bookmark_borderWelchen Teil von "Wahl verloren!"
haben die Jusos nicht verstanden?

Ver­wun­dert rieb ich mir die Augen als ich die For­de­run­gen las, die von den Jusos an die Koali­ti­ons­be­din­gun­gen geknüpft wer­den. Durch die Poli­ti­ker von CDU/CSU und SPD nicht kon­kret zu sein son­dern den Kon­junk­tiv zu nut­zen bringt dabei bestimmt kei­ne Klar­heit für das Wol­len - so sehr Herr Spahn es ver­sucht als logi­sche Fol­ge zu ver­kau­fen: Erst han­deln und ver­bes­sern, dann die Ver­ein­ba­run­gen erfül­len. Viel­leicht. Wenn das erste Vor­ha­ben "Wachs­tum" klappt.

Die Jusos ver­lan­gen und ver­ges­sen dabei völ­lig: Ihre Par­tei hat verloren!
For­de­run­gen eine bestimm­te Poli­tik zu gestal­ten sind ja gut und schön, aber um das in die Tat umzu­set­zen braucht man eben Mehr­hei­ten. Mehr­hei­ten hin­ge­gen wer­den in der Poli­tik mit Kon­zes­sio­nen, Kom­pro­mis­sen und Koope­ra­ti­on erreicht. Alles ande­re sind rosa­ro­te Träu­me­rei­en und Wunsch­vor­stel­lun­gen: Es gibt kei­nen Topf Gold am Ende des Regen­bo­gens, lie­be Jusos! 


Über alle­dem schwebt die unaus­ge­spro­che­ne Wahr­heit unse­rer Zeit:
Wachs­tum ist nicht mehr zeit­ge­mäß - es ver­hin­dert die Ret­tung des Pla­ne­ten.
 

Dar­auf soll­ten die Jusos sich ein­las­sen, denn es ist ihre Zukunft, die auf dem Spiel steht.
Erkenn­bar ist das aus dem Han­deln der jun­gen Sozi­al­de­mo­kra­ten nicht. Sie sind ledig­lich eine jün­ge­re und aggres­si­ve­re Ver­si­on der frü­he­ren Ur-Sozis .... die haben ihre Kern­wäh­ler aller­dings ernst genom­men und nicht durch Expe­ri­men­te à la Schrö­ders *Agen­da 2010* verprellt.

Nun rächt es sich, daß die SPD ein­stens die bes­se­re CDU sein woll­te. Man hat ihr bei den letz­ten Wah­len nicht mehr geglaubt. Und die Jusos sind nun dabei den letz­ten Rest an Glaub­wür­dig­keit zu zer­le­gen. Nicht ein­mal das Mit-Regie­ren wird man mehr der SPD zutrau­en wenn es jetzt beim "Nein" bleibt und der aus­ge­han­del­te Ver­trag nicht zustan­de kommt.

Nutz­nie­ßer wer­den die Rechts­po­pu­li­sten der AfD sein. Es kann nicht oft genug zum Blick auf die Geschich­te nach 1918 bis 1933 ver­wie­sen wer­den: Da haben die *Bür­ger­li­chen* die NSDAP von oben her­ab kom­men­tiert - so wie es Herr Spahn tut - und unter­schätzt - so wie es die Jusos tun, und durch ihre Maxi­mal­for­de­run­gen die lin­ken SPD Bestre­bun­gen hand­lungs­un­fä­hig machen.