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Jede formale Bildung hat ihre Grenzen. Unser Schulsystem ist zwar immer noch eines der besten der Welt, aber die Inhalte wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr verwässert. Insbesondere die Naturwissenschaften.
Ein - wesentlicher - Grund dafür ist offensichtlich aber doch weitgehend unbekannt oder verschwiegen:
Sich naturwissenschaftliche Kenntnisse anzueignen erfordert mehr als bloßes Auswendiglernen - bei den Naturwissenschaften kommt es darauf an Erkenntnisse zu übertragen und das geht nur, wenn man in der Lage ist komplexe Zusammenhänge zu erfassen und deren Wirkung aufeinander zu verstehen.
Der so gewonnene Erkenntnisschub läßt sich aber schwer messen - und gerade deswegen ist es viel einfacher auswendig gelernte Fakten abzufragen:
In einer Zeit wo "PISA"-Tests die Qualität von Bildung 'messen' gewinnt das Land, dessen Schüler möglichst gut auswendig lernen. Nicht das Land, in dem die Schüler gelernt haben Zusammenhänge zu verstehen und sie auf unbekannte Probleme zu übertragen.
Kein Wunder also, wenn der Schwerpunkt sich von "Erkenntnisgewinn" zu "Auswendiglernen" verlagert hat.
Eine weitere Entwicklung fördert diese Tendenz zusätzlich:
Es werden von den Unternehmen 'Spezialisten' gesucht, solche Menschen, die in einem kleinen Bereich vertiefte bis sehr tiefe Kentnisse haben. So etwas geht nur, wenn man sich auf ein sehr enges Wissensfeld konzentriert - was zur Vernachlässigung des Überblicks in dem jeweiligen Fachgebiet führen muß.
Im nächsten Teil (2) zum Thema "Unwissenheit" werde ich ein paar Beispiele für die Notwendigkeit von Grundkenntnissen in den verschiedenen Naturwissenschaften und ihren Randgebieten geben - auch für solche Berufe und Aufgabenstellungen, die zunächst nicht direkt mit solchen Kenntnissen verknüpft werden.
⇨ weitere Teile zu diesem Thema folgen ....