bookmark_borderNoch’n Gedicht …. (VIII)

№ 0384: wahr bleibt wahr (I)

oder: die wahr­heit hat zwei seiten

ein mann mit namen theodor
gab an er habe nur ein ohr.
um den beweis dafür zu geben
ist er vor’n spie­gel hingetreten.
jedoch nur seit­wärts stellt er sich,
zeigt auf sein ohr – räus­pert und spricht:
„schaun‘ sie“, so sagt er allsodann,
„ein ohr ist’s was man sehen kann!“
dreht sich danach zur ander’n seite
zeigt noch­mals nicht die körperbreite:
tat­säch­lich! wie­der nur ein ohr!
„wahr bleibt wahr!“ sagt theo­dor ….

Erst­eröf­fent­li­chung: 10/27/2005 02:59:56 AM AUTHOR: wvs 

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№ 838: wahr bleibt wahr (II)

nach­dem“ – so spricht herr theodor –
beweis erbracht wurd‘ für EIN ohr
will ich dem publi­kum bewei­sen:
ich kann durch raum und zeit verreisen!“
spricht’s und ver­schwin­det allsogleich,
das publi­kum ist schreckensbleich
als laut von fern es nun erschallt
und von den häu­sern wiederhallt:
„hier theo­dor in afrika
– ich bin in kür­ze wie­der da!“
und unter dump­fem donnerklang
kommt theo­dor die stra­sse lang.
er wischt den sand von sei­nen kleidern
und spricht: „gesagt sei’s mei­nen neidern
als ich ver­schwand war’s drei nach elf
und nun ist es genau halb zwölf,
und hier – als weit’ren unterpfand –
bracht‘ ich aus der ägyp­ter land
ein sou­ve­nir um zu beweisen
ich konnt‘ durch raum und zeit verreisen!“

hält in der hand 'nen horusfalken,
nicht neu, son­dern 'nen rich­tig alten.
womit – soviel ist dadurch klar –
sein ein­gangs­satz die wahr­heit war.

 

Erst­ver­öf­fent­li­chung: 02/23/2014 01:37:04 AM AUTHOR: wvs

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Ach so, noch das → copy­right Wolf­gang von Sulecki, jeder Nach­druck, auch aus­zugs­wei­se ver­bo­ten,
Zita­te sind auf Halb­sät­ze zu begren­zen, jeden­falls sind stets Quel­le und Autor zu nen­nen .... und "Wehe!" wenn nicht ....