Zitat (II)

Vor (end­los vie­len) Jah­ren, als ich ein wenig über Mit­te 20, also etwa fast 30 war, hat­te ich eine Freun­din mit der ich mich nicht nur gut ver­stand, son­dern sowohl über ern­ste wie auch über lusti­ge The­men unter­hal­ten konn­te. Sie stu­dier­te an der FH und war neben­bei in einem Rei­se­bü­ro tätig, das sta­bi­li­sier­te ihre Unter­halts­ko­sten, denn ihre Eltern konn­ten ihr ledig­lich einen klei­nen Zuschuss zahlen.

Nun erzäh­le ich Ihnen ein bis­her streng gehü­te­tes Geheimnis.
Näm­lich: Wie es kam, dass mir die Dame den Lauf­pass gab.

Das war fol­gen­de Situa­ti­on, hier nun eini­ge (fast wört­li­che) Zita­te von Frl. Schnei­de­reit (im fol­gen­den Text als "S" bezeichnet) ....

S: Du, wir müs­sen uns trennen.

Ich: Ach, und wieso?

S: Ich habe jeman­den kennengelernt.

Ich: Wo denn?

S: Ein Kun­de im Reisebüro.

Ich: Wie heißt er denn?

S: Fri­do­lin ....

Ich: (pru­stend vor lachen) F r i d o l i n

S: (indi­gniert) Lach nur - der ist nett!

Ich: Nett? Das sagt man über den Haus­mei­ster, oder den Briefträger.

S: Schmoll­pau­se.

Ich: Nun sag schon, was ist denn an Fri­do­lin so toll dass du mich abservierst?

S: Er kann bes­se­re Kom­pli­men­te machen als du.

Ich: Ich dach­te du hast was gegen Kom­pli­men­te, chau­vi­ni­stisch, ver­al­tet und unehr­lich - wenn ich es rich­tig erinnere ....

S: (bestimmt) Manch­mal braucht man trotz­dem ein Kompliment.

Ich: Klar, je nach Situa­ti­on, so schnell ist die Eman­zi­pa­ti­on dahin ....

S: Man ist trotz Eman­zi­pa­ti­on immer noch Frau ....

Ich: Hab' ich geschnallt - und was hat er denn so gesagt?

S: Er hat gesagt '..Sabi­ne - du siehst aus wie eine Ste­war­dess, so blen­dend schön!..'

Ich: (sprach­los)

Nach­dem ich ein paar Unten­si­li­en wie Schall­plat­ten, Zahn­bür­ste, und Unter­wä­sche zum Wech­seln zusam­men­ge­klaubt hat­te sag­te ich freund­lich "Tschüss!" - und ein wei­te­res Kapi­tel "Bezie­hun­gen" war vorbei. 

Fri­do­lin stell­te sich übri­gens als Ein­tags­flie­ge her­aus, oder bes­ser "Schmet­ter­ling" .... denn er mach­te nach eini­gen hei­ßen Näch­ten mit S die Flat­ter. Schwups, weg war er! So wur­de mir von gemein­sa­men Bekann­ten berichtet. 

Aber mög­li­cher­wei­se woll­ten sie mir nur mein Ego pampern ....

Kommentare

  1. Irgend­wie sagt mir mein Instinkt in die­ser Hin­sicht, sowas ist das Resul­tat, wenn 100% Emo­tio­nen an sind und 0% Ver­stand auf die­se aufpasst.
    War­um ten­den­zi­ell eher Frau­en die­ser Denk­wei­se ver­fal­len... Es lässt tief blicken.

    Prag­ma­tisch betrach­tet, wür­de ich den­ken: Ein in paar Kom­pli­men­te und schon ver­fällt man jeman­dem? Das nennt man aber "ziem­lich bil­lig zu haben".

    Soll nichts belei­di­gen­des sein, aber so viel Direkt­heit muss sein.

    1. Nein, das ist kein Grund belei­digt oder sonst­wie pikiert zu sein - eher um kurz zu sagen: 

      An so einer - ober­fläch­lich erschei­nen­den - Reak­ti­on ist nie nur eine Per­son 'schuld'. Sowas kün­digt sich schlei­chend an, bis es zum Aus­bruch kommt (was hier im Arti­kel nicht Gegen­stand war und daher nicht Erwäh­nung fand).

      Ich will es mal so formulieren:
      Es war damit zu rech­nen, dass es pas­siert - nur nicht unbe­dingt wegen eines solch läp­pi­schen Komplimentes.

    2. Sach­lich stimmt das. Cha­rak­ter­zü­ge wie Ober­fläch­lich­keit bzw. leicht zu beein­drucken zu sein machen sich in der Regel schon vor­her bemerk­bar. Ist nur eine Fra­ge, ob man es vor rosa Bril­le wahr­ha­ben oder dem beson­de­re Beach­tung schen­ken will.

      1. Ist es nicht grund­sätz­lich egal aus wel­chem Grund man in die­sem Fall (und ähn­li­chen Fäl­len von Bezie­hung) die negativen/schwachen Sei­ten nicht erkennt? Sexua­li­tät gehört in der Ska­la von Grund­be­dürf­nis­sen (Atmung, Was­ser, Nah­rung, Schlaf, Fort­pflan­zung / Sexua­li­tät, Homöo­sta­se) zur unab­ding­ba­ren Vor­aus­set­zung des Lebens .... da wird schon ein­mal die Ver­nunft aus­ge­schal­tet. In frü­hen Lebens­jah­ren mit höhe­rer Wahr­schein­lich­keit als spä­ter ;c)

    3. Sagen wir ein­mal: Jugend muss erst Erfah­rung sammeln.

      Was die­se emo­tio­na­le Abhän­gig­keit/­Sich-abhän­gig-machen von ande­ren Men­schen angeht, da ste­he ich wohl auf dem Schlauch. Even­tu­ell sind Din­ge in die­ser Hin­sicht nun mal so, wenn man schon viel Schei­ße von ihnen kas­siert hat...

      1. Es ist sehr bedau­er­lich zu lesen, dass Sie tief ver­letzt wur­den, so sehr, dass es nun schwer ist über­haupt ein wenig Ver­trau­en (in Frau­en) zu haben. Wenn Sie dar­über reden möch­ten - es ist ja ein völ­lig offe­ner Ver­such was den Ver­lauf angeht - schrei­ben Sie mir doch ein mail mit einer Ruf­num­mer und wann Sie gün­sti­ger­wei­se erreicht wer­den können.

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