Beim Stöbern bin ich wieder einmal auf eine aufschlussreiche Webseite gestoßen - Da ging es um die Frage der Einschätzung bestimmter Kennzahlen in verschiedenen Ländern [Realität und Wahrnehmung in 14 Ländern]. Es wurde nach der geschätzten Anzahl von
- Migranten,
- Muslimen,
- Christen,
- über-65-jährigen, und
- Arbeitslosen
an der Bevölkerung gefragt. Aus diesen Zahlen konnte sodann ein "Index der Ignoranz" [„Index of Ignorance“] errechnet werden, nach dem die Länder in eine Reihenfolge gebracht wurden.
Die Aufstellung sieht so aus:
„Index of Ignorance“ {"click!" auf das Bild vergrößert}
[Quelle via fowid]
Zur Ursache für diese Verschiebung der Realitätswahrnehmung ist zu lesen:
".. Der Frage, wie diese Diskrepanzen entstehen, wird in der Studie nicht nachgegangen. Vermutlich ist es eine Mischung aus formaler Bildung, medialer Berichterstattung, Emotionalisierung eines Themas, Vorurteilen und sich jeweils verstärkendem ‚Gruppen-Wissen‘. Politische Bedeutung erhalten aber diese Annahmen, weil sie für den Einzelnen seine Realität abbilden, egal ob es stimmt oder nicht. Es wäre eine Hypothese, dass Politiker wie Silvio Berlusconi (in Italien) und Donald Trump (in den USA) durch eine dort verbreitete Haltung, „Was schert mich die Realität“ befördert werden .. "
Die Korrelation zwischen dem Hang nach autoritärer, rechts ausgerichteter Politik und dem *Ignoranzindex* ist nicht zu übersehen: Italien, USA, Polen, Ungarn und Frankreich!
Erfreulicherweise stehen hierzulande die Menschen ein wenig besser 'gebildet' da als in vielen anderen ähnlich entwickelten Staaten der Erde. Entgegen einem oft vertretenen Vorurteil .... ;c)
Sehr interessant!
ich bin ganz traurig, dass Österreich nicht vorkommt. Aber eigentlich ist das ja sehr gut, wenn man die Bedeutung der Skala kennt. Ich bin allerdings überzeugt, dass es bei uns ebenfalls ähnliche Fehleinschätzungen gibt. Bei Migranten kann man allerdings geteilter Meinung sein. Wenn man nämlich den Beobachtungszeitraum auf 100 Jahre ausweitet, sind wohl 90% der Österreiche Migranten. Also meine Großeltern auf alle Fälle. Aber am Ende des ersten Weltkrieges war Wien ein Wasserkopf, wo sich alles ansammelte, was nicht mehr in den Kronländern erwünscht war.
Generell überrascht mich eher Frankreich. Und USA hätte ich an erster Stelle erwartet.
Naja, interessant ist es auf alle Fälle.
Grundsätzlich sind umfangreichere Darstellungen sicher wünschenswert - allerdings ist es ja wohl auch eine Frage der Bezahlung der Mitarbeiter die so etwas darzustellen wissen - und der zugehörigen Daten. Insoweit bin ich schon zufrieden, dass es dazu überhaupt etwas gibt. Mindestens ist daraus klar, wie sehr manchmal die Wahrnehmung von der Wirklichkeit abweicht.
Die Italiener ganz vorn, das hat mich ebenso wie Sie verblüfft.