Meinen Führerschein habe ich bei der Bundeswehr gemacht. Das war erstens die preisgünstigste Lösung, denn er hat mich nichts gekostet, und zweitens die umfangreichste Lösung. Denn während elf Wochen wurde die Ausbildung täglich morgens mit Theorie und nachmittags mit Fahrpraxis durchgeführt. Mehr als in jeder privaten Fahrschule war es auf jeden Fall.
Die Dauer war u.a. deswegen so ausgedehnt, weil ich alle Fahrzeuge fahren lernen musste, die später in meiner Einheit [ABC-Abwehr-Kompanie] zum Fuhrpark gehören würden: PKW, LKW (mit Hänger), Panzer (I und II) - zu meinem Bedauern war trotzdem keine Zeit mehr für Motorrad und Panzer III, wozu zu dieser Zeit nur der Kampfpanzer Leopard gehörte.
Führerschein *alter Art*
Dieser Ersatz wurde ausgegeben, wenn der Führerschein verloren gegangen war.
Hier abgebildet ist der Ersatz-Führerschein den ich wegen Verlust des ersten (zivilen) Führerscheins ausgestellt bekam. Der wurde nach der Militärzeit ausgegeben, weil der Militärführerschein bei der Personalakte verbleiben musste. Heute ist mein Führerschein im Scheckkartenformat, was gegenüber dem grauen "Lappen" durchaus ein Vorteil ist. "Lappen" hieß der Führerschein deswegen, weil er, ständig in der Tasche getragen, allmählich Form und Festigkeit verlor und wie ein schmutzig-graues Stück Stoff aussah.
Den ursprünglichen Prüfungstermin (= Ausgabetermin) kann man nur schlecht erkennen, die Tinte ist schon sehr verblasst. Es war der 12.06.1968. Die angegebene Fahrerlaubnis Klasse 2 war für LKW mit Anhänger zugelassen, sie schloss PKW mit ein. Heute sind in meinem Führerschein mehrere Klassen eingetragen: A1, B, BE, C1E, MLT.
"Frue*er"™ gab es (angeblich) eine amtliche Mitteilung zum 50. Jubiläum, wenn man also 50 Jahre lang den Führerschein hatte. So hieß es. Das muss wohl entweder abgeschafft worden sein, oder es wird nicht mehr gemacht - ich habe so etwas jedenfalls nicht bekommen.
In all den Jahren hatte ich vier Unfälle. Zwei davon ohne jede Schuld, da sind mir jeweils andere Fahrer in mein Auto reingefahren. Bei einem Unfall war ich der Vierte in einer Schlange als der Erste plötzlich bremste und links abbog, obwohl dort das abbiegen verboten war - doppelte durchgezogene Linie!
Ich hatte, wie man so schön sagt, keine Chance. so wie die zwei Autos vor mir. Deswegen zähle ich diesen Unfall ebenso zu den 'unverschuldeten' Unfällen.
Der letzte Unfall geschah beim Rückwärts fahren, da war ganz plötzlich ein Baum aufgetaucht und der hatte sich gegen das Rücklicht auf der Fahrerseite 'geworfen' (!), und es war zersprungen. Keine große Sache, der Baum hat es überlebt und der Schaden hielt sich mit einem zerbrochenen Rücklicht ebenso in Grenzen.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Ab welchem Alter ist der Mensch als Autofahrer ein untragbares Risiko? (2015)
- Führerschein (EU-Recht) (Stand 11/2018)
- Auto fahren: Wie Methusalem .... (2019)