Das Kind als *life-style* Accessoire

oder:
Wie sich man­che *Müt­ter* mit Allem ver­sor­gen. Auch mit Kind.

Der Herr bloed­bab­b­ler hat kürz­lich auf ein beson­de­res Ereig­nis hin­ge­wie­sen,
→ den "Welt­män­ner­tag". Nun mag man zu sol­chen *Gedenk­ta­gen* ste­hen wie man will, die­ser Tag könn­te zukünf­tig noch an Bedeu­tung gewin­nen, da bin ich mir sicher!

Was hat das nun mit der Über­schrift zu die­sem Arti­kel zu tun?

Noch vor weni­gen Jah­ren - und in Ein­zel­fäl­len auch heu­te noch - wur­de und wird allent­hal­ben das schwe­re Schick­sal der "allein­er­zie­hen­den Müt­ter" beklagt. Zu Recht, wenn die Ker­le abge­hau­en sind und Mut­ter samt Spröss­ling ohne min­de­stens finan­zi­el­le Ver­sor­gung zurück lie­ßen. Das "Amt" trat ein und bezahl­te mehr schlecht als recht was der Raben­va­ter sich wei­ger­te zu tun: Unterhalt.

Doch seit Jah­ren fin­det eine schlei­chen­de Umschich­tung statt. 

Das man dar­über so wenig liest mag dar­an lie­gen, dass es auf Sei­ten der Frau­en­ma­ga­zi­ne ein Tabu ist dar­auf hin zu wei­sen. Was nicht posi­tiv im Sin­ne des Kli­en­tel - Frau­en! - aus­ge­schlach­tet wer­den kann, oder gar die Eman­zi­pa­ti­ons­pre­dig­ten ein­schlä­gi­ger Blät­ter, ich sage nur "EMMA", zu stö­ren in der Lage wäre, wird totgeschwiegen. 

So auch bei die­sem Pro­blem, das ich ein­mal pla­ka­tiv die 

"Suche-psy­chisch-eini­ger­ma­ßen-erträg­li­chen-und-phy­sisch-wohl­ge­stal­te­ten-viel­leicht-auch-noch-intel­lek­tu­ell-ganz-pas­sa­blen-und-ver­trau­ens­se­li­gen-Mann-zwecks-Kon­zep­ti­on-eines-Kindes-das-ich-dann-aber-für-mich-allein-haben-will"-Emanzipation

nen­ne.


Damit könn­te ich mei­ne Über­le­gun­gen prin­zi­pi­ell schon abschlie­ßen, denn das Wesent­li­che ist gesagt:
Die­se miss­brauch­ten Män­ner sind am A****! Sie haben - weil die deut­schen Gerich­te und Insti­tu­tio­nen immer noch ein über­kom­me­nes Frau­en­bild "treu sor­gen­de Mut­ter all­zeit kämp­fend für das Beste für ihr Kind" haben - kei­ne Chan­ce, wenn ihnen der Kon­takt zu ihrem Kind vor­ent­hal­ten wird. Sie ste­hen macht­los da und müs­sen trotz­dem zah­len.
 

 
Die­se Art *eman­zi­pier­ter allein­er­zie­hen­der Müt­ter nach eige­ner Wahl* pas­sen natür­lich nicht in das viel­be­schwo­re­ne Opfer­bild der über­for­der­ten, ver­las­se­nen und finan­zi­ell ver­arm­ten Mut­ter die sich rüh­rend um ihr Kind sorgt und vor Trä­nen ob des ruch­lo­sen 'Gefähr­ten' Abwe­sen­heit nicht in den Schlaf fin­den kann.
Dabei sind es die Män­ner, die leiden.
Wenn sie mehr als ein­mal Hoff­nung haben und eine neue Part­ne­rin suchen mit der es die­ses mal *bes­ser* lau­fen soll, dann kann es ihnen, soll­te sich das Dra­ma wie­der­ho­len, pas­sie­ren, dass sie am Ende mit zwei oder mehr Zahl­kin­dern dasit­zen, finan­zi­ell für den Rest ihres Lebens erle­digt und das alles ohne dass sie ihre Kin­der auf­wach­sen sehen, geschwei­ge denn an deren Leben Anteil haben.

Dem Ver­neh­men nach gibt es schon Müt­ter mit meh­re­ren Kin­dern von ver­schie­de­nen Part­nern¹, die auf die­se Wei­se nicht mehr arbei­ten, son­dern von Kin­der­geld, zah­len­den Vätern und Stüt­ze ein beque­mes Leben füh­ren, in dem die Väter die­ser armen Kin­der zu rei­nen *Samen­spen­dern* gewor­den sind, wo sie doch eine intak­te Fami­lie und stil­les, gemein­sa­mes Glück als Ziel hatten.


Sin­gle­mut­ter & "Wunsch­kind"- Erör­te­rung eines Para­do­xons (2018)
Was wir aus "Hän­sel & Gre­tel" ler­nen .... (2016)
Eine jun­ge Frau .... (2006)
Von lau­si­gen Müt­tern, die nie selbst an etwas Schuld sind, son­dern immer die Schuld für ihre Unfä­hig­keit ver­nünf­tig auf ihre Kin­der auf­zu­pas­sen bei ande­ren Men­schen suchen und offen­sicht­lich anneh­men, alle Men­schen hät­ten einen 7. Sinn, mit dem sie erah­nen, was die Kin­der gera­de jener Müt­ter nicht abkön­nen - und die anneh­men, sie könn­ten ganz frech behaup­ten, sie selbst sei­en völ­lig feh­ler­frei .... (2005)

*edit/update*
¹ Die Schau­spie­le­rin Muri­el Bau­mei­ster fällt wohl - wenn auch in abge­mil­der­ter Form - in die­se Kategorie

Kommentare

  1. Soll es inzwi­schen auch geben.
    Am besten noch sol­che, die Löcher in Kon­do­me ste­chen oder absicht­lich die Pil­le ver­ges­sen - und du als Kerl bist der Gelack­mei­er­te, der dafür die näch­sten 20 Jah­re zah­len darf, obwohl du dem noch nicht ein­mal zuge­stimmt hast.

    Gera­de die­se Ent­schei­dungs­pra­xis bei den Gerich­ten und Insti­tu­tio­nen las­sen in einem das unan­ge­neh­me Gefühl von "noch nicht weit vom Reich bis­her gekom­men" auf­stei­gen. War­um? Weil die­ses Kli­schee im Kopf ist näm­lich etwas, womit die sich auch begrün­det hät­ten. "Ein Kind gehört zu sei­ner Mut­ter, weil es ihre natür­li­che Auf­ga­be und ihr natür­li­cher Instinkt ist, sich um Kin­der zu küm­mern." - so oder so ähn­lich. Die­se Kar­te hät­ten die auch gezogen...

    1. ... es gibt auch Män­ner, die ein Pro­blem mit Frau­en haben, oder mit der Welt, das ist schwer zu unterscheiden

    2. @ Andre­as
      Soll inzwi­schen auch Frau­en geben, bei denen ist die Eman­zi­pa­ti­on schon so weit gei­stig ange­kom­men, dass sie anfan­gen, in die eige­ne Tasche zu wirt­schaf­ten und sich mora­lisch wie das Letz­te zu beneh­men. (Ganz wie ein gewöhn­li­cher Mensch.)

    3. @ matrix­mann

      Sie hät­ten jetzt nicht noch ein­mal bestä­ti­gen müs­sen, dass Sie ein Pro­blem haben ... 

      "Eman­zi­pa­ti­on" – sprich "Gleich­be­rech­ti­gung"– passt Ihnen also nicht: wie hät­ten Sie es denn gerne?

    4. @ matrix­mann

      Was Sie da zu Kon­do­men schil­dern ist ja nun nicht gera­de die fei­ne Art - aber gehört habe ich davon schon. Das war zu mei­ner Jugend­zeit noch eine ste­te Quel­le neu­er Staats­bür­ger, denn es gab ja kei­ne ande­re Art zu verhüten.
      Mit 'Pil­le' war da 'ver­ges­sen' plötz­lich sehr viel häu­fi­ger als man anneh­men konn­te. Mir ist nie sowas pas­siert und ich räts­le noch ob es Glück oder die rich­ti­ge Wahl von Part­ne­rin­nen war. Ein­mal wur­de es rich­tig eng. Da hat­te ich eine Freun­din die - nicht beson­ders gern - bei der Spar­kass­se arbei­te­te und plötz­lich gab es Zyklus­stö­run­gen .... ging aber an mir vor­über und bald war auch die Bezie­hung perdü.

    5. @ Andre­as
      Ganz all­ge­mein (unge­ach­tet des Geschlechts des Men­schen): Kei­ne Gewalt, kein Anbrül­len, kein ste­ti­ges Erzeu­gen-wol­len von Schuld­ge­füh­len und kei­ne Hinterfotzigkeiten.

      @ wvs
      Pil­le ver­ges­sen kommt öfter vor als man denkt. (Ist schließ­lich kein Medi­ka­ment, wel­ches man zum täg­li­chen Über­le­ben braucht, bei dem man es am Leib zu spü­ren bekommt, wenn man ver­ges­sen hat, es zu nehmen.)
      Zusätz­lich dazu ist es ein Medi­ka­ment wie jedes ande­re, wel­ches z. B. von Alko­hol oder ande­ren Medi­ka­men­ten beein­träch­tigt wer­den kann. Gera­de letz­te­rer Effekt wird gern ver­ges­sen oder aus­ge­blen­det und die Pil­le selbst wie eine Art immu­ni­sie­ren­des Mit­tel behan­delt. Was sie aber nicht ist.

  2. "Dem Ver­neh­men nach gibt es schon Müt­ter mit meh­re­ren Kin­dern von ver­schie­de­nen Part­nern, die auf die­se Wei­se nicht mehr arbei­ten, son­dern von Kin­der­geld, zah­len­den Vätern und Stüt­ze ein beque­mes Leben füh­ren, in dem die Väter die­ser armen Kin­der zu rei­nen *Samen­spen­dern* gewor­den sind, wo sie doch eine intak­te Fami­lie und stil­les, gemein­sa­mes Glück als Ziel hatten."

    ist die Quel­le dafür die BILD?

    oder "Die Ach­se des Guten"?

    auch mal rich­tig rech­te Paro­len bringen?

    Soweit mir bekannt, ist "allein­er­zie­hend" gleich­be­deu­tend mit "Armuts­ri­si­ko":

    http://www.bpb.de/apuz/252655/armutsrisiko-alleinerziehend?p=all

    1. @ Andre­as

      Nein, die Quel­le ist ein Teil­neh­mer aus einem Selbst­hil­fe­zir­kel von sol­chen Machen­schaf­ten betrof­fe­ner Väter - die­ser Quel­le ver­traue ich. Es ist 'erwei­ter­te Familie'.

      Es liegt mir fern 'rech­te' Paro­len zu ver­brei­ten - hier liegt ledig­lich eine Aus­sa­ge vor die sich gleich ANHÖRT, aller­dings auf einer völ­lig ande­ren Basis beruht. Und selbst wenn es den glei­chen Hin­ter­grund hät­te - müss­te ich nicht kor­rek­ter­wei­se Fak­ten als sol­che wahr­neh­men und akzeptieren?

      Ich ken­ne selbst Frau­en (2), die in ihrem aus­ge­üb­ten Beruf (ver­be­am­tet) Stun­den redu­ziert haben und so die feh­len­den Ein­künf­te durch Kin­der­geld & Vater­zah­lung für die Kin­der kom­pen­sie­ren. Eine davon will mit dem Vater nichts mehr zu tun haben (eige­ne Aus­sa­ge mir gegen­über!) - all das bei vol­ler (pri­va­ter) Kran­ken­ver­si­che­rung, deren Prä­mi­en-Höhe sich nach dem 'Brot­e­in­kom­men' berech­net, die ande­ren Zah­lun­gen wer­den nicht ein­be­zo­gen. Das Ergeb­nis ist: Weni­ger Stun­den, trotz­dem mehr net­to. Und der ein­zi­ge Vor­teil des Vaters ist 12 Satz Anrech­nung für das Kind .... für das er bei sich natür­lich alle not­wen­di­ge Ein­rich­tung vor­hal­ten muss. Ohne Anrech­nung auf das, was er net­to zahlt. 

      PS
      Natür­lich gibt es Här­te­fäl­le - des­we­gen plä­die­re ich seit Jah­ren dafür Zah­lun­gen nicht vom Vater abhän­gig zu machen, son­dern statt Kin­der­geld gestreut auch an Fami­li­en die es nicht brau­chen, lie­ber eine ein­kom­mens­ab­hän­gi­ge Berech­nung & Zah­lung zu errichten.

      2. PS
      BILD hal­te ich nicht für eine ver­läss­li­che, zitier­fä­hi­ge Quelle.
      Es ist auch kei­ne Zei­tung, son­dern ein Hetz­blatt. So wie 'face­book' ....

    2. @ wvs

      "... die Quel­le ist ein Teil­neh­mer aus einem Selbsthilfezirkel ..."

      WOW !

      Wer redet denn hier unun­ter­bro­chen von "wis­sen­schaft­li­cher Erkennt­nis", Evi­denz, usw., usw.? Und jetzt reicht plötz­lich "ein Teil­neh­mer" und "jemand zu ken­nen"? Und weil man einen Fall kennt, dif­fa­miert man mal eben tau­sen­de allein­er­zie­hen­de Frauen ... 

      Natür­lich ist das "Rechts", da kön­nen Sie drei Sal­ti rück­wärts machen, das ändert dar­an nichts.

      1. Sie schei­nen irgend­wie ver­är­gert, das tut mir leid. 

        An kei­ner Stel­le habe ich behaup­tet, es sei gene­rell so wie ich es beschrie­ben habe. Ich stel­le ledig­lich fest, dass offen­bar ein Trend in die­se Rich­tung ent­stan­den ist - so wie eini­ge fau­le Äpfel ande­re Äpfel gefähr­den scheint es mir wich­tig auf das Vor­han­den­sein sol­cher *Lebens­ent­wür­fe* hin­zu­wei­sen. Mög­li­cher­wei­se ist das eine regio­nal begrenz­te Sache, denn mei­ne Gesprächs­part­ner woh­nen alle­samt in Han­no­ver und nördlich.

        Die von mir genann­ten, per­sön­lich bekann­ten zwei Frau­en haben Sie offen­bar über­se­hen - authen­ti­scher geht es doch nun wahr­haf­tig nicht.

        Ich habe auch kei­ne allein­er­zie­hen­den Frau­en 'dif­fa­miert', son­dern im Gegen­teil dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es selbst­ver­ständ­lich Fäl­le gibt, in denen die Män­ner sich wie Lum­pen benehmen:
        ".. wur­de und wird allent­hal­ben das schwe­re Schick­sal der "allein­er­zie­hen­den Müt­ter" beklagt. Zu Recht, wenn die Ker­le abge­hau­en sind und Mut­ter samt Spröss­ling ohne min­de­stens finan­zi­el­le Ver­sor­gung zurück lie­ßen. Das "Amt" trat ein und bezahl­te mehr schlecht als recht was der Raben­va­ter sich wei­ger­te zu tun: Unter­halt .." - ist das etwa 'Dif­fa­mie­rung'?

        Wei­ter­hin geht es hier nicht um "Wis­sen­schaft" die beleg­bar wäre, son­dern um Beob­ach­tun­gen, die sich häu­fen und mir daher dar­stel­lens­wert schei­nen. Es geht doch nicht um höhe­re Phy­sik und das Kon­ti­nu­um, son­dern um sozio­lo­gi­sche Trends.

    3. @ wvs

      ich bin nicht "ver­är­gert". Ich habe bereits gesagt, war­um Ihr Arti­kel gar nicht geht.

      Dass Sie jetzt auch noch mit 3 Bekann­ten "sozio­lo­gi­sche Trends" ermit­teln, wird mir wirk­lich zu viel – nicht wun­dern, wenn ich auf Ihrem Blog nicht mehr kom­men­tie­ren werde.

    4. Unter­stellt, es han­de­le sich um einen Trend, dann könn­te sich dahin­ter ein expo­nen­ti­el­les Wachs­tum verbergen.

      Betrof­fe­ne
      Wenn ich schon von drei Fäl­len weiß, wie vie­le sind es dann bun­des­weit? Es deckt sich doch auf­fäl­lig mit dem ver­link­ten Buch­ti­tel & dem Inhalt die­ses Buches

  3. Ja, es soll ja tat­säch­lich gan­ze Fami­li­en geben - ein­schließ­lich Vater! -, die ihre 10-12 Kin­der nur mit dem Kin­der­geld durch­brin­gen ... [Also, man möch­te ja fast sagen: Wenn sie das schaf­fen, sei's ihnen gegönnt!] Und die Frau, die sich meh­re­re Kin­der absicht­lich allein­er­zie­hend "anschafft", braucht mehr Tas­sen für das mor­gend­li­che Früh­stück als sie selbst im Schrank hat.

    1. @ iGing

      ... ich habe kürz­lich einen Spiel­film gese­hen, in dem ein rea­les Gesche­hen auf­ge­grif­fen wurde: 

      in Ita­li­en hat ein Paar 11 Kin­der verkauft

      Der Regis­seur Seba­stia­no Riso, der bei der Vor­füh­rung anwe­send war, mein­te, er habe das in sei­nem Film nicht zei­gen kön­nen, weil es unglaub­haft – über­trie­ben – wir­ke. Der Film: 

      "Una fami­glia", https://it.wikipedia.org/wiki/Una_famiglia

    2. @ iGing

      Don­ner­wet­ter. so vie­le Kin­der! Da tut mir die Frau leid, immer schwan­ger rum­lau­fen und das bei der Arbeit, die so ein Haus­halt macht!
      Es gab mal - als ich noch Fern­se­hen schau­te - einen Bericht zu einer Fami­lie mit 11 Kin­dern (könn­te die gewe­sen sein?) da lie­fen stän­dig drei (!) Wasch­ma­schi­nen und der Ein­kauf erfor­der­te meh­re­re Wagen. Dage­gen war die ita­lie­ni­sche Fami­lie, die mit neun Kin­dern in unse­rem Hannover'schen Haus wohn­te, noch irgend­wie nor­mal. Aller­dings hat­ten die für die drei Bäder/Duschen einen Plan wann wel­ches Kind 'dran' war.
      Alles in allem war es ein pro­blem­lo­ses Miet­ver­hält­nis (davor in unse­rer Eigen­tums­woh­nung gab es Schlim­me­res) - nur mit der Hei­zung und dem Warm­was­ser war immer irgend­was. Ich habe schließ­lich einen erwei­ter­ten Ver­trag mit dem Heiz­uns­un­tereh­men abge­schlos­sen und die beka­men auch den Schlüs­sel (ein­zi­ger Zugang!) .... und plötz­lich war Ruhe.

  4. Die Frau ein­zig als Sexu­al­ob­jekt, der Mann ein­zig als Samen­spen­der. Zwei Sei­ten einer Medail­le? Aus­wüch­se des neo­li­be­ra­len Lebens­stils? Ich nut­ze, was ich bekom­men kann für mein gutes Lebens­ge­fühl, der Mensch dahin­ter ist mir egal?

    "... dass sie am Ende mit zwei oder mehr Zahl­kin­dern dasit­zen, finan­zi­ell für den Rest ihres Lebens erle­digt und das alles ohne dass sie ihre Kin­der auf­wach­sen sehen, geschwei­ge denn an deren Leben Anteil haben." Zitat Ende. 

    Dar­um bin ich sehr dafür, nach dem Ken­nen­ler­nen erst ein­mal ein hal­bes Jahr war­ten mit dem ersten Sex.In dem hal­ben Jahr kann der Mann die Frau soweit ken­nen­ler­nen und eigen­stän­dig ein­schät­zen, ob sich für ihn als Mensch inter­es­siert, und nicht nur ein­zig als Samen­spen­der fürs Life­style-Kind in Fra­ge kommt. Und wenn er nicht so lan­ge war­ten will mit dem ersten Sex mit ihr, tja, wor­an ist er wirk­lich interessiert?

    1. @ Rosen­herz

      Ich fürch­te, ihr Vor­schlag wird bei den Betrof­fe­nen auf wenig Gegen­lie­be sto­ßen. Wir leben in der Zeit der 'unmit­tel­ba­ren Beloh­nung' (instant reward) - da ist es mit Absti­nenz nicht weit her.

      Selbst wenn das Modell so ist, wie soll dadurch die ABSICHT erkannt wer­den, wenn sie nicht von der han­deln­den Per­son kund­ge­tan wird?
      Ich hal­te das nicht für einen Weg der Erkennt­nis zu den wah­ren Absichten:

      Mal ange­nom­men man hiel­te die Fri­sten ein die Sie nen­nen - es gäbe den­noch kei­ne Gewähr für einen beid­sei­tig zufrie­den­stel­len­den Aus­gang wenn - viel­leicht erst spä­ter - das Spiel­chen (wie von mir oben beschrie­ben) beginnt.

    1. Ich habe in mehr als 15 Jah­ren blog­gen noch nie einen Arti­kel vom Netz genom­men - und es waren eini­ge Arti­kel dabei bei denen es um viel Geld oder um eine Gefähr­dung von Leib und Leben (mein Leben!) ging.

    2. @ Andre­as

      Nein, es geht um einen klei­nen Teil der Müt­ter, die sich ego­istisch ver­hal­ten und den Kinds­va­ter über ihre wah­ren Absich­ten im unkla­ren gelas­sen haben; eine bewuss­te Täu­schung - und da wer­fen Sie mir vor das beim Namen zu nennen?

      Es scheint Ihnen dar­um zu gehen unter allen Umstän­den ihren Wil­len bzw. ihre Mei­nung durch­zu­set­zen und zu bestim­men WIE ich die­se Ent­wick­lung beurteile ....

      Neh­men Sie doch bit­te zur Kennt­nis, dass ich nie­man­den dif­fa­mie­re - dazu fehlt schon das per Defi­ni­ti­on des Begrif­fes not­wen­di­ge Ele­ment eines "unwah­ren Ker­nes" - ich hat­te es wei­ter oben schon ein­mal erwähnt und Sie müs­sen es wohl über­le­sen haben.

      Wenn Sie die­sen Vor­wurf noch­mal machen obwohl es nicht dem ent­spricht, was ich geschrie­ben habe, tue ich für Sie was Sie bereits mehr­fach ange­kün­digt, aber nicht gehal­ten haben, und schlie­sse Sie von der wei­te­ren Dis­kus­si­on aus. 

  5. @Andreas:
    Herr wvs hat sich hier auf das Niveau bege­ben, auf dem die mei­sten Leu­te blog­gen: sei­ne per­sön­li­che Erfah­rungs­welt. Sol­che Posi­tio­nen las­sen sich leicht dis­ku­tie­ren, da man als 'Bele­ge' nur eige­ne Erfah­run­gen anfüh­ren muss. Bzgl. einer wis­sen­schaft­li­chen Unter­su­chung befin­det man sich qua­si gemein­sam noch in den Anfangs­grün­den der Pha­se der 'Stoff­samm­lung' und 'Mei­nun­gen'. Ver­werf­lich ist das zumin­dest nicht.

    1. @ iGing

      "wvs" dif­fa­miert tau­sen­de allein­er­zie­hen­de Frau­en, weil er 3 Bekann­te hat ...:

      "ver­werf­lich" Hilfsausdruck. 

      Zitat iGing: "Bzgl. einer wis­sen­schaft­li­chen Unter­su­chung befin­det man sich qua­si gemein­sam noch in den Anfangs­grün­den der Pha­se der 'Stoff­samm­lung' und 'Mei­nun­gen'."

      Es gibt vie­le Unter­su­chun­gen und Sta­ti­sti­ken über die sozia­len Fol­gen von "allein­er­zie­hend", die "wvs" aber nicht inter­es­sie­ren, weil sie im Wider­spruch zu sei­nem Feind­bild *eman­zi­pier­te allein­er­zie­hen­de Müt­ter nach eige­ner Wahl* stehen.

      Ich ver­ab­schie­de mich, bei so etwas mache ich nicht mit.

    2. ver­werf­lich = mora­lisch abzulehnen
      Hilfs­aus­druck? Man kann nicht jedes­mal ein Wort erst defi­nie­ren müs­sen (bzw. hier eine Abhand­lung über Moral vor­an­stel­len), bevor man es verwendet.

      Als allein­er­zie­hen­de Mut­ter [mit mitt­ler­wei­le erwach­se­nen Kin­dern] füh­le ich mich noch nicht in ein Feind­bild gepresst, wenn ich auch sehe, dass Herr wvs mit sei­ner Dar­stel­lung genau das ante­stet bzw. es bei mir so ankommt: "Passt die nun in mein Feind­bild oder nicht?"

    3. @ iGing

      "ver­werf­lich" Hilfsausdruck.

      soll hei­ßen:

      es ist MEHR als "ver­werf­lich":

      "Ver­werf­lich" ist nur ein "Hilfs­aus­druck" für das, was "wvs" tut ...

      Das ist sowas wie ein "Insi­der-Gag", ich ken­ne die "Hilfsausdruck"-Konstruktion aus den Kri­mis von Wolf Haas:

      "Jetzt ist schon wie­der Haas passiert

      Jetzt ist schon wie­der was passiert.“

      Wolf Haas: Der Kno­chen­mann (1997). Rowohlt, 2006.

      Wolf Haas, Jahr­gang 1960, ist ein Mei­ster des krea­ti­ven Erzäh­lens, und ob du es glaubst oder nicht, aber der Öster­rei­cher hat einen ganz eige­nen Stil gefun­den. Leser-Duzer Hilfsausdruck (...)"

      https://lieblingssaetze.de/2012/04/25/jetzt-ist-schon-wieder-haas-passiert/

    4. @ iGing

      "Als allein­er­zie­hen­de Mut­ter [mit mitt­ler­wei­le erwach­se­nen Kin­dern] füh­le ich mich noch nicht in ein Feind­bild gepresst, wenn ich auch sehe, dass Herr wvs mit sei­ner Dar­stel­lung genau das ante­stet bzw. es bei mir so ankommt: "Passt die nun in mein Feind­bild oder nicht?""

      mmh, abwar­ten, was "Herr wvs" noch für Ein­fäl­le hat.

      Ich bin ja kei­ne "allein­er­zie­hen­de Mut­ter", auch nicht "allein­er­zie­hend", noch nicht ein­mal Vater – 

      aber trotz­dem fin­de ich es "...", was "der Herr" hier macht... 

      so, ich bin dann mal weg

  6. 1. An kei­ner Stel­le habe ich irgend­je­man­den 'dif­fa­miert' - etwas, das tat­säch­lich pas­siert zu beschrei­ben und den eige­nen Stand­punkt dazu zu erklä­ren ist kei­nes­wegs eine Dif­fa­mie­rung. Eine 'geziel­te Ver­leum­dung' bedarf eines unwah­ren Kerns, der liegt hier NICHT vor.

    2. An kei­ner Stel­le habe ich 'eman­zi­pier­te allein­er­zie­hen­de Müt­ter' pau­schal ver­ur­teilt oder ihnen die Berech­ti­gung abge­spro­chen so zu han­deln wie sie wol­len - was ich hin­ge­gen 'ver­werf­lich' fin­de ist, einem Part­ner die Absicht das Kind allei­ne für sich haben zu wol­len und ihn kom­plett von des­sen Leben aus­zu­schlie­ssen vor­zu­ent­hal­ten. Der Kinds­va­ter muss - aus mei­ner Sicht - die­se Absicht klar erklärt bekom­men, damit er eine Ent­schei­dung tref­fen kann, ob er unter die­sen Bedin­gun­gen als 'Vater' bereit steht. 

    3. An kei­ner Stel­le habe ich den vor­han­de­nen sozio­lo­gi­schen Unter­su­chun­gen wider­spro­chen, die fest­ge­stellt haben, dass es ein Armuts­ri­si­ko ist wenn eine Frau - ent­ge­gen ihrer Absicht - zwangs­wei­se allein­er­zie­hend wird weil der Part­ner davon läuft und sei­ne Ver­ant­wor­tung ver­nach­läs­sigt. Es ging in mei­nem Arti­kel auch nicht um sol­che Müt­ter. Auch nicht um sol­che Väter!

    Ich fin­de es min­de­stens befremd­lich erst eine Vor­ein­ge­nom­men­heit zu kon­stru­ie­ren die ich - angeb­lich - haben soll, dann dage­gen zu pole­mi­sie­ren und mit Dro­hung zu ver­su­chen mich zu einer bestimm­ten Hand­lung zu zwin­gen, um schliess­lich das Ende der Dis­kus­si­on durch 'Ver­ab­schie­dung aus wei­te­rer Dis­kus­si­on' her­bei zu führen.

    Wir sind doch alle zivi­li­sier­te, erwach­se­ne Men­schen, die eine gegen­tei­li­ge Mei­nung akzep­tie­ren soll­ten. Selbst wenn sie der eige­nen Auf­fas­sung wider­spricht. Nie­mand wird hier zu irgend einer Mei­nung gezwungen. 

  7. Nun habe ich alle 28 Kom­men­ta­re gele­sen, und danach noch­mals das ursprüng­li­che Posting von Herrn WVS, wor­in er sich zu einem Ver­hal­ten von Müt­tern äußert, das er beob­ach­tet hat oder von dem er über Drit­te erfuhr, kon­kret über ein Selbst­hil­fe­fo­rum von Vätern, die sich betrof­fen füh­len und sich in die­sem Forum austauschen.

    Am Ende von WVS's Posting ange­kom­men, fra­ge ich mich als Leser oder Lese­rin, was will mir der Autor ver­mit­teln mit die­sem Posting? 

    Aha, da gibt es nach sei­ner Ansicht etwas, das bis­her zuwe­nig Beach­tung fand. - Wor­aus schließt der Autor die­se Annah­me? Aha, Zeit­schrif­ten wer­den als Prä­fe­renz genannt. Wie weit lässt sich die­se Aus­sa­ge über­prü­fen? Dass das The­ma ein "Tabu" sei, stellt einen sub­jetki­ven Ein­druck des Autors dar, der sich durch das Erwäh­nen von Frau­en­zeit­schrif­ten (die nicht über das The­ma berich­ten) zu bestä­ti­gen scheint. Aber lässt sich das nach­voll­zie­hen? Wie­vie­le Maga­zi­ne hat der Autor gele­sen, um sagen zu kön­nen, es han­delt sich um ein Tabu? Oder schreibt er davon, weil es Fakt ist, er hat davon bis­her nichts gele­sen? Ich als Öster­rei­che­rin und Frau kann dazu sagen, in Öster­reich haben Maga­zi­ne das sehr wohl the­ma­ti­siert - bei­spiel­wei­se femi­ni­sti­sche Frau­en­zeit­schrif­ten wie die "AUF" oder "an.schläge".

    "Doch seit Jah­ren fin­det eine schlei­chen­de Umschich­tung statt." 

    Als Leser oder Lese­rin kön­nen wir die­ser Aus­sa­ge zustim­men oder nicht. Oder wir hin­ter­fra­gen, wor­auf beruht die­se Aus­sa­ge? Was meint der Autor mit schlei­chend? Was meint er mit Umschich­tung? Wor­aus genau schließt der Autor von Müt­tern, die ihre Kin­der ohne Väter auf­wach­sen las­sen, auf eine schlei­chen­de Umschich­tung? Als Lese­rin ver­mis­se ich hier eine sau­be­re jour­na­li­sti­sche Arbeit, mit der der Autor sei­ne Schlüs­se von A nach B zieht. Ohne die­ser bleibt der Satz eine Aus­sa­ge, die durch allein die Wort­wohl eine emo­tio­na­le Fär­bung trans­por­tiert: Schlei­chend, Umschich­tung = das könn­te Gefahr bedeu­ten. (Wofür?)

    Als Leser macht mich bereits der erste Satz stut­zig. Der Autor hat dar­in das Wort Müt­ter unter Stern­chen gesetzt. Wofür wird hier ein all­ge­mein veständ­li­cher Begriff mit einem sti­lits­ti­schen Mit­tel (Stern­chen) her­vor­ge­ho­ben? Will der Autor dem Leser oder der Lese­rin damit sagen, den Begriff Müt­ter sol­le man anders ver­ste­hen, als all­ge­mein üblich? Im Ver­lauf des Tex­tes wird mir zu ver­ste­hen gege­ben, der Autor fin­det die­se von ihm beschrie­be­ne Form der Mut­ter­schaft für verwerflich. 

    Fakt ist, es gibt Müt­ter, die ihre Kin­der ohne Väter auf­wach­sen las­sen oder bewusst ein Kind wol­len, ohne mit des­sen Vater eine lang­fri­stig gedach­te Part­ner­schaft oder Ehe ein­ge­hen zu wollen. 

    Fakt ist, es gibt Väter, die dar­un­ter lei­den, wenn sie kei­nen Kon­takt zu ihren Kin­dern haben können. 

    Fakt ist, man­chen Väter füh­len sich als "Samen­spen­der missbraucht". 

    Als Lese­rin fra­ge ich mich, wie weit sich da ein auf Fak­ten beru­hen­des Bild von einem zur Vater­schaft "miss­brauch­ten Mann" und der "ver­werf­li­chen Form von Mut­ter­schaft" zim­mern lässt?

    1. " ..Als Lese­rin fra­ge ich mich, wie weit sich da ein auf Fak­ten beru­hen­des Bild von einem zur Vater­schaft “miss­brauch­ten Mann” und der “ver­werf­li­chen Form von Mut­ter­schaft” zim­mern lässt?.. "

      @ Rosen­herz

      Ich will es mal so formulieren:
      Der Nor­mal­fall ist doch, dass Eltern Kin­der bekom­men und sie gemein­sam ver­sor­gen ernäh­ren und erziehen.
      Wenn eine Par­tei (Mut­ter oder Vater) das Kind für sich allei­ne bean­sprucht ist das schon widersinnig.
      Total dane­ben ist es zwar die Tren­nung zu wol­len, aber trotz­dem nicht auf die Zah­lun­gen des Vaters zu verzichten.
      Sowas nennt man in ande­rer Kon­stel­la­ti­on 'Aus­beu­tung', hier kommt noch die psy­chi­sche Kom­po­nen­te der 'see­li­schen Grau­sam­keit' hinzu.

      PS
      " .. Zeit­schrif­ten wer­den als Prä­fe­renz genannt .. " - Falsch, ich habe ledig­lich dar­auf hin­ge­wie­sen, dass bestimm­te Zeit­schrif­ten für eman­zi­pier­te Frau­en NICHT über die­ses Phä­no­men berich­ten, weil es nicht in ihr Nar­ra­tiv passt.

      2. PS
      " .. ein Selbst­hil­fe­fo­rum von Vätern, die sich betrof­fen füh­len .. " - Falsch, die­se Per­so­nen sind tat­säch­lich betrof­fen, das ist schon ein Unter­schied zum 'sich betrof­fen füh­len'. Es ist kei­ne Fik­ti­on, son­dern Tat­sa­che: ein gro­ßer Unter­schied besteht zwi­schen "Füh­len" (aus Sicht des Indi­vi­du­ums) und "Sein" (objek­tiv nachvollziehbar)!

  8. An irgend­ei­ner Stel­le von Kom­men­ta­ren wur­de "rechts" als Gedan­ken­mo­dell erwähnt in die­sem Zusam­men­hang mit Vater­schaft und Mutterschaft. 

    Nur zum Ver­ständ­nis füge ich an, völ­ki­sches oder rech­tes Den­ken ver­tritt ein­zig das her­kömm­li­che Eltern­mo­dell, Kind wächst in der Fami­lie mit Vater und Mut­ter auf. Das Behar­ren auf die­se eine Form der Fami­lie stellt ein völ­ki­sches Gedan­ken­gut dar.

    In einer demo­kra­ti­schen Gesell­schaft gibt es eine Viel­falt von Eltern­schaft und unter­schied­li­che Lebensmodelle. 

    @ Quel­le: Andre­as Peham, Vor­trag und Work­shop, Linz, 5. und 6. April 2019, DÖW - Doku­men­ta­ti­ons­zen­trum des öster­rei­chi­schen Widerstands

  9. "... was ich hin­ge­gen 'ver­werf­lich' fin­de ist, einem Part­ner die Absicht das Kind allei­ne für sich haben zu wol­len und ihn kom­plett von des­sen Leben aus­zu­schlie­ssen vor­zu­ent­hal­ten. Der Kinds­va­ter muss - aus mei­ner Sicht - die­se Absicht klar erklärt bekom­men, damit er eine Ent­schei­dung tref­fen kann, ob er unter die­sen Bedin­gun­gen als 'Vater' bereit steht." - Zitat Ende.

    Sie for­dern, die Absicht müs­se klar kom­mu­ni­ziert wer­den. Damit kei­ner von den bei­den über den Tisch gezo­gen wird. Ein mora­lisch schö­nes Ide­al Die Wirk­lich­keit zeigt jedoch, nicht immer hal­ten sich Men­schen an ein Ideal. 

    Wie weit wird die mora­li­sche For­de­rung bei Frau­en und bei Mäd­chen Beach­tung fin­den? Den jetzt betrof­fe­nen Vätern hilft sie nicht wei­ter, sie kann im besten Fall kün­fig­te Fäl­le ver­hin­dern. Vielleicht. 

    Zu den jetzt betrof­fe­nen Väter und Mütter(ich ken­ne in Öster­reich Müt­ter, die kei­ne Kon­takt­mög­lich­keit zu ihren Kin­dern haben, da stellt sich die Fra­ge, was braucht es kon­kret an gesetz­li­chen Rege­lun­gen? Wer bringt sie ins Par­la­ment? Was genau soll beschlos­sen werden?

    Wie sol­len die­ses Gesetz aus­se­hen? Wie kön­nen die gesetz­li­chen Rege­lun­gen demo­kra­ti­scher gestal­tet wer­den, für mehr Gerech­tig­keit zwi­schen den betrof­fe­nen Vätern und Müttern?

  10. @Rosenherz:
    "Das Behar­ren auf die­se eine Form der Fami­lie stellt ein völ­ki­sches Gedan­ken­gut dar."

    "völ­ki­sches Gedan­ken­gut"? Was soll das denn sein?

    Zu Ihren Aus­füh­run­gen könn­te man min­de­stens eben­so vie­le Anmer­kun­gen und Hin­ter­fra­gun­gen anstel­len wie zum Ursprungsartikel.

    Für mich blei­ben drei Punk­te, die ich aus die­ser gesam­ten Dis­kus­si­on mitnehme:

    1. Es ist eine boden­lo­se, gera­de­zu unaus­sprech­li­che Unver­schämt­heit einer Frau, einen Mann zum Vater zu machen oder (auch mit sei­nem Ein­ver­ständ­nis) wer­den zu las­sen, wenn dahin­ter aus­schließ­lich die Absicht steht, die­ses Kind allein für sich haben und ohne Vater auf­wach­sen las­sen zu wol­len, und der Mann über die­se Absicht nicht in Kennt­nis gesetzt wur­de, aber als Zahl­va­ter her­hal­ten soll.

    2. Wenn einem Mann das mehr als ein­mal pas­siert, soll­te er sich - ohne nun ihm selbst die Schuld in die Schu­he schie­ben zu wol­len! - ernst­haft fra­gen, wodurch er selbst den Miss­brauch pro­vo­ziert (hat) oder zumin­dest inwie­fern er selbst dazu bei­getra­gen hat, ihn zu ermöglichen.

    3. Ins­ge­samt kom­me ich zu der Über­zeu­gung: Es soll­te unter Part­nern ein Gespräch über genau die­ses The­ma geführt wer­den. Das scheint abso­lut nicht üblich und bis­her viel­leicht auch nicht not­wen­dig gewe­sen zu sein.

    1. @ iGing
      Duden online: völ­kisch - in der ras­si­sti­schen Ideo­lo­gie des Nationalsozialismus

      Öst. Wör­ter­buch, 40. Auf­la­ge: völ­kisch - auf das Volk bezo­gen, natio­nal, das Volk betreffend

    2. @ iGing

      Das haben Sie sehr tref­fend dar­ge­stellt. Danke.
      (Bei 2. erwei­tern Sie das The­ma auf die man­gel­haf­te Sen­si­bi­li­tät man­cher Män­ner für sub­ti­le Zei­chen der Part­ne­rin - dage­gen hilft nur scho­nungs­lo­se Offen­heit von deren Seite.)

  11. Ich wür­de sagen, ange­sichts des­sen, dass sich das The­ma zu der Bla­se auf­bläht wie es das nun tut, ver­rät doch, dass es in dem Punkt ein bestimm­tes Maß an Gesprächs­stoff gibt.

    Mir ergibt es sich näm­lich nicht, was nun das gro­ße Pro­blem dar­an sein soll - außer, dass einem bekannt ist, dass der rech­te bis fun­da­men­ta­li­sti­sche poli­ti­sche Rand gern mit sol­chen Paro­len und unter­schwel­li­gen Agi­ta­tio­nen durch das Web zieht.
    Will man sich aller­dings dadurch vor­schrei­ben las­sen, was man zu den­ken oder zu sehen hat, nur weil die­se Frak­ti­on mal das­sel­be plap­pert mit einer ganz ande­ren Hintergrundmotivation?
    Das ist doch genau der Bull­shit, der den aktu­el­len poli­ti­schen Dis­kurs lähmt. "Die Rech­ten sagen das auch, also dür­fen wir das nicht laut aus­spre­chen, um nicht den Anschein zu erwecken, einer Mei­nung mit ihnen zu sein."...
    Was ist das für ein Kindergarten?

    Wenn in ande­ren Län­dern ande­re Pra­xis oder Rechts­la­ge vor­han­den ist - gut, das darf man erwäh­nen. Dient immer als Anre­gung dazu, sich klar­zu­wer­den, dass man even­tu­ell in einer natio­nal-bestimm­ten Fil­ter­bla­se sitzt.
    Aber, was es nicht dür­fen soll­te, ist pau­schal Inhal­te negie­ren, die jemand in sei­ner Umge­bung als gege­ben sieht.
    Um es kurz auf den Punkt zu brin­gen: Ein biss­chen Empa­thie bit­te. (Das läuft schon bei die­sem Mau­er-Din­gens schief und ver­ur­sacht bis heu­te Probleme.)

    1. @ matrix­mann

      Es gibt bestimmt nicht nur Gesprächs­be­darf, es gibt vor allem Ver­ste­hensbedarf. Mir rech­te Gesin­nung zu unter­stel­len - wie es teil­wei­se anklang - ist tat­säch­lich so absurd wie flie­gen­de Elefanten.
      Wei­ter ist es seit Anbe­ginn mei­ner Blog­ak­ti­vi­tät so, dass ich mich ent­schul­digt habe, wenn ich in sach­li­cher Form auf einen tat­säch­li­chen Feh­ler auf­merk­sam gemacht wur­de. Dann habe ich nach­ge­bes­sert und mich ggf. ent­schul­digt. Nichts davon war hier zu erkennen.
      Anson­sten ver­wei­se ich auf mei­nen Kom­men­tar → dort.

    2. Ich ken­ne durch Lesen die­ses stän­di­ge Femi­nis­mus-Gebas­he von der Mas­ku­li­ni­sten-Sei­ten - und ob man es glau­ben will oder nicht, mir geht es auf die Ner­ven. Nicht nur, dass es auf die Dau­er lang­weilt, wie eine Plat­te mit einem Sprung ist, son­dern - gibt es nicht viel bes­se­res zu tun?
      In solch einem Hau­fen mag ich des­we­gen schon nicht mehr kom­men­tie­ren, weil ewig nur das­sel­be her­aus­kommt wie bei allen ande­ren: "Stim­me mir zu oder ich mach' dich platt!".
      Um mir das anzu­tun, des­we­gen bin ich nicht da und dafür ist mir auch mei­ne Zeit und Ener­gie zu schade.
      Es ist also ein gewis­ses Bewusst­sein schon vor­han­den, war­um man bei dem The­ma in eine bestimm­te Deu­tungs­rich­tung gehen will.
      Aller­dings, wie­so kann man nicht dem Autoren zuhö­ren statt nur sei­nen eige­nen Kram dort hin­ein­zu­in­ter­pre­tie­ren und dar­auf dann Stein und Bein als allei­ni­ge Wahr­heit schwören?
      Das ver­ste­he ich dar­an nicht.

      Oder ich weiß nicht, was für Lebens­rea­li­tä­ten den Stan­dard für die jewei­li­gen Dis­kus­si­ons­teil­neh­mer, die sich zu Wort mel­den, bestim­men. Stich­wort: Eige­ne Fil­ter­bla­se und so.
      Eine kon­ser­va­ti­ve Umge­bung, bei der sich nach 50 Jah­ren noch nicht die ent­schei­den­den gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen bezüg­lich der Geschlech­ter und ihrer Rol­len ein­ge­stellt haben - der Sache will ich es abneh­men, dass sol­che Leu­te, die damit umge­ben sind, auf die blo­ße Idee, dass eine allein­er­zie­hen­de Mut­ter auch ein mora­lisch ver­kom­me­nes Aas sein kann, die frei­wil­lig allein­er­zie­hend ist, 'rauf­ge­hen wie die Löwen auf ein erleg­tes Gnu.
      War­um wäre das so? Weil aus ihrer Umge­bung her­aus die­se Vor­stel­lung völ­lig undenk­bar wäre. Die allein­er­zie­hen­den Müt­ter, die sie ken­nen, sind sol­che, die von Män­nern geschwän­gert wur­den, die als Per­sön­lich­kei­ten Nie­ten, Feig­lin­ge und wahl­wei­se auch Arsch­lö­cher waren.
      Des­we­gen schwer vor­stell­bar die Idee, dass die Frau auch mal nicht die Gebeu­tel­te sein kann, son­dern der Täter.

      Ist man durch eine ande­re Umge­bung geprägt, in der bei­de Geschlech­ter im Wesent­li­chen mora­lisch gleich gut und schlecht han­deln - even­tu­ell, dass auch Frau­en als akti­ve Aggres­so­ren erlebt wur­den -, dann sieht es mit der Vor­stel­lungs­kraft über "wer wozu fähig ist" anders aus.

      1. @ matrix­mann

        Mir gefällt ihre Zusam­men­fas­sung im letz­ten Absatz: "wer wozu fähig ist" wird nicht durch das Geschlecht bestimmt, son­dern durch den Charakter!

        Das Umfeld und die Lebens­wirk­lich­keit in der jemand lebt sind star­ke Ein­flüs­se auf die Ein­stel­lun­gen und Über­zeu­gun­gen grund­sätz­li­cher Art. Da haben Sie sicher recht, wenn Sie ver­mu­ten, das sei ein Hin­der­nis für unvor­ein­ge­nom­me­ne Kennt­nis­nah­me von alter­na­ti­ven Lebens­for­men. Ich beob­ach­te das an mir immer wie­der und es erfor­dert manch­mal ein Umden­ken. In dem hier dis­ku­tier­ten Sze­na­rio blei­be ich trotz­dem - und ohne Ein­schrän­kun­gen dabei, dass es eine Band­brei­ten zwi­schen "unbe­darf­tes Müt­ter­lein, treu für Mann und Kin­der sor­gend" und "ziel­ge­rich­tet ope­rie­ren­de Oppor­tu­ni­stin, die Kind als Acces­soire und Mann für ver­zicht­bar" hält.

  12. Die Väter­rechts­be­we­gung macht es sich zur Auf­ga­be, das Ungleich­ge­wicht zwi­schen Mann und Frau in Deutsch­land bei Sor­ge­recht, Umgangs­recht und Auf­ent­halts­be­stim­mungs­recht auszugleichen.

  13. Buch aus 2007 - MARIAM IRENE TAZI-PREVE und wei­ter Aúto­ren: VÄTER IM ABSEITS. Zum Kon­takt­ab­bruch der Vater-Kind-Bezie­hung nach Schei­dung und Tren­nung, 2007.

    2012 erschien eine Aus­ga­be von "aep - femi­ni­sti­sche Zeit­schrift für Politk und Gesell­schaft" wor­in die Autorin­nen unter­schied­li­che Lebens­ent­wür­fe the­ma­ti­sier­ten, auch das The­ma Müt­ter, die die Kon­takt­mög­lich­keit zu den Vätern unter­bin­den, beleuchteten. 

    Das mit dem Tabu, wie Herr WVS schrieb, sehe ich nicht.

  14. Eines vor­weg: Inzwi­schen hat sich hier eini­ges an Kom­men­ta­ren ange­sam­melt, die ich nicht alle gele­sen habe. Aber nur so viel zu dem, was ich beim erst­ma­li­gen Lesen des Bei­trags emp­fun­den habe. Ich war schon etwas ange­pisst. Auch wenn mehr oder weni­ger dar­auf ein­ge­gan­gen wird, dass allein­er­zie­hen­de Müt­ter die Benach­tei­lig­ten sind, wer­den hier die Benach­tei­li­gun­gen von Vätern in den Vor­der­grund gestellt. Das gibt es zwei­fels­oh­ne und es mag einen soge­nann­ten Trend geben, dass Müt­ter lie­ber gänz­lich auf Väter ver­zich­ten. Aber eher nicht aus ego­zen­tri­schen Grün­den, son­dern weil Män­ner lie­ber einen auf Peter Pan machen und kei­ne Ver­ant­wor­tung über­neh­men wol­len. Die Män­ner, die Ver­ant­wor­tung auch voll und ganz nach einer Tren­nung über­neh­men wol­len, sind doch recht sel­ten. Damit mei­ne ich nicht die Unter­halts­zah­lun­gen (denen sich auch noch viel zu viel ent­zie­hen), son­dern ein­fach gemein­sam für das Kind in allem dazu sein.Vor allem zeit­lich. Sicher gibt es Müt­ter, die Vätern die­ses zeit­li­che Dasein ver­wei­gern. Aber ganz sicher gibt es auch Väter, denen ein zwei­wö­chent­li­ches Wochen­en­de schon zu viel ist. Wie es auch für vie­le Väter in Bezie­hun­gen nach wie vor nor­mal ist, dass sich vor­nehm­lich die Mut­ter um die Kin­der küm­mert. Nur weil es Aus­nah­men gibt, hat sich noch lan­ge nichts geän­dert. Und Ihr Bei­trag wirkt da ins­ge­samt dann doch sehr einseitig.

    1. @ Frau Araxe

      Die Tat­sa­che, dass es Män­ner gibt die sich um den Umgang mit ihren Kin­dern drücken und denen zwei Wochen­den­den schon zwei zu viel sind, wiegt doch nicht den Umstand auf, dass es Frau­en gibt, die den Vätern den Umgang ganz ver­bie­ten wollen.
      Die Juri­sten haben dafür einen Aus­druck: Es gibt kei­ne Gleich­heit im Unrecht - wohl aber im Recht.

      Es ist zwar bedau­er­lich, dass Sie den Arti­kel 'sehr ein­sei­tig' fin­den, aber was wäre denn die Alternative?
      Eine wesent­li­che Ent­wick­lung, die zu einem Unrecht führt ver­schwei­gen, weil es ein 'hei­ßes Eisen' ist?
      Sind Sie der Mei­nung, es müs­se über die­se Art von Ich-will-mein-Kind -für-mich-allei­ne-Müt­tern weg­ge­se­hen werden?

      Ein aso­zia­les Ver­hal­ten beim Namen zu nen­nen ist noch nicht 'ein­sei­tig'.
      Zu behaup­ten es gäbe nie­man­den der sich anders ver­hält wäre es.
      Des­we­gen habe ich ein­gangs mei­nes Bei­tra­ges auf 'Rabenväter'hingewiesen.

  15. Am Ran­de streift das Bezirks­blatt die­ses Thema: 

    "Arsch­lö­cher erkennst du auch unter ande­rem an Ihrem Charme und Ihrem guten Aussehen.
    Sie flir­ten rela­tiv oft, füh­len sich zu Frau­en hin­ge­zo­gen. Haben ein­fach Spaß am Leben...
    Natür­lich darf man nicht alle Män­ner, die ein paar die­ser Vor­aus­set­zun­gen erfül­len, als Arsch­lö­cher hinstellen."

    "Soll­te es dir trotz­dem pas­sie­ren, dass du dich in einen sol­chen Mann ver­liebt hast, dann genie­ße wenig­stens die schö­nen Stun­den, Tage mit so einem Mann. Hol dir, was dir gefällt, immer mit dem Wis­sen, dass er dich jeder­zeit fal­len las­sen könn­te. Da ist es auch zu über­le­gen, ob du dann nicht gleich selbst die­se "Tren­nung" in die Hand nimmst. Erleich­tert dir dann das Danach unge­mein..." - Zitat Ende.

    https://www.meinbezirk.at/innere-stadt/c-freizeit/stehen-frauen-wirklich-auf-aloecher-bei-der-partnersuche_a3737430

    1. @ Rosen­herz

      Nicht nur füh­len sich 'Ar*****cher' zu Frau­en hin­ge­zo­gen, sie suchen sich will­fäh­ri­ge Opfer um die­se zu domi­nie­ren. Bedau­er­li­cher­wei­se schei­nen eini­ge Frau­en tat­säch­lich auf die wild-roman­ti­schen 'Ker­le' abzu­fah­ren: Der unge­ho­bel­te Natur­bur­sche als Rest der einst wil­den Män­ner­meu­te die sich um eine Frau prü­gel­ten .... dass das kei­ne Män­ner für feste Bezie­hun­gen sind scheint mitt­ler­wei­le im *main­stream* ange­kom­men zu sein.

      Und ich füge hinzu:
      Vie­le tau­sen­de Jah­re der Demü­ti­gung durch Macho­män­ner haben sich in den letz­ten Jahr­zehn­ten rasch ins Gegen­teil ver­kehrt - da ist es kein Wun­der, wenn wir nun das Auf­kom­men eines weib­li­chen Pend­ents beob­ach­ten, dass sowohl 'Akti­on' wie 'Ver­schla­gen­heit' und 'Rück­sichts­lo­sig­keit' den Män­nern gegen­über zeigt. 

      Ich hal­te das für die übli­chen Pen­del­schwün­ge von ganz nach einer zu ganz nach der ande­ren Sei­te. Wie alle Extre­me ist es ledig­lich eine Fra­ge der Zeit, bis wir eine Nor­ma­li­sie­rung sehen wer­den und die Schwüm­ge immer klei­ner und klei­ner werden ....

  16. Sie mei­nen, das Pen­del habe von einer Sei­te zu ande­ren aus­ge­schla­gen nach tau­sen­den Jah­ren Macho­män­nern? "Wie alle Extre­me ist es ledig­lich eine Fra­ge der Zeit, bis wir eine Nor­ma­li­sie­rung sehen wer­den und die Schwüm­ge immer klei­ner und klei­ner werden ...."

    Was mei­nen Sie mit Nor­mal­sie­rung? Was wird als nor­mal defi­niert? Wer defi­niert das? Blicken wir in der Geschich­te zurück, zeigt sich beim The­ma Mut­ter­schaft, wel­chen Erwar­tun­gen oder Zwän­gen Frau­en aus­ge­setzt waren, einen Stamm­hal­ter zu gebä­ren. Über wie­vie­le Jahr­hun­der­te oder Jahr­tau­sen­de galt das?
    Den­ken wir an die Repres­sa­li­en, deren Müt­ter aus­ge­setzt waren, die ein unehe­li­ches Kind gebo­ren hat­ten. Den­ken wir an die Frau­en, die von Sol­da­ten ver­ge­wal­tigt oder gar geschwän­gert wur­den wäh­rend des zwei­ten Welt­kriegs? Wie vie­le Fami­li­en wur­den durch den zwei­ten Welt­krieg aus­ein­an­der geris­sen? Wie­vie­le Väter und wie­vie­le Müt­ter waren ver­wit­wet und brach­ten dann Kin­der in die zwei­te Ehe mit? Wie­vie­le Kin­der wuch­sen unfrei­wil­lig in einer frem­den Fami­lie oder in einem Heim auf?
    Geschicht­lich gese­hen mit dem Blick in die ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­te, erscheint das Modell "leib­li­cher Vater und leib­li­che Mut­ter erzie­hen gemein­sa­mes Kind" als ein sehr jun­ges Modell.

    1. Aber das hilft natür­lich den betrof­fe­nen Vätern nicht. Da geht es dem Arti­kel nach um Ver­ste­hen und Ver­ständ­nis für ihre Situa­ti­on und ihr Lei­den, wenn der Kon­takt zu ihrem Kind unter­bun­den wur­de. Ihnen gehts schlecht, sie lei­den unter der Situa­ti­on - und das Leid möge gese­hen wer­den, wenn er sich als Vater vom Leben des Kin­des aus­ge­schlos­sen erlebt.

    2. Darf ich auch was dazu kommentieren?

      Des­we­gen kom­men mir ein wenig Zwei­fel bei den jet­zi­gen Ver­fah­rens­wei­sen, dass Bio­lo­gie und Bluts­ver­wandt­schaft so exor­bi­tant Bedeu­tung zuge­mes­sen bekom­men. Ob das für die Kin­der selbst so gut ist - gera­de im Ange­sicht des­sen, dass, wenn Eltern sich ent­zwei­en, heut­zu­ta­ge die Leben­läu­fe auch über grö­ße­re Ent­fer­nun­gen aus­ein­an­der lau­fen. Einer zieht z. B. über hun­der­te Kilo­me­ter weit weg - ich weiß nicht, ob es so gut ist, wenn dann jeder noch "sei­ne Rech­te" am Kind anmel­den kann. Irgend­wo "zer­reißt" man das Kind an die­ser Stel­le auf dem Weg doch, oder?
      Zumal bio­lo­gi­sche Eltern­schaft ja nicht bedeu­tet, dass jemand auto­ma­tisch gut mit sei­nem Kind umgeht - auf kei­nen Fall.
      Und wenn Kin­der mit einer Per­son als Eltern­teil auf­wach­sen, nie jemand ande­ren ken­nen­ge­lernt haben in der Posi­ti­on - dann bleibt das für sie auch ihr Eltern­teil, auch wenn der­je­ni­ge nicht mit ihnen bluts­ver­wandt ist.
      Das wür­de ich in dem Punkt auch als gül­tig für Eltern­schaft in gleich­ge­schlecht­li­chen Bezie­hun­gen sehen - wenn ein Kind damit auf­wächst, ist es letzt­end­lich erst die äuße­re Umge­bung, die sie dar­auf auf­merk­sam macht, dass sie zwei Väter oder zwei Müt­ter haben und das nicht den übli­chen Umstand darstellt.
      Sonst haben sie dar­an vor­her nicht das Pro­blem gese­hen, weil sie es nicht anders kannten.

      Obwohl ich bei dem Gan­zen noch dazwi­schen unter­schei­den wür­de zwi­schen "kann sei­ne Rech­te am Kind nicht wahr­neh­men" (weil z. B. tot), "will sei­ne Rech­te am Kind nicht wahr­neh­men" (weil z. B. kein Wil­le dazu vor­han­den ist), und "nimmt sie nicht wahr, weil er der mög­li­chen Ent­ste­hung eines Kin­des gar nicht zuge­stimmt hat, oder nicht von ihm weiß".

      Bei erste­rem ergibt sich dar­aus die Pro­ble­ma­tik der Eltern­schaft des ande­ren Eltern­teils nicht, weil ist ja nicht vor­han­den. Der­je­ni­ge ist nicht mehr "ver­füg­bar", in dem Sin­ne (oder durch wel­che ande­ren Umstän­de auch immer).
      Bei zwei­tem wiegt dort die wil­lent­li­che Ent­schei­dung, dass jemand mit einer Sache nichts zu tun haben will, obwohl er tech­nisch könn­te und eigent­lich wird nur auf Grund von eige­nen mensch­li­chen Unzu­läng­lich­kei­ten die­ser Zustand herbeigeführt.
      Zu drit­tem gibt es in den Untie­fen des Akti­vis­mus auch die theo­re­ti­sche Vari­an­te eines "Abtrei­bungs­rechts für Män­ner" - was in dem Sin­ne nur auf ein juri­sti­sches hin­aus­lau­fen wür­de, weil man kei­ne Frau zu einer Abtrei­bung zwin­gen kann.
      Das wäre gedacht als Mög­lich­keit dazu, wenn sich Män­ner von einer vor­he­ri­gen Sexu­al­part­ne­rin über den Tisch gezo­gen füh­len bezüg­lich des­sen, ob sie Nach­wuchs mit ihr wollten.
      Dann wür­den sie juri­stisch alle Pflich­ten, aber auch alle Rech­te am Kind abtre­ten - was so aktu­ell laut Rechts­spre­chung nicht mög­lich ist, egal ob der Vater Umgang mit sei­nem Kind hat oder nicht. Wenn schon nicht der Umgang, die finan­zi­el­le Zahl­pflicht bleibt trotz­dem erhal­ten - und säu­mi­ge Zah­ler kön­nen durch­aus auch dafür inhaf­tiert wer­den (zuletzt gab es in die­sem Punkt auch immer wie­der Rufe aus der Poli­tik, das mit Füh­rer­schein­ent­zug zu bestra­fen, wel­cher mit Kin­des­un­ter­halt als Sub­jekt über­haupt nichts zu tun hat und des­we­gen als Idee sehr zwei­fel­haft ist).

      Mal etwas gespon­nen - die Mög­lich­keit wäre eigent­lich nicht schlecht, um der Sache namens "Gleich­be­rech­ti­gung" Rech­nung zu tragen.
      Eine Frau kann, bio­lo­gisch bedingt, einer unge­woll­ten Eltern­schaft ent­kom­men. Das ist mach­bar. Einer unge­woll­ten Vater­schaft kann sich bis­her hin­ge­gen kein Mann ent­zie­hen. Er hat mit dem zu leben, was die Frau ent­schei­det, mit der er zuvor im Bett gelan­det war.
      Wie soll man es aus­drücken... Gleich­be­rech­ti­gung ist nicht nur eine Ein­bahn-Stra­ße. Das geht auch in bei­de Rich­tun­gen. Sonst ist sie kei­ne wirkliche.

      Des­we­gen ist das ein biss­chen dreist und auch frech, im mora­li­schen Sin­ne, wenn Frau­en das bewusst machen, ein Kind nur für sich zu bean­spru­chen. So etwas ist nicht ernst­haft Eltern­schaft, son­dern das ist Habi­tus von Besitz­tum. Da geht es um "mein" und "dein".
      Ein Kind ist aber kein Besitz­tum, es ist ein Mensch.

      Über die Beweg­grün­de des­sen, war­um es Frau­en gibt, die bewusst so han­deln, das wür­de wie­der­um in die Tie­fen der Psy­cho­lo­gie führen.
      Von patho­lo­gi­schem Nar­ziss­mus, der von den Eltern her­bei­ge­führt wur­de, hin zum Zeit­geist ("Ego" ist auch ein Bestand­teil des jet­zi­gen Zeit­geists), hin zu unge­sun­den Bezie­hun­gen mit und/oder zwi­schen den Eltern, hin zu "man hat sich auf einen Part­ner ein­ge­las­sen, der gänz­lich schlecht für das Kind ist" (z. B. Ver­bre­cher, Schlä­ger, Mör­der, reli­giö­se u. poli­ti­sche Extre­mi­sten) dürf­te alles mit dabei sein. Sach­lich berech­tig­te als auch sach­lich unbe­rech­tig­te Gründe.

    3. @ Matrix­mann

      Ich dan­ke für die Aus­füh­run­gen zum Thema!
      Ein Recht des Vaters auf Schwan­ger­schafts­ab­bruch im Sin­ne von Gleich­be­rech­ti­gung wirft ein neu­es Licht auf das The­ma Eltern­schaft. Zugleich auch das Recht des Men­schen auf Unver­sehrt­heit berüh­ren und zugleich ein Recht ein­räu­men, über den Kör­per der wer­den­en­den Mut­ter zu bestim­men. - Schaue ich mir die Debat­te zum Kai­ser­schnitt an, wo Ärz­te dar­über bestim­men, wel­che Art von Geburt der Mut­ter zuteil oder ver­wehrt wird, hege ich gro­ße Beden­ken, so ein Väter­recht auch Abbruch der Schwan­ger­schaft gesetz­lich durchzusetzen. 

      "Ob das für die Kin­der selbst so gut ist - gera­de im Ange­sicht des­sen, dass, wenn Eltern sich ent­zwei­en, heut­zu­ta­ge die Leben­läu­fe auch über grö­ße­re Ent­fer­nun­gen aus­ein­an­der lau­fen. Einer zieht z. B. über hun­der­te Kilo­me­ter weit weg - ich weiß nicht, ob es so gut ist, wenn dann jeder noch "sei­ne Rech­te" am Kind anmel­den kann. Irgend­wo "zer­reißt" man das Kind an die­ser Stel­le auf dem Weg doch, oder?" - Zitat Ende.
      Ein ähn­li­ches Bei­spiel sehe ich der­zeit in mei­nem fami­liä­ren Kreis. Vor zwei Jah­ren ist das Ehe­paar mit vier Kin­dern in ein ande­res Bun­des­land umge­zo­gen. Damit hat die Frau ihren Teil­z­weit­be­ruf und ihren Freun­des­kreis ver­lo­ren bzw auf­ge­ge­ben. Bald kri­sel­te es in der Bezie­hung und vor etli­chen Mona­ten haben die bei­den sich getrennt. Die Kin­der wur­den "auf­ge­teilt": die zwei grö­ße­ren blie­ben beim Vater, die zwei klei­ne­ren kamen mit der Mut­ter mit. Anfangs nahm der Vater noch die drei Stun­den Anfahrts­zeit auf sich, um sei­ne zwei klei­nen Kin­der zu besu­chen. Doch das gab er inzwi­schen auf. Zu stres­sig, zu zweit­auf­wen­dig. Da der Vater ja auch sei­nem Beruf nach­ge­hen muss, sind die Kin­der der Schu­le bei der Tages­mut­ter und wer­den um 17 Uhr von dort abgeholt. 

      Ein zeit­lang arbei­te ich als Lern­be­glei­te­rin und bin als sol­che in die Fami­li­en gekom­men. Ich habe unter­schied­li­che For­men von Eltern­schaft erlebt, von der gemüt­li­chen Wohl­fühl­fa­mi­lie, über einen Vier­jh­äh­ri­gen der die Fami­lie tyran­ni­sier­te, bis hin zum Vier­zehn­jäh­ri­gen Sohn eines allein­er­zie­hen­den Vaters (die Mut­ter beging Selbst­mord), der häu­fi­ger davon sprach, er kau­fe sich ein Mes­ser und dann wür­de er damit dann Men­schen abstechen. 

      Ich erin­ne­re mich an einen Schul­di­rek­tor, der bei jeder Gele­gen­heit über sei­ne Frau abfäl­lig sprach. Heim­lich hat­te er die­se und jene Gelieb­te. Zu Recht, wie er mein­te, sei­ne Frau sei ja so gar­stig zu ihm. Irgend­wann reich­te es der Frau und sie reich­te die Schei­dung ein. In Fol­ge der Tren­nung ver­wei­ger­ten alle fünf Kin­der den Kon­takt zum Vater. Er fiel aus allen Wol­ken. Leid­voll beklagt er, dass sei­ne Kin­der nichts wis­sen wol­len von ihm.

    4. @ Rosen­herz

      Eben weil die Durch­set­zung einer phy­si­schen Abtrei­bung ent­ge­gen des Wil­lens der Mut­ter juri­stisch nicht mög­lich und mora­lisch nicht ver­tret­bar wäre, wür­de ich den­ken, es könn­te nur eine for­ma­le, jur­sti­sche Abtrei­bung geben.
      Es ist schon so schwie­rig, es dem Gesetz­ge­ber aus dem Kreuz zu lei­ern, dass er Abtrei­bung all­ge­mein nicht als ille­gal ansieht, wenn eine Frau die­sen Pro­zess initi­ie­ren will - da braucht man sich also kei­ne Illu­sio­nen dar­über machen, dass man dies erst recht tun wür­de, wenn der vor­he­ri­ge Sexu­al­part­ner das will.
      In dem Fal­le ging es schließ­lich noch nicht ein­mal um einen Ein­griff in sei­ne eige­ne kör­per­li­che Unver­sehrt­heit, son­dern um die von 2 ande­ren Per­so­nen (die Mut­ter + das unge­bo­re­ne Kind).
      Kurz­um: Dabei wür­de nie­mand mitmachen.
      Und tech­nisch wür­de eine recht­li­che Lösung in die­sem Punkt auch ausreichen.
      So wie eine Mut­ter ein Kind zur Adop­ti­on frei­ge­ben kann, weil sie es nicht möch­te, und sich damit von den recht­li­chen Pfli­chen ent­bin­den kann, so müss­te das auch für die Väter mög­lich sein, ihre Rech­te und Pflich­ten auf Ver­lan­gen aufzugeben.
      (Und falls es dann so sein soll­te, dass das betref­fen­de Kind mit 18 sei­nen bio­lo­gi­schen Vater trotz­dem ken­nen­ler­nen will, dann muss der­je­ni­ge damit leben. Sowas kommt eben nun mal von sowas...)

      Genau die­se Beden­ken habe ich bei der Sache "gemein­sa­mes Sor­ge­recht". Es kann funk­tio­nie­ren, das strei­te ich nicht ab, aber ich wür­de den­ken, das geht logi­stisch nur gut hand­zu­ha­ben, wenn bei­de Eltern in der sel­ben Stadt, wenig­stens aber in der sel­ben Gegend woh­nen blei­ben. Sodass es für Kind als auch getrennt leben­den Eltern­teil kei­ne beson­de­re Schwier­keit ist, ein­an­der zu sehen und am Leben des jeweils ande­ren Teil zu haben, wenn bei­de es denn wollen.
      Über gro­ße Distan­zen wird das frü­her oder spä­ter abrei­ßen, weil letzt­end­lich bei­de Betrof­fe­ne zwei unter­schied­li­che Lebens­mit­tel­punk­te haben und das Leben an die­sen bei­den täg­lich wei­ter­läuft. Zusätz­lich dazu ist Rei­sen über grö­ße­re Distan­zen auch eine Geld­fra­ge, die sich nicht jeder regel­mä­ßig lei­sten kann.

      Beim The­ma Eltern­schaft fällt mir immer öfter die Fra­ge danach ein, wie hat man das vor Jahr­hun­der­ten gehand­habt? Also, bevor die­se über­mä­ßi­ge Obses­si­on mit bio­lo­gi­scher Ver­wandt­schaft ent­stan­den ist. Teil­wei­se dann auch bei ande­ren Säu­ge­tie­ren, die in sozia­len Ver­bän­den leben.
      Es war ein­mal so, dass sich wesent­lich mehr Leu­te um ein Kind (bzw. die Kin­der einer Sip­pe) geküm­mert haben. Freun­de und ent­fern­te Ver­wand­te der Eltern, als auch Leu­te, mit denen man ledig­lich Tür an Tür wohn­te. "Fami­lie" war auch ein­mal ein sehr erwei­ter­ter Begriff.
      Wie­so ist das im Ver­lau­fe der Zeit ver­lo­ren gegan­gen? Und war­um will man sich auf die ein­ge­eng­te Schie­ne von jetzt versteifen?
      Mir fiel dazu vor lan­gem mal ein "Gene=Eigentum". Eigentumsdenken.
      Da Nicht-Ver­wand­te, die zudem auch nicht durch Hei­rat for­mal zu einer Sip­pe als zuge­hö­rig asso­zi­iert wur­den, kei­nen gene­ti­schen Anteil an einem Nach­wuchs haben, den sie nicht selbst gezeugt haben, kei­nen gene­ti­schen (Aktien-)Anteil an einem ande­ren Men­schen haben, sind sie für die schrift­li­che Füh­rung als "Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ger" unin­ter­es­sant. Schlicht­weg - sie haben kei­ne Akti­en an einer Sache, also haben sie for­mal auch kei­ne Ansprü­che auf Mitbestimmung.
      So ist das juri­stisch fest­ge­setzt, wann auch immer das so fest­ge­legt wur­de (und ändern will dar­an am lieb­sten schon gar nie­mand etwas).
      ...An und für sich äußer­ster Schwach­sinn, nicht?

    5. An die­ser Stel­le kommt mir in der Debat­te noch­mals der Begriff "Besitz" in den Sinn, der mög­li­cher­wei­se eine Rol­le spie­len könn­te. Für das Wohl­erge­hen des Kin­des muss es nicht zwangs­läu­fig die leib­li­che Mut­ter oder der leib­li­che Vater sein, die für das Kinds­wohl sor­gen. Das kön­nen auch ande­re erfül­len. Und wie Sie geschrie­ben haben, wuch­sen Kin­der bis ins vori­ge Jahr­hun­dert in einem grö­ße­ren Umfeld auf, in der Groß­fa­mi­lie oder Sip­pe. (In ande­ren Län­dern und Kon­ti­nen­ten noch immer so.) 

      Mög­li­cher­wei­se zeigt das Ver­hal­ten der Mut­ter, die ihr Kind als "Besitz" bean­sprucht, eine neu­ar­ti­ge Aus­for­mung der "besitz­los" gemach­ten moder­nen Men­schen. Beraubt ihrer Fähig­kei­ten, sich selbst zu ver­sor­gen (und dazu ein gewis­ses Maß an Besitz anei­ge­nen zu können,um das zu ermög­li­chen). Ver­dammt dazu, sich in Lohn­ar­beits­ver­hält­nis­se pres­sen zu las­sen und zu kon­su­mie­ren, um zu über­le­ben. Das Ein­kom­men reicht nicht, um sich Besitz wie Boden, Immo­bi­li­en, Fabri­ken, Indu­strien oder Pro­duk­tio­nen anei­ge­nen zu kön­nen, um Ein­kom­men zu lukrie­ren aus dem Besitz. Was bleibt noch an Mög­lich­kei­ten, um an "Besitz" zu gelan­gen? Ein Kind, das der Mut­ter "gehö­re" und sonst nie­mand bean­spru­chen kön­ne und den Vater dazu ver­dammt, als "Zahl­va­ter" zu agieren? 

      Blicken wir in der Geschich­te zurück, wofür dien­te der Nach­weis der gene­ti­schen Abstam­mung? Für die Wah­rung des Besit­zes! Das eige­ne Kind, die eige­ne Ver­wandt­schaft und Hei­rats­ge­schäf­te ermög­lich­ten, das erober­te Land, die ange­häuf­ten Besitz­tü­mer, Grund­stücke, Län­de­rei­en und Pro­duk­ti­ons­stät­ten in der "Fami­lie" zu hal­ten. - Als Bei­spiel fällt mir ein, was ich vor Tagen beim Besuch im Hör­stu­dio gese­hen habe. Da lief ein Dau­er­wer­be­film über "Neu­roth". Seit Gene­ra­tio­nen in Fami­li­en­hand. In der Selbst­be­schrei­bung zu hören: "Die Unter­neh­mens­lei­tung an mei­ne Kin­der wei­ter­zu­ge­ben und zu sehen, wie sie die Neu­roth-Phi­lo­so­phie wei­ter­tra­gen, macht mich unglaub­lich stolz".
      In einer Stu­die zum The­ma Besitz­ver­hält­nis­se las ich, im 21. Jahr­hun­dert sind die besit­zen­den Fami­li­en die glei­chen Fami­li­en, die schon vor 600 Jah­ren zu den besit­zen­den Klas­sen gezählt hatten.

    6. Selbst in der Gegend in der ich woh­ne, besit­zen drei Guts­fa­mi­li­en gro­ße Län­de­rei­en. Eine davon zählt zu den größ­ten Land­wirt­schafts­be­trie­ben Öster­reichs, erhält jähr­lich 1 Mil­li­on Euro an Agrar­för­de­rung. Ester­ha­zy in Bur­gen­land, sagen­haf­ter Reich­tum an Län­de­rei­en, Schlös­ser und Ver­mö­gen. Erhält von der EU mit sei­nem Land­be­sitz 80 Pro­zent des gesam­ten För­der­gelds für das Bun­des­land Bur­gen­land. Ester­ha­zy gehö­ren unter ande­rem 40.000 ha Wald, drei Schlös­ser, neun Unternehmen.

      1. Sehr auf­schluß­reich, in die­sem Jahr­hun­dert wur­de mei­ne Fami­lie erst­mal urkund­lich erwähnt. Mir fehlt heu­te aller­dings das Geld, das haben die Vor­ge­ne­ra­tio­nen mit Wein, Weib und Gesang durch­ge­bracht :c(

    7. @ Rosen­herz

      Ohne jetzt per­sön­lich zu viel preis­zu­ge­ben, was ich nicht möch­te - wenn es um mei­ne Gesamt­hi­sto­rie geht, dann muss ich bemer­ken, mir haben emo­tio­nal stets die­je­ni­gen bes­ser getan, die ich mir selbst als Bezugs­per­so­nen aus­ge­sucht habe, als die­je­ni­gen, mit denen ich bluts­ver­wandt bin.
      Wahr­schein­lich des­we­gen bin ich von die­ser gan­zen Gene­tik-Obses­si­on nicht so überzeugt.
      Und wenn man Augen und Ohren offen hält, dann begeg­nen einem am Weges­rand auch Geschich­ten und Fak­ten, die die­sen Zwei­fel untermauern.

      Neben­bei bemerkt: Es geht einem dabei auch auf, wie das mit dem Kin­der­gar­ten funk­tio­nie­ren kann, ohne dass das Kind men­ta­len Scha­den davon nimmt.
      Wenn eine Kin­der­gärt­ne­rin zu eine Bezugs­per­son für ein Kind wer­den kann, ähn­lich wie die Eltern - dann lernt es auch, sich ganz nor­mal sicher zu bin­den, das Urver­trau­en zu entwickeln.
      Betreibt man es hin­ge­gen so, dass es eine ver­ord­ne­te Num­mer wird, d. h. das Kind wird abge­scho­ben, geparkt und nach der Arbeit wie­der mit nach Hau­se genom­men, so als wenn jemand auf einen Hund auf­passt, ja, dann wer­den dar­aus nur emo­tio­nal insta­bi­le Menschen.
      Eben­so, wenn die Kin­der­gärt­ne­rin­nen dau­ernd nur gestresst sind, stän­dig wech­seln und sie auf viel zu vie­le Kin­der gleich­zei­tig ach­ten müssen.

      Ja, in frü­he­ren Jahr­hun­der­ten war Gene­tik sehr mit Besitz­an­sprü­chen ver­bun­den. Unehe­li­che Kin­der konn­ten z. B. kei­ne Ansprü­che erhe­ben, Thron­fol­ger und Stamm­hal­ter muss­ten unbe­dingt gezeugt wer­den, um Fami­li­en­blut­li­ni­en wei­ter bestehen zu las­sen - und gern muss­ten die­se männ­lich sein... -, das spie­gel­te sich gera­de bei den Ver­mö­gen­den und Adli­gen in deren Bezie­hungs­struk­tu­ren wie­der. Eine Frau - die mit Rang und Namen - war da, um mit ihr die Blut­li­nie fort­zu­set­zen, und (min­de­stens) eine wei­te­re gab es, die der Herr des Hau­ses per­sön­lich liebte.
      Aller­dings - inso­fern die­se Ver­su­che wirk­lich gänz­lich erfolg­los blie­ben, glau­be ich, hat man sich dann doch her­ab­ge­las­sen, nicht nur die Töch­ter als Stamm­hal­ter der Blut­li­ni­en zu akzep­tie­ren, son­dern auch ande­re Kin­der ohne Eltern auf­zu­neh­men und sie als Nach­fol­ger des Geschlechts auf­zu­zie­hen. Damit, wenn schon nicht das blaue Blut phy­sisch wei­ter­be­steht, off­zi­ell aber die Fami­lie trotz­dem nicht ausstirbt.

      Gera­de, wenn man in den ara­bi­schen, mus­li­misch gepräg­ten Bereich wech­selt, da ist die­se Stra­te­gie, in der erwei­ter­ten Ver­wand­schaft unter­ein­an­der zu hei­ra­ten, noch heu­te prä­sent, um Fami­li­en­be­sitz mög­lichst in der Sip­pe zu sichern.

      Ich weiß nicht, ob man die­ses Besitz­be­stre­ben als Aus­druck der Ent­frem­dung sehen kann.
      Ich ver­bin­de mit die­sen Aus­wüch­sen die inten­si­ve For­cie­rung des Indi­vi­dua­lis­mus, die jahr­zehn­te­lang von Über­see aus betrie­ben wur­de (und dem­entspre­chend auch Ame­ri­kas Hand­schrift trägt).
      Tech­nisch wird er sogar, in Bezug auf Nach­wuchs, auch jetzt noch geför­dert - indem, dass es sol­che Din­ge wie Leih­mut­ter­schaft legal gibt oder Frucht­bar­keits­be­hand­lun­gen leich­ter mög­lich gemacht wer­den, als bei­spiels­wei­se dort ein Kind zu adoptieren.
      Hier­her schwappt die­ser Trend auch über, kommt aber im Rechts­ap­pa­rat nicht ganz so zum Zug wie das in Über­see gesche­hen ist.
      Das zugrund­lie­gen­de Muster in bei­den Fäl­len ist "Haupt­sa­che gene­tisch ver­wandt". Geschäft­lich wur­den schon selbst Gene oder gene­ti­sches Mate­ri­al beim Patent­amt dort ange­mel­det, also wer­den damit qua­si in irgend­ei­ner Form als "Eigen­tum" betrachtet.
      Wer sich dann also irgend­wel­chen Frucht­bar­keits­be­hand­lun­gen unter­zieht, oder Zel­len von sich ein­frie­ren lässt, um die­se spä­ter ein­mal nut­zen zu kön­nen, dem wird also auf sub­ti­le Wei­se ver­mit­telt, "das sind DEINE Zel­len" - also auch "dein Baby". Schließ­lich darf jeder selbst ent­schei­den, was mit sei­nen Zel­len ange­stellt wird. Das ent­ste­hen­de Baby ist dadurch nicht irgend­wann der klei­ne Selbst­läu­fer der Natur, der es ist, wenn der Pro­zess in Gang ist, son­dern es bleibt Eigentum.
      Auf 'ner ande­ren Sei­te, bedingt dadurch, dass sie damit Geld ver­die­nen, ist natür­lich die Medi­zin in Über­see nicht ver­le­gen dar­um, sol­che Dienst­lei­stun­gen zu bewer­ben indem, dass sie naï­ve Hoff­nun­gen des Ein­zel­nen bedienen.
      Leu­te, die sich mit dem Gedan­ken abfin­den konn­ten, dass sie kein "eige­nes" ( = mit ihnen ver­wand­tes) Kind haben wer­den, sind auf ein­mal in der Situa­ti­on, dass das Unmög­lich doch mach­bar ist - und da dürf­te manch einem das Herz auf­ge­hen. Weil es doch plötz­lich heißt "ich kann etwas schaf­fen, bei dem etwas von mir nach dem Tode noch bleibt".
      So etwas zieht, weil Men­schen faul sind, wenn sie nicht durch äuße­re Umstän­de zu einem ande­ren Denken/Verhalten gezwun­gen werden.
      Und Angst davor, eines Tages zu ver­schwin­den, haben alle - auf dem Weg kom­men nur eini­ge zu dem selt­sa­men Trug­schluss, dass Gene etwas sind, was sie auch nach ihrem Tod, oder auch bei Nicht-Anwe­sen­heit zu Leb­zei­ten, kon­trol­lie­ren könn­ten. Wodurch sie etwas fern­steu­ern und ihren Ein­fluss in die Welt tra­gen können.
      Gene wer­den als eine Art "Garan­tie" dafür ver­stan­den, weil für ihr Vor­han­den­sein muss man weni­ger tun als wenn man Din­ge oder Men­schen ver­su­chen wür­de men­tal zu beein­flus­sen. Dafür braucht es schon wie­der mensch­li­che Qua­li­tä­ten; Zeu­gung hin­ge­gen funk­tio­niert nach bekann­ten Prin­zi­pi­en, die man nur ein­hal­ten muss. Wie eine che­mi­sche oder mathe­ma­ti­sche Gleichung.

      Ich weiß, das ist jetzt ein biss­chen viel hin­ein­in­ter­pre­tiert... Aber sol­che Din­ge wür­de ich dort unter der Ober­flä­che wahrnehmen.
      Letzt­end­lich bleibt fest­zu­hal­ten, bei die­ser unbe­ding­ten Beto­nung von Gene­tik, irgend­wo geht es dabei um EGO und nichts wei­ter als EGO.

      Manch­mal wür­de es einen auch nicht wun­dern, wenn da noch irgend­ei­ne Reichs-Schei­ße ver­steckt im Hin­ter­grund liegt...

  17. "Vater geht es schlecht, weil Mut­ter sich ego­i­sit­sch ver­hält und das Kind als Lifesti­le Acce­soi­re bean­sprucht" mag als mög­li­che Erklä­rung die­nen. Mich wür­de inter­es­sie­ren, wie die jewei­li­ge Mut­ter die Bezie­hung ihrer Eltern erlebt hat. Was für eine Art Vater oder Mut­ter hat sie erfah­ren? Wel­ches Gesell­schafts­mo­dell begeg­net ihr in ihrem sozia­len und gesell­schafts­po­li­ti­schen Umfeld? Wel­che Schlüs­se zieht sie dar­aus für ihr eige­nes Leben?

    1. @ Rosen­herz

      Fra­gen über Fra­gen und so weni­ge Ant­wor­ten .... ich kann Ihnen das nicht beant­wor­ten und fra­ge mich, ob es nicht aus­rei­chend ist das ERGEBNIS zu betrach­ten um zu wis­sen: Da ist irgend etwas fürch­ter­lich schief gelau­fen im Leben einer sol­chen Frau, die ein gemein­sa­mes Kind nur für sich allei­ne haben will und das auch noch für ihr 'gutes Recht' hält so zu handeln.

      Der Herr @ matrix­mann hat es nach mei­nem Ver­ständ­nis sehr schön formuliert:
      " .. Des­we­gen ist das ein biss­chen dreist und auch frech, im mora­li­schen Sin­ne, wenn Frau­en das bewusst machen, ein Kind nur für sich zu bean­spru­chen. So etwas ist nicht ernst­haft Eltern­schaft, son­dern das ist Habi­tus von Besitz­tum. Da geht es um "mein" und "dein".
      Ein Kind ist aber kein Besitz­tum, es ist ein Mensch .. "

      Genau da wird es spä­ter eine Men­ge Erklä­rungs­be­darf für die­se Art von Mut­ter geben - denn das Kind wird uner­bitt­lich dar­auf bestehen sei­ne Fra­gen beant­wor­tet zu bekom­men .... spä­te­stens dann rächt es sich, wenn von der Mut­ter der­art gehan­delt wurde.

    2. "Ein Kind ist aber kein Besitz­tum, es ist ein Mensch .. "

      "Genau da wird es spä­ter eine Men­ge Erklä­rungs­be­darf für die­se Art von Mut­ter geben - denn das Kind wird uner­bitt­lich dar­auf bestehen sei­ne Fra­gen beant­wor­tet zu bekom­men .... spä­te­stens dann rächt es sich, wenn von der Mut­ter der­art gehan­delt wur­de." - Zitat Ende. 

      In Wirk­lich­keit wis­sen wir nicht. Wir ver­mu­ten, und zim­mern uns ein Gedan­ken­ge­bäu­de, wie sich das Ver­hal­ten der Mut­ter aus­wir­ken könn­te auf das Kind und sei­ne Sozia­li­sa­ti­on. Wir mut­ma­ßen, was das Kind ein­mal an Fra­gen wird stel­len oder wie sich ein Besitz­an­spruch auf das Kind rächen könn­te. Ich hal­te es für ver­mes­sen, mir da ein mora­li­sches Urteil zu bil­den über "so eine Mut­ter". Und ich sehe, die Mut­ter- oder Vate­rol­le ein­zu­neh­men bedeu­tet zugleich auch einen Entwicklungsprozess,den die Per­son als Eltern­teil durch­schrei­tet. Nie­mand von uns kann vor­r­aus­sa­gen, wel­che Gei­stes­hal­tung die Mut­ter im Lau­fe der Mut­ter­schaft ent­wickeln wird. Da bleibt alles nur spe­ku­la­tiv und mut­ma­ßend, auch wenn wir eine Rich­tung zu sehen meinen.

      1. Ihre Fra­gen, Frau Rosen­herz, tref­fen wie stets den Kern.

        Aller­dings:
        Es gibt so etwas, das man "begrün­de­te Ver­mu­tung" nennt, das vie­le der Fra­gen hilft zu beant­wor­ten, obwohl die Zukunft noch nicht mess­bar oder exakt vor­aus­sag­bar ist - mit­tels der "begrün­de­ten Ver­mu­tung" kann man sich dem ver­meint­li­chen Ergeb­nis wenig­stens geziel­ter nähern. Dazu braucht man nur mit offe­nen Augen in der Welt her­um zu gehen und dann - wie hier - Ver­glei­che zie­hen. Neh­me ich eine gewis­se Anzahl von Fäl­len und sehe wie sie aus­ge­hen, so ist es sehr wahr­schein­lich, dass das auch zukünf­tig so sein wird.

        Die Mathe­ma­tik beschäf­tigt sich mit die­ser Art Vor­her­sa­gen. Es ist sogar recht genau zu bestim­men, wie das Ergeb­nis aus­se­hen wird - man muss nur die rich­ti­gen Aus­gangs­wer­te anneh­men (und dar­in liegt oft der Feh­ler bei sol­chen Annah­men). Im Gegen­teil zum *Kaf­fee­satz­le­sen* der Schar­la­ta­ne wer­den durch sol­che Metho­den kei­ne defi­ni­ti­ven, abso­lu­ten Aus­sa­gen getrof­fen, son­dern, wie oben bereits erwähnt, ledig­lich Wahr­schein­lich­kei­ten dargestellt.

    3. Oh, wir spre­chen von Mathe­ma­tik, mit der sich Vor­rau­sa­gen berech­nen las­sen zum The­ma die­ser Mutterschaft?
      Da hät­te ich ger­ne mehr erfah­ren, anhand eines kon­kre­ten Bei­spiels: Gehen wir aus von einer Mut­ter, die durch eine Ver­ge­wal­ti­gung schwan­ger gewor­den ist und das Kind gebo­ren hat. Der "Vater" unbe­kannt. Wel­che Vor­r­aus­sa­gen las­sen sich hier mathe­ma­tisch erstel­len in Bezug auf das Leben der Mut­ter und des Kindes?

  18. Je näher ich mich mit dem The­ma beschäf­ti­ge, um so mehr fällt mir auf, wie sehr das Kind instru­men­ta­li­siert wird. Der Säug­ling in der Wer­bung, mit dem für den trocke­nen Po und den ruhi­gen Näch­ten der Eltern gewor­ben wird, das Kind, das der Spen­den­ak­ti­on sein Gesicht ver­leiht, das Kind, das der Impf­ak­ti­on der Phar­ma­in­du­strie sei­nen Kör­per ver­leiht, das Kind als Kin­der­sol­dat, das Kind als Ver­spre­chen einer Zukunft (damit auch unse­re Kin­der ...), das Kind, das einem Poli­ti­ker Blu­men in die Hand drückt, das Kind, das für die Thron­fol­ge bestimmt, das Kind, das als Pfand ein­be­hal­ten wird, um Eltern zu erpres­sen. Kin­der in Schön­heits­wett­be­wer­ben, Kin­der in Castings-Shows, Kin­der als Kon­zert- und Film­ma­gne­ten. Kin­der, die an die Sei­te von Prä­si­den­ten oder Regie­ren­den kom­men dür­fen - für Stimmengewinn.

    1. Bei Kam­pa­gnen, die für irgend­et­was wer­ben sol­len, fällt mir das Kind­chen-Sche­ma ein. Sub­ti­le psy­cho­lo­gi­sche Beein­flus­sung des­je­ni­gen, der die Bil­der sieht.
      Des­we­gen mag ich inzwi­schen schon nicht mehr die Argu­men­ta­ti­ons­ket­te "für die Kin­der" in irgend­ei­nem Zusam­men­hang. Letzt­end­lich ist es wie ein ins­ge­hei­mer Sprach­code, bei dem man "Kin­der" sagt, und am Ende der Pro­fit bei jemand ganz ande­rem lan­det. Ob nun Gel­der oder prak­ti­sche Leistungen.

  19. Hier ist das männ­li­che Pen­dant zur Mut­ter, die Herr WVS beschrie­ben hat. Der US-ame­rik­an­si­che Mode­ra­tor Andy Cohen und sein Wunsch nach einem eige­nen Kind: "TV-Mode­ra­tor erfüllt sich Kinderwunsch"

    Im Dezem­ber 2018 gab Cohen sei­ne Vater­schaft bekannt: "Fami­lie bedeu­tet mir alles und mein gan­zes Leben lang woll­te ich schon ein eige­nes Kind haben", sag­te er in sei­ner "Watch What Hap­pens Live"-Show."

    Sohn Ben­ja­min kam im Febru­ar die­ses Jah­res durch eine Leih­mut­ter auf die Welt. 

    Sein Sin­gle-Dasein soll­te ihm nicht im Weg ste­hen, wie er im Febru­ar 2019 "Peo­p­le" gegen­über erklär­te. "Es ist nicht so, dass du dir wünschst: Ich will allein­er­zie­hend sein!" Er woll­te schlicht­weg ein­fach nicht län­ger auf einen geeig­ne­ten Part­ner warten.

    1. Da haben Sie ein net­tes Bei­spiel auf­ge­trie­ben - das wird den Herrn Andre­as freu­en, denn so wird von den die allein­er­zie­hen­den Müt­tern ein wenig abgelenkt ....

    2. Was heißt hier ablen­ken? Bei den Stars kommt das sowohl bei Frau­en, wie bei Män­nern vor, dass sie ein Kind wol­len. Sie "grei­fen" zu Samen­spen­de oder Leih­mut­ter. Ricky Mar­tin, Andy Cohen und Cri­siti­an Ronal­do sind Bei­spie­le auf der Män­ner­sei­te die­ses The­mas. Ronal­do hat vier Kin­der, woll­te die­se aber nicht mit einer Frau tei­len. Ronal­do war bei den Gebur­ten sei­ner ersten drei Kin­der in ern­sten Part­ner­schaf­ten. Trotz­dem ent­schied er, unab­hän­gig von sei­nen Freun­din­nen Vater zu werden. 

      Die Schau­spie­le­rin Jodie Foster hat schon vor Jah­ren vor­ge­macht, wie man ohne Part­ner zu einem Kind kommt. Die nöti­gen Zuta­ten hat sie im Samen-Kata­log aus­ge­sucht. Den Namen des Vaters wird sie nie erfah­ren, aber sie weiß genau, dass er 1,90 m groß ist, gut aus­se­hend mit schwar­zem Haar und Dok­tor der Natur­wis­sen­schaf­ten mit einem IQ von 150. Auf die Idee kam sie durch die Sän­ge­rin Madon­na, die gera­de ihr erstes Kind auf die Welt brach­te: „Als Madon­na dar­über sprach, dass sich ihr erst durch ihre Mut­ter­schaft der tie­fe­re Sinn des Lebens erschlos­sen hat, woll­te ich die­se Erfah­rung auch für mich machen."

      1. Nun, eine Leih­mut­ter weiß wenig­stens wor­auf sie sich ein­lässt, beim 'Leih­va­ter' (als Samen­spen­der ohne sein Wis­sen) sieht das ja durch­aus anders aus. Anson­sten muss ich pas­sen, in der Gla­mour­welt der Stars & Stern­chen ken­ne ich mich nicht aus.

    3. In vie­len Fäl­len geht es um skla­ven­ähn­li­che Aus­beu­tung von Frau­en, wie Berich­te aus Indi­en, Nepal und Kam­bo­dscha zei­gen. Zuletzt hat dazu die indi­sche Wis­sen­schaft­le­rin Sheela Sara­va­nan auf der Kon­fe­renz des Wie­ner Frau­en­ge­sund­heits­pro­gramms zu sexu­el­len und repro­duk­ti­ven Selbst­be­stim­mung “Bekämpft.Befreit.Bevormundet” einen ein­drucks­vol­len Vor­trag gehal­ten. Das Ent­set­zen der über 200 Zuhö­re­rin­nen im Wie­ner Rat­haus über die inter­na­tio­na­len Prak­ti­ken des “Bio-Mark­tes” war zum Grei­fen, als Sara­va­nan Bil­der von Frau­en in Schlaf­säalen zeig­te, die sie ein Jahr lang kaum ver­las­sen dür­fen und berich­te­te, dass die­se Frau­en nach dem Gewicht der gebo­re­nen Kin­dern bezahlt werden.

      1. Gera­de habe ich gele­sen, dass es in Afri­ka nicht min­der schlimm abläuft: Weil Kin­der­lo­sig­keit als Fluch emp­fun­den wird hält man dort schwan­ge­re Mäd­chen in Not (bei­spiels­wei­se nach Ver­ge­wal­ti­gung) in spe­zia­li­sier­ten Gebär­häu­sern und nimmt ihnen die Kin­der gleich nach der Geburt weg um sie an betuch­te, kin­der­lo­se Paa­re zu ver­scher­beln - Jun­gen wer­den der Insti­tu­ti­on bes­ser bezahlt als Mäd­chen .... selbst da noch wei­ter demü­ti­gen­de Diskriminierung.

    4. Das, was in Ame­ri­ka mit der Leih­mut­ter­schaft betrie­ben wird, das hal­te ich auch nicht für das Wah­re. Es hat, inzwi­schen, den äuße­ren Anschein von "baby fac­to­ry", und jeder, der "nur" reich genug ist, kann sich dar­an bedie­nen. Ethi­sche Bedenken/Abwägung - null. Und das noch nicht ein­mal von son­sti­gen selbst­er­nann­ten Ver­fech­tern für das Leben auf der Sei­te der Repu­bli­ka­ner, die gegen jede Abtrei­bung Sturm laufen.
      Ekelhaft!

      Außer­dem wäre ich der Mei­nung, statt neue Men­schen in die Welt zu set­zen, soll­ten sie sich erst ein­mal um die küm­mern, die schon hier sind, und die kei­ner haben woll­te (jeden­falls nicht die­je­ni­gen, die sich übli­cher­wei­se um sie kümmern).

      1. Die Bigot­te­rie in den USA in Sachen Sex, Kin­der, Sta­tus­sym­bol ist zum Haa­re rau­fen .... aller­dings mache ich mir dar­um seit Trump weni­ger Sor­gen als um den über­bor­den­den Natio­na­lis­mus der brand­ge­fähr­lich ist, weil er ein völ­lig unmög­li­ches Signal in die Welt hin­aus sendet ...!

  20. Und für mehr Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit: Gesetz beschlos­sen für Wickel­ti­sche in Herrentoiletten.

    Ein Gesetz vom 1. Janu­ar 2019 schreibt in New York vor, dass alle neu­en und reno­vier­ten Gebäu­de mit öffent­li­chen Toi­let­ten umge­baut wer­den müs­sen: Wickel-Tische in Frau­en- und Män­ner­toi­let­ten. Die­se Gesetz­ge­bung folgt dem glei­chen Gesetz, das 2017 aus­schließ­lich in New York City ver­ab­schie­det wurde.

    Sena­tor Brad Hoyl­man füg­te damals hin­zu: „Es sind nicht nur Müt­ter, die Win­deln wech­seln. Auch die Väter müs­sen ihren Teil der Arbeit erle­di­gen. Der Gesetz­ge­ber macht einen wich­ti­gen Schritt zur Aner­ken­nung sich ändern­der Eltern­nor­men, ein­schließ­lich einer neu­en Gene­ra­ti­on von schwu­len Vätern, die ihre Babys nicht mehr auf dem Boden wech­seln müs­sen, weil es in der Her­ren­toi­let­te kei­ne Wickel­ti­sche gibt. 

    Trotz die­ses Gewinns für New York gibt es noch eini­ges zu tun – in 49 wei­te­re Staa­ten, um genau zu sein. "Wir hof­fen, dass die öffent­li­chen Toi­let­ten im Jahr 2019 und 2020 voll­stän­dig mit Wickel­ti­schen aus­ge­baut werden." 

    Wann gibt es die Wickel­ti­sche auf Her­ren­toi­let­ten in Öster­reich und in Deutschland?

    1. Da müs­sen Sie eine Kam­pa­gne star­ten und eine Peti­ti­on ver­fas­sen - das geht bestimmt ab wie eine Rakete ...!

  21. Ich, eine Kam­pa­gne star­ten? Das haben schon ande­re in Angriff genommen: 

    In Wien sind Wickel­ti­sche in Her­ren­toi­let­ten schon jetzt kei­ne Sel­ten­heit. Behin­der­ten­tio­let­ten sind außer­dem fast flä­chen­deckend in ganz Wien mit Wickel­ti­schen ausgestattet.

    In der Lug­ner City gibt es die­se Mög­lich­keit, auch auf dem Her­ren-WC zu wickeln, bereits seits vier Jah­ren. “Frü­her hat­ten wir auf dem Her­ren-WC kei­ne Wickel­ti­sche”, erklärt Richard Lug­ner im ORF-Inter­view. Väter hät­ten sich gemel­det und das Pro­blem ange­spro­chen. Die Lug­ner City hät­te dann auf die Pro­ble­ma­tik reagiert. “Ich fin­de das toll. Wir haben jetzt schon mit dem Kin­dern oft das Pro­blem in Öster­reich, dass die Frau wickeln kann und ich nicht”, erklärt ein Vater die Situation.

    Übri­gens: Der Flug­ha­fen Dubai bot schon vor zehn Jah­ren einen Wickel­tisch im Män­ner­klo. Kein Witz.

    1. Ich ken­ne das soweit so (in Deutsch­land), dass die bei den Behin­der­ten-WCs inte­griert sind. Kann natür­lich even­tu­ell auch Räu­me geben, wo die Mög­lich­keit bei den Damen vor­ge­se­hen wurde.

      In Über­see hat das Gan­ze immer noch einen etwas ande­ren Cha­rak­ter: Trotz jahr­zehn­te­lan­gem laut­star­ken Her­um­geie­re über Pro­gres­si­vi­tät, ist die Gesell­schaft in Über­see in der Tie­fe doch noch sehr kon­ser­va­tiv. Das heißt: Kin­der wickeln, Kin­der "ver­arz­ten" (in jeg­li­cher Hin­sicht), ist dort nach wie vor eine Frauenangelegenheit.
      Man sieht es allein schon dar­an, dass Stil­len in der Öffent­lich­keit wegen der frei­ge­leg­ten Tit­te dort ein gesell­schaft­li­ches Pro­blem ist, über des­sen Aus­übung man noch dis­ku­tie­ren und strei­ten muss statt es ein­fach pas­sie­ren zu las­sen und weg­gucken, wenn es einem nicht gefällt.

      Des­we­gen dürf­te es durch­aus so sein, dass man in Ame­ri­ka erst Geset­ze dafür braucht, um jeg­li­che Ver­än­de­rung an die­sen star­ren Erwartungen/Konzepten - und was damit ver­bun­den ist - anzustoßen.
      Hier lau­fen sol­che Din­ge etwas anders.

      1. Um alte, patri­ar­cha­li­sche Struk­tu­ren zu sehen braucht man nicht weit zu gehen - die gibt es direkt vor der eige­nen Haus­tü­re zu sehen - gehen Sie 'mal in eine Fuß­gän­ger­zo­ne und beob­ach­ten Sie da eine Wei­le. Erschrecken­de Zurückgebliebenheit!
        In USA braucht man schon des­we­gen immer Geset­ze, weil sonst nie­mand etwas unter­nimmt was Geld kostet, wobei unklar ist, ob 'return of invest­ment' zu erwar­ten ist..

    2. Da sieht man am Bei­spiel Dubai wir reli­giö­se und son­sti­ge Vor­ur­tei­le und Ver­bo­te bei­sei­te gewischt wer­den wenn es um Geld geht .... und irgend­wie war mir schon klar, dass Sie wohl nicht in Sachen 'Kam­pa­gne für Wickel­ti­sche' aktiv wer­den wür­den. Das ist auch gut so, sol­len es die Jün­ge­ren in Angriff neh­men die zukünf­tig oder aktu­ell davon Gebrauch machen wollen

    3. @ wvs
      In mei­nen Fuß­gän­ger­pas­sa­gen ist es so, dass seit ca. 20 Jah­ren die Rol­le rück­wärts in die­ser Hin­sicht ange­tre­ten wird.
      #Rück­schritt­Den­Der­We­sten­Bringt

      1. Ich habe bei twit­ter nach → #Rück­schritt­Den­Der­We­sten­Bringt gesucht und kei­nen Bezug her­stel­len kön­nen?! War das nur ein Wort­spiel oder steckt ein thread dahinter?

        [Mit mei­ner Auf­for­de­rung (rhe­to­risch, nicht tat­säch­lich gemeint) woll­te ich sagen: Da kann man die Machos hau­fen­wei­se sehen, die die Sor­ge um ihre Kin­der den Frau­en über­las­sen, und sich lie­ber nach hüb­schen jun­gen Mäd­chen umse­hen .... so man­cher Blick sagt mehr als tau­send Worte.]

    4. @ wvs
      War mehr mein Ver­such, sich (mal) durch die­se Erzähl­struk­tur aus­zu­drücken... Hät­te mich gewun­dert, wenn sie dort tat­säch­lich etwas dazu gefun­den hätten.
      Nichts für ungut.

      Selbst für mei­ne Begrif­fe ist das aller­dings die Art wie ich die Din­ge wahrnehme.
      Es war alles schon ein­mal anders, aber in den letz­ten ca. 20 Jah­ren, als all­mäh­lich das West­li­che völ­lig über­nom­men wur­de, damit hat sich schlei­chend der Rück­schritt in eini­gen gesell­schaft­li­chen Din­gen etabliert.
      Die 90er Jah­re und das begin­nen­de Mill­en­ni­um waren noch gekenn­zeich­net von einem gewis­sen Maß an Frei­heit und auch Nar­ren­frei­heit; Lebens­ent­wür­fe waren jeder­manns eige­ne Ange­le­gen­heit und dafür ver­ant­wort­lich, dass die­se in Erfül­lung gehen, war auch jeder für sich allein.
      Seit dem das aber vor­bei ist, ist es auch vor­bei mit die­sem fort­schritt­li­chen Ver­hal­ten. Der eine macht sich wie­der plötz­lich vom ande­ren abhän­gig und will am besten für wenig Ein­satz ein Leben wie die Made im Speck erhalten.

      Spä­te­stens seit dem die ideo­lo­gi­schen Gra­ben­kämp­fe hier sich auch um sol­che Din­ge aus Über­see wie Femi­nis­mus dre­hen (was in der BRD zwar schon ein­mal ein The­ma war, aber sehr lang ist es her), fällt mir auf, was sich an gesell­schaft­li­chem Muff in West Ger­ma­ny über die Jahr­zehn­te ange­staut und seit der Wen­de nicht ein biss­chen ver­än­dert hat (haben kann).
      Weil Din­ge, die für mei­ne Gene­ra­ti­on geges­sen schie­nen, auf ein­mal plötz­lich wie­der ein Poli­ti­kum wer­den, weil sie offen­bar doch nicht so abge­hakt sind. Das aber kommt nicht aus dem Bereich, in dem ich sozia­li­siert wur­de, son­dern es kommt woan­ders her. Denn, wenn im eige­nen Bereich kei­ner so drauf ist, oder höch­stens nur die Jün­ge­ren, die nur noch die west­li­che Sozia­li­sa­ti­on erlebt haben, dann ist das sehr für sich spre­chend, wes­sen Problem(e) dort eigent­lich dis­ku­tiert wird (wer­den).
      Es wird über west­li­che Pro­ble­me dis­ku­tiert, hier in dem Fall also die vom alten Westdeutschland.

      Des­we­gen "Rück­schritt, den der Westen bringt".
      Es ist Rück­schritt, der - selbst für mich - von außen impor­tiert wur­de. Der nicht system- oder gesell­schafts­im­ma­nent von der erwei­ter­ten Gegend ist, in der mein Hirn sozia­li­siert wurde.

      1. Es war doch zu erwar­ten, dass es zu einer Umstel­lung der Wer­te kom­men muss­te. Die mensch­li­che Natur strebt nach Ver­ein­fa­chung und Bequem­lich­keit, nach Har­mo­nie mit der Umge­bung. Wenn also ein bestimm­tes Ver­hal­tens- und Denk­mu­ster leich­ter ist als das vori­ge, so wird es (even­tu­ell adap­tiert an loka­le Gege­ben­hei­ten) sehr schnell übernommen.
        Es ist ein rie­si­ges sozio­lo­gi­sche Expe­ri­ment in dem wir erken­nen kön­nen, wel­chen Ein­fluss die Mas­sen­me­di­en auf die Ver­hal­tens- und Denk­mu­ster der Men­schen haben - das alles im Zeit­raf­fer, was im Westen vier Jahr­zehn­te dau­er­te wur­de im Osten in der Hälf­te der Zeit erreicht.

    5. "Umstel­lung der Wer­te" ist aber noch ein biss­chen was ande­res als "alles ver­ges­sen, was vor­her war, und nicht mal sich gegen das Schlech­te vom neu­en wehren".
      Nun ja, so viel will ich dar­auf nun nicht her­um reiten...

      Mal aber als Bei­spiel auf­ge­wor­fen: Vor­her war der Typ Frau "will hei­ra­ten und mich danach vom Mann aus­hal­ten las­sen" dabei, im Osten aus­zu­ster­ben - weil die Frau­en von Kin­des­bei­nen so geprägt wur­den "wenn du was vom Leben willst, hol' es dir selbst! du hast zwei eige­ne gesun­de Hän­de, um was zu erreichen.".
      Inzwi­schen ist der Typus "Prin­zes­sin", die sich einen Mann anla­chen will, um für das Leben aus­ge­sorgt zu haben, und auf Hän­den getra­gen wer­den will statt selbst etwas für ihr Glück­lich­sein zu tun, wie­der in einem gewis­sen Pro­zent­satz unter den jün­ge­ren vorhanden.
      Woher kommt es? Eigent­lich ist das sehr leicht, her­aus­zu­fin­den. West­li­che Mas­sen­me­di­en mit ihrem Pro­mi­wahn­sinn pre­di­gen die­ses Bild von Frau seit den 90er-Jah­ren. Deka­denz und "ich lass mich aus­hal­ten" statt "ich mach was aus mir, weil ich mir das selbst wert bin".
      (Der neu­auf­ge­keim­te Femi­nis­mus dürf­te das noch ver­stär­ken mit sei­nem "ihr seid nicht selbst Schuld, es regiert das Patri­ar­chat und ihr habt kei­ne Chan­ce, egal wie ihr euch abstrampelt"-Gerede.)
      Bis zu einer gewis­sen Alters­ge­ne­ra­ti­on hält sich die alte Sozia­li­sa­ti­on noch, aber danach pen­deln sich all­mäh­lich die glei­chen Muster ein wie sie aus dem Westen bekannt sind. "Frau, wir wol­len nicht, dass du was tust für dein Leben, bit­te sei doch nur eine schö­ne Prin­zes­sin und lass uns hin und wie­der mal anfas­sen - und gebär uns ein Kind, auf das du ohne Ein­wei­sung auf­pas­sen kannst."
      Gesell­schaft­lich "auf der Stra­ße" sieht es auch nicht so viel bes­ser aus. Die Ost-Frau­en ver­sau­en regel­mä­ßig die Sta­ti­sti­ken im heu­ti­gen Gesamt­deutsch­land, was Berufs­ab­schlüs­se, Bil­dung, Erwerbs­tä­tig­keit und per­sön­li­che Lebens­qua­li­tät angeht, weil sie dies­be­züg­lich wesent­lich mehr vor­zu­wei­sen haben und damit dog­ma­ti­schen Ideo­lo­gien wie dem Femi­nis­mus wider­spre­chen, dass eine Frau vor der Befrei­ung von den Män­nern nichts wer­den kann. Bele­gen, dass es eine Fra­ge der Sozia­li­sa­ti­on ist, ob sich eine Frau spä­ter lie­ber mit ihrer Haus­häl­te­rin­nen­tä­tig­keit und ihrer Mut­ter­rol­le fürs Leben zufrie­den gibt oder ob sie von vorn her­ein das Ziel anvi­siert, mehr als nur die­sen Weg einzuschlagen.

      Ist jetzt nur ein Bei­spiel, um zu es anschau­lich zu machen, was ich meine.

      1. Es ist einen schwer zu beant­wor­ten­de Fra­ge wor­aus Men­schen ihr Selbst­wert­ge­fühl schöp­fen - das mag wie in ihrem Bei­spiel sein, oder anders, wie bei­spiels­wei­se stel­len­wei­se in den USA, und es ist ganz all­ge­mein nicht auf eine geo­gra­phi­sche Regi­on begrenzt. Ich bin eher davon über­zeugt, dass es sich um eine Erzie­hungs­fra­ge han­delt: Rosa für Mäd­chen, mit Pup­pen und Pup­pen­haus - Blau für Kna­ben, mit Ham­mer, Boh­rer und elek­tri­schem Mini-SUV. Lässt man den Kin­dern eine Wahl so wäh­len sie nicht in den Gren­zen, die durch Kon­ven­ti­on, Erzie­hung und Tra­di­ti­on gezo­gen sind.

        Da haben Sie sicher die Situa­ti­on in der DDR kor­rekt dar­ge­stellt - es darf aber nicht ver­ges­sen wer­den oder uner­wähnt blei­ben, dass es sich dabei nicht um eine ideo­lo­gisch sta­bi­le Erschei­nung han­del­te, son­dern stel­len­wei­se eine blan­ke Not­wen­dig­keit war. Zu weni­ge qua­li­fi­zier­te Män­ner .... und so vie­le qua­li­fi­zier­te Frau­en, die sich gern ein­set­zen und bewei­sen woll­ten. Das war der Erfolg, der die­se Öff­nung sta­bi­li­sier­te - und nicht zuletzt hat­ten die Her­ren vom Polit­bü­ro zu Hau­se Frau­en, die ihnen Dampf gemacht hät­ten, wären sie von die­ser Linie abge­wi­chen. Letzt­lich waren sie doch eher das, was man so unter 'Spie­ßer' zusammenfasst. 

        Ich habe in mei­nen letz­ten akti­ven Jah­ren eini­ge Frau­en aus der DDR als Kol­le­gin­nen gehabt. Das waren bei­lei­be nicht alles sol­che vom "star­ken" Typ, da waren schon zwei, drei Jah­re nach der Wen­de Prin­zes­sin­nen drun­ter. Es muss sie also schon vor­her gege­ben haben - sie waren wahr­schein­lich nur weni­ger sicht­bar, weil man eben "so" bes­ser nicht sein durfte .... 

        Es ist auch die Fra­ge, ob alle Män­ner sich mit einer so strik­ten Rol­len­ver­tei­lung wohl­füh­len wür­den. Des­we­gen will ich es mal so formulieren:
        Anstatt eine irgend­wie gear­te­te Fest­le­gung zu för­dern soll­te man es den Part­nern über­las­sen wie sie es hand­ha­ben wol­len. Und ledig­lich dafür Sor­ge tra­gen, dass alle Infra­struk­tur­be­din­gun­gen - für egal wel­che Ent­schei­dung - ver­füg­bar sind. Das ist mit der der­zei­ti­gen Regie­rungs­kon­stel­la­ti­on nicht zu schaaf­fen, zu vie­le kon­ser­va­ti­ve alte Kno­chen an den Schalthebeln.

    6. Frü­he Prä­gung und Erzie­hung spie­len eine sehr wesent­li­che Rol­le dabei. Für die mei­sten tut es das umso mehr, weil sie so ziem­lich nie in ihrem Leben in eine Situa­ti­on gera­ten, in denen sie gezwun­gen sind, die Dog­men und Maxi­men, die sie gelehrt bekom­men haben haben, hin­ter­fra­gen zu müs­sen, weil dar­an even­tu­ell etwas nicht stimmt.

      Not­wen­dig­keit bestand dazu durch­aus - wer war schließ­lich nach dem Krieg noch da, um zu arbei­ten? Ähn­lich wie bei WWI: Die Frau­en waren noch da (die, die nicht im Krieg umge­kom­men sind). Die erwach­se­nen Män­ner waren ent­we­der tot oder in Kriegsgefangenschaft...
      Auf der ande­ren Sei­te hat­te es aber einen gewis­sen Boden­satz an Über­ein­stim­mung mit dem, wohin man ideo­lo­gisch woll­te. So lapi­dar wie es klingt: "Es pass­te halt bei­des zusam­men." Zwei Din­ge, die sich ergänzten.
      Denn prak­tisch hät­te man davon im Lau­fe der Zeit auch wie­der her­un­ter­kom­men kön­nen, so wie es nach WWI auch pas­siert ist. Woll­te man anschei­nend aber nicht.

      Eini­ge Typen Prin­zes­sin­nen wird es auch frü­her schon gege­ben haben.
      Ähn­lich wie es damals auch Leu­te gab, die nur auf Grund der Mög­lich­kei­ten und der Hil­fe­stel­lun­gen im Real­so­zia­lis­mus was wer­den konn­ten; ohne die­se Stüt­zen wären sie per­sön­lich völ­lig unfä­hig dazu, zu leben, einen Haus­halt zu früh­ren oder auch nur einer Arbeit halb­wegs gere­gelt nach­zu­ge­hen, weil in ihrer Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung ver­schie­de­ne Din­ge schief gelau­fen sind.
      Die­ses dich­te Netz an Mög­lich­kei­ten und Ger­an­tien - Din­ge, auf die man sich ver­las­sen konn­te, im Gegen­satz zu heu­te - hat das nur über­deckt. Hat die Leu­te nur erfolg­reich zu ande­ren Ver­hal­tens­mu­stern gezwun­gen bekommen.
      Fal­len die­se Stüt­zen alle weg, dann kommt der dys­funk­tio­na­le Cha­rak­ter der Per­son wie­der zum Vorschein...
      Über­zeug­te Prin­zes­sin­nen wer­den dann plötz­lich auch wie­der zu Prin­zes­sin­nen und wol­len ein ein­fa­che­res Leben nur mit der Kre­dit­kar­te ihres Ehe­man­nes anstatt selbst für ihr Glück etwas zu tun.

      Es meh­ren sich eigent­lich durch die ver­stärk­te Indi­vi­dua­li­sie­rung und durch das immer grö­ße­re Sicht­bar­wer­den von alter­na­ti­ven Lebens­we­gen die Stim­men, die­ses alte kon­ser­va­ti­ve Lebens­mo­dell abzu­strei­fen, weil immer mehr Leu­te dort ste­hen und ihrer Unfä­hig­keit ins Gesicht sehen, die­sem Bild zu entsprechen.
      Locke­run­gen der alten Struk­tu­ren im Sin­ne davon, was die Wirt­schaft will, was das zivi­le Gesetz­buch will oder fest­legt wie bestimm­te Din­ge für den Staat von dei­nem per­sön­li­chen Leben für ihr zu lau­fen haben, sind also mehr als überfällig.
      Die alten Kno­chen, die oben noch in den Dunst­krei­sen der macht sit­zen, ver­hin­dern das aber, weil sie die­se Ver­än­de­run­gen nicht wol­len - nicht nur aus mora­li­schen Grün­den, auch Geld dürf­te dabei eine Rol­le spielen.
      Wenn z. B. in Deutsch­land eine Schei­dung sofort durch­führ­bar wäre und nicht ein Tren­nungs­jahr als Bedin­gun­gen dafür vor­aus­ge­setzt wür­de, auch sol­che Din­ge wie "Tren­nungs­un­ter­halt" abge­schafft wür­de, dann wür­de das an eini­gen Stel­len den Staat gutes Geld kosten. Vor allen Din­gen, dass man danach auch wirk­lich ent­zweit ist und nicht über ande­re Umwe­ge auf frü­he­re Ex-Part­ner zurück­ge­kom­men wird oder dergleichen.
      Es wür­de den Staat eine Stan­ge Geld kosten; so, wenn man bei den alten Struk­tu­ren bleibt, blei­ben die Men­schen dazu ver­pflich­tet, ihr eige­nes Geld auf­op­fern zu müs­sen, auch wenn sie dadurch arm wer­den. Die Alter­na­ti­ve sind unbe­z­al­te For­de­run­gen, die dich even­tu­ell auch in den Knast brin­gen können...

      Ich muss nur sagen, die­je­ni­gen, die Vor­schlä­ge für Ände­run­gen brin­gen, sind lei­der sehr häu­fig auch in den eng­stir­ni­gen Struk­tu­ren die­ses Systems und ihrer dadurch beding­ten Prä­gung ver­fan­gen. Sie brin­gen dadurch uto­pi­sche oder sach­lich unmög­li­che Lösungs­vor­schlä­ge vor, die eine Ver­dre­hung der Rea­li­tät darstellen.
      So z. B. dass bio­li­sche Eltern­schaft nicht von zwei Leu­ten des sel­ben Geschlechts erfolgt sein kann. Recht­li­che Eltern­schaft hin­ge­gen schon.
      Da aber bis­her kein im Westen bekann­tes Recht zwi­schen bei­dem unter­schei­det, wol­len die "Refor­ma­tö­re", dass der Ein­trag, der auf der bio­lo­gi­schen Eltern­schaft beruht, belie­big abge­än­dert wer­den kann. Was aber eine phy­si­sche Unmög­lich­keit darstellt.
      Sie kom­men nicht von allein dar­auf, zwi­schen bei­dem einen Strich zu zie­hen und sich recht­li­che Rege­lun­gen für die Fäl­le ein­fal­len zu las­sen, in denen die bio­lo­gi­schen Eltern nicht gleich­zei­tig bei­de auch die recht­li­chen Eltern sind. (Das Gehab­te wird ja davon nicht ange­ta­stet, wenn das gemäß der neu­en Rege­lun­gen recht­lich ange­mel­det ist.)
      Oder für sol­che Fäl­le, in denen mehr als nur zwei Per­so­nen die recht­li­che Eltern­schaft für ein Kind über­neh­men wollen.
      Wäre alles mach­bar, wenn man nur dazu fähig ist und wird, das Spiel, was in den eige­nen Brei­ten­gra­den gespielt wird, zu erken­nen, die eige­nen Vor­be­din­gun­gen und Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten wahr­zu­neh­men, und sich rea­li­täts­ori­en­tier­te neue Regeln aus­zu­den­ken. (Rea­li­täts­nah müs­sen sie nun ein­mal sein, weil man einen gewis­sen Grund­konsenz für eine gemein­sa­me öffent­li­che Ord­nung braucht. Beim Recht darf lei­der nicht jeder machen, was er will, sonst ist man wie­der bei der Will­kür.)
      Und, ich fin­de hier­zu­lan­de ist das Syn­drom sehr ver­brei­tet: Zuerst wird sich ein Vor­schlag für etwas neu­es aus­ge­dacht, aber sowie der Erste sich mel­det "Was ist mit...?", wird zurück­ge­ru­dert und ver­sucht, es jedem ein­zel­nen Zweif­ler oder Beschwer­de­füh­rer recht zu machen. Sodass von einer Neu­rung zum Schluss nicht mehr viel bis gar nichts übrig bleibt.

      1. " .. Sodass von einer Neu­rung zum Schluss nicht mehr viel bis gar nichts übrig bleibt. .. " - genau das ist das Kern­pro­blem! Wegen der Legis­la­tur­pe­ri­oden und dem Wunsch der Gewähl­ten am Ruder zu blei­ben machen sie nicht das was rich­tig, son­dern das was oppor­tun ist.

        Das wirkt sich auf das gesam­te Leben eines jeden Bür­gers aus, und es gibt nur ein Ergebnis:
        Den "klein­sten gemein­sa­men Nen­ner"! - so wer­den die tra­dier­ten Vor­ur­tei­le bewahrt und der Still­stand jeder Ent­wick­lung ist festgeschrieben.

        Die Fra­ge, die sich mir stellt ist:
        Sehen Sie tat­säch­lich den Lebens­zweck der jun­gen Frau­en dar­in sich zu pfle­gen und die Annehm­lich­kei­ten des Lebens von ihren Män­nern bezah­len zu lassen?

    7. Ich mein­te das bezo­gen auf alle, die außer­halb des gewähl­ten Polit­ap­pa­rats gegen die­sen pol­tern. APO und wie es sich nicht alles schimpft.
      Aus mei­ner Sicht, neh­me ich dort eben­falls ein star­kes "im eige­nen Saft baden" wahr, Ver­mei­den, die eige­nen Basis­be­din­gun­gen zu hin­ter­fra­gen, ohne dass es von ihnen selbst regi­striert wird.
      Sie ver­su­chen stets nur, das System zu ver­schlimm­bes­sern, mit Mini-Schrit­ten oder gänz­lich uto­pi­schen For­de­run­gen, anstatt das Basis-Kon­strukt mal selbst in Fra­ge zu stel­len und den Gedan­ken nach "viel­leicht muss man das Pferd von Grund auf neu auf­zie­hen" zuzu­las­sen und damit etwas anzufangen.

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