Belebte Systeme stehen in einem ständigen Gleichgewicht zwischen Aufbau und Abbau:
Es ist ein dynamischer Prozeß, der - nach Art einer Sinuskurve* - um einen Mittelwert schwankt und sich stets selbst wieder einreguliert.
Abweichungen hiervon bedingen - bei Überwiegen des Abbaus - den Tod. Das passiert aber nicht plötzlich, Unfälle einmal ausgenommen, sondern es handelt sich um einen schleichenden Prozeß, der der Gesetzmäßigkeit des "exponentiellen Wachstums" folgt. Genau genommen ist es natürlich ein Zerfall, ähnlich wie man ihn bei Atomen kennt. Das bedeutet, daß für lange Zeit ein Normalzustand bestehen bleibt, wenige Symptome, kaum erkennbare Anzeichen für den bevorstehenden Zusammenbruch des Gleichgewichts.
Exponentiell bedeutet immer:
Erst wenn eine Umkehr nicht mehr möglich ist zeigen sich deutliche Anzeichen für den endgültigen Untergang.
Betrachtet man das Finanzwesen auf diesem Planeten, so mehren sich die Zeichen, daß wir es mit einem solchen Prozeß des "exponentiellen Unterganges" zu tun haben. Die Zinsen und Zinseszinsen für das aufgenommene Kapital - von Staaten, Firmen und Bürgern gleichermaßen - steigen ins Unermeßliche. Schon heute ist es für normal denkende Menschen kaum faßbar mit welchen Zahlen da jongliert wird.
Exponentialkurve - das klingt zunächst abstrakt, wird aber deutlich, wenn man sich die Kurve selbst ansieht. Das Zitat am Ende faßt nochmal zusammen ....
Kurve
[Bild-Quelle WIKIPEDIA]:
Wie deutlich zu erkennen ist bewegt sich die Kurve [rot] anfangs nur sehr langsam nach oben - dann allerdings, in der letzten Phase geht es steil nach oben ....
Zitat:
" .. Kein Wirtschaftssystem kann jemals eine so große Wirtschaftsleistung** erreichen, um diesen Zinsendienst zu erbringen. In jeder Zins-Wirtschaft kommt deshalb irgendwann der Zeitpunkt, an dem die Geldmenge (rot) schneller wächst als die Produktivität (blau). Aus gutem Grund veröffentlicht die US-Notenbank seit 2006 nicht mehr die umlaufende Geldmenge. Es bestünde sonst die Gefahr, dass die Menschen merken könnten, dass die Geldmenge deutlich schneller als die Produktivität der Weltwirtschaft wächst.
Uns wird das aber so verkauft, als ob das schlechte Haushalten der Griechen schuld an der Misere wäre. Keine Sorge, nach den schwachen Ländern werden auch die produktiveren wie Deutschland oder USA ihre Zinsen nicht mehr zahlen können .. "
* Abbildung "Sinuskurve (Bild-Quelle WIKIPEDIA)"
** Hierbei wurde in der Kurve davon ausgegangen, daß die Produktivität linear wächst - eine sehr optimistische Annahme. Tatsächlich dürfte sich die Kurve abflachen und schließlich parallel zur x-Achse verlaufen: Dann nämlich, wenn keine weitere Produktivitätssteigerung mehr stattfinden kann weil ein Optimum erreicht ist.