The only way is up!!!

tags: jeans­fee - MLM - rat­ten­fän­ge­rei - betrug? - ver­schleie­rung - depot - wer unten ist ver­liert - wer oben steht verdient


.... von FE.N-Jeans moder­nen Rat­ten­fän­gern und ähn­li­chen Praktiken:
"Die Dum­men ster­ben nicht aus!" pfleg­te mei­ne Groß­mutter zu sagen. Von einer beson­de­ren Sor­te die­ser Spe­zi­es möch­te ich heu­te kurz berichten ....
Unter dem Pseud­onym "Jeans­fee"* wird ein MLM-Modell beschrie­ben und mir den ent­spre­chen­den Attri­bu­ten belegt, da wim­melt es nur so von *toll* *super* *bri­tes­mi­le* - dahin­ter steckt ein ganz pro­fa­ner auf Jeans-Par­tys oder im Direkt­ver­trieb durch­ge­führ­ter Verkauf.

Was sind nun die Karot­ten, die die Esel/-innen antreiben?

  • " .. mein Auf­stieg auf der Kar­rie­re­lei­ter bei FE.N setzt sich fort. .. Die erste "Nadel" hab ich mir schon verdient .. "
  • " .. hohe Pro­vi­sio­nen auf 5 Ebe­nen; Tie­fen­pro­vi­si­on ab Ebe­ne 6 .. "

Ver­trie­ben wer­den Jeans-Hosen für 16,30 € Brut­to EK + 0,75 € Por­to - selbst bei 100% Auf­schlag müß­te man min­de­stens 100 Hosen ver­kau­fen um €1.630,- brut­to an Ver­dienst zu haben. Das sind bei 20 Arbeits­ta­gen 5 Hosen pro Tag ...! Umge­rech­net wären das €80,- bei einem 100%-igen Auf­schlag .... das ist pro Stun­de weni­ger als Mindestlohn.

Nimmt man die Pro­vi­si­ons­re­ge­lung unter die Lupe und rech­net hoch ergibt sich fol­gen­des Bild:
Die erste Ebe­ne - gehen wir 'mal von einer Per­son aus, die 10 Mit­ar­bei­ten­de 'rekru­tiert' - bekommt eine Pro­vi­si­on aus deren Ver­käu­fen. Wei­ter ange­nom­men, die­se 10 hät­ten wie­der­um je 10 neue Mit­ar­bei­ten­de 'rekru­tiert', dann bekommt die ober­ste Ebe­ne von 100 Per­so­nen Pro­vi­si­on, die zwei­te Ebe­ne je von 10. In der drit­ten Stu­fe - glei­che Annah­me - sind es für die erste Ebe­ne bereits 1000 Pro­vi­si­ons­be­schaf­fer, für die zwei­te Ebe­ne 100 und für die drit­te Ebe­ne 10.

Das Gan­ze in Zah­len - zur bes­se­ren Übersicht:
1. Ebe­ne: 10
2. Ebe­ne: 10010
3. Ebe­ne: 1.000 / 10010
4. Ebe­ne: 10.000 / 1.000 / 10010
5. Ebe­ne: 100.000 / 10.000 / 1.000 / 10010


6. Ebe­ne: 1.000.000 / 100.000 / 10.000 / 1.000 / 10010

Jetzt, nach 10 Mona­ten, ist nach eige­ner Aus­sa­ge* die drit­te Ebe­ne erreicht - das gan­ze Modell wird etwa wei­te­re 10 Mona­te lau­fen bevor es zusam­men­bricht: Aber dann haben die "Bos­se" abge­sahnt und schon damit begon­nen, einen neu­en Ver­trieb auf­zu­bau­en ... was es wohl dann wird? Viel­leicht Pull­over? Oder Jacken?

" .. Tie­fen­pro­vi­si­on ab Ebe­ne 6 .. " kann leicht ver­spro­chen wer­den, denn: In der sieb­ten Ebe­ne müß­te bereits jede® Öster­rei­cher** (!) in die­sem Struk­tur­ver­trieb mit­ar­bei­ten .... Da fragt es sich, an wen sol­len die­se Leu­te dann verkaufen?

Geld ver­die­nen nur die "Bos­se"*** der ersten, viel­leicht noch der zwei­ten Ebe­ne - alle ande­ren zap­peln sich für mini­ma­le Pro­vi­sio­nen ab und die unter­sten Ebe­ne wer­den zum Schluß auf Ber­gen von unver­käuf­li­chen Jeans sitzen ....

Inter­es­sant an sol­chen Gau­ne­rei­en ist aber - sie­he Ein­gangs­satz ganz oben - daß es immer wie­der gelingt arg­lo­se und thum­be Ein­falts­pin­sel zu fin­den, die glau­ben, mit der­glei­chen Geschäfts­mo­dell sei­en sie 'gemach­te Leu­te' - und wenn sie, lie­be Leser/-innen, mir nicht glau­ben, dann gehen sie doch ein­fach 'mal zur "Jeans­fee" und lesen sie selbst, wie die Dame von den emsi­gen Nach­fol­ge­ebe­nen ("down-line") absahnt - wie oben bereits ange­merkt: Wirk­lich ver­die­nen kann nur, wer genü­gend 'down-liner' mot­viert, die dann zap­peln und schuf­ten, damit die Oben, die 'upli­ner', die Pro­vi­sio­nen ein­strei­chen können ....


* " .. Die Zen­tra­le von FE.N hat ihren Sitz im West­fä­li­schen Hamm, dem mitt­ler­wei­le über ein­hun­dert deutsch­land­wei­te und zahl­rei­che Depots im euro­päi­schen Aus­land – alle geführt von unab­hän­gi­gen FE.N-Partnern - ange­glie­dert sind. Das FE.N Part­ner­team hat­te bereits nach zehn Mona­ten sei­ner Exi­stenz die Tau­sen­der­gren­ze über­schrit­ten. Inzwi­schen haben alle unab­hän­gi­gen FE.N-Partner zusam­men bereits meh­re­re zehn­tau­sen­de von zufrie­de­nen Kun­den – und die Ten­denz ist stark steigend. .. "



** Bevöl­ke­rungs­zahl Öster­reich 8.316.000 (01.07.2007)
*** Bei 100.000 Kun­den und einem Pro­vi­si­ons­an­teil von €6,- / Ver­kauf wären das immer­hin €600.000,- / Monat.


[qjr]



*edit*
Ein erhei­tern­der Neben­ef­fekt ist mir erst auf­ge­fal­len, als ich auf die Sei­ten der Web-Gestal­ter & Pro­gramm-Lie­fe­ran­ten auf­merk­sam wurde:
Deren Name ist "con.ware" - das bedeu­tet im Eng­li­schen "Heh­ler­wa­re" oder "Die­bes­gut" - Paßt!
Eine Zweit­be­deu­tung gibt es auch noch: " .. Con­wa­re is soft­ware deve­lo­ped so that one can give a talk about it at a hacker conference .. "


*2.edit*
Zum Wachs­tum des MLM-Mark­tes [Quel­le]
Auch auf welt­wei­ter Ska­la lässt sich in den letz­ten 10 Jah­ren eine nach­las­sen­de Wachs­tums­dy­na­mik fest­stel­len. Gemäß den offi­zi­el­len Zah­len der World Fede­ra­ti­on of Direct Sel­ling Asso­cia­ti­ons WFDSA, dem Net­work-Mar­ke­ting Welt­bran­chen­ver­band, ist der Umsatz in den Jah­ren 2000 und 2001 um rund 8% gesun­ken und damit unter das Niveau von 1996 gefal­len. Das welt­wei­te Umsatz­wachs­tum der letz­ten 10 Jah­re lag im Durch­schnitt bei rund 3%.

Kommentare

  1. Wie hieß es mal bei den Simpsons?
    "Wie Sie unschwer sehen kön­nen ist dies kein Pyra­mi­den­spiel. Wir set­zen auf das Trapez" ;)

    Mei­ne Güte, was für ein tol­les, coo­les, superi­ges Gefühl muss es wohl sein, Jeans auf einer Jeans­par­ty zu ver­kau­fen. Und wie ein­fach das funk­tio­niert, als Kei­le­rin Jeans­be­ra­te­rin Geld zu ver­die­nen. Es läuft einem wohl qua­si von allei­ne in den Sack. Frau Jeans­fee muss sicher des öfte­ren unten­rum (fast) nackt nach Hau­se gehen, weil ihr die Kun­den die Jeans vom Kör­per rei­ßen in ihrer Jeansgier... 

    Bald wer­den wir hier in Öster­reich nur mehr in Jeans rum­lau­fen. H&M, Vöge­le und Co. wer­den dicht­ma­chen, weil sie kei­ne Jeans mehr ver­kau­fen. Und Öster­reich wird kein Arbeits­lo­sen­pro­blem mehr haben, weil alle ohne Arbeit ein­fach in den Jeans­ver­trieb ein­stei­gen und reich wer­den... tu felix Austria.

    1. "felix Austria" - für­wahr .... Denn min­de­stens pein­lich für uns hier ist, daß die Urhe­ber die­ser Masche aus "D" stam­men .... es wird immer wie­der mit den glei­chen Metho­den gear­bei­tet, Sie deu­ten es an:
      Ansteck­na­deln, Hier­ar­chie-Ebe­nen & Geld / "Extra-Prä­mi­en" - da wer­den auch in die Augen der poten­ti­el­len Mit­ar­bei­ten­den $$-Zei­chen gebrannt ....

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