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Es wird allent­hal­ben davon gespro­chen, dass es klu­ges Ver­hal­ten sei, sich nicht unnö­ti­ger­wei­se unter Men­schen zu bege­ben und damit Gefahr zu lau­fen, sich und als Über­trä­ger ande­re Men­schen mit dem Coro­na­vi­rus zu infizieren.

Offen­bar haben mei­ne Nach­barn - ich woh­ne in einem Drei-Fami­li­en-Haus - davon noch nichts gehört oder gele­sen, denn bei den Mit­be­woh­nern (es ist je ein Paar in jeder der ande­ren bei­den Woh­nun­gen) lau­fen die Akti­vi­tä­ten Tag für Tag unvermindert:

Sie sind alle täg­lich, teils mehr­mals unter­wegs, der Zweck ist mir natür­lich nicht bekannt.
Mit Motor­rad oder Fahr­rad zu fah­ren, ohne Trans­port­ta­schen oder ähn­li­ches dabei zu haben, scheint mir aller­dings nicht dar­auf hin zu deu­ten, dass es sich um "abso­lut not­wen­di­ge Erle­di­gun­gen" außer­halb der Woh­nung handelt.


Aber:
Ich muss durch den glei­chen Haus­flur bis zur Haus­ein­gangs­tü­re. Vor mei­ner Woh­nungs­tür ver­läuft der Durch­gang zum Wasch­kel­ler und den ande­ren Kel­ler­räu­men. Ich muss die glei­chen Tür­grif­fe anfas­sen um das Haus zu ver­las­sen. Die glei­che Luft atmen, die von denen stammt, die sich einen Dreck um jed­we­de War­nung und Vor­sichts­maß­nah­men sche­ren und sich mun­ter wei­ter so ver­hal­ten, als ob wir nicht mit­ten in einer lebens­be­dro­hen­den Pan­de­mie befänden ....

 

 
Was nützt es mir, wenn ich nur mit Atem­mas­ke zum Ein­kau­fen gehe, mir die Hän­de des­in­fi­zie­re und mit *wipes* die Grif­fe von Ein­kaufs­wa­gen und die ein­ge­kauf­ten Sachen abput­ze, wenn ich dann vom Auto bis zur Woh­nung von durch rück­sichts­lo­se, igno­ran­te Nach­barn ein­ge­schlepp­ten Viren bedroht bin? Ich höre doch, wie sie husten, nie­sen und pru­sten, bestimmt häu­fi­ger als normal ....

Das Lächer­lich­ste dabei ist, dass auf "die Haus­ord­nung" - das Put­zen der Böden im Ein­gangs­flur und der Haus­tü­re selbst (!) - größ­ter Wert gelegt wird ' .. weil wir es ja gern ordent­lich und sau­ber im Haus haben wol­len .. '. Die 'rich­ti­ge' Benut­zung des zum Haus gehö­ri­gen Park­plat­zes wur­de mir - ich habe mehr als 50 Jah­re den Füh­rer­schein - auch schon von einer Mit­be­woh­ne­rin 'erklärt' ....

Den nach­läs­si­gen, igno­ran­ten und rück­sichts­lo­sen Mit­men­schen andern­orts kann ich aus­wei­chen - denen die hier mit im Haus woh­nen aber nicht.

Und wenn Sie jetzt den Ein­druck haben ich hät­te mir hier durch aggres­si­ve Aus­drucks­wei­se die Angst von der See­le geschrie­ben dann sehen Sie das richtig.