Die katholische Kirche ist gegen Geburtenkontrolle und setzt die Legislative gegen Abtreibung unter ständigen Druck. Auf der anderen Seite verschleiert, vertuscht und verhindert sie, dass die Verbrechen der Kinderschänder in ihren Reihen offenbar gemacht und in weltlichen Gerichten verurteilt werden.
Sie hat auch nichts dagegen wenn in Ländern Südamerikas linke Regimegegner, das sind keine potenziellen Kirchgänger, gefoltert und ermordet werden, während ihre Priester daneben stehen und den Gefolterten raten ihren Widerstand aufzugeben. Diese Menschen würden nie ihre 'Schäfchen' werden und deswegen ist ihr Wohlergehen unwichtig. Aber sie sind gegen jede Art der sexuellen Selbstbestimmung und die Ehe für Alle. Jede 'Abweichung' von der katholischen Norm führt unweigerlich zum Fegefeuer - lesen Sie den verlinkten Text und es wird Ihnen deutlich werden, zu welchen Gedankenkapriolen Sie als Katholik aufgefordert sind.
Ein Zitat: ».. Das Fegefeuer geschehe in der Gottesbegegnung im Tod, erklärte der frühere Papst Benedikt XVI. Er definiert es als reinigende Begegnung mit Jesus Christus. "In unserem Tod werden wir Gott endgültig und für immer begegnen", sagt der Tübinger Neutestamentler Gerhard Lohfink. Gott halte uns den Spiegel vor, schaue uns voller Liebe an. Und dann würden einem Menschen die Momente im Leben bewusst, in denen er aus Engstirnigkeit oder Angst nicht imstande war, gottgefällig zu handeln. Das Fegefeuer wäre demnach ein Ort der Gotteserfahrung und Erkenntnis ..«
Welcher Mensch mit gesunder Beobachtungsgabe und einem auf Fakten basierenden Weltverständnis soll denn diese 'story' glauben? Der Papst sagt 'Jesus', der auslegende Neutestamentler spricht von 'Gott' - wer ist es nun? Und woher weiß es der Tübinger Neutestamentler? Hat ihn der Erzengel besucht und es ihm als Botschaft des 'heiligen Geistes' überbracht?
Die Mitglieder anderer Glaubensgemeinschaften sollten nicht erleichtert aufatmen weil sie keinen Anteil an solchen Vertuschungen und amoralischen Handlungen wie die der Katholischen in Südamerika haben - es gibt genug Beispiele¹, warum ihre Kirchenführer und Kirchenmitarbeiter nicht besser sind als Jene!
Wir lernen daraus:
Kirchen, Glaubensgemeinschaften und ihre Vertreter
sind nicht die Hüter der Moral.
Man muss kein Christ oder Gläubiger sonstwelcher Religion sein um ein moralisches Leben zu führen! Moralisches Verhalten erwächst aus Fakten:
Nur Menschen die in der Lage sind sich von Dogmen zu befreien sind in der Lage eigenverantwortlich und damit moralisch zu handeln. Lediglich das als 'Moral' anzusehen was Dritte dazu erklären verkennt völlig, das wir als Person für unsere Handlungen selbst verantwortlich sind und uns nicht hinter irgendwelchen Ge- und Verboten Anderer verstecken können.
Wer sein Schicksal von Glaubenslehren abhängig macht und seine Möglichkeit selbst zu denken an Religionsgemeinschaften delegiert, degradiert sich dadurch zugleich zur Unmündigkeit. Zu einem Zombie, der nur die Moral kennt, die 'offiziell' gepredigt wird - und das ist immer weniger als die gesamten Variationen und Verhaltensweisen moralischen Lebens ausmacht.
¹ Zur Diskriminierung atheistischer Menschen siehe
→ Werbung darf nicht atheistisch sein