­ben und des­sen Über­be­to­nung der Zwei-Reiche-Lehre.

    Tja, die Kur­den, oder wie es ein ehe­ma­li­ger Bekann­ter, sei­nes Zei­chens Tür­ke mit dem kli­schee­haf­ten Namen Ali zu sagen pfleg­te: Die mie­sen Bergtürken.
    (Aber Ali hat ja inzwi­schen auch einen direk­ten Draht zu sei­nem Gott und des­sen Pro­phe­ten gefun­den, obwohl er ganz Geschäfts­mann wei­ter­hin mit Ungläu­bi­gen im Han­del steht und sei­ne Waren feilbietet.)
    Die Kur­den schei­nen einer­seits tat­säch­lich vor­bild­haft in ihrer Ansicht der Rol­le der Frau in die­sen rück­stän­di­gen Regio­nen- jene, in denen der Irr­sinn als Reli­gi­on getarnt wütet-, ande­rer­seits sind sie wohl auch flei­ßi­ge Frau­en­be­schnei­der vor dem Herrn, da scheint die jewei­li­ge Regi­on eine gan­ze Men­ge auszumachen.

    Ich ver­mu­te immer, der Teil der sich von dem reli­giö­sen Bal­last befrei­en konn­te und auch Teil die­ser Gesell­schaft wer­den konn­te, steht meist der PKK nahe, mit­hin haben die sozia­li­sti­schen Ideo­lo­gie­fet­zen die­ser Par­tei einen Anteil am fort­schritt­li­che­ren Tun, sind sel­bi­ge doch meist auf Eman­zi­pa­ti­on aus­ge­legt und des­we­gen anti­re­li­gi­ös aufgeladen.

    Sind aber alles nur Ver­mu­tun­gen, basie­rend auf anek­do­ti­schen Erfah­run­gen und ein wenig Quer­le­sen über Kur­den und ihr Kur­di­stan. Rich­ti­ge Fak­ten wären hilfreich.

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