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Screen shot aus der ZDF-Sendung "Wilsberg"
Die Mediatheken / live streams der Fernsehanstalten sind eine willkommene Möglichkeit sich Sendungen dann anzusehen wenn man nicht an das Programmschema gebunden sein will - oder kann - was ja auch in der entsprechenden Werbung herausgestellt wird.
Ganz abgesehen von den möglicherweise "versteckten Absichten" die Krimis transportieren schaue ich mir gern die in Münster spielenden Krimis an. Dies obwohl ich zu der Stadt und ihren erzkonservativen, wenn nicht zu sagen: geistig unbeweglichen Bewohnern, durchaus ein zwiespältiges Verhältnis habe. Vielleicht habe ich dort aber einfach nur zu lange (25+ Jahre) gewohnt.
Ungewohnt kritisch fiel der gestrige Münster-Krimi aus: Establishment-bashing vom feinsten. Da bekamen Homöopathiegläubige, Pharmaunternehmen und das Wachpersonal von Asylbewerberwohnstätten ordentlich 'ihr Fett weg'. Mit Recht, insbesondere die Wachleute, davon konnte ich mir persönlich in Bielefeld vor einigen Wochen ein Bild machen. Grobe, ungehobelte, rechtslastige Typen, die an dieser Stelle grundsätzlich fehl am Platze sind, es fehlt ihnen an menschlicher Wärme, Verständnisbereitschaft und interkultureller Kompetenz.
Doch zurück zum Krimi - den ich insgesamt als "gelungen" bezeichnen möchte. Wenn auch, und da wird es schon kritischer, die Charaktere stets etwas zu sehr Karikaturen ähneln, die sich übermäßig aufgeblasen geben und völlig überzeichnet sind. Wie etwa der oben in der Abbildung dargestellte Chef von Wilsberg-Freund Ecki.
Aber möglicherweise muß das sein um selbst dem trotteligsten Zuschauer eine Chance zu geben zu verstehen wer 'böse' und wer 'gut' ist. Sollte allerdings zutreffen wie 'Vorgesetzte' dargestellt sind wäre das ein Armutszeugnis, ein Eingeständnis der Mittemäßigkeit deutscher Führungskräfte.