Droht Deutschland eine Energieknappheit? - so lautete die Überschrift zu einer Sendung bei Lanz. Die Antwort ist klar:
Ja, und unmittelbar wenn beispielsweise der Energiezufluss aus Russland eingestellt würde.
Als neuer Hausbesitzer war ich mit der Frage der Erneuerung verschiedener Elemente konfrontiert - dazu gehört ganz weit vorn die Frage wie geheizt und warmes Wasser bereitgestellt wird. Ohne ihnen hier die tagelangen Suchen nach ernstzunehmender Literatur und Stellungnahmen von Fachleuten akribisch darzustellen bitte ich Sie mir einfach zu glauben, dass ich alle möglichen Quellen durchforstet habe und am Ende zu dem Schluss kam:
Die einzig stabile Versorgung mit Elektrizität erreicht man mit einer Generierung von Strom aus Photovoltaik als Insellösung (batteriegespeichert, netzunabhängig, redundant gesichert!).
Dem stehen allerdings extreme Hürden bürokratischer und genehmigungstechnischer Art entgegen. Die Energieversorger haben es über die Jahre verstanden sich stetige Einkünfte selbst aus den privaten Investitionen derer zu verschaffen, die in Eigenregie die Sicherheit der Versorgung mitgeholfen haben auf den Weg zu bringen. Dabei sind die Regelungen oft so gefasst, dass sie nur unter großem finanziellen Aufwand erfüllt werden können - was die Privatinitiative in kleinerem Maßstab, die sinnvoll und regional viel ergiebiger wäre, in großen Teilen dessen was benötigt würde verhindert.
Die Technik ist weit fortgeschritten, selbst kleine und mittlere Anlagen sind von den Geräten her erschwinglich und von der Amortisation her interessant, da rasch realisierbar geworden.
Was den Ausbau behindert sind die Bedingungen, die für diese Anlagen gestellt werden, meist bautechnischer Art, oft jedoch gerade die Mit-Genehmigungs-Voraussetzungen der örtlichen / überregionalen Energieversorger. Dass die sich nicht viele kleine autarke Selbstversorger-Flöhe in den Pelz setzen lassen wollen liegt in der Natur der Sache - und ist damit Hindernis No. 1 für einen raschen privaten Aufbau von Energieversorgung auf individueller Ebene.
Es sind daher - zusammenfassend - drei einfache, aber wesentliche Voraussetzungen die erfüllt werden müssten um eine Abhängigkeit von ausländischer Energie zu verringern:
1. Vereinfachung des Genehmigungsverfahrens [*.pdf] dahingehend, dass keine gesonderten technischen Prüfungen und Genehmigungen beigebracht werden müssen, wenn der Nachweis erbracht wird, dass die geplanten Anlagen von einem zertifizierten Betrieb der Branche ausgeführt werden.
2. Beendigung der Beteiligung von Energie-Groß-Versorgungsbetrieben an Genehmigungsverfahren für private Häuser und Wohnanlagen, sofern die Anlagen ohne Netzanbindung gebaut und unterhalten werden.
3. Verzicht des Staates / der Länder auf jegliche Besteuerung der selbst erzeugten Energie.
Es wird viel geredet und wenig getan.
Dieser Vorschlag könnte sehr schnell und unter den Bedingungen einer schonenden Verfahrensweise hinsichtlich der Umweltschäden in Gang gesetzt werden. Große Überlandleitungen könnten sich auf Industrie und Handel konzentrieren und brauchten sich nicht an kleinteiliger Versorgung privater Haushalte zu orientieren, die schon wegen ihrer großen Zahl ein logistisches und organisatorisches Problem darstellen - siehe die heutige Situation! Man gewönne Unabhängigkeit und so nebenbei als durchaus positiven Aspekt Ersparnis für die Privathaushalte, mehr Eigenverantwortung und letztlich ein Bewusstsein für die Notwendigkeit nur das zu produzieren was man tatsächlich zum Leben braucht.
Hemmnisse [Markthemmnisse für den beschleunigten Ausbau von Photovoltaik; Auszug aus *.pdf]