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*update* [23.06.2020]

*update* [23.06.2020]
Die nach­fol­gen­den Abbil­dun­gen beru­hen auf aktu­el­len Zah­len des Sta­ti­sti­schen Bundesamtes.
[Quel­le der ersten zwei Abbil­dun­gen; "click!" ver­grö­ßert die Abbildungen.]

" .. In den ersten vier Mona­ten 2020 erfass­te die Poli­zei ins­ge­samt rund 706.200 Stra­ßen­ver­kehrs­un­fäl­le. Das ent­spricht einem Rück­gang von 16,8 Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­quar­tal. Dar­un­ter waren rund 71.100 Unfäl­le mit Per­so­nen­scha­den (-15,8 %), bei denen 783 Men­schen getö­tet wur­den. Dabei ist die Zahl der Ver­kehrs­to­ten im Ver­gleich zu den ersten vier Mona­ten des Jah­res 2019 um 11,0 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 97 Per­so­nen zurück­ge­gan­gen. Die Zahl der Ver­letz­ten sank um 18,4 Pro­zent auf rund 89.300 .. " [Quel­le]

Im inter­na­tio­na­len Ver­gleich sehen die Zah­len für Deutsch­land trotz einer feh­len­den Höchst­ge­schwin­dig­keit Jahr für Jahr bes­ser aus. Ins­be­son­de­re wenn man die USA-Zah­len ansieht, wo dort doch in weni­gen Staa­ten die höchst erlaub­te Geschwin­dig­keit 95 mph [ca, 150 km/h], durch­schnitt­lich 80 mph [ca. 130 km/h] ist. Eine bes­se­re Fahr­aus­bil­dung und stren­ge­re Prü­fung zahlt sich in einer Ver­min­de­rung von Ver­kehrs­to­ten aus.

Die nach­fol­gen­den Abbil­dun­gen beru­hen auf Zah­len aus Wiki­pe­dia und vom DVR.
[Quel­le der Abbil­dun­gen]

 

Die Über­sicht zu den Daten seit ca. 1950 zeigt, dass in den frü­hen Jah­ren der Bun­des­re­pu­blik trotz gerin­ge­rer Zahl Zulas­sung von Fahr­zeu­gen die Zahl der Todes­fäl­le pro­por­tio­nal sehr viel höher war als heute.

Das die Stra­ßen siche­rer gewor­den sind ist meh­re­ren Umstän­den zuzu­ord­nen, wobei die wich­tig­sten Para­me­ter bestimmt 'ver­bes­ser­te Tech­nik und ein­ge­bau­te pas­si­ve Sicher­heit' sowie 'redu­zier­te Geschwin­dig­kei­ten'. Zusam­men mit einem gestie­ge­nen Bewusst­sein für die Gefah­ren des Stra­ßen­ver­kehrs erklä­ren sich so die viel bes­se­ren Daten und der Rück­gang der Todesfälle.
Zu den Ursa­chen der immer noch zu oft vor­han­de­nen fata­len Aus­gän­ge bei Unfäl­len ist wei­ter unten der Ver­such einer Ein­gren­zung zu lesen - so wird es eine bestimm­te Zahl immer geben, weil sich nach all­ge­mei­ner Lebens­er­fah­rung sol­che Gescheh­nis­se nicht auf "Null" pres­sen lassen.

Ende *update*

3. Zahl der Verkehrstoten in Deutschland gestiegen
- Experte: Zu viele Raser

Noch im alten Jahr ist eine Schät­zung für die Zahl der Ver­kehrs­to­ten 2015 in Deutsch­land ver­öf­fent­licht worden:
Rund 3.450 Men­schen sol­len es gewe­sen sein (Sta­ti­sti­sches Bun­des­amt)

Im Ver­gleich zu 2013 und 2014 ist das jeweils ein klei­ner Anstieg - ins­ge­samt sehr viel gerin­ger als die 11.300 Toten Anfang der 1990er Jah­re. Die Zahl der Unfäl­le blieb mit 2,3 bis 2,5 Mil­lio­nen pro Jahr recht kon­stant. Ich grei­fe das heu­te noch ein­mal auf, weil in einem Inter­view Fahr­leh­rer und Buch­au­tor Jörg Holt­mann auf Grün­de für den Anstieg hinweist. 

Sei­ne These:
Die Tech­nik hat die Sicher­heit stark ver­bes­sert, doch jetzt greift mehr und mehr, dass die Men­schen sehr viel rück­sichts­lo­ser als frü­her fah­ren.
(Spie­gel Online)
Auch die Land­stra­ßen sind und blei­ben eine beson­ders gro­ße Gefahr. Zwei Drit­tel aller Ver­kehrs­to­ten pas­sie­ren dort. (detektor.fm)

Was all die Berich­te über die [letzt­lich wie­der] zuneh­men­de Zahl von Ver­kehrs­to­ten nicht erwähnen:

  1. Eine anstei­gen­de Zahl von Fah­rern pro­du­ziert pro­por­tio­nal mehr Tote;
  2. Der Stra­ßen­zu­stand gera­de auf 'Neben­stra­ßen' sehr viel schlech­ter als auf den Autobahnen;
  3. Gibt es viel­leicht eine Rela­ti­on Fahrer:Tote die nie zu unter­schrei­ten ist?

Letz­te­res (Fall 3) hat noch nie­mand unter­sucht, bzw. es fin­det sich dazu kei­ne Infor­ma­ti­on im sonst doch sehr umfang­rei­chen Inter­net. Ist also eine bestimm­te Zahl von Unfäl­len unver­meid­lich? Etwa ver­gleich­bar mit dem "Grund­rau­schen"* aus der Elektrotechnik? 

Über­tra­gen wir das mal auf Autos:
Gibt es eine Min­dest­feh­ler­quo­te in der Kfz-Tech­nik die zu einer Min­dest­quo­te von Unfäl­len führt? Von denen eine Min­dest­zahl für die Betrof­fe­nen töd­lich endet?
Das müß­te eine Kate­go­rie mit dem Namen "Tech­ni­sches Grund­ver­sa­gen" sein, die völ­lig unab­hän­gig vom Zustand & der Fer­tig­keit des Fah­rers immer und über­all gül­tig ist.


Ich bin recht sicher, dass es so etwas gibt. Aller­dings hören wir davon nichts, denn wel­cher Her­stel­ler wür­de schon zuge­ben, dass sei­ne Pro­duk­te nicht 100% sicher sind?
[Was nicht uneh­ren­haft wäre - weil es nir­gend­wo im Leben 100% irgend­ei­ner Sache gibt!]
 

Wer sich viel auf Land­stra­ßen bewegt (Fall 2) kennt die Situation:
Trecker fährt ohne anzu­hal­ten auf die Bun­des­stra­ße ein - der gleich­sin­nig fah­ren­de Ver­kehr macht Voll­brem­sung. Oder ein lang­sam fah­ren­der, unsi­che­rer Fah­rer kann sei­nen drit­ten oder vier­ten Gang nicht fin­den und schleicht mit 60 Km/h die Stra­ße ent­lang - wor­auf sich for­sche, eili­ge, ter­min­ge­trie­be­ne Fah­rer ver­an­lasst füh­len selbst in unüber­sicht­li­cher Stra­ßen­füh­rung ein Über­hol­ma­nö­ver zu wagen.

Schließ­lich noch Pro­por­tio­na­li­tät (Fall 1), die sich aus einer ein­fa­chen Über­le­gung ergibt:

10.000 Fah­rer = 1 Unfall
100.000 Fah­rer = 10 Unfälle
1.000.000 Fah­rer = 100 Unfälle
10.000.000 Fah­rer = 1.000 Unfälle

Abso­lut steigt die Zahl der Unfäl­le, bleibt aber pro­zen­tu­al dabei gleich. Des­we­gen sind die Anga­ben ohne die Basis der Fest­stel­lun­gen wis­sen­schaft­lich nicht genü­gend. Aus­sa­gen in rei­nen Pro­zent­zah­len sagen schon erst recht nichts aus, denn am Bei­spiel der obi­gen Rei­he erkennt man leicht, dass der pro­zen­tua­le Wert stets gleich ist. Was wohl kaum der Wirk­lich­keit ent­spre­chen wird.

" .. dass die Men­schen sehr viel rück­sichts­lo­ser als frü­her fah­ren .. - das ist eine aus mei­ner per­sön­li­chen Sicht unhalt­ba­re The­se. Ich habe den Füh­rer­schein seit nun­mehr 50 Jah­ren. Wenn ich dar­an den­ke wie schnell zu Beginn, in den ersten Jah­ren die ich den Füh­rer­schein hat­te, gefah­ren wur­de, obwohl weder die Tech­nik der Autos noch der Stra­ßen­zu­stand es her­ga­ben .... nein, der Ver­kehr fließt heu­te sehr viel lang­sa­mer, es gibt immer weni­ger extre­me Raser, Rück­sicht und Beson­nen­heit haben von Jahr zu Jahr zugenommen. 

Wie das so ist mit den "Exper­ten" - fragt man fünf, so bekommt man sechs Antworten ....

* Zitat WIKIPEDIA:
"Das Grund­rau­schen wird durch meh­re­re Fak­to­ren bedingt. Ein Fak­tor, der star­ken Ein­fluss auf die Stär­ke die­ses Grund­rau­schens nimmt ist die Art des Gerä­tes, ob es sich um ein akti­ves oder ein pas­si­ves Gerät han­delt. Bei pas­si­ven Bau­tei­len wird das Rau­schen durch die Brown'sche Mole­ku­lar­be­we­gung ver­ur­sacht, das Wär­me­rau­schen. Bei akti­ven Gerä­ten ist die Ursa­che in der Strom­ver­sor­gung zu sehen. Je mehr Lei­stung ein Gerät erbrin­gen muss, umso grö­ßer kann das Grund­rau­schen sein."

[Quel­le: DVR]


kraut­re­por­ter Mor­gen­post | 16.02.2016; Erst­ver­öf­fent­li­chung: 15. Mrz 2016 um 0:39h.