bookmark_borderWie sich eine Heilpraktikerin den Energiestoffwechsel des Menschen vorstellt ....

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.... und wie sehr ein­fach gezeigt wer­den kann, dass die­ser Unfug, den sie ver­zapft hat, jeg­li­cher Grund­la­ge ent­behrt. Was aller­dings nicht nur die­se eine Heil­prak­ti­ke­rin betrifft - es ist die über­wie­gen­de Mehr­zahl, die selbst ein­fach­ste Stoff­wech­sel­me­cha­nis­men nicht versteht. 

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[Quel­le des Bild­zi­ta­tes]

Ener­gie wird NICHT durch Ver­bren­nung von Koh­len­stoff gewon­nen - der bleibt völ­lig unbe­rührt. Es fin­det auch kei­ne anders­ar­ti­ge Ver­bren­nung statt, denn das wür­de kein leben­der Orga­nis­mus überstehen ....
Zwar spricht der Che­mi­ker von "Brenn­wert" des Zuckers (Glu­co­se), das ist aber eine tra­di­tio­nel­le Bezeich­nung, da man frü­her Sub­stan­zen (tat­säch­lich) ver­brannt hat und die dabei frei­ge­setz­te Ener­gie gemes­sen wurde.
Mitt­ler­wei­le ist der Ablauf der Reak­ti­on geklärt - aber wie so oft - ist der gebräuch­li­che Name dafür geblie­ben. Er hat aber sei­ne Bedeu­tung ver­lo­ren, weil man es jetzt 'bes­ser' weiß.

Es fin­det auch kei­ne Anrei­che­rung von CO₂ statt - und bis es zu einer "Ansäue­rung" der Zel­len kommt ist der Mensch schon tot. Die­se postu­lier­te "Ansäue­rung" ist eine Phan­ta­sie­kon­struk­ti­on der Heil­prak­ti­ker, denn dann muß (angeb­lich!) eine "Basen­be­hand­lung" die "über­schüs­si­ge Säu­re" neutralisieren.

Heil­prak­ti­ker nei­gen zu sol­chen ver­ein­fach­ten Gedan­ken­mo­del­len die dra­ma­tisch klin­gen - je dra­ma­ti­scher, desto bereit­wil­li­ger zahlt der Pati­ent die über­zo­ge­nen Honorare.

Was tat­säch­lich pas­siert ist, dass aus Mole­kü­len, also Teil­chen, die aus meh­re­ren Ato­men* auf­ge­baut sind, durch deren che­mi­sche Zer­le­gung die Ener­gie frei­ge­setzt wird, die bei ihrem ursprüng­li­chen Auf­bau, ihrer Ver­bin­dung zum Mole­kül** ver­braucht wurde.

Wir wis­sen, dass es sich bei der benö­tig­ten "Ener­gie" um das Son­nen­licht han­delt, mit des­sen Hil­fe Pflan­zen Zucker (= Glu­co­se) auf­bau­en können:

6 CO₂ + 6 H₂O + Ener­gie ⇆ C₆H₁₂O₆ + 6 O₂
Koh­len­di­oxid + Was­ser + Ener­gie ⇆ Glu­co­se + Sauerstoff

Bei­spiel Abbau, zur Energiegewinnung

Als che­mi­sche For­mel auf­ge­schrie­ben sieht das so aus:
C₆H₁₂O₆ + 6 O₂ ⇆ 6 CO₂ + 6 H₂O + Energie

Glu­co­se + Sau­er­stoff ⇆ Koh­len­di­oxid + Was­ser + Energie 

Die Ener­gie, die im mensch­li­chen Kör­per, in den Zel­len ent­steht wenn Zucker zer­legt wird, wird aber nicht frei im Kör­per her­um­schwir­ren - sie wird in einem wei­te­ren Mole­kül, dem ATP [Ade­no­sin­tri­phos­phat] gespei­chert, bis der Kör­per die­se Ener­gie­re­ser­ve (ver-)braucht.

Das CO₂ - in dem Zitat als 'schäd­lich' dar­ge­stellt - geht in das Blut über und wird aus­ge­at­met. Fällt sehr viel CO₂ an, so kann es durch Blut­ei­weiß vor­über­ge­hend 'neu­tra­li­siert' wer­den (Puf­fer­wir­kung des Blu­tes), bis es abge­baut und aus­ge­schie­den wer­den kann.

{Wer sich genau­er & wei­ter­füh­rend infor­mie­ren möch­te fin­det eine sehr prä­zi­se Zusam­men­stel­lung z.B. HIER bzw. bei WIKIPEDIA}

*edit* Die Autorin ist zwar mitt­ler­wei­le ver­stor­ben, aber ihr "Werk" lebt in Form der Web­sei­te fort. Ein Fall in dem ich mir wünsch­te, das Inter­net könn­te 'ver­ges­sen' - und irgend­je­mand fühl­te sich ver­ant­wort­lich und näh­me die Sei­te aus dem Netz.
*2.edit* (Juni 2019) Die Web­sei­te steht zum Verkauf.

*    Atom, bei­spiels­wei­se der Sau­er­stoff, mit dem Buch­sta­ben "O" gekennzeichnet;
** Mole­kül, bei­spiels­wei­se Koh­len­di­oxid, CO₂, bestehend aus zwei Ato­men Sau­er­stoff und einem Atom Kohlenstoff.


Sol­che Leu­te dür­fen "prak­ti­zie­ren" und von vie­len gesetz­li­chen Kas­sen wird das auch noch bezahlt - von den 'pri­va­ten Kas­sen' sowie­so. Ein Skan­dal son­der­glei­chen, da wer­den Mil­lio­nen für unnüt­ze und sogar schäd­li­che Pseu­do-The­ra­pien aus­ge­ge­ben, die so für hilf­rei­che, aner­kann­te Behand­lungs­me­tho­den nicht mehr zur Ver­fü­gung sind.

Ange­li­ka von Fran­ken­berg, 07.05.1943 † 13.10.2010

bookmark_borderNah­rung & Was­ser:
Was uns am Leben hält.

Teil 5
Nah­rungs­be­stand­teile und Verwertung

Unse­re Nah­rung besteht im Wesent­li­chen aus drei Haupt­be­stand­tei­len (Grund­bau­stei­ne in Klammern):

Dazu kom­men ergän­zen­de Stof­fe wie:

  • Makro- und
  • Mikro­ele­men­te, sowie
  • Vit­ami­ne
  • [Auf­stel­lun­gen dazu im Teil Mine­ral­stof­fe]

Auf­bau der Zel­len und des Gewebes
Jede Kör­per­zel­le des Men­schen kann als "wäss­ri­ges System" auf­ge­faßt wer­den. Das bedeu­tet, dass sämt­li­che Pro­zes­se des Auf- und Abbaus nur im Bei­sein und unter Mit­wir­kung des Was­sers ablau­fen. Alle gelö­sten Stof­fe sind - in Abhän­gig­keit ihrer elek­tri­schen Ladung - mit einer Hül­le aus Was­ser umge­ben. Die­se Hül­le wird nur dann auf­ge­bro­chen, wenn die Teil­chen mit ande­ren Stof­fen aus der Umge­bung in Wech­sel­wir­kung treten. 

Die Was­ser­hül­le sorgt auch dafür, dass es kei­ne Kumu­la­ti­on von Ladun­gen gibt. Das wird noch unter­stützt von Eiweiß­stof­fen, die in der Lage sind über­schüs­si­ge Ladun­gen vor­über­ge­hend an sich zu bin­den und so zu neutralisieren:

Die Anrei­che­rung von H+-Teil­chen [Was­ser­stoff-Ion; Pro­ton] nennt der Che­mi­ker "sau­res Milieu" (lai­en­haft: 'Ansäue­rung', 'Über­säue­rung'), die von OH--Teil­chen [Hydr­oxid-Ion; Hydr­oxi­de] "basi­sches Milieu" ('Alka­li­sie­rung'). Das eine wie das ande­re Phä­no­men wäre für den Stoff­wech­sel des Men­schen ungün­stig, daher gibt es soge­nann­te "Puf­fer­sub­stan­zen", die sofort bei Auf­tre­ten frei­er Par­ti­kel [H+; OH-] die­se 'weg­fan­gen', d.h. durch Bin­dung an sich selbst unwirk­sam machen.

MERKE:
Es gibt kei­ne "Über­säue­rung" von Zel­len und Gewe­ben - das ist eine Erfin­dung von Her­stel­lern soge­nann­ter 'basi­scher' Pro­duk­te und alle Erör­te­run­gen dazu sind unwis­sen­schaft­li­ches Geschwätz, eine lai­en­haf­te Vor­stel­lungs­welt, die mit den tat­säch­li­chen Bedin­gun­gen nichts zu tun hat.

Gleich­ar­ti­ge Zel­len ent­wickeln sich wäh­rend des Embryo­nal­sta­di­ums. Sie bil­den beson­ders spe­zia­li­sier­te Gewe­be, die jeweils ver­schie­de­ne Auf­ga­ben in einem Lebe­we­sen erfüllen.

Ver­dau­ung
Eines die­ser Syste­me ist das Ver­dau­ungs­sy­stem (Auf­ga­ben des Ver­dau­ungs­sy­stems), ein geschlos­se­nes Rohr, das sich beim Men­schen vom Mund zum After erstreckt. Jeder Abschnitt hat eine eige­ne Auf­ga­be, ins­ge­samt dient das Ver­dau­ungs­sy­stem dazu die auf­ge­nom­me­ne Nah­rung zu zer­le­gen, Grund­bau­stei­ne her­aus­zu­lö­sen und durch die Darm­wand in den Blut­kreis­lauf zu schleu­sen. Das Blut (ein spe­zia­li­sier­tes, 'flüs­si­ges' Gewe­be) bringt die­se Bau­stof­fe und Ener­gie­trä­ger zu den ent­le­gen­sten Stel­len des Orga­nis­mus und nimmt gleich­zei­tig Abbau­pro­duk­te des Zell­stoff­wech­sels mit.

MERKE:
Es ist grund­sätz­lich zu unter­schei­den zwi­schen den Funk­tio­nen des Ver­dau­ungs­ap­pa­ra­tes und den Funk­tio­nen von Zel­len. Jede die­ser Funk­tio­nen hat einen ande­ren Zweck, die ablau­fen­den Pro­zes­se dafür sind völ­lig verschieden.
Der Ver­dau­ungs­ap­pa­rat stellt die "Bau­stei­ne" und "Ener­gie­trä­ger" bereit, die Kör­per­zel­len hin­ge­gen bil­den dar­aus kör­per­ei­ge­ne Stof­fe, wie neue Zel­len, Sekre­te oder Zwischengewebe.

Abbau der Nah­rung und Ver­wer­tung der Bestandteile
Die Stoff­grup­pen wer­den in den ver­schie­de­nen Tei­len des Ver­dau­ungs­sy­stems 'auf­ge­schlos­sen', was bedeutet:
Zer­klei­nert und che­misch in klein­ste Teil­chen zer­legt. Wel­che Stof­fe dabei ent­ste­hen ist wei­ter oben dar­ge­legt. Im näch­sten Schritt wer­den die­se Stof­fe durch die Darm­wand in den Kör­per auf­ge­nom­men, wobei es unver­dau­li­che Sub­stan­zen gibt, die nicht durch den Darm tre­ten, son­dern dort ver­blei­ben und unver­än­dert wie­der aus­ge­schie­den wer­den. Der Volks­mund spricht hier von "Bal­last­stof­fen", es sind meist pflanz­li­che Struk­tur­ele­men­te für die der Mensch kei­ne Abbau­we­ge hat und die er des­we­gen nicht in ihre Grund­bau­stei­ne auf­tei­len kann.

Die Zel­len der Darm­wand bedie­nen sich der zuvor beschrie­be­nen Mecha­nis­men (akti­ver Trans­port, Dif­fu­si­on, Osmo­se, sie­he HIER und HIER). So gelan­gen die­se Bau­stei­ne & Ener­gie­trä­ger in das Blut - und von da wer­den sie in die Kör­per­zel­len auf­ge­nom­men. Auch End­pro­duk­te des Zell­stoff­wech­sels wer­den aus den Zel­len auf glei­che Art her­aus­trans­por­tiert und in das Blut abgegeben.

Die Mecha­nis­men aller­dings, mit denen Sub­stan­zen von einer Sei­te einer bio­lo­gi­schen Mem­bran zur ande­ren beför­dert wer­den sind iden­tisch. Ins­be­son­de­re beim soge­nann­ten "akti­ven Trans­port" - wie bereits zuvor erwähnt - han­delt es sich um einen "ener­gie­ab­hän­gi­gen" Trans­port­weg, der gera­de wegen die­ser Abhän­gig­keit nur eine bestimm­te Lei­stung errei­chen kann:
Pro Zeit­ein­heit wer­den defi­nier­te Men­gen an Stof­fen bewegt. Außer­dem wer­den ähn­li­che Stof­fe nicht gleich­zei­tig, son­dern nach­ein­an­der trans­por­tiert. Die­se Begren­zung ist der Grund dafür, dass z.B. Vit­ami­ne und Spu­ren­ele­men­te nicht in end­los gro­ßen Men­gen auf­ge­nom­men wer­den können.
Beson­ders in höhe­rem Lebens­al­ter macht sich zudem eine lang­sam ver­rin­ger­te Trans­port­ka­pa­zi­tät bemerk­bar - pro Zeit­ein­heit wer­den im Lau­fe der Jah­re immer weni­ger Stof­fe auf­ge­nom­men, wes­we­gen dann die Gefahr einer Min­der­ver­sor­gung entsteht.

MERKE:
Die immer wie­der behaup­te­ten "Schlacken" gibt es nicht. Alle Abbau­pro­duk­te sind ledig­lich für den Orga­nis­mus nicht wei­ter ver­wert­ba­re Stof­fe die über das Blut in den Darm, die Leber, die Nie­ren oder die Haut trans­por­tiert wer­den und dort aus­ge­schie­den werden.

Eine Anrei­che­rung von aus­zu­schei­den­den Stof­fen ist patho­lo­gisch - da hel­fen die viel­fach ange­prie­se­nen Mit­tel­chen zur 'Darm­rei­ni­gung' und 'Fasten' nicht, denn der aus­lö­sen­de Grund wird dadurch nicht behan­delt. Der Darm rei­nigt sich von selbst. In Bin­de­ge­we­ben wer­den kei­ne 'Schad­stof­fe' abge­la­gert, sie wer­den von dort (in unter­schied­li­cher Men­ge pro Zeit­ein­heit) regel­mä­ßig ent­fernt - dafür sorgt schon das Kon­zen­tra­ti­ons­ge­fäl­le zwi­schen Zel­len, Bin­de­ge­we­be und Blut­kon­zen­tra­ti­on die­ser Substanzen.

Zusam­men­fas­sung
Der Ver­dau­ungs­trakt ist für die Lebens­er­hal­tung etwa gleich bedeu­tend wie die Lun­gen­funk­ti­on, die für den benö­tig­ten Sau­er­stoff sorgt. Aller­dings sind die Abläu­fe der Ver­dau­ung viel lang­sa­mer als die der Atmung. Nah­rungs­bau­stei­ne, Was­ser und Sau­er­stoff wer­den in den Kör­per­zel­len zur Ener­gie­er­zeu­gung benutzt, es wer­den dar­aus kör­per­ei­ge­ne Stof­fe her­ge­stellt und auf die­sem Wege der Orga­nis­mus gegen­über dem "Cha­os" der Umwelt um uns her­um abge­schirmt und erhalten.