Die normative Kraft des *Postfaktischen*, die in der heutigen Zeit vorherrscht, hieß "Frue*er"™ einmal "Die normative Kraft des Faktischen". Vereinfachend kann man das in eine Äußerung unserer Kanzlerin übertragen, die formuliert:
"Das ist alternativlos!"
Ist es natürlich nicht, denn es gibt stets mehr als eine Betrachtungsweise, Methode oder Lösung. Wer also "Alternativlosigkeit" verkündet, meint damit die Vorgehensweise aus der eigenen Sicht, die bestimmte Wege 'vorgedacht' hat, und deswegen zu einem individuell stimmigen Ergebnis kommen musste.
Wer anders denkt kommt wahrscheinlich auch zu einem anderen Ergebnis - das trifft sogar dann zu, wenn man sich zuvor auf einen gemeinsamen Weg und gemeinsame Grenzen verständigt hat. Der Grund dafür ist die sehr individuelle Interpretation von Inhalten für einen Ordnungsbegriff. Damit das nicht nur abstrakt hier steht ein Beispiel:
Die Aussage "Ich baue ein Haus mit einer Fläche von 100m²." scheint nur vordergründig eine exakte Bestimmung zu sein. Um welche Fläche handelt es sich? Ist es die reine Wohnfläche, mit und ohne Nutzflächen? Oder ist es möglicherweise die Grundfläche des Hauses, inklusive aller Wände und Vorsprünge, die für die netto-Wohnfläche abgezogen werden müssen? Wie verteilen sich diese 100m²? Ist also das Haus ein Bungalow, ein Stadthaus mit zwei etwa gleichen Geschossen, ist es ein eineinhalb-stöckiges Haus mit Dachschrägen?
Diese Überlegungen lassen sich auf viele Vorhaben des Alltags übertragen, nicht nur auf solche, die greifbarer Natur sind wie ein Haus, sondern ebenso auf rein fiktive Größen wie die Planung einer Veranstaltung, die Beurteilung einer zukünftigen Entwicklung und einen dazugehörigen Plan für die reibungslose Abwicklung.
Schauen wir uns die Stümperei an, die wir derzeit in der Handhabung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beobachten, so wird deutlich, dass es sich um ein eklatantes Versagen der Verantwortlichen handelt. Wohlgemerkt: In dieser zweiten Welle der Pandemie viel heftiger als in der ersten Welle, nach der viel zu früh zum "Alltag" zurückgekehrt wurde.
Meine These steht seit geraumer Zeit fest und es ist eine harte, aber die einzig richtige - ja, Sie ahnen es schon - eine "alternativlose" Entscheidung wenn man ein für alle Mal, nun mit zusätzlicher Hilfe durch die anlaufenden Impfungen, der weiteren Ausbreitung des Virus und seiner Varianten Herr werden will.
Es muss ein Ausgangsverbot geben, nur essentielle Besorgungen in Notfällen dürfen erlaubt sein. Selbst Lebensmittelläden sind - nach Ankündigung - mindestens für drei Wochen zu schließen! Und noch dazu müssen endlich die Samthandschuhe ausgezogen werden: Es muss eine Impfverpflichtung geben!
Was bei anderen Bedrohungen der Gesundheit der Bürger gilt ist doch hier umso wichtiger: Eine breite Impfaktion um selbst die zu schützen, die nicht verstehen oder nicht verstehen wollen, dass es hier um eine solidarische Handlung geht, bei der kein Platz für individuelle Empfindlichkeiten und Einstellungen sein darf. Das Herumgeeiere mit Argumenten wie Impfschäden, Abneigung gegen genetische Wirkstoffe oder "die Pharmaindustrie" als Schurkenversammlung allgemein, hat sich der Notwendigkeit die regulären Bedingungen des täglichen Lebens wieder herzustellen unterzuordnen.
Alle *postfaktischen* Argumente gegen die verordneten Massnahmen sind als das was sie sind, nämlich "Lügen", zu kennzeichnen und daher abzulehnen, weil hier die unbedingten Notwendigkeiten tatsächlich einmal der "normativen Kraft des Faktischen" unterworfen sein müssen.
Siehe hierzu auch → Vom Kampf ....