Von da an ging's bergab ...? Ⓐ

Die AfD schätzt den Grund für ihre Schwä­che in Bay­ern so ein:

» .. Offen­bar hät­ten die Frei­en Wäh­ler Stim­men geko­stet. „Die sit­zen seit zehn Jah­ren im Land­tag und sie bin­den unser bür­ger­li­ches Wäh­ler­po­ten­zi­al.“ .. «

[Quel­le]

"unser bür­ger­li­ches Wäh­ler­po­ten­zi­al"? - da bin ich aber platt. Mein­ten die mög­li­cher­wei­se "Reichs­bür­ger" mit "bür­ger­lich"? Das könn­te mir schon eher einleuchten.
Mit AfD-Sprü­chen wie „Unse­re Frau­en und Mäd­chen trau­en sich abends nicht mehr auf die Stra­ße.“ - die nicht dem ent­spre­chen, was die Mas­se der Frau­en & Mäd­chen selbst erle­ben und den­ken - holt man nie­man­den hin­ter dem Ofen her­vor. Aller­dings ist es bezeich­nend dafür, wie die AfD denkt.
{click! ver­grö­ßert die Abbildung} 

Beim Herrn Hit­ler, in sei­nem "Kampf", hieß das 

» ..„Der schwarz­haa­ri­ge Juden­jun­ge lau­ert stun­den­lang, sata­ni­sche Freu­de in sei­nem Gesicht, auf das ahnungs­lo­se Mäd­chen, das er mit sei­nem Blut schän­det und damit sei­nem, des Mäd­chens, Vol­ke raubt. Mit allen Mit­teln ver­sucht er, die ras­si­schen Grund­la­gen des zu unter­jo­chen­den Vol­kes zu verderben .. « 

(zitiert nach Isra­el-Nach­rich­ten; Copy­right © Isra­el Nach­rich­ten Ltd. 2012-2018.)

Die Pla­ka­te der AfD mit dem Frau­en- & Mäd­chen-Spruch hän­gen auch bei uns in Hes­sen. Ich bin sehr gespannt, ob es - ähn­lich wie in Bay­ern - zu einem schlech­te­ren Ergeb­nis als bis­her in ande­ren Län­dern kommt. Sehr wahr­schein­lich ist es nicht, denn im zen­tra­len Hes­sen rund um Frank­furt gibt es schon seit vie­len Jahr­zehn­ten star­ke rechts­ra­di­ka­le Strö­mun­gen, die zum Teil noch in den spä­ten Sech­zi­gern wur­zeln. Es sind die trau­ma­ti­sier­ten Ost­flücht­lin­ge gewe­sen (meist als "Ver­trie­be­ne" bezeich­net), die radi­kal wur­den - wahr­schein­lich (ohne es ent­schul­di­gen zu wol­len) weil sie, schon ein­mal ver­trie­ben, um ihre Exi­stenz ban­gen wenn "Frem­des" um sie her­um auftaucht.

Des­we­gen ist es umso wich­ti­ger, dass die Lin­ke, die SPD und die Grü­nen zusam­men genug Stim­men bekom­men um ein "wei­ter so!" der eher rechts ste­hen­den Par­tei­en zu ver­hin­dern. Und obwohl ich den Herrn Schä­fer-Güm­bel für einen ernst zu neh­men­den Poli­ti­ker hal­te traue ich nicht sei­ner Partei. 

Daher wer­de ich "Die Lin­ke" wählen.

Da kommt das Bild her → https://de.statista.com/statistik/daten/studie/754391/umfrage/stimmenanteile-der-afd-in-den-bundeslaendern-bei-der-bundestagswahl/

Kommentare

  1. Ich den­ke die Ein­schät­zung der AfD in Bezug auf die Frei­en Wäh­ler ist nicht falsch. 

    Wenn man mal von den merk­wür­di­gen Wäh­ler­wan­de­run­gen der CSU hin zu den Grü­nen absieht - was aber auch stim­mig ist, da für mich die­se ja ledig­lich der natur­lie­ben­de Teil im kon­ser­va­ti­ven Par­tei­en­spek­trum sind-, dann sind sicher­lich die AfD und die Frei­en Wäh­ler in wei­ten Tei­len poten­ti­el­le Wahl­mög­lich­kei­ten. Man woll­te die CSU wegen ihres open-bor­der Irrsinns(rofl) abstra­fen, war sich aber noch nicht ganz sicher ob man schon soweit abge­stumpft ist des­we­gen die AfD zu wäh­len - oder so pro­gres­siv-je nach Stand­punkt; da gabs dann das Kreu­ze­lein bei den Freien.
    Auch -und dar­auf wei­se ich ja gebets­müh­len­haft hin- soll­te man nicht dem ana­ly­ti­schen Kurz­schluss ver­fal­len, alle Wäh­ler oder Sym­pa­thi­san­ten der AfD sei­en 'NAZIS' - dies führt zu fal­schen stra­te­gi­schen Konsequenzen.
    Ich ver­wei­se die­se Tage ja fast über­all auf einen guten Arti­kel in den aktu­el­len "Blät­tern für deut­sche und inter­na­tio­na­le Poli­tik" von Frau Has­sel, der Direk­to­rin des Wirt­schafts- und Sozi­al­wis­sen­schaft­li­chen Insti­tuts der Hans-Böck­ler-Stif­tung. Sie beschreibt -wenn auch im Zusam­men­hang einer 'lin­ken Dis­kus­si­on inner­halb der Blät­ter zum The­ma Migra­ti­on'- recht gut die Pro­ble­me die wir haben und ganz wich­tig, ver­lo­tet sie im wirt­schaft­li­chen Bereich, wo sie auch hin­ge­hö­ren. Der ele­men­ta­re Absatz für mich dar­in lau­tet:Man kann die Fra­ge des Rechts­po­pu­lis­mus als eine des Kul­tur­kampfs defi­nie­ren. Dann müs­sen die Lin­ken ihren star­ken Posi­tio­nen treu blei­ben, genü­gend Anti-AfD-Demos orga­ni­sie­ren und sich auf Twit­ter über AfD, Brexit und Trump lustig machen, bis sich irgend­wann die Rechts­po­pu­li­sten geschla­gen geben.

    Die wahr­schein­li­che­re Alter­na­ti­ve ist jedoch, dass der Kul­tur­kampf in sei­nen Aus­wüch­sen nichts zur Bekämp­fung der Rechts­po­pu­li­sten bei­trägt, son­dern viel­mehr zu ihrer Stärkung.
    Bis­her wird viel des Erfolgs der AfD auf der Ebe­ne von Befind­lich­kei­ten und Stim­mun­gen defi­niert, anstatt-wie es sich für kon­se­quen­te lin­ke Kri­tik zie­men wür­de, auf der Ebe­ne der Öko­no­mie. Dies aber nur am Rande.
    Und Frau­en, zumin­dest aus mei­nem bür­ger­li­chen Umfeld füh­len sich tat­säch­lich abends nicht wohl allei­ne auf den Stra­ßen unter­wegs zu sein, ich übri­gens auch nicht. Ob man dazu nun den Affen aus Brau­nau in Bezug set­zen muss, ich zweif­le. Ich lade ja immer ger­ne jeden der das alles für Käse hält mal ein mit mir Nachts durchs Umland von Frank­furt oder Offen­bach in der S-Bahn zu fahren(nicht vor­ne im Wagon mit dem Sicher­heits­per­so­nal) oder ein­fach mal über die Zeil zu schlen­dern. Das hat nicht pri­mär was mit Mus­lims oder Aus­län­dern an sich zu tun, ist aber sicher­lich nicht frei davon, das eben genau die Pro­blem­grup­pen häu­fig genau mit die­ser Reli­gi­on kor­re­liert und die Grup­pe laut Kri­mi­nal­sta­ti­sti­ken eben über­durch­schnitt­lich auf­fäl­lig ist(jung, männ­li­che, ande­rer Kul­tur­kreis, unge­bil­det und eher ärm­lich). Wenn ich das, was es ist als sozia­les Pro­blem dekla­rie­re, neh­me ich aber den­noch den poten­ti­el­len Opfern wenig von ihrer Angst. Auch dies greift die AfD sche­ren­schnitt­ar­tig auf und lei­ert es in Per­ma­nenz run­ter, und es wer­den eher mehr, als weni­ger die da zuhö­ren. Zumin­dest solan­ge so getan wird, als gäbe es die­se Pro­ble­me nicht.

    Mei­ne Migra­ti­ons­ge­schich­te ist gar kei­ne, stammt aber eben auch aus den ehe­ma­li­gen Ost­ge­bie­ten. Den­noch wur­de daheim vie­les gedacht, das die Rech­ten eine Lösung sei­en aber nun defi­ni­tiv nicht. Nun hat mei­ne Beob­ach­tung aller­dings nur anek­do­ti­schen Cha­rak­ter und ihre Zuord­nung fusst da auf ver­läss­li­che­ren Zahlen.

    Die AfD in Hes­sen macht zumin­dest nicht den Feh­ler, den ihre Kol­le­gen in Bay­ern im Pro­gramm gemacht haben, der sie ver­mut­lich die Stim­men bei den Kreuz­köp­pen geko­stet haben. Sie for­dern in Hes­sen defi­ni­tiv kei­ne Tren­nung von Staat und Reli­gi­on und die Abschaf­fung der Staats­ver­trä­ge etc., viel­mehr wird hier ein ziem­lich aggres­si­ver christ­li­cher Back­lash gefahren.
    Was Wäh­ler­schaf­ten angeht, so ist mir bekannt, dass vie­le der soge­nann­ten Russ­land­deut­schen heu­te akti­ve AfD Wäh­ler sind, weil sie von der CDU ent­täuscht sind, weil, aktu­el­le Aus­län­der bekä­men mehr, als sie damals und außer­dem zu wenig Reli­gi­on und Gott in der Politik...(passender Bei­trag dazu lei­der nur noch bei you­tube, da der nur einen Monat bei der ARD in der Media­thek war, bevor er auf Befehl der Con­tent-und Ver­le­ger­ma­fia gelöscht wer­den musste.

    Gut, dass sie wis­sen, was sie wäh­len wol­len. Ich bin zum ersten Mal in mei­nem akti­ven Wahl­schaf­le­ben kom­plett planlos.
    Immer­hin habe ich mich mit den zusätz­li­chen Abstim­mun­gen ver­traut gemacht und weiß wie ich damit umzu­ge­hen habe. ;-)

  2. Ich fan­ge mal bei dem Sicher­heits­ge­fühl an:
    Das höre ich öfter von Men­schen, die in oder in der Nähe von bestimm­ten, ganz gro­ßen Städ­ten woh­nen [Ham­burg, Ber­lin, Frank­furt, Köln, Mün­chen]. Ande­rer­seits sind gering­fü­gig klei­ne­re Städ­te irgend­wie aus­ge­nom­men [Kiel, Bre­men, Mün­ster, Kas­sel, Mainz, Wies­ba­den, Mann­heim, Karls­ru­he, Frei­burg, Augsburg].
    Mir fällt nur ein Grund ein war­um das so sein könn­te, näm­lich die Tat­sa­che, dass es sich um gro­ße Ver­kehrs­kno­ten han­delt, von wo aus und wohin der inter­na­tio­na­le Ver­kehr läuft/fährt/fliegt.
    {Ost-Städ­te habe ich her­aus gelas­sen, weil da die Sze­ne von Rech­ten eher gefähr­det ist als von Kriminellen.}

    Nir­gend­wo aber sind Aus­län­der über­pro­por­tio­nal am Ver­bre­chen betei­ligt - das ist eine wider­leg­te und trotz­dem immer wie­der (falsch) genann­te Tat­sa­che. Rich­tig ist aller­dings, dass sie häu­fi­ger "tat­ver­däch­tig" sind - was über die tat­säch­li­che Betei­li­gung nichts aus­sagt [1. → https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Studie-Auslaender-haeufiger-tatverdaechtig,kriminalitaet322.html; 2. → https://www.hr-inforadio.de/programm/das-thema/auslaenderkriminalitaet-sind-fluechtlinge-besonders-gewalttaetig,fluechtlinge-208.html ].

    Eini­ge der Arti­kel in denen ich das bereits erwähnt/bearbeitet habe:
    1. https://www.re-actio.com/wordpress/?p=76324
    2. https://www.re-actio.com/wordpress/?p=77104

    Wie ich schon öfter sag­te und wie es zu lesen ist:
    Der tat­säch­li­che Anteil von kri­mi­nel­len Aus­län­dern ist gerin­ger oder gleich, sie gera­ten aber häu­fi­ger unter Ver­dacht ("tat­ver­däch­tig") - der sich dann als falsch herausstellt.

    Ich habe den Arti­kel von Frau Has­sel gele­sen (und hof­fent­lich auch ver­stan­den), und bin durch­aus der Mei­nung, dass man nicht mit Rech­ten dis­ku­tie­ren kann, weil deren Stand­punkt wie eine Beton­wand ist. Das Ein­zi­ge, was zu machen ist, ist eine bes­se­re Poli­tik von links, wenn es denn gelingt hier die Ani­mo­si­tä­ten zu begra­ben und an einem Strang zu ziehen.
    Dar­an habe ich ernst­haf­te Zweifel.

    Mei­ne Fami­lie kommt ja eben­falls aus dem Osten, Ost-Pom­mern, und davor in den an Polen abge­tre­te­nen Tei­len .... ich kann mich aller­dings nicht an irgend­wel­che nost­al­gi­schen Ver­klä­run­gen erin­nern, selbst nicht bei mei­ner väter­li­chen Groß­mutter, obwohl die noch auf einem Gut groß gewor­den ist.
    Die­se Ent­wick­lung Deutsch­lands ist ja weni­ger dem gemei­nen Volks­wil­len als dem der Füh­rungs­schicht zuzu­ord­nen, und die hat­te gera­de in den öst­li­chen Land­schaf­ten des vor­ma­li­gen Rei­ches eine brei­te Unterstützerschaft.

    Die Russ­land­deut­schen - das bil­det sich bei vie­len Aus­wan­de­rern so ab - sind häu­fig im neu­en Gast­land über-ange­paßt und ultra-kon­ser­va­tiv, sie erhal­ten in der Frem­de den Sta­tus der Kul­tur & Gesell­schaft, den das Mut­ter­land zum Zeit­punkt der Aus­wan­de­rung hatte.
    Da sie oft in einer Umge­bung mit man­geln­der Infra­struk­tur ansäs­sig waren wur­de Soli­da­ri­tät über­le­bens­wich­tig, wäh­rend gleich­zei­tig die (Groß-) Fami­lie Rück­halt bot. Lt. Video ist der Aspekt *Reli­gi­on* nicht so bedeut­sam, eher eine Gewohnheitssache. 

    Die AfD wird wahr­schein­lich ihre durch­schnitt­li­che Wäh­ler­schaft in Hes­sen hal­ten - und man muß zuge­ben, es wer­den von die­ser Par­tei natür­lich auch wah­re & wich­ti­ge Gege­ben­hei­ten genannt bzw. ange­pran­gert. Nur wer­den die als vor­ge­scho­be­ne Argu­men­te benutzt um die ver­steck­te Agen­da durch­set­zen zu kön­nen wenn genü­gend Stim­men zusam­men kommen.

    Hier rächt sich, dass der Geschichts­un­ter­richt sich über­wie­gend auf den Holo­caust beschränkt hat und die Ent­wick­lung hin zu Wei­mar & dem III. Reich nur so neben­bei ein­ge­flos­sen ist. So war es min­de­stens bei unse­ren Kin­dern, die im Abstand von fünf Jah­ren das Gyna­si­um durch­lau­fen haben.

    Das Ange­bot Sie ein­mal zu spä­ter Stun­de an *Brenn­punk­te* zu beglei­ten neh­me ich gern an. Es geht nichts über den per­sön­li­chen Augenschein.

  3. Gewöhn­lich argu­men­tie­re ich eben­falls mit den Kri­mi­nal­sta­ti­sti­ken, wei­se ICH dar­auf hin, dass es sich dar­in ledig­lich um Tat­ver­däch­ti­ge bla­bla handelt...siehe des­we­gen noch­mal oben mein Hin­weis in Klammern(Gründe die für eine über­pro­por­tio­na­le Häu­fung sprechen).
    Jetzt könn­te man aber auch auf ver­ur­teil­te und somit Täter abhe­ben und zum Bei­spiel auf sol­che Bei­trä­ge und die dort genann­ten­Zah­len ver­wei­sen, wie in der Huff­post oder der WELT genannt, jeder drit­te Ein­sit­zen­de ist Aus­län­der und jeder 5 ein­sit­zen­de Mus­lim. Ob das -wie ich ver­mu­te- eben auch eher vom öko­no­mi­schen Stand­punkt zu erklä­ren ist, ändert an den Zah­len erst­mal aber nichts.
    Zusätz­lich ist es natür­lich auch kein Trost, wenn man sozio­lo­gisch oder psy­cho­lo­gisch erklärt bekommt, war­um die Täter Täter sein müs­sen und man­che Grup­pen über­re­prä­sen­tiert sind-da wies fefe im Zusam­men­hang mit Chem­nitz schon drauf hin ich zitie­re mal:Was mir per­sön­lich noch fehlt ist eine Begrün­dung, wie­so die Chem­nit­zer sich nicht bedroht füh­len soll­ten. Selbst wenn das alles stimmt. Kann mir jemand schön ver­ar­gu­men­tie­ren, wie­so das Bedro­hungs­ge­fühl der Chem­nit­zer irra­tio­nal oder ille­gi­tim ist?.(da kommts her
    Und dies ist der vali­de Punkt. Nur weil ich etwas sta­ti­stisch oder aka­de­misch erklä­ren kann, bedeu­tet das eben nicht, dass sich Men­schen des­we­gen weni­ger bedroht füh­len und ent­spre­chend ihrer Lage dann han­deln und eini­ge davon dann noch mei­nen des­we­gen ihr Kreuz bei der AfD machen zu müssen.

    Im Bei­trag von Frau Has­sel fand ich wich­tig, die Hin­wei­se auf einen Impact von Migra­ti­on auf hie­si­ge Tarif­ver­trä­ge, den Hin­weis auf die mora­li­sie­rend geführ­ten Dis­kus­sio­nen rund ums The­ma „Migration/Flüchtlinge, die aber eigent­lich gera­de mit ver­meint­lich men­schen­freund­li­chen open-bor­der-Fan­ta­sien zu einem unbe­re­chen­ba­ren Pro­blem wer­den kann und wird. Und, aber das schrieb ich ja oben schon im ersten Bei­trag, der Hin­weis die Pro­ble­me sind kei­ne kul­tu­rel­len, es ist kein Kul­tur­kampf der hier im Lan­de tobt, son­dern –und das schrieb sie nicht, sage ich aber-Klas­sen­kampf vom Aller­fein­sten. Wann immer es dem Mit­tel­stands­bür­gern an die Sub­stanz geht, Pau­pe­ri­sie­rung droht, sozia­le Deklas­sie­rung, reagiert der Bür­ger mit dem Hang zum Auto­ri­tä­ren, ger­ne in der Geschmacks­rich­tung „Faschis­mus“ oder als deut­sche Son­der­form „Natio­nal­so­zia­lis­mus“.
    Die lau­ten und offen gewalt­tä­ti­gen Fuß­trup­pen sind Mit­tel zum Zweck, waren die Lum­pen­pro­le­ta­ri­er schon immer. Der star­ke Arm für das schwa­che und ängst­li­che Bür­ger­tum. Das sind die Berei­che die wir uns angucken müs­sen, um das Phä­no­men AfD und Wahl­er­fol­ge zu ver­ste­hen. Der War­nung von Frau Has­sel, mehr vom Kul­tur­kampf­ge­ha­be stärkt die Reak­ti­on ist voll­um­fäng­lich zuzustimmen.

    Ich den­ke ich kann mit jedem Mensch reden der als Basis die Men­schen­rech­te ach­tet. Ob das nun ein Rech­ter, Lin­ker oder Reli­gi­ot ist, ist mir dabei erst­mal wum­pe. Schlimm fin­de ich die nur noch vor­herr­schen­de Ver­boh­rung das Gegen­über nur noch als Feind und nicht mehr als geg­ne­ri­schen Dis­ku­tan­ten wahr­zu­neh­men, der eben eine ande­re Mei­nung zu Lebens­rea­li­tä­ten hat.

    Aber wenn sie eben­falls die­se Erfah­rung mit 'den Ost­deut­schen' nicht gemacht haben, ver­ste­he ich ihren Hin­weis auf das rech­te Poten­ti­al im Frank­fur­ter Raum noch weniger.

    Bei den Russ­land­deut­schen rächt sich die Kohl­sche Vari­an­te des Ger­ry­man­de­ring, wir holen soviel Kosa­ken ins Land, bis die Lin­ke weni­ger Stim­men hat, nun explo­diert der aktu­el­len CDU die­ses reak­tio­nä­re und ultra­re­li­giö­se Gemisch gera­de unter der Wahl­ur­ne, gehen die Stim­men in wei­ten Tei­len zur AfD. Wenn es nicht so trau­rig wäre dann müss­te man dar­über lachen.

    1. Jetzt bin ich aber erstaunt wenn Sie Huff­post & Welt als Quel­len anbie­ten, erste­res ist eher von zwei­fel­haf­ter jour­na­li­sti­scher Sorg­falt beseelt, letz­te­res als Sprin­ger-Blatt mit einer ten­den­ziö­sen Agen­da unter­wegs .... und ich ver­ste­he nicht wo das Pro­blem ist.
      Wenn ich einem Men­schen erklä­ren kann wie die tat­säch­li­chen Zah­len sind und er immer noch Angst hat han­delt er irra­tio­nal - dann liegt doch der Feh­ler nicht da wo die Erklä­rung her­kommt son­dern da, wo sie nicht als Tat­sa­che akzep­tiert wird.

      Und wenn wir schon dabei sind:
      Die "Ein­sit­zen­den" bestehen doch nicht nur aus denen, vor denen die AfD und son­sti­ge Rech­te die Äng­ste schü­ren - es sind doch vie­le dar­un­ter, die schon vor der gro­ßen Wel­le also vor 2016 hier im Lan­de waren. Die Rechts­ver­säum­nis­se rüh­ren also aus einer Zeit lan­ge davor in denen die eta­blier­ten Par­tei­en Poli­zei abge­baut und Über­wa­chung auf­ge­baut haben. Offen­bar mit einem unbe­frie­di­gen­den Ergeb­nis, das jetzt von AfD etc. gegen die Alt-Par­tei­en genutzt wer­den kann.

      Es ist doch bestimmt unbe­strit­ten, dass die Tarif­ver­trä­ge schon lan­ge nicht mehr die Bedeu­tung haben die sie z.B. vor 40, 50 Jah­ren hat­ten, und da waren nicht die Zuwan­de­rer schuld, son­dern die SPD & die Gewerk­schaf­ten, deren Füh­rung ihren Kre­dit, ihre Inte­gri­tät durch dubio­se Geschäfts­prak­ti­ken mit Gewerk­schafts­ka­pi­tal ver­spielt haben. Ich bin genau des­we­gen Ende der 70iger aus der IG Che­mie ausgetreten!

      Ich habe schon ver­stan­den, dass Frau Has­sel es wirt­schaft­lich inter­pre­tiert sehen will - Ver­lust­äng­ste hin­sicht­lich des Sta­tus sind star­ke Moti­ve die (ver­meint­li­chen oder tat­säch­li­chen) Ver­ant­wort­li­chen zu has­sen, abzu­leh­nen, zum Teu­fel zu wün­schen. Aber dar­aus, dass man die­se Moti­ve erkennt, erwächst doch noch kein Handlungsplan.
      Wenn also die AfD den Mob rasen las­sen will wird sie es tun, und mit zuneh­men­den Man­da­ten wird sie es immer drei­ster tun. Hier hilft dann nur noch die gesam­te Misch­po­ke zu ver­haf­ten bevor sie Sperr­mehr­hei­ten haben oder im Unter­grund ihre Sym­pa­thi­san­ten in den Schlüs­sel­po­si­tio­nen unter­ge­bracht haben - sie­he BND-Chef!

      Ich mein­te zuvor mei­ne unmit­tel­ba­re Fami­lie und deren Ein­stel­lung (nicht Altem nach­zu­trau­ern, son­dern neu aufzubauen).

      Ost­preu­ßen & Schle­si­er, ins­be­son­de­re die in Lands­mann­schaf­ten orga­ni­sier­ten, stel­len sehr wohl ein reak­tio­nä­res Poten­ti­al dar, auch die Nach­kom­men, und davon habe ich eine gan­ze Men­ge ken­nen gelernt. Deren Moti­va­ti­on und die der Russ­land­deut­schen ist aller­dings grund­ver­schie­den - den einen geht es um Besitz und 'Schol­le', den ande­ren um die Iden­ti­tät und die damit (über­höht gese­he­nen) fami­liä­ren Wer­te & Gemein­schaft. Trotz die­ser Dis­kre­panz sind sie gleich­wohl 'Fut­ter' für die Rechten.

      So nährt sich der wie­der auf­le­ben­de rech­te Faschis­mus aus min­de­stens drei Quellen:

      1. Abstiegs­be­droh­te Bür­ger am unte­ren Rand der Mittelschicht;
      2. Hei­mat­ver­trie­be­ne (ehe­ma­li­ge Ost­ge­bie­te) und noch in der Hei­mat (Bay­ern, Würt­tem­ber­ger) befind­li­che Heimattümler;
      3. Ruß­land­deut­sche (und soge­nann­te Reichs­bür­ger, die gesin­nungs­mä­ßig hier­her passen).

      Dazu dann noch von ver­schie­den­sten Grup­pen die Ängst­li­chen ohne Lern­kom­pe­tenz, die Ras­si­sten und total Merk­be­frei­ten .... wenn irgend­wann der Spuk wie­der vor­bei ist wer­den Alle behaup­ten nie betei­ligt gewe­sen zu sein.

      Die Weg­be­rei­ter für das alles, das wol­len wir nicht ver­ges­sen, sind die rech­ten Scharf­ma­cher in CSU und CDU.

    2. PS
      Dis­kus­si­on / Metaebene

      Eine Dis­kus­si­on um die Sache berührt NICHT die Per­sön­lich­keit, es geht um Argu­men­te pro und kon­tra nicht um die Eigen­schaf­ten der Per­so­nen die dis­ku­tie­ren .... da sind wir völ­lig einig.
      Was aber fest­ge­stellt wer­den kann muß:
      Die­se Tren­nung erfor­dert ein Min­dest­maß an Abstrak­ti­ons­ver­mö­gen und vor allem den Wil­len, sich zivi­li­siert zu ver­hal­ten, auch sol­che Argu­men­te aus­zu­hal­ten die schmerz­lich sind weil sie an eige­ner Ein­stel­lung Zwei­fel schü­ren. Das hal­ten Vie­le nicht aus - und des­we­gen gibt es Zoff. "been the­re, done that ...!" das waren die Anfangs­zei­ten bei two­day bis etwa 2008.

  4. Ich kann ihnen auch wei­te­re Quel­len nen­nen, bspw. den Fak­ten­check vom MDR, der sich bemüht fühlt die Lüge der AfD zu ent­lar­ven indem er schluss­fol­gert nicht jeder zwei­te, son­dern ledig­lich knapp jeder drit­te Ein­sit­zen­de ist Ausländer...nun ja.
    Oder die Ber­li­ner Morgenpost(Funke Grup­pe) die eben­falls für Ber­lin Zah­len hat die nicht dem gesell­schaft­li­chen Pro­porz ent­sprin­gen. Oder die Stutt­gar­ter Nach­rich­ten, die ähn­li­ches für Baden Würt­tem­berg postu­lie­ren.
    Falls sie sich jetzt also nicht ein­fach auf eine Pegi­da arti­ge "Lügen­pres­se!" zurück­zie­hen wol­len, wür­de ich die Zah­len wenig­stens zur Kennt­nis neh­men. Das hat in den mei­sten der genann­ten Bei­spie­le erst­mal nichts direkt mit Flücht­lin­gen zu tun, wobei stei­gen­de Zah­len durch Nafris ver­mut­lich aber auch dort einen Grund fin­den könnten.
    Und nein, Flücht­lin­ge sind nicht an der Woh­nungs­knapp­heit schuld und auch nicht am Zustand in die­sem Land...da haben wir bereits vor­her den Acker frucht­bar gemacht und zwar in alle Rich­tun­gen. Die Augen nicht zu ver­schlie­ßen, dass es deut­li­che Pro­ble­me mit einem bestimm­ten Teil der hier leben­den Migran­ten gibt ist genau­so not­wen­dig, wie zu erken­nen, dass wir uns einen gar­sti­gen Natio­nal­chau­vi­nis­mus der üblen Art durch das Wirt­schaf­ten der letz­ten 25 Jah­re und die Absenz der Poli­tik ein­ge­tre­ten haben. Es hilft doch kei­nem einen Deut, wenn man sich dem nicht stellt.

    Ich bekom­me den Ein­druck, dass sie einen kom­plett ande­ren Bei­trag gele­sen haben, als ich. Es geht Frau Has­sel nicht um has­sen oder ähn­li­chen Befind­lich­keits­mist, sie führt Stu­di­en an und benutzt Empi­rie um ihre Aus­sa­ge zu stüt­zen, dass die über­bor­den­de Wel­co­me the world in Ger­ma­ny Eupho­rie auf Dau­er nicht trag­bar sein wird, dass Sozi­al­sy­ste­me bis­her nur natio­nal ein­ge­rich­tet sind und durch eine Über­deh­nung zu Miss­mut und Rebel­li­on der Ein­zah­ler füh­ren wer­den. Ein System, das von denen genutzt wird, die nicht ein­ge­zahlt haben führt auf kurz oder lang zu Ver­stim­mun­gen, Defi­zi­ten und mehr AfD Wäh­lern bei denen die einzahlen.
    Migra­ti­on, so beschreibt sie, drückt auf Dau­er Tarif­löh­ne- was sie anhand des Bau­ge­wer­bes nach der Ent­sen­dungs­richt­li­nie beschreibt. Das ist ein wenig wie mit dem bedin­gungs­lo­sen Grundeinkommen...klingt auf den ersten Blick ver­füh­re­risch, beim genaue­ren Hin­se­hen soll­te man sich aber fra­gen, war­um die Indu­strie etwas beson­ders ger­ne will. Es geht um Lohn­kon­kur­renz, drücken von Löh­nen durch -ich nen­ne sie mal mit dem alten Begriff- eine pro­le­ta­ri­sche Reser­ve­ar­mee. Das auf­zu­zei­gen und die Ableh­nung einer pein­li­chen, bür­ger­li­che Inter­pre­ta­ti­on eines Kul­tur­kamp­fes anstatt eines Kamp­fes von Klas­sen­in­ter­es­sen zu arti­ku­lie­ren, erscheint mir der wich­tig­ste Grund die­sen Bei­trag zur Kennt­nis genom­men zu haben. Bür­ger­lich Pres­se kennt nur blö­de Köp­fe und Rän­ke­spie­le die Geschich­te machen...Historik für den Kindergarten.

    /OT Nu muss ich aber ins Bett, sonst bin ich nach­her unleid­lich und müde

    1. A. " Und nein, Flücht­lin­ge sind nicht an der Woh­nungs­knapp­heit schuld und auch nicht am Zustand in die­sem Land…da haben wir bereits vor­her den Acker frucht­bar gemacht und zwar in alle Rich­tun­gen. Die Augen nicht zu ver­schlie­ßen, dass es deut­li­che Pro­ble­me mit einem bestimm­ten Teil der hier leben­den Migran­ten gibt ist genau­so not­wen­dig, wie zu erken­nen, dass wir uns einen gar­sti­gen Natio­nal­chau­vi­nis­mus der üblen Art durch das Wirt­schaf­ten der letz­ten 25 Jah­re und die Absenz der Poli­tik ein­ge­tre­ten haben" - das habe ich nir­gend­wo ver­neint, da bin ich glei­cher Meinung.
      Was ich aller­dings ver­nei­ne ist, dass sich die Situa­ti­on erst durch den gro­ßen Trek begin­nend spät in 2015 und bis Anfang 2017 so ent­wickelt hat.
      Sie schrei­ben ja noch "Das hat in den mei­sten der genann­ten Bei­spie­le erst­mal nichts direkt mit Flücht­lin­gen zu tun", und ich kann dem nur zustimmen.

      Genau das Gegen­teil tut die AfD, sie behaup­tet doch, Mer­kel habe ALLE ein­ge­la­den und jetzt haben wir die Kriminalität. 

      B. dass die über­bor­den­de Wel­co­me the world in Ger­ma­ny Eupho­rie auf Dau­er nicht trag­bar sein wird, dass Sozi­al­sy­ste­me bis­her nur natio­nal ein­ge­rich­tet sind und durch eine Über­deh­nung zu Miss­mut und Rebel­li­on der Ein­zah­ler füh­ren wer­den. Ein System, das von denen genutzt wird, die nicht ein­ge­zahlt haben führt auf kurz oder lang zu Ver­stim­mun­gen, Defi­zi­ten und mehr AfD Wäh­lern bei denen die ein­zah­len. - auch das hat doch nicht erst mit dem grö­ße­ren Migran­ten­strom ange­fan­gen, die Ren­ten­zah­lun­gen sind doch des­we­gen gekürzt wor­den weil schon vor­her an sol­che Per­so­nen aus­ge­zahlt wur­de die nie ein­ge­zahlt hat­ten: Rent­ner aus Ruß­land, Rent­ner aus der vor­ma­li­gen DDR, Rent­ner im Aus­land und vor­ge­zo­ge­ne Ren­ten durch zwangs­wei­se (alters­be­ding­te) Ver­ren­tung wegen nicht mehr mög­li­cher Teil­ha­be im akti­ven Arbeitsmarkt.

      durch eine Über­deh­nung zu Miss­mut und Rebel­li­on der Ein­zah­ler füh­ren wer­den
      - das ist es ja: Obwohl es schon bekannt war haben die Betrof­fe­nen es nicht ver­stan­den was da mit ihren Zah­lun­gen in Wirk­lich­keit ange­stellt wird und wie sie dadurch betro­gen werden.

      Hier hat die AfD zwar 'auf­ge­klärt' und Schuld zuge­wie­sen, will aber lt. Pro­gramm dar­an nicht ändern - den Unmut hat man geschickt kana­li­siert, auf Aus­län­der abge­wälzt und von der AfD behaup­tet die Zah­lun­gen an die Asylbewerber/Flüchtlinge näh­men den ande­ren, deut­schen(!) Bedürf­ti­gen etwas weg und die Her­ein­kom­men­den bekä­men noch höhe­re Zah­lun­gen als die Arbeits­lo­sen - bei­des wider­legt, wird trotz­dem immer noch genutzt.

      -------------------------------------------------------------- 

      Das Muster ist doch klar - was immer schief läuft, ob tat­säch­lich oder fik­tiv, wird erst­mal "den Aus­län­dern" ohne jede Dif­fe­ren­zie­rung ange­la­stet und dar­aus will man Stim­men für die AfD machen.
      Eine ande­re Sache sind die tat­säch­li­chen Gege­ben­hei­ten, und da ist das Regie­rungs­ver­sa­gen aus drei ver­wal­ten­den und nicht vor­aus­den­ken­den Regie­run­gen Mer­kel nun so groß, dass es selbst denen auf­fällt, die bis­her glaub­ten "Mut­ti macht das schon" .....

  5. Gefühl­te Unsicherheit ?
    Mei­ne Erfah­rung als Frau abends allei­ne unterwegs:
    Die jun­gen , männ­li­chen Migran­ten­grup­pen neh­men den gan­zen Bür­ger­steig ein, wei­chen einer Frau nicht aus. Soll ich die Stra­ßen­sei­te wech­seln, um nicht mit ihnen zu kollidieren ?
    Da bekannt ist ,dass Frau­en in den Kul­tur­krei­sen, aus denen die­se Män­ner stam­men nicht gleich­be­rech­tigt sind - im Gegen­teil dem Mann zu gehor­chen haben - soll ich mich sicher füh­len ? Es nützt nichts, die kul­tu­rel­len Unter­schie­de zu ver­schlei­ern. Wir müs­sen das offen thematisieren.

    1. Sehr bedau­er­lich, mit welch unsi­che­rem Gefühl Sie da unter­wegs sind. Mir fällt das nicht so auf, wahr­schein­lich weil ich eben als Mann ande­re Män­ner weni­ger bedroh­lich emp­fin­de. Je nach Situa­ti­on wür­de ich aller­dings doch vor­zie­hen aus­zu­wei­chen anstatt die Kon­fron­ta­ti­on zu suchen, ich bin ja nicht mehr 20.

      Wie kann das geän­dert wer­den, denn wir wol­len bestimmt nicht, dass sowas anhält und sich gar verfestigt! 

      Die Inte­gra­ti­on fängt genau da an:
      Die­sen jun­gen Män­nern klar machen wie das hier­zu­lan­de gehand­habt wird, dass man (nicht nur) Frau­en Platz macht, bzw. den Geh­steig als Grup­pe maxi­mal zur Hälf­te nutzt. Es sind doch die­se Klei­nig­kei­ten, die uns im öffent­li­chen Raum gegen­sei­ti­ge Acht­sam­keit abver­lan­gen und des­we­gen denen nahe gebracht wer­den müs­sen, die sie in ihrer Sozia­li­sa­ti­on nicht gelernt haben. Es scheint mir daher ange­bracht ein wenig Zeit ins Land gehen zu las­sen, zu unter­rich­ten, viel­leicht par­al­lel zum Sprach­un­ter­richt, um so zu einem Umden­ken* beizutragen.

      Natür­lich ler­nen Men­schen beson­ders gut am Bei­spiel - und da müs­sen sich die lau­ten (deut­schen) Schrei­häl­se an die Nase fas­sen und sich fra­gen, ob sie denn immer dafür ein gutes Bei­spiel sind was sie von den Zuwan­de­rern verlangen.

      *
      In mei­ner frü­he­ren Nach­bar­schaft am Teu­to­bur­ger Wald wohn­ten eine Men­ge Syrer, und nicht weit ent­fernt war ein Auf­nah­me­heim von dem aus ver­teilt wur­de, die Stadt zählt zu den klein­sten im Lan­de mit knapp 6.000 Ein­woh­nern. Da ich mit einem (mit­te 40-jäh­ri­gen) syri­schen Ehe­paar guten Kon­takt hat­te lern­te ich vie­le der jun­gen Män­ner aus der Unter­kunft ken­nen, die zu die­sem Ehe­paar kamen weil die sehr gut Deutsch spra­chen und sich mit Akten­kram hel­fen ließen.

      Von denen waren Eini­ge sehr erschrocken zu hören wie sie auf Ein­hei­mi­sche wir­ken - es ist wahr­schein­lich man­geln­des Pro­blem­be­wußt­sein mit im Spiel, und weni­ger tat­säch­li­che Bedrohung.

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