Im Englischen gibt es den Ausspruch:
It's policy, not personality that counts!
[Übersetzung: Es zählt das Programm, nicht die Persönlichkeit!]
Wir haben es wohl nicht besser verdient als manipuliert zu werden. Schaut man sich an, welche Politiker "Erfolg" bei den Wahlen hatten, so findet man immer häufiger durchgestylte, gebriefte, und mit wohlklingender Historie versehene Marionettenfiguren. So austauschbar wie Legosteine oder Brioeisenbahnschienen.
Es fehlen wirkliche Persönlichkeiten, solche mit Ecken und Kanten, die austeilen aber auch einstecken können. Die Eiferer für eine Sache, nicht für ihren Verbleib im Amte und die damit einhergehenden Pfründe sind. Nicht Abziehbilder und Anziehpuppen, die Texte zur Wählereinlullung heraussprudeln können. Den Persönlichkeiten glaubt man die Absicht wirklich etwas ändern zu wollen.
Letzte Woche fiel mir auf:
Die Grünen beginnen Pflöcke für die Europawahl zu setzen, sie *be*setzen Themen. Da kam das Thema Unternehmenssteuern auf die aktuelle grüne Agenda¹. Es sei, so wurde verlautbart, ein Unding, dass man überall in Europa Verfall sähe, Straßen, Schule, öffentliche Einrichtungen und für Bildung wäre natürlich immer zu wenig Geld da ....
Da mußte ich mir, wieder einmal, beweisen, dass ich nicht von Halluzinationen geplagt war. Hatte ich richtig gehört? Wer war denn viele Jahre mit der SPD vebandelt und hatte die politische Macht Steuern festzusetzen und ein gerechtes System einzuführen? Sonderbar, damals war es kein dringendes Anliegen der Grünen da für gerechten Ausgleich zu sorgen.
Und wissen Sie, was mir da gerade noch einfällt:
Waren es nicht die Grünen, die dafür plädierten den Treibstoff so hoch zu besteuern, dass weniger davon verbraucht werden würde? Wie sieht es denn damit aus? Wo sind die Forderungen der Grünen flugs die Dieselfahrzeuge still zu legen und den Konzernen, die die Käufer hinters Licht geführt haben den Ausgleich für die Käufer zahlen zu lassen?
Europawahl, Unternehmenssteuern, sicher ein wichtiges Thema, aber wie wollen die Grünen das bewerkstelligen? Alleine und gegen Sozialdemokraten und Konservative in Europa bestimmt nicht!
Und deswegen ist es richtig wenn die SZ¹ schreibt: " .. Der Kampf gegen Steuervermeidung, Steuerverkürzung und Steuerverschiebung bedarf internationaler Vereinbarungen .. "
Was also bleibt ist:
Eine Farce, eine Augenwischerei, ein Popanz!
Was die Grünen erreichen wollen ist klar, sie wollen mehr Sitze im Europaparlament. Damit sie, dem Muster anderer Parteien folgend, ein paar altgediente, verdiente, nun im Lande überflüssige Kandidaten nach Europa 'abschieben' können. Machen sie doch Alle.
Wir staunen. Wir wissen, welch weitreichende Entscheidungen in Europa zentral gefällt werden - und da kommen uns nun die Grünen mit dem Thema "Unternehmenssteuer", das nicht einmal in Deutschland selbst von ihnen je angegangen wurde, als sie die politische Möglichkeit dazu gehabt hätten.
So nicht, liebe Grüne, wir ziehen uns die Hosen nicht mit der Kneifzange an.
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