De finibus bonorum et malorum. Hä ...?

oder:
Ver­führt Macht Män­ner zu sexu­el­len Übergriffen?

In den U.S.A. rollt eine Wel­le von Ent­hül­lun­gen zu sexu­el­ler Belä­sti­gung von Frau­en durch Män­ner in Schlüs­sel­po­si­tio­nen, in Macht­po­si­tio­nen im Show­busi­ness und in der Poli­tik. Wahr­schein­lich fol­gen dem­nächst wei­te­re Ver­öf­fent­li­chun­gen sol­chen Fehl­ver­hal­tens aus der Wirt­schaft, denn es ist kaum anzu­neh­men, dass das ein Sek­tor ist, in dem sol­cher­lei Miß­brauch nicht vorkommt.

Wenn Män­ner ihre Fin­ger nicht von Frau­en las­sen kön­nen die klar machen, dass sie das nicht wol­len und tole­rie­ren ist es schlimm genug. Die­se Annä­he­rungs­ver­su­che durch geöff­ne­te Bade­män­tel, Nackt­auf­tritt oder Mastur­ba­ti­on vor den Objek­ten der Begier­de sind wahr­haf­tig abscheu­lich. Noch wider­li­cher aller­dings sind sol­che ver­lo­ge­nen, erz­christ­li­chen Lum­pen. Die, wie der Senats­kan­di­dat Moo­re, sich an Min­der­jäh­ri­ge her­an manchen. 

Letz­te­rer hat sich selbst bela­stet als er in einem Inter­view von sei­ner Ehe­frau sprach:
Mit 15 hat er sie 'beob­ach­tet' und gehei­ra­tet hat er sie dann als sie 23 wur­de.
Schon da hat er also eine Min­der­jäh­ri­ge im Visier gehabt - wes­we­gen die Anschul­di­gun­gen der ande­ren Frau­en umso glaub­wür­di­ger sind.

Wie kürz­lich mehr­fach beim Herrn bloed­bab­b­ler zu lesen war ist es bei uns manch­mal nicht sehr viel bes­ser um die Moral und den Anstand bestellt.

Was her­vor­ge­ho­ben wer­den muß ist aus mei­ner Sicht die Ver­lo­gen­heit beson­ders kirch­li­cher Krei­se, die oft in sol­che Über­grif­fe ein­ge­bun­den sind und sie zu ver­tu­schen suchen - oder gar selbst die Täter sind. Da bekommt der Begriff "Christ­li­che Näch­sten­lie­be" eine völ­lig neue, ver­ab­scheu­ungs­wür­di­ge Bedeutung.
Zu all dem Leid das Reli­gio­nen über die Welt brin­gen kommt nun eine wei­te­re Dimen­si­on hin­zu. Spä­te­stens da müß­ten doch bei Vie­len die Alarm­glocken läu­ten und der Gedan­ke an einen Kir­chen­aus­tritt end­gül­tig in die Tat umge­setzt werden.

(On the ends of good and evil)

Kommentare

  1. Der Roy Moo­re ist ja eine ganz eige­ne schrul­li­ge Person.
    Wer sich nicht von sei­nem aktu­el­len Wahl­kampf­auf­tritt mit Revol­ver hat abschrecken las­sen, sei­ner 10 Gebo­te-Denk­mal­au­stel­lung im Gerichts­foy­er 2001 oder der Aus­sa­ge, Homo­se­xua­li­tät sei gleich zur Sodo­mie ("bestia­li­ty") anzu­se­hen, den inter­es­siert es auch nicht, ob er Kin­der oder jun­ge Men­schen betatscht oder sich unmo­ra­lisch ver­hält. In eini­gen Umfra­gen wird er inzwi­schen als Opfer ange­se­hen, der durch die elen­den Kam­pa­gnen der Demo­kra­ten zu Fall gebracht wer­den soll. Momen­tan liegt er wohl ein paar Pro­zent­punk­te hin­ter sei­nem demo­kra­ti­schen Geg­ner, obs am Ende rei­chen wird, die­ses beson­ders ekli­ge Exem­plar der Gat­tung "bigot­ter Christ" aus dem Senat zu hal­ten, man wird sehen müssen.
    Beson­ders inter­es­sant erscheint, oder auch wie­der nicht, dass Fox News sich zwar auf den "Aus­rut­scher" des genia­len demo­kra­ti­schen Sena­tors Al Fran­ken gestürzt hat, bei Trump, Moo­re oder ande­ren repu­bli­ka­ni­schen Tätern aber kon­se­quent schweigt. So bekommt die eine Hälf­te der USA nur mit, dass Demo­kra­ten oder der Par­tei nahe­ste­hen­de Men­schen über­grif­fi­ge Schwei­ne sind, bspw. Wein­stein, Wei­ner, und nun Al Fran­ken.
    Beson­ders bei letz­te­rem ist es absurd genug ihn in der Rei­he der poten­ti­el­len sexu­ell über­grif­fi­gen Täter über­haupt zu nennen.
    Da wird dann ech­ter Miss­brauch abge­mischt mit lau­si­gem Witz, ein Pro­blem wel­ches ich ja bei mei­nen Bei­trä­gen auch schon als pro­ble­ma­tisch bezeich­net habe.

    Was ich als Gefahr anse­he ist die Wel­le die sich da auf­ge­baut hat, alte Rech­nun­gen schei­nen begli­chen zu wer­den, spe­zi­ell in Hol­ly­wood ist Göt­ter­däm­me­rung ange­sagt. Das alte Hol­ly­wood wird gera­de erle­digt, was -sicher­lich nicht schlecht ist-, aber mal ehr­lich, wenn ich an Beset­zungs­couch den­ke, dann doch sicher­lich an Hol­ly­wood. Wen über­rascht das, war­um kom­men jetzt so vie­le damit raus. Das hat so einen Touch von McCar­thy, Hexen­jagd rel­oa­ded. Augen­maß ver­ges­sen, dran, drauf drüber...
    Neben­bei soll­te man bei aller Kri­tik auch immer noch dar­auf hin­wei­sen, dass die mei­sten Täter erst ein­mal nur Bezich­tig­te sind, dies gilt auch für Roy Moo­re. Gewöhn­lich ent­schei­den Gerich­te über Schuld und Unschuld, nicht Medi­en, schon gar nicht die (a)sozialen oder der, der am lau­te­sten schreit.
    Über­ra­schend auch die Zeit­räu­me die ver­gan­gen sind, bis man sich damit an die Öffent­lich­keit traut, zum Teil 40+Jahre.
    O.k. das war bei den Kir­chen und Jugend­hei­men auch so, aber da steck­te ja ein kom­plet­tes System mit ewig­li­cher Droh­ku­lis­se dahin­ter, wur­den Kin­der trau­ma­ti­siert, ver­ge­wal­tigt und geschän­det. In vie­len der aktu­el­len Fäl­le sind es Frau­en in den 20-30i­gern. Von denen hat­te kei­ne den Mumm ihren Täter anzu­zei­gen? War­um einig­ten sich man­che lie­ber wenn die Zah­lung nur ent­spre­chen­de hoch aus­fiel? Aber ich schwei­fe ab.
    Ich den­ke Macht ver­führt unge­fähr jeden zu allem. Des­we­gen erscheint mir auch nur eine herr­schafts­lo­se Gesell­schaft tat­säch­lich fähig, Men­schen­recht dau­er­haft zu gewähr­lei­sten. Davon sind wir aber so weit ent­fernt, wie die Erde vom Ursprung des Uni­ver­sums, wenn nicht wei­ter. Bis dahin wer­den sich Alpha-Men­schen wei­ter­hin an den Unter­ge­be­nen bedie­nen und sich phy­sisch und psy­chisch ihre Befrie­di­gung holen.
    Neben­bei soll­te man ver­su­che die aktu­el­le Dis­kus­si­on ein wenig weni­ger auf­ge­regt zu füh­ren, ein schlech­ter Witz ist wei­ter­hin kein sexu­el­ler Über­griff, son­dern meist in erster Linie Aus­druck von Humo­r­e­ro­si­on. Poli­ti­sche Kor­rekt­heit hilft für die Dis­kus­si­on nicht nur nicht, son­dern ist Teil des Pro­blems und der Hyste­rie. Davon soll­te man wegkommen.

    1. Die Emp­find­lich­keit der jet­zi­gen Gene­ra­ti­on - oder soll­te ich schrei­ben: der betrof­fe­nen Alters­grup­pe von Frau­en - ist sicher gera­de durch sol­che Über­grif­fe geschärft und schießt daher manch­mal über das Ziel hin­aus. Das ist aller­dings für mich ein ver­tret­ba­rer Vor­gang, denn das Gegen­teil hat­ten wir schon zur Genü­ge und was dabei her­aus kam beschäf­tigt nun die Gemüter ....

      Lei­der gibt es da kein abso­lu­tes Maß des­sen, was noch tole­riert wer­den kann und was nicht, vor allem weil in vie­len Fäl­len oppor­tu­ni­stisch gehan­delt wird [ihr Bei­spiel Al Fran­ken] und Mücken zu Ele­fan­ten auf­ge­bla­sen wer­den - da ist in U.S.A. die finan­zi­el­le Absicht manch­mal stär­ker als die Wahr­haf­tig­keit der Betroffenen. 

      Poli­tisch wird das lei­der oft genutzt um unlieb­sa­me oder unbe­que­me Oppo­nen­ten 'zu erle­di­gen', sowas hat­ten wir hier auch schon. Was mich wun­dert ist eher, dass jemand mit Ehe­bruch (und anfäng­li­cher Leug­nung) wei­ter öffent­li­che Ämter inne hat (See­ho­fer) und eine unan­ge­mes­se­ne, aber noch tole­ra­ble Bemer­kung (Brü­der­le) zum Paria­da­sein verdammt.

      Die Ursa­che all des­sen sehe ich in der ver­qua­sten Hal­tung der Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten jed­we­der Cou­leur, die zwar alle die Fort­pflan­zung schüt­zen, aber das, was dazu führt ver­teu­feln (mehr oder weni­ger, zuge­ge­ben). Die­se Ver­lo­gen­heit ist doch Ursa­che für viel Leid und psy­chi­sche Stö­run­gen in den ent­spre­chen­den Gesellschaften.

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