Ich las kürzlich über einen Kindergarten* der sich damit hervortut eine "neutrale Botschaft" zu leben:
Das heißt im Klartext, dass man nicht mehr nur die hierzulande üblichen Feste christlichen Ursprungs feiert, sondern sich anschickt, alle Feiertage aus den Herkunftsländern zu begehen, die durch die Kinder in der Einrichtung repräsentiert sind ....
Ich kann - vor diesem sicher besonders 'politically correct'-en Hintergrund - nun besser verstehen, warum es einigen politischen Kräften ein Anliegen ist "Deutsch" als Sprache der Bundesrepublik Deutschland im Grundgesetz zu verankern ....
Wieder ein Beispiel dafür, wie in unserem Land einige tumbe Einfaltspinsel vermeinen durch noch weitergehende Nivellierung unserer Sitten und Gebräuche besonders zukunftsorientiert und 'aufgeschlossen' zu handeln - dass sie damit ohne Not jahrhundertealte Traditionen verwässern und verwerfen ist ihnen in ihrem 'Ausgleichswahn' überhaupt nicht klar ....
Wer hier in unserem Land Wurzeln fassen will muss jedwede religiöse oder weltliche Regel aus seiner ursprünglichen Heimat den bei uns geltenden Gesetzen unterwerfen - anders kann eine Integration in unsere Gesellschaft nicht gelingen.
Besonders beachtenswert finde ich in diesem Zusammenhang eine Beobachtung aus meiner Nachbarschaft. Da wohnt - wie ich ja schon früher berichtete - ein türkischer Konsul. In den beiden Fenstern des Hauses stehen zur Weihnachtszeit diese treppenförmigen Weihnachtsbeleuchtungen mit je sieben elektrischen Kerzen, ein christlich-jüdisches Symbolmix - in einem muslimisch ausgerichteten Haushalt ...!
Dort scheint mehr Verständnis für Tradition des Gastlandes vorhanden zu sein als in dem oben erwähnten Kindergarten. Das mag daran liegen, dass dort Menschen wohnen, die intelligenter sind als der Durchschnitt jener Kindergartentanten und Kindergartenonkel die sich dem Anschein nach die totale Nivellierung unseres heimischen Brauchtums auf die Fahnen geschrieben haben .... und der 'berichtende' Lokalreporter, Tobias Winkler zeigt sich 'voll begeistert' - nicht ein Gedanke daran, dass das vielleicht nicht der richtige Weg zur Integration sein könnte ....
*/Zusatz/* [05.06.2019]
Nehmen wir einmal den Hidschāb, der in muslimischen Staaten den Frauen von fundamentalistisch-muslimischen Männern, Amtsträgern, aufgezwungen wird. Weil sie ein gestörtes Verhältnis zum weiblichen Körper und der Sexualität haben? Vor wenigen Jahrzehnten war da keine Diskussion nötig: Die Frauen konnten sich frei entscheiden ob sie mehr oder weniger verhüllt sein wollten!
Nun aber werden Frauen in mehreren Ländern der Welt gezwungen, vom Staat gezwungen, sich zu verhüllen. Ein Rückfall in mittelalterlichen Patriarchalismus. Kann man das hier bei uns ebenso halten und zulassen?
Nein.
So lange es irgendwo auf der Welt als Zwang den Frauen auferlegt ist kann es nicht bei uns gestattet sein - unser Grundgesetz sagt im Artikel 3 Abs (2) GG: " .. Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin .. "
Progressiv-liberale vergessen in ihrem Bestreben nach 'Gerechtigkeit gegenüber Jedermann' oft, dass man etwas verteidigen und gleichzeitig dessen zwangsweise Durchsetzung verurteilen kann.
Der weibliche Körper ist dem männlichen ebenbürtig, eine Schamgrenze aufzubauen die nur Frauen betrifft während Männer jede Freiheit haben ist nicht gerechtfertigt. Der Hidschāb soll Sittlichkeit, weibliche 'Ehre' und Keuschheit sichern - so wenig vertrauen die Sittenwächter ihren männlichen Glaubensgenossen, müssen sie offenbar für Instinkt-gesteuerte, potenzielle Sexualtäter halten.
Eine irgendwie geartete Förderung solcher Verirrung des Denkens darf es bei uns nicht geben. Dabei ist die Verschleierung nur ein Beispiel dafür, dass wohl gemeinte Übernahme von Äußerlichkeiten schnell ins Gegenteil umschlagen kann. Das Verbot für dergleichen altertümliche Regeln muss für Sport, gemeinsames Schwimmen, Freizeitaktivitäten etc. gelten. Und natürlich schon im Kindergarten.
*\Zusatz\*
*1.edit*
Grundsätzlich ist hier allerdings die Frage angebracht, ob es nicht besser ist Religion völlig aus der Kindererziehung heraus zu lassen ....
*2.edit*
"" .. der 'berichtende' Lokalreporter, Tobias Winkler .. ":
Im Artikel von Herrn Winkler fehlt die nötige kritische Distanz, die ein Reporter haben sollte - 'berichten' ist angebracht, bewerten sollte unterbleiben ....
*3.edit*
(30.01.2014)
Wir sollten uns in dieser Hinsicht ein Beispiel an den U.S.A. nehmen:
"The American way of Life" ist das Stichwort - Jeder kann dort seine nationalen Eigenheiten pflegen. Allerdings kommt immer zuerst das, was Amerika ausmacht und dort als "Tradition" gilt. Und das ist ja letztlich der Grund, warum selbst jetzt, nach all den Enthüllungen zu weltweiter Ausspähung durch die NSA etc. so Viele dorthin streben ....
[Revidierte, erweiterte Fassung; Erstveröffentlichung 14.12.2008 um 02:11h]
* Städtische Kindertagesstätte Killingstraße / Münster i. Westf., OT Kinderhaus.