bookmark_border(III) BLUT

Die Regu­la­ti­ons­me­cha­nis­men im Einzelnen:

 
Volu­men
Die­ser Begriff bezeich­net die Gesamt­heit allen Blu­tes und die dar­aus in das Zwi­schen­ge­we­be abge­ge­be­nen Flüs­sig­keits­men­gen. Der zir­ku­lie­ren­de Anteil des Volu­mens beträgt nur etwa die Hälf­te der Gesamt­men­ge.* Ein gro­ßer Teil der Blut­men­ge wird in der Mus­ku­la­tur und etwas weni­ger in den Orga­nen (Leber, Milz, Nie­re) gespei­chert. Die­ses Blut wird aber stän­dig gegen die frei­en Men­gen aus den Gefä­ßen aus­ge­tauscht. Als Anhalt kann eine Blut­men­ge von ca. 6 - 8 Litern als 'nor­mal' ange­se­hen werden.
Die Regu­la­ti­on der Blut­men­ge, d.h. der gesam­ten Flüs­sig­keit im mensch­li­chen Orga­nis­mus, wird haupt­säch­lich über die Nie­re gesteuert.

Sie regelt dementsprechend:

  • - Wasser,
  • - Sal­ze (auch als Makro- und Mikro­ele­men­te bezeich­net) und
  • - orga­ni­sche Blutbestandteile.

 
Eine wei­te­re Regu­la­ti­on kann über die Schweiß­drü­sen statt­fin­den. Dort kön­nen zugleich Was­ser und dar­in gelö­ste Stof­fe abge­schie­den wer­den. Die­ser Mecha­nis­mus ist vor allem in Gebie­ten mit gerin­ger Luft­feuch­te von Bedeu­tung, in Gegen­den der Welt mit hoher Luft­feuch­te tritt er dage­gen zurück.

 

Vis­ko­si­tät
Der Quo­ti­ent, also das Ver­hält­nis zwi­schen festen und flüs­si­gen Blut­be­stand­tei­len, bestimmt die Vis­ko­si­tät ("Zähig­keit") des Blu­tes. Steigt der Anteil fester Stof­fe wird das Blut zäh­flüs­si­ger**, sinkt er, dann wird das Blut dünn­flüs­si­ger.***
Die Fließ­fä­hig­keit ist aber auch von der Men­ge an Eiweiß**** abhän­gig die sich im Blut befin­det: Je mehr Eiweiß ent­hal­ten ist desto zäh­flüs­si­ger wird das Blut - und zwar vor allem wegen der Wech­sel­wir­kung zwi­schen den Eiwei­ßen unter­ein­an­der sowie zwi­schen Eiweiß und Wasser. 

 

Abbil­dung:
Blut-Para­me­ter

ZUSAMMENFASSUNG:

Blut­men­ge und Vis­ko­si­tät des Blu­tes bestim­men sei­ne Fähig­keit durch die Adern zu flie­ßen. Ist das Blut dünn­flüs­sig so fließt es leich­ter - das Herz muß weni­ger Pump­ar­beit lei­sten. Im umge­kehr­ten Fall, zäh flie­ßen­des Blut und gerin­ge Men­ge, steigt die Herz­ar­beit für die Blut­zir­ku­la­ti­on erheb­lich an.

 

[© wvs (wird mit "Wie der Blut­druck ent­steht" - eine Zusam­men­fas­sung aller in den Tei­len (I), (II) und (III) dar­ge­stell­ten Mecha­nis­men => Blut­druck­re­gu­la­ti­on fort­ge­setzt!)] ....

*Gro­ber Anhalt zur Berech­nung der Gesamtblutmenge:
Kör­per­ge­wicht geteilt durch 10 = Blut­men­ge in Liter
Bsp.: Frau, 70 kg = ca. 7 l. Blut;
Bsp.: Mann 85 Kg = 8,5 l. Blut.


** etwa ver­gleich­bar mit Sahne
*** etwa ver­gleich­bar mit Milch
**** Was hier unter "Eiweiß" begriff­lich ver­wen­det wird ist in Wirk­lich­keit die Sum­me vie­ler ein­zel­ner Mole­kü­le, die im Blut gelöst sind und frei umher­schwim­men; ihre Auf­ga­be ist u.a. die Sta­bi­li­sie­rung des pH-Wer­tes des Blu­tes ["Blut­puf­fer"].