Liebes Tagebuch,
ich weiß jetzt, warum es immer noch so viele Menschen nach Amerika drängt. Also nicht richtig drängt, mehr so psychisch. Sie wollen halt gern da hin.
Die Musik alleine ist es nicht. Selbst die Countrymusikfreunde wissen, dass es keine Cowboys und Indianer wie in den Wild-West-Filmen mehr gibt. Wo die Männer um das Feuer sitzen und reihum Whiskey aus der Flasche trinken und rauchen - das ist total "out", liebes Tagebuch, und vor allem in Amerika, da darf man fast nirgends mehr rauchen. Da sitzen nun die Männer so rum, einer spielt auf der Mundharmonika und die anderen singen Cowboy-Country-Musik, und plötzlich kommt ein Indianerüberfall, weil es die Indianer nicht gern haben, wenn die Herden in ihrem Reservat geweidet werden - und dann piff-paff! geht die Knallerei los und einige der Kontrahenten liegen nachher tot herum. Das ist es nicht, weder die Cowboyromantik, noch die Countrymusik.
Manche sagen, liebes Tagebuch, es ist wegen dem Äppel. Was ganz Besonderes, kostet ja so circa 'nen Tausender so'n Teil. Aber deswegen nach Amerika? Nein, nein, das kann man hier in den großen Städten ja längst auch kaufen.
Zu dem Herrn Trump will bestimmt ebenso niemand, wer weiß, was der wieder so im Sinn hat und auf einmal - schwupp-di-wupp! - ist man im Gefängnis, schmort da ohne Rechtsbeistand und wird dann, wenn man Glück hat, abgeschoben nach Hause.
Ein Freund von mit, liebes Tagebuch, ist jetzt dahinter gekommen warum es Leute gibt die trotzdem nach Amerika wollen:
Wenn nämlich die Amerikaner überall auf der Welt Krieg machen, so denken die, dann ist es am sichersten da, wo sie keinen Krieg machen werden - bei sich daheim. Die Amerikaner. In Amerika. Wer wirklich nicht Krieg erleben will denkt zuerst: Da geh' ich doch gleich mal nach Amerika!
Nur - liebes Tagebuch - ob das die anderen Staaten, mit denen Amerika Krieg macht oder die mit Amerika Krieg machen, tatsächlich wissen und so lassen?