bookmark_border» Die Vernunft setzt sich durch.
Dafür sprechen doch die Fakten. «

1

 

[Quel­le der Titel­zei­le & des Eingangszitates]

Ein­mal völ­lig davon abge­se­hen, dass es dem Autor des Zita­tes gelun­gen ist fast den gan­zen Absatz durch einen ver­schach­tel­ten Satz zu gestal­ten, was den jour­na­li­sti­schen Grund­re­geln, nach denen Sät­ze kurz zu sein haben und mög­lichst weni­ge Ein­schü­be der Erläu­te­rung ent­hal­ten sol­len, völ­lig wider­spricht, ist es ein im Ansatz gelun­ge­ner Arti­kel, der nur eine Schwä­che hat:
Mit jedem neu­en, und ins­be­son­de­re dem letz­ten Absatz wird das zuvor auf­ge­bau­te Gebäu­de der Gedan­ken sozu­sa­gen mit dem Hin­ter­teil wie­der eingerissen ....

Sie erken­nen, lie­be Lesen­de, sicher den Wider­sinn in mei­nem vor­he­ri­gen Satz. Selbst etwas tun was man Ande­ren anla­stet. Der (mein) Ein­gangs­satz war zu lang, zu geschach­telt und hat­te einen Einschub.

Vom For­ma­len abge­se­hen zum Inhalt:
Nein, Herr Grimm, wenn man die Wis­sen­schaft zu Rate zieht ist es eben NICHT so, dass jeder Alles kann! Die Wis­sen­schaft beweist:
Es gibt Lei­stungs­un­ter­schie­de zwi­schen den Men­schen und das bedeu­tet, dass man­che unse­rer Mit­bür­ger nicht in der Lage sind sinn­erfas­send zu lesen wenn Sät­ze & Inhal­te kom­ple­xer wer­den, über Sub­jekt-Objekt-Prä­di­kat hin­aus­ge­hen und Trans­fer gelei­stet wer­den muß um einen Sach­ver­halt zu verstehen.

Wie soll z.B. der "Otto Nor­mal­ver­brau­cher" die kom­ple­xe­ren Tricks der Ban­ken bei Fonds, Akti­en und son­sti­gen Wert­pa­pie­ren ver­ste­hen, wenn er - ich neh­me hier ein tri­via­les Bei­spiel, das aller­dings schon Vie­le über­for­dert - nicht ein­mal in der Lage ist aus­zu­rech­nen was 14% Über­zie­hungs­zins von 100 geborg­ten €uro in Geld bedeutet?

Demo­kra­tie muß also vom Ver­trau­en Vie­ler in die guten Absich­ten Weni­ger leben. Weil direk­te Demo­kra­tie - so sagen es uns die Poli­ti­ker - schon wegen der schie­ren Zah­len nicht mög­lich sei. Das Argu­ment ist leicht zu kip­pen. Ich las­se es doch ein­mal ste­hen und frage: 

Wie ist es um die Glaub­wür­dig­keit der Poli­ti­ker bestellt? 

Da zeigt sich schon:
Weder Ver­nunft noch Wis­sen­schaft wer­den zur Klä­rung bei­tra­gen, das ist nur mit Trans­pa­renz auch nicht zu schaf­fen - hier feh­len ver­läß­li­che, nicht redi­gier­te Zah­len, die die Wirk­lich­keit abbil­den. So wird es schon mit "gesun­dem Men­schen­ver­stand" klar, dass es kei­ne Unab­hän­gig­keit der Poli­ti­ker geben kann, denn wer umfang­rei­che Zuwen­dun­gen erhält fühlt sich den Gebern irgend­wie ver­pflich­tet. Glück­li­cher­wei­se gibt/gab es immer Aus­nah­men hiervon.

Da drängt sich doch der Ver­dacht auf, es sei im Eigen­in­ter­es­se der Poli­ti­ker uns glau­ben zu machen sie sei­en unver­zicht­bar zur Bün­de­lung der Mei­nun­gen aus ihrem Wahl­kreis - weil sie dort eben­so von Gön­nern und deren Zuwen­dun­gen pro­fi­tie­ren und daher (über­wie­gend) nicht das Wohl der Mas­se, son­dern Ein­zel­ner im Auge haben. Dass das nicht von der Hand zu wei­sen ist kann man ohne viel Auf­wand nach­le­sen. Eini­ge geschei­ter­te oder im Schei­tern begrif­fe­ne Groß­pro­jek­te spre­chen eine bered­te Sprache.

" .. Denn die Tat­säch­lich­keit der Welt hat sich nicht geän­dert, nur die Bedin­gun­gen ihres Beschrei­bens. Die ersten, die das gemerkt haben, waren Jour­na­li­sten, als vor zwei Jah­ren mit der Ukrai­ne-Kri­se plötz­lich eine „Lügenpresse“-Diskussion durch das Land roll­te, die die Bran­che erschüt­tert hat .. "

Gera­de die­se soge­nann­te "Kri­se" ist doch das Para­de­bei­spiel für miß­lun­ge­nen Jour­na­lis­mus, hier ins­be­son­de­re der öffent­lich-recht­li­chen Medi­en­an­staL­ten. Wie sich - gera­de im jetzt schon mög­li­chen Rück­blick - zeig­te, waren es die Bestre­bun­gen und sub­ver­si­ven (Geheim­dienst-) Machen­schaf­ten der U.S.A., die die Desta­bi­li­sie­rungs­po­li­tik, in Süd­ame­ri­ka bei unlieb­sa­men Regie­run­gen erprobt, sie­he jüng­stes Bei­spiel Bra­si­li­en, ein­setz­ten um durch die Unru­hen eine Begrün­dung für die Ein­mi­schung zu haben. Wen wun­dert es da wenn Russ­land - inso­weit zeigt sich Autor Grimm wenig infor­miert son­dern bestens indok­tri­niert - sich anders als die ver­gleichs­wei­se schwa­chen Süd­ame­ri­ka­ner ver­hält und sei­ne Tat­zen zeigt?

Erstaun­lich eben­falls die Zurück­hal­tung das was in der Tür­kei gera­de pas­siert beim Namen zu nennen:
Eine Säu­be­rungs­wel­le durch einen nach Allein­herr­schaft stre­ben­den Des­po­ten, der wie all die­se Heils­ver­spre­cher aus klein­sten Ver­hält­nis­sen stammt und in ent­spre­chend unkom­pli­zier­ten Mustern "Schwarz - Weiß" denkt.
Eine Pres­se die sich tat­säch­lich als "Vier­te Gewalt" ver­ste­hen wür­de hät­te da beste Ansät­ze das Wir­ken die­ses 'Sau­ber­man­nes' zu zer­pflücken und auf­zu­zei­gen, dass er sei­ne fünf­te Kolon­ne bereits seit Jah­ren hier­zu­lan­de agie­ren läßt um Anders­den­ken­de selbst weit weg von der 'Hei­mat' zu bedro­hen und ihnen nach dem Leben zu trachten.

Bevor wir also über zukünf­ti­ge Rich­tun­gen und Strö­mun­gen der Pres­se­or­ga­ne nach­den­ken soll­ten wir, Herr Grimm, über die prak­ti­schen Fra­gen nach­den­ken: Wie wir näm­lich eine Trans­pa­renz schaf­fen kön­nen die nicht durch von Inter­es­sen­grup­pen sorg­fäl­tig aus­ge­wähl­ten Jour­na­li­sten 'vor-bear­bei­tet' wird, die zugleich frei von per­sön­li­chen Vor­ur­tei­len der Autoren sein soll­te, und es den Lesen­den über­läßt dazu eine Ein­stel­lung zu gewinnen.

Wie ich neu­lich schon schrieb:
Unse­re Per­spek­tive ist falsch. Man hat uns den Blick­win­kel seit Jahr­zehn­ten erfolg­reich 'antrai­niert' .. aller­dings wer­den die Anzei­chen immer deut­li­cher, dass Vie­les, was noch vor zwan­zig, drei­ssig oder mehr Jah­ren als 'absurd' bezeich­net wur­de, mitt­ler­weile als Tat­sa­che feststeht.

Sie, Herr Grimm, über­schau­en viel­leicht bewußt etwa zwan­zig Jah­re Poli­tik. Ich über­schaue mehr als das Dop­pel­te, etwa fünf­zig Jah­re. Glau­ben Sie mir ein­fach mal, dass sich in all den Jah­ren eine Poli­tik-Wirt­schafts-Unter­neh­mens-Struk­tur her­an­bil­de­te, die, unter­stützt von den bei­den gro­ßen Glau­bens­rich­tun­gen, den Staat zu einem Instru­ment umge­bil­det hat in dem Geld von unten nach oben umge­schich­tet und die Macht weni­ger über Vie­le aus­ge­baut wird. Die Aus­ge­beu­te­ten, das ist die Iro­nie der Situa­ti­on, wäh­len seit Jahr­zehn­ten genau die Poli­tik, die ihnen so das Fell über die Ohren zieht.

Was sagen also die Fakten?
Es sieht nicht nach einem "Sieg der Ver­nunft" aus. Es sieht eher danach aus als ob von der NATO ein Krieg ange­strebt wür­de, der vie­le Pro­ble­me lösen wür­de. Mit Frau v.d. Ley­en als näch­ster Kanz­le­rin kom­men wir dem einen Rie­sen­schritt näher:
Schul­den weg, Infra­struk­tur weg, Pri­vat­ver­mö­gen der Bür­ger weg - und Alles wie­der auf "Null" gesetzt .... und der Neu­auf­bau beschert den Kriegs­trei­bern sat­te Gewinne.

PS
Nur mal so am Ran­de erwähnt - auf das Ein­gangs­zi­tat bezo­gen - gab es zur Zeit der Auf­klä­rung noch kei­ne Men­schen die vor Com­pu­tern saßen.