Schöner Gigolo, armer Gigolo ....
oder: Herr Dix will die Monogamie abschaffen

Herr Deniz Y. Dix hat beim hpd [Huma­ni­sti­scher Pres­se­dienst] mit einem neu­en, bahn­bre­chen­den Arti­kel 'zuge­schla­gen'. Der Titel lau­tet sug­ge­stiv-dem­ago­gisch und mani­pu­la­tiv: "War­um wir die Mono­ga­mie über­den­ken soll­ten".

Als ich den Arti­kel las muss­te ich an die Zeit um 1966 bis 1970 den­ken, als wir im Chor skandierten 

"Die Frau von Welt geht nur ins Bett
mit Fah­nen­jun­kern B+Z(ett)!"

Wir - und ähn­li­che Grup­pen von *Jung­män­nern* - voll von Hor­mo­nen und Adre­na­lin, waren auf der Suche nach wil­li­gen Part­ne­rin­nen, an Hei­rat und Fami­lie, schon erst recht nicht an Ver­ant­wor­tung, dach­te kei­ner, wohl aber an hem­mungs­lo­sen und unver­bind­li­chen Sex.

Genau dar­an denkt auch der schwanz­ge­steu­er­te Herr Dix, Jahr­gang '92 und U30. Nur ver­brämt er es mit Schwur­bel­schwatz­ar­gu­men­ten um es geho­ben und über­legt, ja groß­män­nisch klin­gen zu las­sen. Es ist ein Mani­fest eines unrei­fen Jüng­lings, der für sei­ne pro­mis­kui­ti­ven Eska­pa­den Part­ne­rin­nen sucht, die auf einer all­ge­mei­nen, trend­be­ding­ten Mani­pu­la­ti­ons­wel­le zu Opfern gewor­den sind. Einer Mode­wel­le, die ihnen, den jun­gen Frau­en, sug­ge­riert, sie könn­ten ihre Unab­hän­gig­keit und Eman­zi­pa­ti­on nur dadurch bewei­sen, dass sie ihre war­nen­de inne­re Stim­me bei­sei­te schie­ben, die ihnen sagt was gut und rich­tig ist - und sol­chen Gigo­los vom Schla­ge des Herrn Dix auf den Leim gehen und mit ihm ins Bett hüp­fen .... no risk - no fun, no sex - no ful­film­ent, no emancipation! 

So ein Schwach­sinn! Da gibt es unter dem Dix'schen Bei­trag tat­säch­lich noch eine Rei­he von labi­len Cha­rak­te­ren die sich durch sol­che The­sen in ihrer Suche nach Per­sön­lich­keit irre­lei­ten las­sen und hef­tig­ste Zustim­mung signa­li­sie­ren. Ob straight, ob schwul, zu kurz zu den­ken ist kei­ne Sache der sexu­el­len Ori­en­tie­rung, es ist eher eine Sache von man­geln­der Denk­fä­hig­keit, das wird in der Kom­men­tar­sek­ti­on deutlich.

Dag­mar [Dag­mar am 2. Mai 2019 - 23:39] weist aller­dings auf ganz ande­re Sach­ver­hal­te hin:
".. Poly­amo­rie passt zur neo­li­be­ra­len Gesell­schaft. Die Schö­nen, Jun­gen, Rei­chen und die emo­tio­nal Sta­bil­sten kön­nen auf vie­le Part­ner hof­fen; ande­re, die der Kon­kur­renz nicht so gewach­sen sind, gehen leicht leer aus. Kann aber bei Mono­ga­mie mit Untreue und häu­fi­gen Tren­nun­gen auch so gese­hen wer­den. Schwie­rig wird außer der Kin­der­fra­ge aber auch, wie gegen­sei­ti­ge finan­zi­el­le Unter­stüt­zung gere­gelt wird .."

Genau. Das ist etwas, was Herr Dix und sei­ne Gesin­nungs­ge­nos­sen gern bei­sei­te schie­ben - wenig­stens ist von dem, was als Fol­ge von Sex im Rau­me steht nir­gend­wo die Rede.
War­um wohl?
Weil sol­che Jung­män­ner sich gern sexu­ell betä­ti­gen, aller­dings die dar­an hän­gen­de Ver­ant­wor­tung für even­tu­ell gezeug­te Kin­der gern den 'Bräu­ten', den Gespie­lin­nen über­las­sen - und wei­ter ziehen 

'Du, ich bin jetzt nicht so auf Kin­der
und Win­deln und Geschrei ein­ge­stellt, tschüss!'

.... und weg sind sie.
Das eben noch eman­zi­pier­te Sex­ob­jekt wird zum Sozi­al­fall, weil sich die Ker­le sofort zurück­zie­hen wenn es brenz­lig wird, wenn Stress und Ver­ant­wor­tung 'dro­hen'.

Wie hat Herr Dix sich in einer der Ver­öf­fent­li­chun­gen charakterisiert?
So →

Wie bei Amei­se und Gril­le - eine tref­fen­de Fabel.

Wor­auf ich nun noch war­te ist eine Stu­die, sind Zah­len, die das bele­gen, was Herr Dix ein­gangs sei­nes Arti­kels so aus­drückt:".. Wer meh­re­re Men­schen zugleich liebt oder sich die Pro­mis­kui­tät stolz auf die Fah­ne schreibt, gerät immer sel­te­ner unter Recht­fer­ti­gungs­druck und muss sich ins­be­son­de­re der jün­ge­ren Gene­ra­ti­on kaum noch erklären .."
Ein sol­ches sozio­lo­gi­sches Phä­no­men zu behaup­ten ist ein­fach - ich zweif­le aller­dings, ob der Herr Dix dafür irgend­wel­che hand­fe­sten, belast­ba­ren Bewei­se anfüh­ren kann. Bis zu die­sem Beweis behaup­te ich, dass er das frei erfun­den hat um sei­ner Fest­stel­lung Glaub­wür­dig­keit zu geben. Chri­sto­pher Hit­chens hat es so formuliert:
"Was ohne Beleg behaup­tet wer­den kann, kann auch ohne Beleg ver­wor­fen wer­den." Wie ich schon beim hpd schrieb: Sie wol­len doch nicht Gefahr lau­fen dass ich am Ende damit Recht behal­te, dass Gei­stes­wis­sen­schaft­ler in die Luft grei­fen und etwas behaup­ten (erfin­den!) ohne dafür die gering­sten Bewei­se zu haben?

Zum Abschluß noch dies:
Es quält mich die Fra­ge wie­so der hpd dem Herrn Dix eine Platt­form für sei­ne mehr als abwe­gi­gen The­sen bie­tet. Die Auf­ga­be, die sich der hpd stellt, lautet 

".. Der hpd ver­steht sich als Pres­se­por­tal, das die Anlie­gen huma­ni­stisch-auf­klä­re­ri­scher Posi­tio­nen öffent­lich­keits­wirk­sam prä­sen­tiert, damit die­se in der Poli­tik und den Medi­en grö­ße­re Beach­tung finden .."

Was an dem hier bespro­che­nen Arti­kel des Herrn Dix ist es wert '.. in der Poli­tik und den Medi­en grö­ße­re Beach­tung (zu) fin­den ..'?
Er ist schlam­pig durch­ge­se­hen, sie­he dort → ".. Denn Mono­ga­mie beher­bergt aus sei­ner Natur her­aus mora­li­sche Miss­stän­de, meint Deniz Y. Dix .." - 'sei­ner'? Seit wann ist 'Mono­ga­mie' männ­lich? Nicht lt. Duden .... und wahr­haf­tig nicht der wei­te­ren Dis­kus­si­on würdig.
Ein spät­pu­ber­tä­res Gedan­ken­kon­strukt, man wünscht dem Herrn Dix er möge erwach­sen werden.

Kommentare

  1. "dass sie ihre war­nen­de inne­re Stim­me bei­sei­te schie­ben, die ihnen sagt was gut und rich­tig ist"

    Ganz erstaunt (und nicht min­der erfreut) lese ich solch einen Satz bei (und von) Ihnen, Herr wvs! Es gibt also eine "war­nen­de inne­re Stim­me", auf die man hören oder die man "bei­sei­te schie­ben" kann und die einem sogar "sagt was gut und rich­tig ist"?! Ja, woher wis­sen Sie denn das??? Aus einer belast­ba­ren wis­sen­schaft­li­chen Unter­su­chung einer reprä­sen­ta­ti­ven Stich­pro­be jun­ger Frau­en? Oder gar aus Ihrer eige­nen per­sön­li­chen Erfahrung?

    1. Da haben Sie mich wie­der ein­mal erwischt, Frau iGing, und ich geste­he hier schlam­pig for­mu­liert zu haben. Gemeint war das, was man so gemein­hin als "Gewis­sen" anspricht, also eine Samm­lung von Ver­hal­tens- und Hand­lungs­rat­schlä­gen, die ent­we­der durch Wor­te oder Beob­ach­tung von Gescheh­nis­sen ange­sam­melt wer­den - um dann in einem Moment der Not, wenn schnell gehan­delt wer­den soll / muss als Muster zur Ver­fü­gung ste­hen. Hier han­delt es sich um eine all­ge­mei­ne Erkennt­nis, die wohl bekannt ist und daher kei­nes beson­de­ren Bewei­ses bedarf.
      Aller­dings ist es rich­tig wenn Sie bezwei­feln, dass die­se war­nen­de Stim­me bei allen Per­so­nen das glei­che sagt. Ich bin hier davon aus­ge­gan­gen wel­che Absicht beim Herrn Dix vor­liegt und dass es nicht im Sin­ne der Jung­frau­en ist sei­nem Begeh­ren nach­zu­ge­ben, weil sie davon (soweit ich es beur­tei­le) einen Nach­teil hätten.

      Wie ste­hen Sie denn gene­rell zur The­se des Herrn Dix? Mei­nen Sie, wir bräuch­ten mehr Pro­mis­kui­tät und weni­ger Paarbindung?

  2. Ich wer­fe Ihnen kei­nes­wegs schlam­pi­ge For­mu­lie­rung vor, son­dern sehe mit Genug­tu­ung, dass Sie in Ihren Über­le­gun­gen auch ein­mal an einen Punkt kom­men, wo Sie sagen: "Hier han­delt es sich um eine all­ge­mei­ne Erkennt­nis, die wohl bekannt ist und daher kei­nes beson­de­ren Bewei­ses bedarf."
    Ich sehe auch das Gewis­sen nicht als eine blo­ße "Samm­lung von Ver­hal­tens- und Hand­lungs­rat­schlä­gen" an, die im Not­fall abge­ru­fen wer­den, son­dern in der Tat als eine "inne­re Stim­me", die als aus dem eige­nen Inne­ren kom­mend erfahr­bar und, wenn man auf sie hört, dem eige­nen Wohl in höch­stem Maße dien­lich ist. Sie wahr­zu­neh­men, ggf. auch zu Rate zu zie­hen, und dies ein Leben lang zu üben, hal­te ich für äußerst sinnvoll. 

    Die - hier­zu­lan­de gesetz­lich fest­ge­schrie­be­ne - Mono­ga­mie über­den­ken zu wol­len, scheint mir immer­hin eine Über­le­gung wert (ohne den Herrn Dix zu ken­nen oder mich näher mit ihm befas­sen zu wol­len). Nicht nur weil neu­er­dings auch mehr­fach ver­hei­ra­te­te Män­ner ins Land kom­men und hier zu blei­ben beab­sich­ti­gen (für die wäre dann schon mal alles im grü­nen Bereich). Aller­dings müss­te auch Frau­en dann die Poly­ga­mie erlaubt sein. Was spricht dage­gen? Gibt es nicht einen (in man­chen Län­dern zu erwar­ten­den?) Frau­en- und Män­ner­über­schuss, der damit auf­ge­fan­gen wer­den könnte?
    Eine Ver­si­che­rung, den Nach­wuchs mit groß­zu­zie­hen, reicht nicht, denn es geht spä­te­stens seit den 60er Jah­ren auch um einen Lebens­ent­wurf, in dem Gleich­be­rech­ti­gung und per­sön­li­ches Glück groß­ge­schrie­ben wer­den. Nach Ihrer Theo­rie müss­ten ja ori­en­ta­li­sche Frau­en die glück­lich­sten der Welt sein: Die Zwangs­hei­rat bie­tet die Gewähr dafür, dass der Mann bzw. auch die beteiligte(n) Familie(n) bereit ist (sind), für den Nach­wuchs aufzukommen!
    Vor­ehe­li­che Pro­mis­kui­tät wird Ihrer Dar­stel­lung nach in erster Linie von Män­nern pro­pa­giert. Wenn man sich an die "sexu­el­le Revo­lu­ti­on" in den 60ern zurück­er­in­nert, so war mit einer Ableh­nung der "sexu­el­len Frei­heit" für eine jun­ge Frau auch ein Image­ver­lust ver­bun­den; als prü­de woll­te kei­ne gel­ten. Ich ken­ne zumin­dest kei­ne ein­zi­ge, die nein gesagt hät­te, weil sie sich einen ver­läss­li­chen Papa für ihre Kin­der wünsch­te. Aller­dings gab und gibt es natür­lich nach wie vor feste Part­ner­schaf­ten, und die erfüll­ten schon immer vie­le Zwecke, nicht nur zwecks Kin­der-in-die-Welt-set­zen, son­dern auch als Schutz vor Über­grif­fen und Recht­fer­ti­gung für ein ander­wei­ti­ges Nein (wobei der Ehe­bruch gleich­zei­tig ein uraltes Phä­no­men sein dürfte).
    Ich hal­te die­se Fra­ge "Pro­mis­kui­tät oder feste Part­ner­bin­dung" - oder, wie hin­zu­zu­fü­gen wäre: Sin­gle­da­sein - für eine sehr indi­vi­du­el­le Fra­ge, die irgend­wann jede/r für sich ent­schei­den muss. Aber als gesell­schaft­lich fest­ge­schrie­be­ne Insti­tu­ti­on hal­te ich die Poly­ga­mie immer­hin für mög­lich und nicht von vorn­her­ein abzu­leh­nen, vor­aus­ge­setzt dass nicht die eine Hälf­te der Betei­lig­ten ihr Leben hin­ter Git­tern oder in abge­schot­te­ten Hin­ter­hö­fen ver­brin­gen muss und nur ver­schlei­ert auf die Stra­ße gehen darf. Gleich­be­rech­ti­gung für alle!
    Sogar in Ihrem Sin­ne wäre das doch die beste Ver­si­che­rung: Alle Ehepartner/innen kom­men für den Nach­wuchs auf. Dass mit die­ser inni­gen Ver­bun­den­heit (zwischen)menschliche Qua­li­tä­ten sich ent­fal­ten kön­nen, aber auch alle mensch­li­chen Laster (wie z.B. Eifer­sucht) ein­her­ge­hen, dürf­te sich von selbst ver­ste­hen, aber das gilt für jedes zwi­schen­mensch­li­che Bei­sam­men­sein, egal ob mono­gam, poly­gam, pro­mis­kui­tiv oder single.

    1. Sie ver­blüf­fen mich mit ihrer Dar­stel­lung beträcht­lich, Frau iGing, denn es sind meh­re­re Aspek­te benannt, von denen ich nicht geglaubt (!) hät­te sie von Ihnen zu lesen.

      Zunächst ein­mal stellt sich die Fra­ge, ob durch die Zuwan­de­rung zwangs­läu­fig eine Ände­rung in unse­rer gesell­schaft­li­chen Struk­tur not­wen­dig wird und ob sie über­haupt sinn­voll ist, weil, an einem Bei­spiel prak­ti­ziert, es dazu füh­ren könn­te, sie auch an ande­ren Lebens­um­stän­den vor­neh­men zu müs­sen. Aus Grün­den der Gleich­be­hand­lung und/oder Gerechtigkeit.

      Die­se Fra­ge ver­nei­ne ich.
      Wir haben einen gesell­schaft­li­chen Stan­dard erreicht, der über vie­le Jahr­hun­der­te gegen erheb­li­che Wider­stän­de erfoch­ten wur­de - das nun wegen einer ver­gleichs­wei­se klei­nen Zahl von Betroffenen/Praktizierenden umzu­wer­fen und neu zu regeln wäre eine unan­ge­mes­se­ne Bevor­zu­gung von Min­der­hei­ten­be­dürf­nis­sen .... und ein Damm­bruch, der unge­ahn­te Wei­te­run­gen her­vor­ru­fen könn­te. Das Risi­ko steht in kei­nem Ver­hält­nis zum Nutzen.
      Es muss von Men­schen die hier­her kom­men und sich hier inte­grie­ren wol­len gefor­dert wer­den, dass sie die vor­han­de­nen Nor­men akzep­tie­ren. Wo Unter­schie­de recht­li­cher Natur bestehen (Ehe & Fami­li­en­recht) könn­ten Über­gangs­vor­schrif­ten das abmil­dern, was bereits Sta­tus ist und daher nicht ver­än­der­bar (rück­gän­gig zu machen).

      Ein "Nein" auch des­we­gen, weil es ein Fass ohne Boden wäre: Müs­sen wir dann dem­nächst das Hei­rats­al­ter auf 12 Jah­re und weni­ger (!) absen­ken wie es in man­chen isla­mi­schen Gesell­schaf­ten prak­ti­ziert wird? Müs­sen wir zusätz­li­che Fei­er­ta­ge ein­füh­ren um ande­ren als unse­ren Haupt­re­li­gio­nen Raum für ihre Ritua­le zu schaf­fen? Müs­sen wir Beklei­dungs­vor­schrif­ten ande­rer Kul­tu­ren bei uns als notwendig/vorgegeben ein­füh­ren? Nahrungsvorschriften?
      Umge­kehrt wird ein Schuh dar­aus: Hier wird bei­be­hal­ten was an Regeln vor­han­den ist, im Gegen­teil, wir soll­ten danach stre­ben, dass die­se Son­der­be­din­gun­gen, die durch Reli­gi­on geschaf­fen wur­den abgebaut/abgeschafft werden.

      Wenn das bedeu­tet, dass jed­we­de Form von Zusam­men­le­ben gestat­tet sein soll: OK! Dann aber bit­te unter dem Anspruch die recht­li­che Sei­te kom­plett zuerst zu lösen, denn die Kon­flik­te schon bei den bestehen­den Lebens­ent­wür­fen füh­ren zu erheb­li­chen Problemen.

      Kin­der - die schwäch­sten Glie­der in die­ser Ket­te von indi­vi­du­el­len Wunsch­vor­stel­lun­gen, ob nun gewollt oder unge­wollt gezeugt, haben ein Recht dar­auf in geschütz­ter Umge­bung auf­zu­wach­sen. Und hier sehe ich das größ­te Hin­der­nis und - für mich gespro­chen - den Aus­schluss­fak­tor für alle alter­na­ti­ven zu Zwei­er­be­zie­hun­gen. Der Zwie­spalt schon um Schei­dungs­fal­le sich zwi­schen zwei Eltern zu befin­den, die ein Kind bei­de liebt und braucht, ist eine Zumu­tung für das Kind.

      Was nun die Gleich­be­rech­ti­gung angeht ist es immer noch so, dass Frau­en die Kin­der bekom­men und von daher die schlech­te­re Posi­ti­on im Spiel der sexu­el­len Frei­zü­gig­keit haben - letzt­lich bleibt es (bei aller Vor­sicht, die prak­ti­ziert wer­den kann) an ihnen hän­gen wenn es zum Nach­wuchs kommt. Die­ses Fak­tum steht - neben einer grund­sätz­lich ande­ren gene­ti­schen Pro­gram­mie­rung - der abso­lu­ten "Gleich­heit" der Geschlech­ter im Wege.
      Damit ich hier nicht ver­kehrt ver­stan­den wer­den kann: Es geht nicht um ver­schie­de­ne Rech­te und Wer­tig­keit, son­dern um nicht zu beein­flus­sen­de bio­lo­gi­sche Struk­tu­ren die seit Jahr­tau­sen­den fest­ge­legt sind und nicht weg­dis­ku­tiert wer­den können.

      Das ist der wesent­li­che Grund für mei­ne Ableh­nung der alter­na­ti­ven Ent­wür­fe für das Zusam­men­le­ben mit geschlecht­li­cher Hin­ga­be - wie auch immer die Kon­stel­la­ti­on sein mag. Man kann Eifer­sucht als Cha­rak­ter­schwä­che dar­stel­len - und Herr Dix tut es, weil es für ihn argu­men­ta­tiv nütz­lich ist. Ich hal­te dage­gen, dass man Pro­mis­kui­tät genau­so als Cha­rak­ter­schwä­che anse­hen kann, weil es jenen, die sie prak­ti­zie­ren, an Ent­schei­dungs­fä­hig­keit und Zuver­läs­sig­keit im Han­deln fehlt. Sich nicht fest­le­gen zu wol­len, sich alle Optio­nen offen zu hal­ten, sich also ziel- und halt­los in der Gesell­schaft zu bewe­gen ist aso­zi­al. Selbst dann, wenn es nicht unmit­tel­bar irgend­je­man­den schä­digt - sofern betrof­fe­ne Per­so­nen zuge­stimmt haben und bei kla­rem Bewusst­sein waren als sie ent­schie­den haben.

  3. Jeder der hier­her kommt, um hier zu leben, muss sich natür­lich anpas­sen und den gel­ten­den Geset­zen fügen, aber er kann auch etwas ein­brin­gen, das dann zur Dis­kus­si­on steht. Alles kann neu aus­ge­han­delt wer­den, wie­so soll­te eine gesell­schaft­li­che Rege­lung für alle Zei­ten gelten?
    Und ja, Kin­der müs­sen behü­tet auf­wach­sen dür­fen und brau­chen den Schutz bei­der Eltern, aber wenn die­se den Schutz nicht gewäh­ren kön­nen, was dann?
    Pro­mis­kui­tät ist sicher­lich kei­ne emp­feh­lens­wer­te Grund­la­ge für Kin­der­er­zie­hung, aber nicht alle Leu­te (auch nicht alle Frau­en) wol­len Kin­der, und wenn sie ihrer 'Cha­rak­ter­schwä­che' nach­ge­ben wol­len, so ist es ihre Sache und nicht mei­ne, das zu beur­tei­len. So sehe ich das, und ich fra­ge mich, wie­so Sie das so sehr überrascht.

    1. Was die Ent­schei­dung angeht ste­he ich völ­lig auf dem glei­chen Stand­punkt - ich will nie­man­dem etwas ver­bie­ten, selbst wenn es eine ein­schlä­gi­ge Regel gibt (gilt nicht für Geset­ze, da ist Befol­gung ein Muss). Natür­lich kann jede/-r es so hal­ten wie sie/er will. 

      Woge­gen ich mich wen­de ist, wenn es als Impe­ra­tiv for­mu­liert wird und ein­fach 'über­ge­stülpt' wer­den soll. So, als ob das die ein­zi­ge ver­blie­be­ne Hand­lungs­op­ti­on sei und sich gefäl­ligst jeder dar­an zu hal­ten habe. 'Modern' oder 'im Trend' ist nicht immer die beste Art etwas zu handhaben. 

      Das nicht alle Kin­der in idea­len Ver­hält­nis­sen auf­wach­sen ist eine Bin­sen­weis­heit - das bedingt aller­dings nicht, dar­auf kei­nen Wert mehr zu legen, deren Wohl­erge­hen ein­fach so über Bord zu wer­fen und sich künf­tig nicht mehr dar­um zu kümmern.

      Wenn Men­schen ent­schei­den sie möch­ten kei­ne Kin­der haben ist auch das ihr gutes Recht. Wir wis­sen aber doch bei­de, dass selbst wenn es so ist eine Gewähr der Kin­der­lo­sig­keit nicht gege­ben ist. Des­we­gen habe ich dafür plä­diert es VORHER zu bestim­men wie die Ver­ant­wor­tung (und die Ver­tei­lung der Kosten) gere­gelt sein soll.

      Was mich über­rascht hat war die Tat­sa­che, dass Sie eine mehr als libe­ra­le Hal­tung bei die­sem Ver­hal­tens­kom­plex zum Aus­druck gebracht haben. Ich habe Sie da eher kon­ser­va­tiv ein­ge­schätzt. Im Nach­hin­ein sehe ich das als Feh­ler, ich hät­te mir den­ken müs­sen, dass ich für ein sol­ches Urteil zu wenig Infor­ma­tio­nen besaß.

      Noch­mal zu gene­ti­schen Grund­la­gen und dar­aus resul­tie­ren­den Verschiedenheiten:
      Es geht nicht dar­um dar­aus Rech­te oder Pflich­ten abzu­lei­ten, das wäre eine Fehl­in­ter­pre­ta­ti­on. Die Evo­lu­ti­on hat die Rol­len­ver­tei­lung her­vor­ge­bracht die am erfolg­reich­sten für den Bestand der Art 'Homo sapi­ens' wur­de. Das bedeu­tet, dass jedes abwei­chen­de Ver­hal­ten nicht bio­lo­gisch begrün­det ist und gegen die gene­ti­sche Struk­tur läuft. Das kann man sicher anders machen als es sich über Jahr­tau­sen­de ent­wickelt hat und damit die Aus­rot­tung der Art pro­vo­zie­ren - es ist bestimmt nicht 'art­ge­recht', 'spe­zie­ser­hal­tend' oder ver­nünf­ti­ges Verhalten. 

      Da der Mensch sich sowie­so anschickt den Pla­ne­ten - und damit sei­ne Lebens­grund­la­ge - zu zer­stö­ren, kommt es wohl nicht mehr dar­auf an wer mit wem unter wel­cher Prä­mis­se Sex hat.

  4. "Die Evo­lu­ti­on hat die Rol­len­ver­tei­lung her­vor­ge­bracht die am erfolg­reich­sten für den Bestand der Art 'Homo sapi­ens' wur­de. Das bedeu­tet, dass jedes abwei­chen­de Ver­hal­ten nicht bio­lo­gisch begrün­det ist und gegen die gene­ti­sche Struk­tur läuft."

    Dass die Welt ein paar weni­ger von unse­rer Sor­te gut ver­tra­gen könn­te, ist inzwi­schen doch auch eine Bin­sen­weis­heit. Je mehr sich also den neu­en 'Trend' zu eigen machen, desto eher wird bzw. kann sich die Bevöl­ke­rungs­zahl wie­der rück­läu­fig ent­wickeln oder wird zumin­dest nicht expo­nen­ti­ell anstei­gen. Aber aus­ster­ben wird sie des­we­gen ja nicht gleich (dann doch eher wegen der Selbst­aus­rot­tung durch Umwelt­schä­di­gung). Denn eine gene­tisch fest­ge­leg­te Aus­rich­tung soll­te sich doch gegen einen blo­ßen Trend durch­set­zen kön­nen ... neh­me ich mal an, so als gene­ti­scher Laie.

    1. ".. Denn eine gene­tisch fest­ge­leg­te Aus­rich­tung soll­te sich doch gegen einen blo­ßen Trend durch­set­zen können … "

      Lei­der "Nein" - gene­ti­sche (evo­lu­tio­nä­re) Ver­än­de­run­gen gesche­hen in Jahr­tau­sen­den, Trends schwin­gen im Extrem­fall in weni­gen Stun­den (*shit storm*) oder Wochen (sai­so­na­le Mode), meist in Jah­ren (Tanz­stil, Klei­der­län­ge, Far­ben). Und sie schwin­gen tat­säch­lich wie eine Sinuswelle.

      Selbst wenn sich in Mit­tel­eu­ro­pa nie­mand mehr ver­meh­ren wür­de machen die paar Han­seln nicht mehr als eine klei­ne Del­le. Es reicht die Fort­pflan­zung im Rest der Welt um ledig­lich eine Ver­zö­ge­rung um weni­ge Tage (!) beim Wachs­tum der Welt­be­völ­ke­rung zu bewir­ken wenn anson­sten hier alle durcheinanderbumsen. 

      Was das Wachs­tum der Mensch­heit begün­stigt ist die posi­ti­ve Ent­wick­lung bei der Bekämp­fung von Epi­de­mien, die sich ver­rin­gern­de Sterb­lich­keit, die bes­se­re Ernäh­rung und Ver­sor­gung im Säug­lings­al­ter etc. .... wir sind in die­sen Berei­chen ein­fach zu effi­zi­ent gewor­den. Dabei haben wir völ­lig aus den Augen ver­lo­ren wel­chen Ein­fluss unse­re Akti­vi­tä­ten auf die son­sti­ge Umwelt haben und dass wir uns dadurch letzt­end­lich ausrotten.

      Die Sorg­lo­sig­keit und Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit, der Ego­is­mus brei­ter Bevöl­ke­rungs­schich­ten - vom Typus des Herrn Dix, die nur ihr eige­nes Ver­gnü­gen im Auge haben und sich einen Dreck um ande­re um sie her­um sche­ren - haben uns dahin gebracht wo wir jetzt sind. Dazu noch die Inter­es­sen­lo­sig­keit an Poli­tik und Demo­kra­tie, die das Mit­tun braucht und nicht gedan­ken­lo­ses Dahin­trei­ben .... und kom­plett ist das Untergangsszenario.

      Und wenn jetzt der Herr Dix kommt und sagt er habe sich ja poli­tisch betä­tigt und auf sei­ne Akti­vi­tä­ten in der Par­tei "Die Par­tei" ver­wei­sen soll­te, dann bleibt mir nur noch mit offe­nem Mund über so viel Drei­stig­keit zu staunen.

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