Wort zum Sonntag (II)

 

Die Dis­kus­sio­nen um Homöo­pa­thie und men­schen­ver­ur­sach­te, glo­ba­le Erwär­mung sind allent­hal­ben ent­brannt. Erfreu­li­cher­wei­se steigt die Zahl der Men­schen die klar den­ken, und des­we­gen Fak­ten von Mei­nung unter­schei­den kön­nen, so an, dass sie mitt­ler­wei­le in der Über­zahl sind .... ein wei­te­res Indiz ist, dass auch die Zahl der *Gläu­bi­gen* ste­tig abnimmt.

Es besteht noch Hoff­nung für eine Mensch­heit deren Augen­merk sich nun auf den Wahr­heits­ge­halt über­kom­me­ner Vor­stel­lun­gen rich­tet und Hokus­po­kus als sol­chen beim Namen nennt.

Den­noch heißt es wach­sam sein, denn wie ein Hund, der, in die Enge getrie­ben, sich umso hef­ti­ger zur Wehr setzt, kon­so­li­die­ren sowohl die Homöo­pa­thie­ver­fech­ter, die Kli­ma­leug­ner und die Fun­di-Chri­sten nun ihre Kräf­te um der neu­en Auf­klä­rungs­wel­le etwas ent­ge­gen zu setzen.

Im eng­li­schen Sprach­raum gibt es das schö­ne Wort "com­pla­cen­cy", das laut dict.cc, Deutsch-Eng­lisch-Wör­ter­buch
fol­gen­de Bedeu­tun­gen anneh­men kann: 

¹ com­pla­cen­cy [smug­ness]
Selbst­ge­fäl­lig­keit {f}
² complacency
Selbst­zu­frie­den­heit {f}
Wohl­be­ha­gen {n}
³ com­pla­cen­cy [com­for­ta­b­leness]
Bequem­lich­keit {f}


 

 

 





 


Hüten wir uns davor, uns in selbst einer die­ser Eigen­schaf­ten gemüt­lich ein­zu­rich­ten. Der demo­kra­ti­sche Pro­zess rich­tet sich nicht nach "Ver­nunft", son­dern nach "Mehr­hei­ten".
 

Aus­ge­nom­men jene ca. 30% die sich für nichts ernst­haft interessieren.
Nicht zu ver­ges­sen die extre­me Rech­te - der eine eige­ne Erör­te­rung gewid­met wer­den muss.

Kommentare

  1. Guten Mor­gen Herr WVS

    "Der demo­kra­ti­sche Pro­zess rich­tet sich nicht nach "Ver­nunft", son­dern nach "Mehr­hei­ten"." - Zitat Ende.

    Stellt sich die Fra­ge, wie kom­men die­se Mehr­hei­ten zustan­de? Wie wird Mei­nungs­bil­dung betrieben?
    Die Mehr­heit hat nicht immer recht. Jüng­stes Bei­spiel, die Schweiz mit einer der zahl­rei­chen Inia­ti­ven, die in der Schweiz zur Abstim­mung gelan­gen. Es gibt Par­tei­en, die das Mit­tel der Initia­ti­ve regel­mä­ssig zur eige­nen Wahl­wer­bung miss­brau­chen. So erhal­ten alle Haus­hal­te vor Abstim­mun­gen wie­der­keh­rend Post von der SVP (Schwei­ze­ri­sche Volks­par­tei, poli­ti­siert am rech­ten Rand) in Form einer Zei­tung mit Wer­bung für eine ihrer zahl­rei­chen Initia­ti­ven mit bei­lie­gen­dem Unter­schrif­ten­bo­gen. Allein die Ver­sand­ko­sten betra­gen 627.000 Sfr. , um alle 4 276.000 Haus­hal­te in der Schweiz zu errei­chen. Für eine Par­tei wie die SVP, die mil­li­ar­den­schwe­re Gönner*innen, wie die Fami­lie Blo­cher (Besit­ze­rin der EMS-Che­mie) im Rücken hat, ist das ein Mücken­schiss – für ande­re undenk­bar und uner­reich­bar. Es gibt in der Schweiz kei­ne Trans­pa­renz dar­über, wie die Par­tei­en ihren Wahl-und Abstim­mungs­kampf finan­zie­ren, woher die Spen­den kom­men und wie hoch sie sind.

    So ver­kommt die direk­te Demo­kra­tie zum Wer­be­in­stru­ment von finanz­star­ken Par­tei­en, allen vor­an der SVP. Die Vor­zei­ge­de­mo­kra­tie der Schweiz ist käuf­lich gewor­den und droht dar­an zu ersticken.

    Neh­men wir die eid­ge­nös­si­schen Abstim­mun­gen der letz­ten Jah­re. Das Volk hat geheim und frei­wil­lig gegen die Ein­füh­rung eines Min­dest­lohns, gegen die Erhö­hung der AHV-Ren­ten, gegen eine öffent­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung, gegen die Begren­zung der Managerlöhne.

    Jean Zieg­ler sagt es so: „Wer die Mas­sen­me­di­en beherrscht, beherrscht das Kol­lek­tiv­be­wusst­sein. Die Ent­frem­dung der abhän­gi­gen sozia­len Klas­sen ist der gröss­te Sieg der herr­schen­den kapi­ta­li­sti­schen Olig­ar­chien. Ent­frem­dung bedeu­tet: sich sel­ber fremd wer­den. Die Men­schen stim­men frei und unab­hän­gig gegen ihre eige­nen Inter­es­sen. Die Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer sind ein poli­tisch hoch­ge­bil­de­tes Volk. Aber im Pro­pa­gan­da­ge­wit­ter der Olig­ar­chie wer­den sie regel­mä­ssig zu ent­frem­de­ten Lakai­in­nen und Lakaien.“

    1. Ihre Beob­ach­tung und Dar­stel­lung zeigt, dass Mehr­hei­ten sich nicht von unge­fähr bil­den, son­dern "gemacht" wer­den kön­nen. Unser Staats­we­sen ist ein Hort an kor­rup­ten Seil­schaf­ten, ein Schlan­gen­nest von Inter­es­sen­ge­mein­schaf­ten, eine Brut­stät­te von übel­sten Machen­schaf­ten - und das Alles im Hin­ter­grund. Nur manch­mal streckt eines die­ser Unge­heu­er sei­nen gif­ti­gen Kopf aus dem Sumpf und wir wer­den gewahr was da so abläuft.

      Wer sind die Akteu­re? Sie haben Bei­spie­le genannt. Es gibt viel mehr davon: Ban­ken & Ver­si­che­run­gen, Gross­kon­zer­ne und so genann­te Schlüs­sel­in­du­strien, die kon­zen­trier­ten Medi­en (inklu­si­ve des 'öffent­lich-recht­li­chen Rund­funks', der zwar nicht wie zu Göb­bels Zei­ten "Staats­rund­funk" genannt wird, jedoch die glei­chen Auf­ga­ben und Erwar­tun­gen erfüllt). Dazu noch die so genann­ten "Staats­kir­chen", die auf jeder Ebe­ne der Ent­schei­dung trotz schwin­den­der Gläu­bi­gen­zahl ein gewich­ti­ges Wört­chen mitreden.

      Nicht zu ver­ges­sen die Geheim­dien­ste rund um die Welt, die ihre mafiö­sen Akti­vi­tä­ten ohne jede wirk­li­che (demo­kra­ti­sche) Kon­trol­le aus­üben und über Alles und Jeden Dos­siers hal­ten, die zum rech­ten (!) Zeit­punkt genutzt wer­den kön­nen um Men­schen, die dem "System" gefähr­lich wer­den durch Ruf­mord oder tat­säch­li­chen Mord auszuschalten.

      Wir wer­den seit Jah­ren über die wah­ren Absich­ten der [vor­geb­lich] staats­tra­gen­den Par­tei­en getäuscht - und die wun­dern sich nun, da ihre Machen­schaf­ten durch immer schnel­le­re Infor­ma­ti­ons­ver­brei­tung immer schnel­ler bloß­ge­stellt wer­den, war­um ihnen der nun bes­ser infor­mier­te Bür­ger weg­läuft! Oder zu den ver­meint­li­che Heils­brin­gern der AfD abwandert.

      Haben Sie sich manch­mal gefragt war­um immer mehr Regeln, Ver­ord­nun­gen und Geset­ze erlas­sen wer­den um das Inter­net 'in den Griff zu bekommen'?
      Genau da beginnt näm­lich die Mög­lich­keit hin­ter die Kulis­sen zu sehen und die han­deln­den Per­so­nen ein­zu­gren­zen. Es ist wie ein Schein­wer­fer, der die dun­kel­sten Rat­ten­lö­cher tag­hell beleuch­tet - und plötz­lich wird offen­bar, was zuvor nicht gese­hen wer­den konnte.

  2. Mit der Bewer­tung, in wel­che Rich­tung es geht, bin ich stets unentschieden.
    Einer­seits pas­sie­ren hin und wie­der Din­ge, die einem den Ein­druck ver­schaf­fen, es geht doch ste­tig etwas vor­wärts ("müh­sam nährt sich das Eich­hörn­chen"), zum ande­ren sind dann aber auch immer wie­der Din­ge dabei, die einen zurück las­sen mit dem Ein­druck "Mensch­heit, du warst schon mal wesent­lich schlauer".

    Hät­te es sich z. B. Gali­leo Gali­lei gedacht, dass es irgend­wann wie­der eine so weit vor­han­de­ne Mas­se an Leu­te geben wird, der man etwas Auf­merk­sam­keit schen­ken muss, die wider bes­se­ren Wis­sens behaup­ten, die Erde sei eine Scheibe?
    Glau­be nicht.

    1. @ matrix­mann

      Es geht wohl tat­säch­lich immer ein wenig 'vor­an' - aller­dings nicht aus plötz­lich erwa­chen­dem Altru­is­mus, son­dern um den Unmut der Bevöl­ke­rungs­ma­ssen (die abge­hängt sind) gera­de unter­schwel­lig zu hal­ten .... so ver­hin­dert man das, was bei unse­ren EU-Nach­bar­län­dern als Pro­test auf den Stra­ßen zu sehen ist.
      Bestes Bei­spiel ist die nun ver­kün­de­te "Eini­gung" für eine Mindestrente.
      Mir dreht sich der Magen um vor Ärger - ich habe 42 Jah­re den Höchst­bei­trag ein­ge­zahlt und nun wird ein Neu-Rent­ner - der sein Leben lang an der unte­ren Gren­ze lag - knapp 10% weni­ger Ren­te erhal­ten als ich. Mich ärgert nicht, dass wer anders mehr bekommt als ursprüng­lich zu erwar­ten war. Mich ärgert, dass durch aller­lei Tricks und Beschrän­kun­gen mei­ne Ren­te von der Regie­rung Schrö­der so abge­wer­tet und dadurch gekürzt wur­de, dass es bes­ser gewe­sen wäre ich hät­te ein Leben lang von Stüt­ze gelebt!

      Das hat mit "sozia­ler Gerech­tig­keit" nichts mehr zu tun - das ist eine Nivel­lie­rung im Ren­ten­be­reich wäh­rend die staat­li­chen Ange­stell­ten und Pen­sio­nä­re dazu nicht bei­tra­gen: Das sind CDU Stamm­wäh­ler, und selbst da däm­mert es man­chen mitt­ler­wei­le, dass das so nicht wei­ter gehen kann.

      Wenn man ledig­lich einen Sockel­be­trag ein­ge­führt hät­te auf den dann - je nach Ein­zah­lungs­hö­he - ein Zuschlag gekom­men wäre, dann sähe es mit der Gerech­tig­keit schon bes­ser aus, aber so? Ein wei­te­rer Grund die­se Ban­de nicht mehr zu wählen!

    2. Oh, die­ses net­te Thema...

      ...Ich zie­he es mal von einer ganz ande­ren Sei­te auf: Dass jetzt Rent­ner, die ihr Leben lang gear­bei­tet haben, mit ihrer schma­len Alters­rren­te nicht aus­kom­men, das liegt vor allen Din­gen an diver­se Jah­re, Jahr­zehn­te (!), voll von Wirt­schafts­wachs­tum und Preissteigerungen.
      Die Leu­te haben in Zei­ten zu arbei­ten ange­fan­gen, als die Löh­ne zwar nicht hoch, gleich­zei­tig die Prei­se es aber auch nicht waren (ich mei­ne die Prei­se für die Erhal­tung des täg­li­chen Lebens).
      Nun hat man aber über deren Lebens­zeit hin­weg was weiß ich nicht für eine hohe Quo­te an Infla­ti­on durch­ge­macht, dass die Sum­men, die sie mal ein­ge­zahlt haben, und heu­te als Ren­te her­aus­kom­men wür­den, kaum noch etwas wert sind.

      Schon zur Euro-Umstel­lung war es so zu bemer­ken, dass Leu­te, die sich ihr Geld ein­tei­len muss­ten, fest­ge­stellt haben, dass man vor­her in D-Mark bes­ser über die Run­den kam.
      Noch schlim­mer war es für die­je­ni­gen, die eine wei­te­re Wäh­rungs­um­stel­lung zur Wen­de durch­ge­macht haben.
      Leu­te in der DDR haben zwar in der Sum­me nicht so viel ver­dient, dafür war aber das täg­li­che Leben ohne gro­ßen Schnör­kel und Son­der-Güter sehr bil­lig. Mie­te, Strom, Was­ser - im Ver­gleich zu heu­te hat es fast gar nichts gekostet.
      Dann kann man natür­lich mit einer Ren­te von 500 Mark auskommen...

      Im Prin­zip hat man hier das glei­che Pro­blem wie in Über­see mit dem Dol­lar: Die Wäh­rung ist total wert­los geworden.
      Gleich­zei­tig wur­de den Leu­ten wäh­rend die­ser schlei­chen­den Infla­ti­on ein Lohn­er­hö­hungs­stop ver­ord­net, unge­ach­tet der trotz­dem wach­sen­den Pro­duk­ti­on an Gütern, sodass der Inhalt der Brief­ta­sche nie mit die­ser Infla­ti­on mit­ge­gan­gen ist.
      Was her­aus­kommt, ist das Bild, was man vor­fin­det: Die Kno­chen geschun­den und man wird noch vom System in den Arsch getreten.

      À pro­pos: Schö­ner Tritt im Detail bei dem Beschluss jetzt auch hier wie­der vor­han­den. Rie­stern und son­sti­ge pri­va­te Ren­ten­vor­sor­ge, die einem der Staat jahr­zehn­te­lang mit hypo­chon­dri­scher Panik auf­ge­schwatzt hat, wer­den auch bei der Grund­ren­te gegengerechnet.
      Da hat man es dir nahe­ge­legt, selbst für das Alter zu spa­ren, und dann kommt der Staat wie­der und freut sich "hach, du hast ja selbst was getan, dann müs­sen wir weni­ger für dich tun!"... Und dafür hast du dir dann vor­her etwas vom Mun­de ange­spart oder auf ein paar Din­ge verzichtet.

      Also, mit ande­ren Wor­ten darf ab jetzt das Mot­to hei­ßen (*zynisch*): Immer hoch die Tas­sen! Geges­se­ne Bra­ten und getrun­ke­ner Schnaps von vor 30 Jah­ren kann dir spä­ter kei­ner mehr weg­neh­men oder vorrechnen.

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