Wirtschaftliche Ungewissheit und Aussichtslosigkeit für die Zukunft sind schwerer wiegende Faktoren als bisher angenommen. Vor diesem Hintergrund halte ich es für gerechtfertigt zu behaupten:
Wer Menschen in eine wirtschaftlich aussichtslose Situation treibt, ihnen die Basis entzieht, ist für einen Selbstmord der Betroffenen verantwortlich.
Übersetzung:
Der genaue Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Ungleichheit und Selbstmordraten ist weiterhin unklar, und Selbstmordtendenz kann sicherlich nicht einfach auf Wohlstandsunterschiede oder finanzielle Belastungen reduziert werden. Bemerkenswerterweise sind die Selbstmordraten, im Gegensatz zu den USA, spürbar niedriger in westeuropäischen Ländern, in denen Einkommensunterschiede weitaus weniger ausgeprägt sind. Die öffentlich finanzierte Gesundheitsversorgung wird als Recht angesehen (und nicht als Weg zur Leibeigenschaft verteufelt). Soziale Sicherheitsnetze sind meist umfangreicher, und Lehrlingsausbildungs- und Umschulungsprogramme für Arbeitnehmer sind weiter verbreitet. Aus den Vereinigten Staaten, Brasilien, Japan und Schweden geht hervor, dass mit zunehmender Einkommensungleichheit auch die Selbstmordrate zunimmt. Wenn ja, ist die gute Nachricht, dass eine fortschrittliche Wirtschaftspolitik einen positiven Einfluss haben könnte.
[Source]
The precise relationship between economic inequality and suicide rates remains unclear, and suicide certainly can’t simply be reduced to wealth disparities or financial stress. Still, strikingly, in contrast to the United States, suicide rates are noticeably lower and have been declining in Western European countries where income inequalities are far less pronounced, publicly funded healthcare is regarded as a right (not demonized as a pathway to serfdom), social safety nets far more extensive, and apprenticeships and worker retraining programs more widespread .. Evidence from the United States, Brazil, Japan, and Sweden does indicate that, as income inequality increases, so does the suicide rate. If so, the good news is that progressive economic policies .. could make a positive difference.
USA - schlecht, gaaanz schlecht ... klar, sieht man auf den ersten Blick.
Trotz des Rückgangs liegen aber, die absoluten Zahlen betreffend, Frankreich knapp, Belgien und vor allem Finnland m.E. sogar beträchtlich über dem US-Wert.
Was sagt uns das nun?
Mein erster Gedanke war:
Rückgang fast überall. Dann störte mich der Wert der Niederlande. Meine Erklärung dafür ist die Gesetzgebung dort, die assistierten Suizid erlaubt.
Was ihre Frage angeht habe ich nirgendwo dafür eine Begründung gelesen.
Für Österreich erinnere ich nur, dass dort - vor allem in Wien - eine Tendenz zum Selbstmord schon viele Jahrzehnte beobachtet wird. Da Wien eine dominante Zahl der Bewohner des Landes hat ist diese Gesamtzahl möglicherweise dadurch zu erklären.
Ich vermute (!) bei den anderen Kandidaten Belgien & Frankreich wegen der hohen Asylantenzahlen und der Aussichtslosigkeit Asyl zu bekommen ein Zusammenhang zum Suizid besteht.