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Kürzlich wurde ich auf den II. Weltkrieg und meine Meinung zur 'Wehrmacht' angesprochen. Solche Fragen sind mir immer außerordentlich unangenehm, denn erstens weiß ich nicht sehr viel über das Militär in der Zeit zwischen '33 und '45 - und zweitens interessiert es mich auch nicht.
Da ich aber überwiegend im Ausland und zwischen den dort 'Einheimischen' lebe wäre es unhöflich nicht wenigstens ein paar Sätze als Antwort zu geben. Im oben erwähnten Gespräch brauchte ich dann auch nicht sehr viel selbst zu sagen, denn der Gesprächspartner sprudelte munter drauf los und schließlich endete es damit, dass er mir nächstens seine "Militaria"-Sammlung zeigen will.
Ich konnte das erstmal abbiegen weil ich demnächst nach Deutschland fahre und es sich zeitlich nicht paßte und dachte schon jetzt wäre ich 'aus dem Schneider' - aber weit gefehlt, ich bekam den Auftrag einen Wehrmachtshelm M35 / M40 zu besorgen.
Sozusagen vom Regen in die Traufe ....
Meine Abneigung gegen das Ansinnen habe ich erstmal verschwiegen und zermartere mir den Kopf wie ich mich von diesem 'Auftrag' befreien kann.
Militaria an sich sind ja erst mal 'wertneutral', Sachen eben.
Was mich stört ist die - üblicherweise - hinter einer solchen Sammlung stehende Haltung der/des Sammler/-s, die Verehrung, ja manchmal sogar Überhöhung des Militärs und des Soldatenlebens. Landesverteidigung muß sein, davon bin (auch) ich überzeugt. Aber erst als allerletztes Mittel - wenn die Politik komplett versagt und nichts anderes mehr hilft. Verteidigung also, auf keinen Fall Angriff. Genau da habe ich natürlich mit der Wehrmacht und deren 'Verehrung' ein Problem.
"Kommt Zeit kommt Rat" sagte meine Großmutter immer. Hoffentlich.