oder: Der Herr Professor, schon wieder ...!
" .. Wissen schafft Sicherheit, Glauben aber Vertrauen .. "
[von da → Begriffskalender]
Da der Herr Professor Dr. phil. habil. auf Kommentare nicht antwortet und sich so mit dem *gemeinen Plebs*, weit unter seinem Niveau denkend, nicht abgeben will nehme ich das oben gezeigte Zitat zum Anlass es hier zu diskutieren.
"Wissen schafft Sicherheit" - den Teil der Aussage kann ich voll unterstreichen. Fakten zu sammeln und zu verknüpfen, dabei ohne vorgefasste Einstellung, wohl aber mit einer Arbeitshypothese das Für und Wider einer Fragestellung zu erarbeiten, nüchtern die Daten zu vergleichen und dann zu einer Schlussfolgerung zu kommen, das ist das Wesen der Naturwissenschaften:
Ein faktenbasiertes, nachvollziehbares, reproduzierbares Gedankengebäude, das seit der Aufklärung in vielfacher Weise erweitert und hinterfragt wurde - und nun als gesichertes Wissen gelten kann.
"Glauben aber [schafft] Vertrauen" - diesen Teil wollen wir uns etwas genauer ansehen:
➀ Sind nicht "Glauben" und "Vertrauen" ein und dieselbe Sache?
Wenn ein Mensch glaubt, dann vertraut er einer Aussage, einem Versprechen, dass diese wahrhaftig und unabänderlich ist. Ich sehe da keinen Unterschied, sondern eine Abhängigkeit der beiden Begriffe, die einen Wunsch des Individuums von zwei Seiten her beschreiben.
➁ Ist das nicht ein unzulässiger Zirkelschluß?
In etwas vertrauen heißt doch daran zu glauben, dass es eintreten wird. Insoweit ist glauben nicht selbständig möglich, denn es muss sich auf etwas beziehen auf dessen Eintreten man sich verlässt - dessen eintreten man als einzige Möglichkeit erwartet, in dessen Eintreten man Vertrauen setzt.
➂ und meint man damit nicht zugleich die eigene Einbildungskraft, die sich selbst bestätigt?
Der Mensch der glaubt / vertraut verbindet damit die Gewissheit des Eintretens eines Versprechens, das nicht physisch vorhanden ist (oder zwangsläufig physisch vorhanden sein muss), sondern in seinem Kopf, vor dem 'geistigen Auge' eine bestimmte Form angenommen hat - niemand außer dieser Person kann ein gleiches Bild haben.
In der Arbeitswelt geht nix ohne Vertrauen. Dass der Arbeitnehmer den Arbeitsauftrag wie gewünscht ausführt, dass er die nötigen Kenntnisse dazu erworben hat oder sich aneignet, dass er selbstständig seine Tätigkeit ausführt, dass er ehrlich ist bei den Aufzeichnungen, dass er sich an Vereinbarungen hält, dass das Unternehmen nicht geschädigt wird durch sein Verhalten usw.
Dass das Unternehmen den Lohn korrekt berechnet und auszahlt, dass die Gesetze eingehalten werden, dass die Sicherheit gewährleistet wird, dass Brandschutzmaßnahmen eingehalten werden usw.
Hallo Frau Rosenherz,
das ist aber nun eine Überraschung! Wie schön, dass Sie wieder da sind. Ich habe Sie vemisst, und bestimmt gilt das ebenfalls für einige andere die sich hier *herumtreiben* ;c)
Ein Arbeitsverhältnis ist auf gegenseitigem Vertrauen aufgebaut, das stimmt. Es ist allerdings - anders als das "Glauben" (an eine höhere Macht / Fügung) - zugleich ein Rechtsverhältnis, in dem die Rechte & Pflichten der beiden Vertragspartner genau bestimmt sind und wo nicht, wurden sie im Lauf der Jahre durch Rechtsprechung gefestigte Übung und damit verlässlich.
Wenn - wie in dem Bezug, den der Herr Professor nimmt - eine fiktive Größe beteiligt ist an die der eine Vertragspartner 'glauben' muss, so ist es vorbei mit der Sicherheit!
Da schließt meine These an:
Ohne Sicherheit gibt es kein Vertrauen.
Deswegen kann Glauben nie Vertrauen schaffen.
Und wenn doch, so ist es ein Hirngespinst,
eine Halluzination, eine Fiktion, der dieser
Mensch unterliegt.
Was bleibt ist wieder nur "Hoffnung" darauf,
dass alle die Märchen über ein
Leben nach dem Tode wahr sein mögen.
Lieber WVS,
danke für die freundlichen Begrüßungsworte! Nun, das klingt vertrauenserweckend, wenn sie von Rechtsordnung und der Rechtsprechung schreiben, auf die sich Mensch auf Erden berufen könne. Allerdings halte ich Recht und Rechtssprechung für eine Sache, die trotz einer Fülle an Gesetzen, Beschlüssen, Normvorgaben, Rechten und Pflichten für ein Gebiet, auf dem Vertrauen vorherrscht zum Funktionieren des Rechtssystems.
Aber wer kennt schon alle Gesetze, die allein fürs Wohnen gelten? Oder die Gesetze für Eletrotechnik? Nur als Beispiel genannt. Gesetze, die sich widersprechen in der Ausführung? Seit ich mich nach dem Tod meiner Schwester mit dem Notariat befassen musste, und dabei mit einem Notar ins Gespräch kam, sehe ich da bei Weitem nicht so viel Sicherheit in der Rechtslage und Rechtssprechung. Er sagte, es gäbe keine Gerechtigkeit, das einzige was es konkret gäbe, sei ein Aushandeln zwischen "Parteien" und wer die stärkeren Argumente vorbringen könne.Von Gerechtigkeit könne in der Rechtssprechung nie die Rede sein. - Wessen könnte ich mir da dann sicher sein? Ich sehe, es gibt einen Vortrauensvorschuss in ein Regelwerk, das wir Gesetze nennen und dass diese eine gewisses Sicherheitsgefühl vermitteln (sollen).
Als zweites Beispiel nenne ich die Schulmedizin, die soweirt sicher sein, weil wir hier von wissenschaftlich gesicherter Basis ausgehen.Ein mir persönlich bekannter Arzt sagte, er verschreibt bei Tabletten grundsätzlich die doppelte Menge, weil er davon ausgeht, die Leute nehmen nur die Hälfte der verordneten Menge.Wessen kann ich mir das als Hilfesuchender Mensch bei einer Krankheit sicher sein mit der Einnahme von Tabletten?
Sie schreiben, ohne Sicherheit gibt es kein Vertrauen. Sie verknüpfen die beiden Begriffe.
Ich sehe Vertrauen als eine Form der "Investiton", vereinfacht gesagt. Ich halte die Person(en) oder das Unternehmen für integer. Darauf beruht mein Vertrauen, das ich investiere (zwischen 1 und 100, wenn wir das in Punkten bewerten wollen). Jemand oder etwas erscheint vertrauenswürdig. Die Entscheidung, wodurch eine Person oder ein Unternehmen vertrauenswürdig erscheint, liegt teils in dem, was wir mit den Sinnen erkennen können und teils in den Erfahrungen aus der Vergangenheit und den Erwartungen an die Zukunft, meine ich.
Um auf die religiösen Institutionen zurück zu kommen,die eine Art "Heil" oder "Wohlgefühl" versprechen, durch eine Zugehörigkeit und Praxis. Sie nehmen eine Definationsmacht in die Hand, was "unheil" sei und was mit bestimmten religiösen Verhaltensweisen "heil" gemacht werden könne. Zum Beispiel sich um andere Menschen kümmern und Mitgefühl entwickeln. das halte ich für möglich, dass Menschen sich wohler fühlen, wenn sie sich um andere Menschen kümmern, oder wenn sie gemeinsam einen Gottesdienst aufsuchen. Das halte ich für die betreffende Person leicht überprüfbar, ob sie sich wohler fühlt oder nicht. ich meine, manche sammeln Briefmarken und fühlen sich dabei glücklich. Andere Menschen sammeln religiöse Praxis und fühlen sich dabei glücklich(er), als ohne dieser. Andere Menschen fühlen sich glücklich(er), wenn sie keiner der religiösen Institution angehören. ich halte nix von Bekehrungen, weder in die eine, noch in die andere Richtung. Niemand kann sagen, was einem anderen Menschen von Wichtigkeit erscheint für sein Leben. Ich sehe die Definantionsmacht bei jedem Menschen selbst.
Wenn ein Blog 'verwaist' und hier keine Kommentare mehr kommen mache ich mir schon Gedanken was da wohl los ist, Manches geht mit Ankündigung, oder wenigstens Hinweisen, die das erwarten lassen - aber wenn so gar nichts verlautete wurde .... nun ja, Sie sind wieder da. Schön.
Was das Recht angeht gibt es bekanntermaßen einige Sprüche im Volksmund, die die Unberechenbarkeit mit der Ungewißheit einer Seefahrt vergleichen und da steckt natürlich jahrhunderte lange Erfahrung dahinter. Geld und Einfluß, die gesellschaftliche Stellung und die Einbindung in das jeweilige Umfeld sind sicher Kriterien die man beachten muss - und es ist nun mal so, dass Richter nur Menschen mit all ihren Vorurteilen und einer persönlichen Vorgeschichte sind. Da erwartet man regelrecht auf Vorurteile zu treffen, ohne wäre vielleicht sogar noch schlimmer. Diese fiktive "Justitia" ist also nicht 'blind', sondern zutiefst menschlich.
Deswegen ist es besser, man kommt gar nicht erst in die Verlegenheit sie bemühen zu müssen.
Diese Unterscheidung "Schul"medizin macht mich stutzig - es gibt nur eine wirkliche Medizin, das ist die fakten- und studienbasierte Medizin. Was Sie da von einem Mediziner berichten ist allerdings eine seltene Übung. Obwohl: In manchen Fällen ist es sogar angezeigt initial die doppelte Dosis zu geben, damit sich ein Wirkspiegel aufbaut, um hernach zu reduzieren auf die so genannte "Erhaltungsdosis", die einen wirksamen Spiegel der Substanz im Blut des Patienten aufrecht erhält. Das entbindet den Arzt nicht von der Pflicht zu prüfen, ob sich Wirkung und Nebenwirkung bei einem Patienten noch ausgewogen (zugunsten der Wirkung, natürlich) verhalten.
Zunächst vom "Guten" im Menschen auszugehen fällt mir mittlerweile schwer, zu oft wurde ich schon eines Besseren belehrt und hätte ich mehr Vorsicht walten lassen wäre mir so manche Blessur erspart geblieben. Ich habe da eine Skepsisi entwickelt und gehe eher vom Schlechten aus - da bin ich hinterher positiv überrascht wenn es doch wieder einmal besser geht als erwartet.
Hinsichtlich der Religion ist es mir nur ein Anliegen aufzuzeigen, warum ich vom Glauben und Religionen nichts halte. Mit Begründung, aber ohne jemanden zwingen zu wollen. Da ich aber rationale Gründe vorweisen kann fühle ich mich verpflichtet diese zu benennen, Dann habe ich getan, was aus meiner Sicht jeder tun sollte der den Religionsspuk als das erkannt hat was er ist: Bequemes & sorgenfreies Schnarotzen an denen die gutgläubig genug sind diese Lügengebäude für sich anzunehmen.
The Doctor: "Amy. You need to start trusting me. It’s never been more important.“
Amy: "But you don’t always tell me the truth.“
The Doctor: "If I always told you the truth I wouldn’t need you to trust me.“
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Dialog aus: "Doctor Who", Episode: "Flesh and Stone"
https://www.planetclaire.tv/quotes/doctorwho/series-five/flesh-and-stone/
Lange habe ich mit mir gerungen es zuzugeben: Ich bin was diese Serie angeht das 'weiße Blatt' - null Ahnung und lediglich einen Hauch einer Idee, was da so abging. (Ähnlich übrigens mit anderen jetzt gerade laufenden Serien). In der Hinsicht bin ich ein unflexibler alter Knochen .... ;c)
Was ich allerdings gut finde ist das Zitat, das Sie hier aufgeschrieben haben. Da ich in meinem Leben sehr vielen Ärzten begegnet bin und mir angehört habe was sie so an Vorstellungen von der Welt und Interaktionen mit ihrem Klientel zu sagen hatten bin davon überzeugt, dass es sich um einen Beruf mit "learning by doing"-Ausbildung handelt. Weswegen es nur natürlich ist, dem Patienten nicht immer die Wahrheit zu sagen. Weil der Behandler es selbst nicht weiß.
Der "Doctor" ist kein Mediziner ...
sondern rettet regelmässig die Menschheit ... wobei interessante Fragen auftauchen, hier eben: "Was ist Vertrauen"?
Vielleicht schauen Sie sich mal eine Folge an: https://www.ardmediathek.de/one/shows/Y3JpZDovL3dkci5kZS9vbmUvZG9jdG9yIHdobw/doctor-who
Da sehen Sie mal, nicht einmal die Profession wusste ich richtig .... danke für den Hinweis, ich werde es mir ansehen. Woran ich allerdings zwischenzeitlich erinnert wurde: Ich besitze sogar ein T-Shirt mit einer Telefonzelle drauf - das soll zu dieser Serie Bezug haben, war mir bis heute noch nicht klar.
Wenn es sich um Vertrauen handelt, das auf positiven Erfahrungen mit der Person beruht der man vetraut, wäre das wiederum ein Beispiel dafür, dass "blindes Vertrauen" mindestens unüberlegt ist, weil die Basis fehlt.