bookmark_borderRe-visited: Unwissenheit (III)

.
Im zwei­ten Teil ging es dar­um wie natur­wis­sen­schaft­li­che Grund­kennt­nis­se in die Bewäl­ti­gung von Pri­vat- und Arbeits­le­ben ein­ge­wo­ben sind - und war­um sol­che Kennt­nis­se hel­fen das eige­ne Han­deln sinn­voll zu gestalten. 

Wenig­stens Basis­kennt­nis­se mit­zu­brin­gen - und dann noch zu wis­sen wo man suchen muß um ergän­zen­de Infor­ma­tio­nen zu erhal­ten - ist nötig, damit man sich ein kor­rek­tes Bild der Sach­ver­hal­te machen kann.

Im fol­gen­den Text wer­de ich auf fünf Berei­che näher ein­ge­hen. Wo schon frü­her Infor­ma­tio­nen fest­ge­hal­ten wur­den sind Ver­wei­se (Links) vor­han­den. Bei Inter­es­se emp­feh­le ich die ver­link­ten Inhal­te zur Ergän­zung zu Rate zu zie­hen. Da es eine Viel­zahl von Mög­lich­kei­ten gibt habe ich zur Ein­gren­zung der jewei­li­gen The­men eine Aus­wahl getrof­fen. Die­se ist als "Unter­the­ma" näher bezeichnet.

Nahrung:
"Gesunde Ernäh­rung"

An der Fra­ge wel­che Art der Ernäh­rung sinn­voll und gesund ist haben sich vie­le Fach­leu­te und noch mehr selbst­er­nann­te Heils­brin­ger ver­sucht - die Lite­ra­tur dazu ist unüber­schau­bar und des­we­gen fällt es nicht leicht dar­aus sinn­voll zu wäh­len was rele­vant ist und was nicht.

Ich ver­su­che daher einen ande­ren Ansatz:
Stel­len sie sich vor wie die Urmen­schen gelebt haben - und was sie geges­sen haben. Wir sind von die­sem Beginn der 'Mensch­wer­dung' noch nicht weit entfernt:
Das erste Auf­tre­ten von Homi­ni­den wird auf eine Zeit vor ca. 4 [4,2 – 3,9] bis 1,5 Mio Jah­re geschätzt. Damit sind wir Men­schen, deren erstes Auf­tre­ten in der heu­ti­gen Gestalt ca. 600.000 bis 200.000 Jah­re - als archai­sche For­men von Homo sapi­ens, auch Homo hei­del­ber­gen­sis bezeich­net - her ist eine ziem­lich "jun­ge" Art auf die­sem Planeten. 

Men­schen sind - etwa im Ver­gleich zu Ele­phan­ten [vor ca. 6. Mio Jah­ren] - eine spä­te und jeweils räum­lich begrenz­te Ent­wick­lung. Eini­ge Lini­en waren erfolg­reich und haben sich fort­ent­wickelt, ande­re sind untergegangen.

Man kann sich also erst­mal nur anse­hen von was sich die Urmen­schen ernähr­ten - und schon wird klar WIE unse­re heu­ti­ge Nah­rung aus­se­hen sollte.

Die Urmen­schen waren ALLES(-fr-)esser - was bedeu­tet, sie nah­men tie­ri­sche und pflanz­li­che Nah­rung zu sich. Die fleisch­ver­zeh­ren­den Urmen­schen waren damals wohl die erfolg­rei­che­ren, ihre sich haupt­säch­lich pflanz­lich ernäh­ren­den Genos­sen blie­ben klei­ner und ent­wickel­ten sich langsamer.

Dies fest­ge­stellt bleibt nur ein Fazit:
Rein pflanz­li­che Ernäh­rung für Men­schen ist nicht artgerecht.

Noch eine wei­te­re Über­le­gung dazu. Die Zusam­men­set­zung des Eiwei­ßes von Pflan­zen unter­schei­det sich von der tie­ri­schen Eiwei­ßes. WIKIPEDIA sagt dazu "Es kommt bei Pro­te­in als Nah­rung allein auf den Anteil an deren Bau­stei­nen, den Ami­no­säu­ren, an."

Das zu ver­deut­li­chen hilft der Begriff der "Bio­lo­gi­schen Wer­tig­keit"- den WIKIPEDIA so for­mu­liert: "Die bio­lo­gi­sche Wer­tig­keit eines Pro­te­ins in einem Lebens­mit­tel ist ein Maß dafür, mit wel­cher Effi­zi­enz die­ses Nah­rungs­pro­te­in in kör­per­ei­ge­nes Pro­te­in umge­setzt wer­den kann."

Das kommt daher, dass zwi­schen der Zahl der ver­schie­de­nen Ami­no­säu­ren (Bau­stei­ne der Pro­te­ine) bei Plan­zen und Tie­ren Unter­schie­de bestehen - man kann einen Pro­zent­satz die­ser "Über­ein­stim­mung" berechnen.

Als Basis wird das Eiweiß eines Hüh­ner­ei­es her­an­ge­zo­gen. Gro­ße Zah­len bedeu­ten gute Über­ein­stim­mung mit dem Eiweiß des Men­schen, klei­ne Zah­len sind ungün­stig. Hilfs­wei­se kann auch noch der Ami­no­säu­re­index bestimmt wer­den. Es hilft also nicht mehr pflanz­li­che Kost zu essen - wenn bestimm­te Ami­no­säu­ren feh­len kommt es zu Stö­run­gen der Kör­per­funk­tio­nen (sie­he hier­zu auch "Mini­mum­ge­setz" (Liebig'sches Faß), dem­nach " .. kann ein Orga­nis­mus sich nur so weit ent­wickeln, wie es die knapp­ste Res­sour­ce erlaubt .."

Zusam­men­fas­send läßt sich daher feststellen:

Eine rein vege­ta­ri­sche Ernäh­rung ist unty­pisch für Men­schen. Es besteht die Gefahr ein Defi­zit an Ami­no­säu­ren zu ent­wickeln - das aller­dings geschieht schlei­chend über vie­le Jah­re, bevor die Man­gel­er­schei­nun­gen sicht­bar wer­den. Beson­ders eine Umstel­lung der Nah­rung in höhe­rem Lebens­al­ter ist dabei gefähr­lich, denn der altern­de Orga­nis­mus kann sol­che Man­gel­zu­stän­de nur schwer oder über­haupt nicht mehr kompensieren 



 ∙ ▪  ▪ ∙ 

Lite­ra­tur


- http://www.scheffel.og.bw.schule.de/faecher/science/biologie/humanevolution/2fossil/humanfos.htm
- http://www.histokomp.de/kompendium/stammesgeschichte/die-ersten-hominiden-australopithecus/
- http://home.arcor.de/tr-siebe/urmen.html (Über­sichts­ta­fel)

- http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/bs13-38.htm
- http://geschichte-der-menschheit.de/hominiden/die-ersten-europaeer.html

- http://www.blinde-kuh.de/tiere/mammut/

- http://science.orf.at/stories/1702955/

- http://www.welt.de/wissenschaft/article109692025/Fruehe-Menschen-assen-vermutlich-regelmaessig-Fleisch.html

Zusatz­in­fo:
[Bild­zi­ta­te aus "Zen­trum der Gesund­heit"]
Nur um ein­mal auf­zu­zei­gen wie gelo­gen wird um "Nah­rungs­er­gän­zung" zu ver­kau­fen zwei Kopien von Text von einer sol­chen Sei­te. Das in der ersten Abbil­dung behaup­te­te Ver­hält­nis von "ver­wert­ba­ren Sub­stan­zen" ist genau umge­kehrt - 90% Fleisch wer­den 'ver­ar­bei­tet', gegen­über nur 50% aus Pflanzen.
Die in der zwei­ten Abbil­dung behaup­te­te "Über­säue­rung" ist eine glat­te Lüge / Erfin­dung - denn bereits im Magen wer­den Eiwei­ße zer­legt und die dar­aus ent­ste­hen­den Pep­tid­ver­bin­dun­gen sind ampho­ter, d.h. sie wir­ken nach außen "neu­tral", nicht "sau­er". Ganz unver­blümt wird dann auch fol­ge­rich­tig auf Pro­duk­te ver­wie­sen - es geht dar­um Angst zu schü­ren und dann die (schein­bar rich­ti­ge) Lösung anzubieten.
Das ist kei­ne "kor­rek­te Gesund­heits­auf­klä­rung" son­dern bewuß­te Irre­füh­rung in eigen­nüt­zi­ger Absicht.


1

2

Wenn die Ursa­che von Krebs bekannt wäre gäbe es mitt­ler­wei­le auch eine Behand­lung dafür - das allei­ne ist schon Erklä­rung genug war­um die behaup­te­te "Krebs­aus­lö­sung" eine glat­te Lüge darstellt.

________________________________________________________________________ 

Erst­ver­öf­fent­li­chung: 15. Mrz 2014 um 22:50


 

bookmark_borderWie sich eine Heilpraktikerin den Energiestoffwechsel des Menschen vorstellt ....

.

.... und wie sehr ein­fach gezeigt wer­den kann, dass die­ser Unfug, den sie ver­zapft hat, jeg­li­cher Grund­la­ge ent­behrt. Was aller­dings nicht nur die­se eine Heil­prak­ti­ke­rin betrifft - es ist die über­wie­gen­de Mehr­zahl, die selbst ein­fach­ste Stoff­wech­sel­me­cha­nis­men nicht versteht. 

1
[Quel­le des Bild­zi­ta­tes]

Ener­gie wird NICHT durch Ver­bren­nung von Koh­len­stoff gewon­nen - der bleibt völ­lig unbe­rührt. Es fin­det auch kei­ne anders­ar­ti­ge Ver­bren­nung statt, denn das wür­de kein leben­der Orga­nis­mus überstehen ....
Zwar spricht der Che­mi­ker von "Brenn­wert" des Zuckers (Glu­co­se), das ist aber eine tra­di­tio­nel­le Bezeich­nung, da man frü­her Sub­stan­zen (tat­säch­lich) ver­brannt hat und die dabei frei­ge­setz­te Ener­gie gemes­sen wurde.
Mitt­ler­wei­le ist der Ablauf der Reak­ti­on geklärt - aber wie so oft - ist der gebräuch­li­che Name dafür geblie­ben. Er hat aber sei­ne Bedeu­tung ver­lo­ren, weil man es jetzt 'bes­ser' weiß.

Es fin­det auch kei­ne Anrei­che­rung von CO₂ statt - und bis es zu einer "Ansäue­rung" der Zel­len kommt ist der Mensch schon tot. Die­se postu­lier­te "Ansäue­rung" ist eine Phan­ta­sie­kon­struk­ti­on der Heil­prak­ti­ker, denn dann muß (angeb­lich!) eine "Basen­be­hand­lung" die "über­schüs­si­ge Säu­re" neutralisieren.

Heil­prak­ti­ker nei­gen zu sol­chen ver­ein­fach­ten Gedan­ken­mo­del­len die dra­ma­tisch klin­gen - je dra­ma­ti­scher, desto bereit­wil­li­ger zahlt der Pati­ent die über­zo­ge­nen Honorare.

Was tat­säch­lich pas­siert ist, dass aus Mole­kü­len, also Teil­chen, die aus meh­re­ren Ato­men* auf­ge­baut sind, durch deren che­mi­sche Zer­le­gung die Ener­gie frei­ge­setzt wird, die bei ihrem ursprüng­li­chen Auf­bau, ihrer Ver­bin­dung zum Mole­kül** ver­braucht wurde.

Wir wis­sen, dass es sich bei der benö­tig­ten "Ener­gie" um das Son­nen­licht han­delt, mit des­sen Hil­fe Pflan­zen Zucker (= Glu­co­se) auf­bau­en können:

6 CO₂ + 6 H₂O + Ener­gie ⇆ C₆H₁₂O₆ + 6 O₂
Koh­len­di­oxid + Was­ser + Ener­gie ⇆ Glu­co­se + Sauerstoff

Bei­spiel Abbau, zur Energiegewinnung

Als che­mi­sche For­mel auf­ge­schrie­ben sieht das so aus:
C₆H₁₂O₆ + 6 O₂ ⇆ 6 CO₂ + 6 H₂O + Energie

Glu­co­se + Sau­er­stoff ⇆ Koh­len­di­oxid + Was­ser + Energie 

Die Ener­gie, die im mensch­li­chen Kör­per, in den Zel­len ent­steht wenn Zucker zer­legt wird, wird aber nicht frei im Kör­per her­um­schwir­ren - sie wird in einem wei­te­ren Mole­kül, dem ATP [Ade­no­sin­tri­phos­phat] gespei­chert, bis der Kör­per die­se Ener­gie­re­ser­ve (ver-)braucht.

Das CO₂ - in dem Zitat als 'schäd­lich' dar­ge­stellt - geht in das Blut über und wird aus­ge­at­met. Fällt sehr viel CO₂ an, so kann es durch Blut­ei­weiß vor­über­ge­hend 'neu­tra­li­siert' wer­den (Puf­fer­wir­kung des Blu­tes), bis es abge­baut und aus­ge­schie­den wer­den kann.

{Wer sich genau­er & wei­ter­füh­rend infor­mie­ren möch­te fin­det eine sehr prä­zi­se Zusam­men­stel­lung z.B. HIER bzw. bei WIKIPEDIA}

*edit* Die Autorin ist zwar mitt­ler­wei­le ver­stor­ben, aber ihr "Werk" lebt in Form der Web­sei­te fort. Ein Fall in dem ich mir wünsch­te, das Inter­net könn­te 'ver­ges­sen' - und irgend­je­mand fühl­te sich ver­ant­wort­lich und näh­me die Sei­te aus dem Netz.
*2.edit* (Juni 2019) Die Web­sei­te steht zum Verkauf.

*    Atom, bei­spiels­wei­se der Sau­er­stoff, mit dem Buch­sta­ben "O" gekennzeichnet;
** Mole­kül, bei­spiels­wei­se Koh­len­di­oxid, CO₂, bestehend aus zwei Ato­men Sau­er­stoff und einem Atom Kohlenstoff.


Sol­che Leu­te dür­fen "prak­ti­zie­ren" und von vie­len gesetz­li­chen Kas­sen wird das auch noch bezahlt - von den 'pri­va­ten Kas­sen' sowie­so. Ein Skan­dal son­der­glei­chen, da wer­den Mil­lio­nen für unnüt­ze und sogar schäd­li­che Pseu­do-The­ra­pien aus­ge­ge­ben, die so für hilf­rei­che, aner­kann­te Behand­lungs­me­tho­den nicht mehr zur Ver­fü­gung sind.

Ange­li­ka von Fran­ken­berg, 07.05.1943 † 13.10.2010