Raus aus der Ecke ...!

Es gab eine Zeit, in der war es nicht beson­ders klug sich gegen den Strom zu bewe­gen. Es sei denn man war bereit sein Leben zu ris­kie­ren. Das war die Zeit die nur noch weni­ge heu­te Leben­de - und wenn, dann als Kin­der - mit­ge­macht haben:
Die Zeit des soge­nann­ten "Drit­ten Reichs".

Im Osten der jet­zi­gen Repu­blik gab es nach '49 die DDR, in deren Gren­zen es auch nicht gut oder klug war sich gegen den Strom, sprich: "Deut­schen Sozia­lis­mus", mit einem stark bie­der-bür­ger­li­chen Ein­schlag, aus­zu­spre­chen. Man 'arran­gier­te' sich, mach­te Tausch­ge­schäf­te um die man­gel­haf­te Zutei­lung und Plan­wirt­schaft abzu­mil­dern .... und leb­te anson­sten ohne vie­le Illu­sio­nen in den durch das System, das Régime gesetz­ten Grenzen.

Ähn­lich war es - aller­dings bestimmt nicht lebens­ge­fähr­lich - in den Anfangs­jah­ren der Bun­des­re­pu­blik sich als "links" und/oder "ungläu­big" zu 'outen'. Das waren die Zei­ten, in denen die Kir­chen­zu­ge­hö­rig­keit über 90% betrug. Die Kol­la­bo­ra­ti­on der gro­ßen Kir­chen mit dem Hit­ler­reich wur­de nach und nach offen­bar und führ­te zu einem ersten Schub an Aus­trit­ten, der sich in den spä­ten Sech­zi­gern stei­ger­te und bis heu­te dazu geführt hat, dass es (jeweils) weni­ger evan­ge­li­sche und katho­li­sche Kir­chen­mit­glie­der gibt als Men­schen, die sich als "Athe­isten", "Huma­ni­sten" oder "Agno­sti­ker" bezeichnen.

Wis­sen hat den Glau­ben ersetzt, und das ist eine sehr erfreu­li­che Ent­wick­lung. Vor allem des­we­gen, weil damit ein Plus an per­sön­li­cher Frei­heit ein­her geht. Frei­lich, weil dazu gehö­rig, auch mit grö­ße­rer per­sön­li­cher Verantwortung.

Stel­len Sie sich selbst die Frage:
Wann war ich zuletzt in einer Kirche?

Wenn das höch­stens ein­mal im Jahr zu Weih­nach­ten war sind Sie schon der­art "kir­chen­fern", dass der Voll­zug des Aus­trit­tes längst über­fäl­lig war ....

Mein Appell an alle noch zöger­li­chen, aber 'aus­stiegs­wil­li­gen' oder 'aus­stiegs­rei­fen' Men­schen ist daher:
Tre­ten Sie jetzt aus, es wird ihnen weder per­sön­lich noch gesell­schaft­lich scha­den - Sie dür­fen aller­dings sicher sein, dass Sie nicht mehr Teil eines zer­fal­len­den, ver­rot­te­ten und grund­sätz­lich sich selbst am mei­sten die­nen­den Geld­schöp­fungs­sy­stem sind.

Es ist an der Zeit, dass die Ein­fluß­nah­me der auf weni­ger als die Hälf­te der Bevöl­ke­rung geschrumpf­ten "christ­li­chen" Reli­gio­nen end­lich been­det wird. Die Mit­glieds­zah­len bil­den - dar­ge­stellt in meh­re­ren Unter­su­chun­gen - nicht mehr die tat­säch­li­chen "Gläu­bi­gen" ab, da Vie­le nur noch auf dem Papier einer Glau­bens­ge­mein­schaft angehören.

Kommentare

  1. Man glaubt es kaum, aber es gibt tat­säch­lich Leu­te, die sind in der Kir­che - weil sie Angst haben, sie wür­den sonst nicht ordent­lich beer­digt werden!

    1. Das glau­be ich Ihnen gern, weil gera­de in länd­li­chen Gegen­den oft der "Kirch­hof" mit dem "Fried­hof" iden­tisch ist. Da kön­nen schon Zwei­fel auf­kom­men - umso wich­ti­ger wäre da eine sach­li­che Information.

  2. Ja, die Kir­chen in ihrem jet­zi­gen Zustand sind wirk­lich kein gutes Zuhau­se mehr für einen leben­di­gen Glau­ben. Es wird mal wie­der Zeit für eine ech­te Refor­ma­ti­on. Übri­gens , sich in der Obhut von etwas zu wis­sen, das grö­ßer ist als wir, ist für mich kein Wider­spruch zur Naturwissenschaft.

    1. Zu mei­nem Bedau­ern kann ich nicht erken­nen wie eine sol­che "Refor­ma­ti­on" ablau­fen soll­te, und selbst wenn es dafür ein gang­ba­res Modell gäbe ist doch die Erneue­rung nicht von Dauer.
      Ich kann mir nicht vor­stel­len, dass die der­zei­ti­gen Ober­hir­ten gleich wel­cher Reli­gi­on ihre Pfrün­de so ein­fach kampf­los auf­ge­ben würden.

      Was eine "höhe­re Macht" angeht ist mir mei­ne natur­wis­sen­schaft­li­che Denk­wei­se im Weg - die Grund­la­ge dafür sind Logik & Beweis. Daher hal­te ich eine sol­che Enti­tät nicht für plausibel.

      Aller­dings, um da nicht falsch ver­stan­den zu werden:
      Wenn eine ande­re Per­son zu ande­ren Fol­ge­run­gen kommt akzep­tie­re ich das - unter dem Vor­be­halt immer wie­der Argu­men­te nen­nen zu dür­fen, die mög­li­cher­wei­se einen Sin­nes­wan­del her­bei­füh­ren könn­ten [in den engen Gren­zen der schrift­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on ein schwie­ri­ges Unter­fan­gen, das ist mir eben­so klar].

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