Blick zurück ....

2004/2005 wur­den in den Web­logs noch Grund­satz­dis­kus­sio­nen auf geho­be­nem Niveau geführt - hier ein Zitat aus einer mei­ner Erwi­de­run­gen, es ging um "Blog-Éli­te", "Trol­le" und andere .... 

Der Man­gel an Geist - und Witz - wird durch .. Unflä­tig­kei­ten und Begrif­fe aus der tief­sten Gos­se unter­mau­ert. Ein Mensch mit Bil­dung [und hier mei­ne ich nicht "for­ma­le" Bil­dung, etwa Abschlüs­se, son­dern Her­zens­bil­dung] wird sich nicht her­ab­las­sen sol­che Begrif­fe zu spre­chen, geschwei­ge denn zu schreiben.

Dahin­ter ver­birgt sich aller­dings ein tief­grei­fen­des gesell­schaft­li­ches Problem:
Schich­ten ohne Lebens­er­folg kön­nen im Inter­net - spe­zi­ell in Chats und in Blogs - eine Pseu­do-Iden­ti­tät und Bedeu­tung auf­bau­en, der sie im "wirk­li­chen" Leben nie­mals gewach­sen wären: 

Der gesell­schaft­li­che Ver­sa­ger als Webpar­ve­nue - ohne Angst, ent­larvt zu wer­den - denn hier ist man ja anonym!

Kommentare

  1. nach der lek­tü­re des ursprüng­li­chen hier net­ter­wei­se von dir ver­link­ten bei­trags und etli­cher kom­men­ta­re dazu, bin ich jetzt direkt in sen­ti­men­ta­ler stim­mung. scha­de, dass man­che so gar nix mehr "sagen" ...

    was ein troll sein soll, ent­zieht sich bis heu­te mei­ner kennt­nis. ich glaub, damit kann ich weiterleben;-)

  2. Mir geht es (auch) so:
    Ich bedaue­re einer­seits, daß Vie­le nicht mehr da sind, bei Weni­gen ist es gut - auf die kann ich ver­zich­ten. Ins­ge­samt ist aber das Niveau (Inhal­te, Sprach­ebe­ne, Logik) gesunken ....

    Quan­ti­tät bedeu­tet halt nicht Qualität.
    Blogs haben sich in Mas­se zu erwei­ter­ten Chats entwickelt.
    Bedau­er­lich - aber sym­pto­ma­tisch für eine Zeit in der nie­mand mehr so recht Zeit hat ....

  3. In Blog­lan­di­en hab ich das weni­ger mitbekommen.
    Tipp: lass dich mal ein wenig mit der Online-Spie­le-Welt (beson­ders MMORPGS wie World of War­craft) ein.

    Hier kannst du wirk­lich toll beob­ach­ten, wie die Loo­ser des Lebens tasäch­lich Erfol­ge feiern.
    Men­schen, die -auf­grund sozia­ler Inkom­pe­tenz - wirk­lich allei­ne im Leben ste­hen, stei­gen hier in Hel­den­sphä­ren, bewun­dert von zig Mit­spie­lern auf.
    Dreht man ihnen einst die Ser­ver an, ich möch­te nicht wis­sen, wo sie dies hin­zu­füh­ren vermag.

  4. Frü­her hat­te ich 'mal eini­ge Spie­le ange­fan­gen - ich muß aber fest­stel­len, daß ich dafür nicht der 'Typ' bin: Die irr­sin­ni­ge Tüf­te­lei was denn nun zu näch­sten Schrit­ten führt, die­ses Rät­sel­ra­ten liegt mir nicht .... 

    Sehr gut nach­voll­zie­hen kann ich die von Dir genann­ten Hin­ter­grün­de und Cha­rak­te­ri­sie­rung der Spie­ler - nicht etwa, daß ich glau­be die Leu­te wür­den "zu Gewalt erzo­gen" - nein, sie wer­den dazu gebracht ihren Ver­stand abzu­ge­ben und in einer Art und Wei­se zu den­ken die von Ande­ren (hier: den Spiel­kon­struk­teu­ren) vor­ge­ge­ben ist .... das muß - vie­le Jah­re hin­ter­ein­an­der prak­ti­ziert - zu einer Ein­schrän­kung der Wirk­lich­keits­wahr­neh­mung führen.

    Was "Blog­lan­di­en" angeht bin ich nach wie vor sicher daß sich gra­du­ell Ver­än­de­run­gen abspielen:
    Zwar steigt die Zahl der Blogs wei­ter an, aber soweit ich es beob­ach­ten kann wer­den immer mehr nach immer kür­ze­rer Zeit brach lie­gen gelas­sen und wenn sie län­ger geführt wer­den sind in der über­wie­gen­den Zahl der Fäl­le die Inhal­te seicht.

    Es gibt nur weni­ge Aus­nah­men - und da ist das Pro­blem sie zu fin­den. Die soge­nann­ten "Charts" bei two­day sind nicht beson­ders hilf­reich: Da wer­den Quan­ti­tät und Qua­li­tät bunt gemischt - der Betrach­ter ist hin­ter­her so schlau wie vorher ....

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