So überzeugend manche Bonmots auf den ersten Blick klingen, so sehr sind sie doch weit ab von der Wirklichkeit. Dazu gehört das weiter unten zitierte Verhältnis zwischen Bildung und Religion. Zwar ist es korrekt anzunehmen, dass dem 'nicht-religiös-vorgebildeten' Menschen so der Zugang zu bestimmten Bezügen auf religiöse Inhalte in Literatur und Kunst verborgen bleiben. Dies jedoch als Vorwand für eine breite Weiterführung der geistigen Vergewaltigung durch religiöse Doktrin zu wählen ist mehr als absurd. Schließlich können solche Bezüge leicht auf anderem Wege hergestellt werden. Damit würde das fehlende Verständnis korrigiert.
»» .. Bildung ohne Religion ist unvollständig
und Religion ohne Bildung ist gefährlich .. ««
"Bildung" muss auf (nachprüfbaren, universell gültigen) Fakten beruhen um tragfähig zu sein - insoweit handelt es sich bei der Aussage daher um einen Fehlschluss. Wenn also Fakten fehlen und durch "Glaube" bzw. "Religion" ersetzt werden, so kann es sich nicht um Bildung handeln, sondern wird "Indoktrination", da das Wesen der vermittelten Inhalte keinen Zweifel an ihren Grundlagen zulässt.
Der Anspruch jedweder Religion ist absolut, Versäumnisse (Sünden) werden unter Strafe gestellt, es wird eine 'Erbschuld' postuliert, die es hernach nötig macht, sich ohne zu hinterfragen zu unterwerfen. Das widerspricht dem modernen Menschenbild und versetzt zurück in die Zeiten vor der Aufklärung.
PS:
Dem zweiten Teil der zitierten Aussage ist wohl zuzustimmen. Die gläubigsten Menschen sind nach mehreren Forschungsarbeiten jene, die am wenigsten gebildet sind.
[Zitat von [Meyer-Blanck, Michael: Tradition –Integration –Qualifikation. Die bildende Aufgabe des Religionsunterrichts an Europas Schulen. In: EvTh 4/2003, 280] via https://homepage.univie.ac.at/henning.schluss/Publikationen/wissart/049-Schluss-Wieviel_Religion_braucht_die_Bildung.pdf]
→ An Evolution & Religion gleichzeitig "glauben"? Ein Irrweg.
→ "Glauben" vs. "Wissen"
→ Vom "Glauben" und "Vertrauen" ....