bookmark_borderDer wahre Grund

Lie­bes Tagebuch,

ich weiß jetzt, war­um es immer noch so vie­le Men­schen nach Ame­ri­ka drängt. Also nicht rich­tig drängt, mehr so psy­chisch. Sie wol­len halt gern da hin. 

Die Musik allei­ne ist es nicht. Selbst die Coun­try­mu­sik­freun­de wis­sen, dass es kei­ne Cow­boys und India­ner wie in den Wild-West-Fil­men mehr gibt. Wo die Män­ner um das Feu­er sit­zen und reih­um Whis­key aus der Fla­sche trin­ken und rau­chen - das ist total "out", lie­bes Tage­buch, und vor allem in Ame­ri­ka, da darf man fast nir­gends mehr rau­chen. Da sit­zen nun die Män­ner so rum, einer spielt auf der Mund­har­mo­ni­ka und die ande­ren sin­gen Cow­boy-Coun­try-Musik, und plötz­lich kommt ein India­ner­über­fall, weil es die India­ner nicht gern haben, wenn die Her­den in ihrem Reser­vat gewei­det wer­den - und dann piff-paff! geht die Knal­le­rei los und eini­ge der Kon­tra­hen­ten lie­gen nach­her tot her­um. Das ist es nicht, weder die Cow­boy­ro­man­tik, noch die Countrymusik.

Man­che sagen, lie­bes Tage­buch, es ist wegen dem Äppel. Was ganz Beson­de­res, kostet ja so cir­ca 'nen Tau­sen­der so'n Teil. Aber des­we­gen nach Ame­ri­ka? Nein, nein, das kann man hier in den gro­ßen Städ­ten ja längst auch kaufen. 

Zu dem Herrn Trump will bestimmt eben­so nie­mand, wer weiß, was der wie­der so im Sinn hat und auf ein­mal - schwupp-di-wupp! - ist man im Gefäng­nis, schmort da ohne Rechts­bei­stand und wird dann, wenn man Glück hat, abge­scho­ben nach Hause.

Ein Freund von mit, lie­bes Tage­buch, ist jetzt dahin­ter gekom­men war­um es Leu­te gibt die trotz­dem nach Ame­ri­ka wollen:

Wenn näm­lich die Ame­ri­ka­ner über­all auf der Welt Krieg machen, so den­ken die, dann ist es am sicher­sten da, wo sie kei­nen Krieg machen wer­den - bei sich daheim. Die Ame­ri­ka­ner. In Ame­ri­ka. Wer wirk­lich nicht Krieg erle­ben will denkt zuerst: Da geh' ich doch gleich mal nach Amerika!

Nur - lie­bes Tage­buch - ob das die ande­ren Staa­ten, mit denen Ame­ri­ka Krieg macht oder die mit Ame­ri­ka Krieg machen, tat­säch­lich wis­sen und so lassen?

bookmark_borderObamas Märchenstunde ....

Kürz­lich habe ich ein Inter­view mit dem Ex-Prä­si­den­ten gesehen.

Er wur­de zu ver­schie­de­nen The­men befragt und dann kam ein Dis­kus­si­ons­punkt der mich auf­hor­chen ließ:
US Hoch­schu­len, Universitäten.

Da ich ja meh­re­re Jah­re selbst dort unter­rich­tet habe [1999-2001] traue ich mir zu ein 'infor­mier­tes' Urteil abzu­ge­ben - und war mehr als amü­siert vom ehe­ma­li­gen Prä­si­den­ten zu hören die US Hoch­schu­len sei­en die besten der Welt.

Nichts ist wei­ter ent­fernt von der Wirk­lich­keit als die­se Aussage.

Wenn man aller­dings nur in den USA gelebt und stu­diert hat und durch die US High­school geschleust wur­de, dann kann man wohl zu kei­nem ande­ren Urteil kommen. 

Nur wird dadurch die­se Aus­sa­ge nicht 'objek­tiv' wahr. 

Sie ist und bleibt ein Zei­chen des Gedan­kens des Ame­ri­ka­ni­schen Exzep­tio­na­lis­mus - so wie etwa die Unfehl­bar­keit des Pap­stes, ein genau­so absur­des Konstrukt.

Über 60% der Unter­rich­te in den US Hoch­schu­len (aus­tausch­bar: Col­leges; die Begrif­fe geben Unter­schei­dun­gen vor die in der Wirk­lich­keit des­sen was da gelei­stet wird kei­ne Bedeu­tung haben.) wer­den mitt­ler­wei­le von aka­de­mi­schen "Nied­rig­löh­nern" mit vie­len Stun­den und knap­per Bezah­lung ohne Aus­sicht auf finan­zi­el­le und damit sozia­le Sicher­heit gelei­stet. Zudem rei­chen schon ein paar Stu­den­ten­mei­nun­gen aus die­se recht­lich nur schwach geschütz­ten Lehr-Skla­ven zum Strau­cheln zu brin­gen und ins Ufer­lo­se zu stür­zen. Ein wei­te­rer Anteil von ca. 20% sind Gäste aus dem Aus­land mit maxi­mal Drei­jah­res­ver­trä­gen - die wer­den in die­ser Zeit 'aus­ge­saugt' und ihre Ergeb­nis­se wer­den als "Ame­ri­ka­ni­sche Wis­sen­schafts­lei­stung" dekla­riert und ver­wer­tet. Selbst lang­jäh­rig täti­ge Pro­fes­so­ren sit­zen in Wahr­heit auf "Wackel­po­si­tio­nen".

Es mag man­ches in unse­ren Hoch­schu­len falsch lau­fen und die finan­zi­el­le Aus­stat­tung ist oft sehr viel nied­ri­ger als es nötig wäre und als die "Éli­te-Uni­ver­si­tä­ten" in USA finan­ziert sind - und doch ist die wis­sen­schaft­li­che Lei­stung noch höher bewer­tet als dort. Auch des­we­gen steigt bei uns die Anzahl aus­län­di­scher Stu­den­ten wäh­rend sie in den USA sinkt. 

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Ver­gleichs­wei­se die Fir­men­grün­dun­gen - auch da sind Aus­län­der wesent­lich am Wachs­tum beteiligt ....