Beide Seiten ....

Einer der ver­derb­lich­sten Euphe­mis­men im poli­ti­schen Umgang.

Die Flos­kel klingt so bedacht, aus­glei­chend, ver­nünf­tig. Doch was sie aus­löst ist nicht ver­nünf­tig. Sie zielt dar­auf, die Zutei­lung von Schuld und die Dia­gno­se von Pro­ble­men zu verhindern. 

Wir beob­ach­ten das seit Jah­ren (nicht nur) in der deut­schen Politik.

Bei­de Seiten
kön­nen nicht Recht haben.
den­ken nie gleich über die glei­che Sache.
haben immer einen ganz bestimm­ten Vor­teil für sich im Auge.

So, wie bei­de Sei­ten etwas regeln, muss es nicht die beste Lösung sein - und doch wird uns der Mehr­heits­be­schluss immer als eine sol­che *opti­ma­le*, gar *alter­na­tiv­lo­se* Lösung prä­sen­tiert. Was die Mehr­heit bestimmt ist mei­stens nicht die sach­lich beste Lösung. Es ist ein Beweis von Macht. Bil­li­gen­falls ein Sieg der Manipulation.

Frü­her sieg­te wer die bes­se­ren Bogen­schüt­zen und die am wei­te­sten rei­chen­de Kano­ne hat­te. Heu­te sie­gen Mehr­hei­ten. Bei­des ist gleich *unver­nünf­tig*.
Sie­he Brexit!

Wir müs­sen - ins­be­son­de­re wenn wir die Situa­ti­on des Welt­kli­mas betrach­ten - erst­mals dahin kom­men, wozu wir als Men­schen fähig sind:

Unse­ren Geist, Ver­stand, die Erkennt­nis­se und Erfah­run­gen so bün­deln, dass ein *ratio­nal* best­be­grün­de­tes Ergeb­nis herauskommt.


Dies­mal muss es gelin­gen der ande­ren Sei­te,
der Ver­nunft, und nicht der Mehr­heit,
den "Sieg", den Vor­zug zu geben.

 

Kommentare

  1. Wenn zwei Sei­ten etwas aus­han­deln, nennt man das schließ­lich "Kom­pro­miss" und nicht "Lösung" oder "See­len­heil".
    Es ist schließ­lich nur ein Ergeb­nis vom Schachern. Dort, wo man sich in der Mit­te trifft (oder: wor­auf man sich in der Mit­te beim gegen­sei­ti­gen Pokern eini­gen kann).
    Die Mit­te muss aber nicht die ange­brach­te oder pas­sen­de Ant­wort sein.

    1. Für Deutsch­land habe ich den Ein­druck, dass es nicht um ein Rin­gen um die bes­se­re Lösung geht, min­de­stens nicht in den Koali­ti­ons­re­gie­run­gen. Es war eher ein 'über-den-Tisch-zie­hen' des schwä­che­ren Part­ners - und des­we­gen habe ich das "Einheitspartei"-Logo so gern ;c)

      1. Noch viel schlim­mer: Wenn der Ein­fluß Bay­erns und Baden-Würt­tem­bergs steigt. Denn die Frau Krampf-Kar­ren­bau­er ist doch nicht in der Lage die einzudämmen

    2. Wie­so gera­de BaWü und Bay­ern? Weil dort die letz­ten gro­ßen hei­mi­schen Betrie­be der BRD sind, die poten­ti­ell Spon­so­ren­gel­der für die Par­tei­en geben könnten?

      1. Dort sit­zen die Gesell­schaf­ten, die die Repu­blik im Griff haben, eng ver­zahnt mit der CDU/CSU. Alle gro­ßen Namen sind dort ange­sie­delt und üben ihren Ein­fluss aus: Kfz- und LKW-Her­stel­ler, Maschi­nen­bau, Luft­fahrt, Ver­si­che­rung, Medi­en­häu­ser, und dort haben in Bay­ern die Kat­ho­len, in BaWü die Evan­ge­len Mit­spra­che­recht wegen der pie­ti­stisch ange­hauch­ten Bevöl­ke­run­gen - die gut­gläu­bi­gen *Süd­staat­ler* der BRD.
        Die Grü­nen in BaWü haben es schnell ins Netz­werk der Macht geschaftt - als 'grün ange­pin­sel­te CDU'. Die­se Netz­wer­ke sind wie mafiö­se Struk­tu­ren, etwas ähn­li­ches gibt es nur in Bre­men zwi­schen dem Rat und den Kirchen.

  2. https://twitter.com/sixtus/status/1181503087762182144

    "Mario Six­tus @sixtus

    Wis­sen­schaft: "Wir steu­ern auf einen Eis­berg zu! Da ist er! Hal­tet die Maschi­nen an! Reißt das Ruder her­um! Oder lasst wenig­stens die Ret­tungs­bo­te zu Wasser!"
    Bun­des­re­gie­rung: "Dan­ke. Wir hören Euch. Des­we­gen haben wir die Kapel­le ange­wie­sen, sofort ein ande­res Lied zu spielen."

    02:34 - 8. Okt. 2019"

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