bookmark_borderAuto fahren: Wie Methusalem ....

In der monat­li­chen ADAC Zei­tung las ich kürz­lich einen Arti­kel zu die­sem The­ma [ADAC motor­welt, Win­ter­spe­zi­al 12/2018; "Noch fit genug fürs Steu­er?"; Mei­ne Regi­on; Sei­te 92/93]. Dar­in stand sinn­ge­mäß: Wer nicht mehr ohne Hil­fe lau­fen kann soll­te aufs Auto fah­ren verzichten. 


Wie Methu­sa­lem ist einer mei­ner Nach­barn, wir nen­nen ihn 'mal Herrn Mül­ler, offen­bar nur wenn man sein Alter betrach­tet, wobei ich nicht glau­be, dass er noch wie der legen­dä­re Methu­sa­lem aus dem Alten Testa­ment in der Lage wäre Gene­ra­tio­nen von Nach­kom­men zu zeu­gen, nein, dage­gen spricht schon sei­ne all­ge­mei­ne Gebrech­lich­keit. Schon beim 69 Jah­re alten Richard Gere regen sich die ein­schlä­gi­gen Blät­ter auf und es wird Ver­schie­de­nes unter­stellt, und der bewuss­te Nach­bar Mül­ler ist knapp zwan­zig Jah­re älter ....

Auch was sei­ne Geh­fä­hig­keit angeht habe ich ernst­haf­te Zweifel:
Ent­we­der Herr Mül­ler geht mit einer Krücke, und das nur sehr lang­sam, Schritt für Schritt, wobei er sich mit der frei­en Hand an Gelän­dern o.ä. fest­hält - oder er fährt mit dem Auto. 

Und genau da fängt es an pro­ble­ma­tisch zu werden.

Nun schreibt der ADAC sol­che Arti­kel nicht von unge­fähr in sei­ne Club­zei­tung. Dahin­ter steht das Inter­es­se, den Mit­glie­dern den "Fahr-Fit­ness-Check" des Auto­clubs anzu­die­nen. Das ist sicher eine gute Sache, denn die Ergeb­nis­se wer­den an kei­ne Behör­de wei­ter gege­ben. Eine zwei­schnei­di­ge Sache ist es aller­dings doch - und obwohl ich kein Anwalt bin hät­te ich Beden­ken, ob das nicht gegen den über­prüf­ten Fah­rer ver­wen­det wer­den könnte. 

Etwa so, einen Unfall ange­nom­men und der Ver­ur­sa­cher vor Gericht:
Sie haben doch seit dem Fahr-Fit­ness-Check gewusst, dass sie nicht mehr fahr­tüch­tig waren, und sind trotz­dem mit dem Auto unter­wegs gewesen ..?! 
Wird das dann mög­li­cher­wei­se straf­ver­schär­fend gegen Herrn Mül­ler ver­wen­det werden?

Ein­mal ganz abge­se­hen davon fra­ge ich mich nun: Was tun, wenn der besag­te Herr Mül­ler ein­fach nicht erken­nen will, dass er nicht mehr fahr­tüch­tig ist? Wenn er nicht zur Fahrt­si­cher­heits­prü­fung gehen will? Sich also, kurz gesagt, unver­ant­wort­lich verhält?

Dar­auf gibt der ADAC bedau­er­li­cher­wei­se kei­ne Antwort.

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