bookmark_borderGrundsätzlich wollte ich mich zu diesem Thema nicht mehr äußern ....
*update* [09.02.2019]

.... und doch fin­de ich mich wie­der dabei genau das zu tun. Las­sen Sie mich mit einem Zitat beginnen:

.. Die Bericht­erstat­tung ver­stärkt all­zu­oft Panik und Angst, was im Fal­le des Atten­tats von Mün­chen beson­ders deut­lich wur­de. Und sie ver­mit­telt auch jetzt den Ein­druck, als sei es gera­de beson­ders unsi­cher in Deutsch­land zu leben. Obwohl das Gegen­teil der Fall ist. .. Die­se Äng­ste der Men­schen ste­hen in einem gera­de­zu absur­den Miss­ver­hält­nis zu den tat­säch­li­chen Risi­ken für den Einzelnen.
Obwohl es also kei­ne Zeit in der Geschich­te gab, in der man so sicher in Mit­tel­eu­ro­pa leben konn­te wie jetzt, neh­men die Äng­ste der Men­schen immer stär­ker zu. Man fühlt sich bedroht von Ter­ro­ris­mus, Amok­läu­fern und Flücht­lin­gen, die angeb­lich so vie­le Straf­ta­ten begehen .. 

[Quel­le]

Was mich in mei­nem eige­nen Umfeld trau­rig stimmt ist die Unfä­hig­keit Wahr­heit und Lüge aus­ein­an­der zu hal­ten. Ver­nunft wal­ten zu las­sen und sich von Fak­ten, Plau­si­bi­li­tät, nicht Gerüch­ten, lei­ten zu las­sen bevor eine Mei­nung gebil­det wird. Genau die­se Angst und Ver­un­si­che­rung von denen Stad­ler spricht erle­be ich in den Gesprä­chen der letz­ten Tage und Wochen. Es wird geglaubt was an Gerüch­ten bei face­book, hier stell­ver­tre­tend für die soge­nann­ten "sozia­len" Medi­en genannt, oder in irgend­wel­chen dritt­klas­si­gen Anzei­gen­blätt­chen steht, die Alles abschrei­ben was Zei­len füllt - weil sooo vie­le Men­schen ja nicht lügen kön­nen, ganz im Gegen­teil zur Lügen­pres­se, wo Weni­ge, angeb­lich gesteu­ert, die Unwahr­heit verbreiten.

Nun ist die Pres­se ins­ge­samt selbst Schuld an die­sem Ver­dacht, hat es doch zu vie­le Bei­spie­le gera­de im letz­ten Jahr­zehnt gege­ben, bei denen der stau­nen­den Öffent­lich­keit etwas ver­mit­telt wur­de was sich spä­ter als Ente her­aus­ge­stellt hat. Grund­säz­lich jedoch gibt es bei uns kei­nen Zwei­fel an dem Wahr­heits­wil­len der Medi­en - ledig­lich die Qua­li­tät der Ver­fol­gung die­ses heh­ren Zie­les läßt manch­mal zu wün­schen übrig. 

*edit* [09.02.2019]

Ein­schrän­kend zu den Aus­sa­gen des vori­gen Absat­zes kom­me ich mitt­ler­wei­le zu einer ande­ren Schluss­fol­ge­rung hin­sicht­lich der Absich­ten der Pres­se­or­ga­ne: Sie ver­hal­ten sich - ob nun gezielt ver­an­laßt oder per Zufall, wobei ich zu erste­rem ten­die­re - 'staaats­tra­gend', was bedeu­tet, es wird die aktu­el­le Regie­rungs­po­li­tik nicht hin­ter­fragt son­dern ledig­lich kom­men­tiert.
LINK: "Ehr­lich sein & trotz­dem irre­lei­ten - geht das?"

*/edit*

Es wird mir bei­spiels­wei­se immer vor­ge­hal­ten wir leb­ten hier, in einer nord­west­fä­li­schen Klein­stadt, auf einer "Insel der Seli­gen" was Kri­mi­na­li­tät ins­ge­samt, im Ver­gleich zu Gewalt­ver­bre­chen und Eigen­tums­de­lik­ten in ghet­to­ähn­li­chen Berei­chen der Groß­städ­te, oder Über­grif­fe bzw. Straf­ta­ten von Aus­län­dern andern­orts, angeht.

Was die­se 'Über­zeug­ten' - durch Fäl­le in ihrer Umge­bung alar­miert und schockiert - völ­lig ver­ges­sen ist, dass Sta­ti­stik nicht nach ein­zel­nen Berei­chen fragt, son­dern ein Gesamt­bild, einen Über­blick zeich­net. Da mag es einen oder meh­re­re Schwer­punk­te an Kri­mi­na­li­tät irgend­wo im Lan­de geben. Das ändert den­noch nichts an der sta­ti­sti­schen Aus­sa­ge es gäbe weni­ger Kri­mi­na­li­tät in Deutsch­land als vor zehn Jahren:
Zwar kann punk­tu­ell die Kri­mi­na­li­tät hoch sein, in der Brei­te muß dem aus mathe­ma­ti­schen Grün­den ein Rück­gang ent­ge­gen stehen! 

Dazu bedarf es aller­dings zwei­er­lei Fertigkeiten:
Erstens muß man ein wenig Mathe­ma­tik ver­ste­hen, und zwei­tens muß man zur Abstrak­ti­on in der Lage sein, d.h. sich von der punk­tu­el­len Betrach­tung lösen und eine gene­rel­le Sicht einnehmen.

Die Über­le­gung war­um die Dar­stel­lung des Herrn Stad­ler den­noch stimmt ist ein­fach. Zwei Drit­tel der Bevöl­ke­rung glau­ben lie­ber eine beque­me Lüge als eine unbe­que­me Wahr­heit. Das ent­spricht in etwa dem Anteil der Men­schen die irra­tio­nal, aus dem Bauch her­aus, 'den­ken'(?) und handeln.

Ohne Selbst­mit­leid sit­ze ich dann und grüb­le über Don Qui­xo­te [Don Qui­jo­te] und Micha­el Kohl­haas, um schließ­lich bei Götz v. Ber­li­chin­gen zu landen ....

Aktua­li­sier­te Neu­fas­sung; Erst­ver­öf­fent­li­chung: 31. Jul 2016 um 4:37h

bookmark_borderUnterschiede

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Jeder Mensch hat (physiologisch)
eine eigene Sicht der Welt.

Neh­men wir ein ganz ein­fa­ches Bei­spiel. Zwei Men­schen, der eine 1,90m groß, der ande­re 1,65m groß betrach­ten ihre Umge­bung. Schon aus die­sem 'Höhen­un­ter­schied' des Gesichts­fel­des ergibt sich eine ande­re Per­spek­ti­ve, die zu einer unter­schied­li­chen Wahr­neh­mung führt - denn: was man nicht sieht geht nicht in die Steue­rung des Ver­hal­tens ein.

Bei der Bewer­tung von Sin­nes­ein­drücken besteht eben­falls eine Ver­schie­den­heit. Jedes Indi­vi­du­um nimmt auf jedem "Kanal₁,₂,₃" ver­schie­den die Umwelt wahr. Man kann sich leicht vor­stel­len, wel­che Fül­le an Vari­an­ten der Wahr­neh­mung schon dar­aus resultiert.

Noch grö­ßer wird die Varia­ti­on durch den fol­gen­den Aspekt: 

Jeder Mensch hat (psychisch)
eine eigene Kapazität die Welt zu analysieren.

Kei­ne zwei Men­schen sind völ­lig gleich, selbst ein­ei­ige Zwil­lin­ge sind noch ver­schie­den. Schon vor der Geburt sind die Ein­drücke, die der Fötus wahr­nimmt von den Außen­ein­flüs­sen und dem Ver­hal­ten der Mut­ter und ihrer Umge­bung abhängig.

Auf die­se Art ent­ste­hen in dem sich ent­wickeln­den Ner­ven­sy­stem Unter­schie­de - je nach Fül­le der Ein­drücke und ihrer Intensität.
Wie das Ner­ven­sy­stem ver­ar­bei­tet ist aller­dings noch von der gene­ti­schen Aus­prä­gung mit bestimmt, denn das Grund­mu­ster ist dort fest­ge­legt. Nach der Geburt wer­den zusätz­li­che Ent­wick­lungs­schrit­te durch­lau­fen die ein wei­te­res Auf­fä­chern der Wahr­neh­mung der Umwelt bedingen.

Deswegen (Synthese):
Jeder Mensch hat
(s)eine 'individuelle' Wahrheit.

Es kann dem­nach als eine fest­ste­hen­de Tat­sa­che ange­se­hen wer­den, dass durch die ver­schie­den­ar­ti­ge Ver­ar­bei­tung und die unter­schied­li­che Geschwin­dig­keit eine völ­lig ande­re Wahr­neh­mung der Wirk­lich­keit gege­ben ist. Alle ande­ren Fak­to­ren, wie etwa Erzie­hung, Prä­gung, Erfah­rung wer­den die­se Ver­schie­den­heit noch wei­ter zer­split­tern und aus­ein­an­der drif­ten lassen.

Schon frü­her habe ich den Begriff der "Wahr­heit" aus ver­schie­de­ner Per­spek­ti­ve betrachtet.

Fazit:
Es gibt "Wahr­heit" nur zwi­schen denen, die Kri­te­ri­en für deren Erken­nung dis­ku­tiert, aner­kannt und als für sich ver­bind­lich fest­ge­legt haben. Jede ande­re "Wahr­heit" muß davon abwei­chen und kann des­we­gen als "unwahr" bezeich­net werden. 

Ich zitie­re mich selbst:

.. Wir leben in einer Welt voll von Parallel-Wahrheiten.
Suchen Sie sich, lie­be Leser, ihre eige­ne Wahr­heit aus.
Gewin­nen, soviel ist sicher, wird aber die Wahr­heit, die die Wahr­heit der Macht ist. Instru­mente dazu sind die Wahr­hei­ten der Geheim­dienste und Medi­en, die wie­derum den Mäch­ti­gen zuarbeiten .. 

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Erst­ver­öf­fent­li­chung: 11. Dez 2014 um 6:00