bookmark_borderWasser, chemisch & physikalisch

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Jüngst waren die Eigen­schaf­ten von Was­ser, sei­ne Wan­de­rung in Orga­nis­men und sei­ne Fähig­keit Sal­ze zu 'lösen' Gegen­stand einer Dis­kus­si­on. Da wur­de viel Unfug über die Rol­le des Was­sers und sei­ne Auf­ga­ben im mensch­li­chen Orga­nis­mus ver­brei­tet. Daher will ich in den fol­gen­den Absät­zen ver­su­chen ein wenig Licht ins Dun­kel der Abgrün­de von Unwis­sen­heit, Vor­ur­teil und Falsch­dar­stel­lun­gen zu bringen.

Abbil­dun­gen ["click!" ver­grö­ßert]: Wiki­pe­dia CC-Lizenz

Zunächst ist es wich­tig die beson­de­ren Eigen­schaf­ten des Was­sers herauszustellen: 

  1. 1

    Es han­delt sich um ein 104,5° gewin­kel­tes Mole­kül (sie­he Abbil­dung) aus zwei Ato­men Was­ser­stoff (weiß) in Form von Was­ser­stoff-Ionen (H+) und einem Atom Sau­er­stoff (rot) in Form eines Sau­er­stoff-Ions (O2-).
  2. 1

    Was­ser ist zudem ein "Dipol" (sie­he Abbil­dung). Wegen der stark ver­schie­de­nen Ladun­gen von Sau­er­stoff und Was­ser­stoff ord­nen sich die Ato­me so an, dass das Sau­er­stoff­atom in der Mit­te liegt, die bei­den Was­ser­stoff­ato­me von­ein­an­der ent­fernt auf unter­schied­li­chen Sei­ten des Sau­er­stoff­atoms. So wird die Sei­te auf der die Was­ser­stoff­ato­me lie­gen "+" (posi­tiv gela­den), die abge­wand­te Sei­te dage­gen "-" (nega­tiv geladen).
  3. 1
    Was­ser zer­legt sich unter defi­nier­ten Umstän­den selbst in ver­schie­den gela­de­ne Teil­chen [2 H2O H3O+ + OH-] und ist daher in der Lage als "Lösungs­mit­tel" die Kri­stall­git­ter von Sal­zen auf­zu­lö­sen (sie­he Abbildung).
  4. 1

    Wegen der Wech­sel­wir­kung zwi­schen den gela­de­nen Was­ser­mo­le­kü­len ent­ste­hen zwi­schen ihnen Kräf­te, die in der Lage sind die Was­ser­ober­flä­che zu 'ver­dich­ten' - so ent­steht eine Ober­flä­chen­span­nung die z. B. in der Lage ist Gegen­stän­de zu 'tra­gen'.
  5. Was­ser erreicht sei­ne größ­te Dich­te nicht bei 0°C, son­dern schon bei ca. 4°C - das führt dazu, dass Eis auf dem ('dich­te­ren') Was­ser nied­ri­ge­rer Tem­pe­ra­tur schwimmt, bzw. das Was­ser unter dem Eis nicht in den festen Zustand übergeht.

Man beach­te ins­be­son­de­re
den unter Punkt iii behan­del­ten Sach­ver­halt
:
Die Was­ser­mo­le­kü­le umhül­len die posi­tiv gela­de­nen Ionen (= Ato­me mit Ladung) des Sal­zes (grün, Natri­um, Na) und die nega­tiv gela­de­nen Ionen (blau, Chlo­rid, Cl) - und zwar so, dass die "posi­ti­ve" Sei­te des Was­se­mo­le­küls sich an das nega­ti­ve Chlo­rid­teil­chen, die "nega­ti­ve" Sei­te des Was­ser­mo­le­küls sich an das posi­ti­ve Natri­um­teil­chen legt. 

Das Was­ser - in Form sei­ner ein­zel­nen Mole­kü­le - dringt so zwi­schen die Salz­be­stand­tei­le Na und Cl und löst deren Git­ter­ver­bund auf. Ergeb­nis ist eine "Lösung" aus Was­ser und (Koch-) Salz, im Volks­mund 'Lake'.
Ähn­lich geschieht die­ser Vor­gang natür­lich auch bei ande­ren Sal­zen, und da unser Kör­per im Wesent­li­chen aus Was­ser besteht kann man ihn als "Wäss­ri­ge Lösung" auf­fas­sen. Alle che­mi­schen Pro­zes­se unse­res Orga­nis­mus - mit Sam­mel­be­griff als "PHYSIOLOGIE" bezeich­net - unter­lie­gen daher bestimm­ten che­misch-phy­si­ka­li­schen Bedin­gun­gen, die über­all in der beleb­ten Umwelt gleich ablaufen.

Dar­aus folgt:
Man kann sich kei­ne Abläu­fe "wün­schen" oder etwas "glau­ben" - man muß die zugrun­de lie­gen­de CHEMIE ver­stan­den haben um Pro­zes­se in unse­rem Kör­per zu erklären.

Wie Was­ser & Che­mie miß­bräuch­lich zur Kon­su­men­ten­täu­schung ver­wen­det wer­den → HIER
Weiterlesen/Vertiefen:
- Pola­re Moleküle
- Che­mie: Eigen­schaf­ten des Wassers
- Schü­ler­wis­sen: Eigen­schaf­ten des Wassers
- Wiki­pe­dia: Was­ser

[Fort­set­zung folgt:
- Mine­ral­stof­fe,
- Metho­den der Wissenschaft,
- Was­ser & Sal­ze - Trans­port­pro­zes­se.]