bookmark_borderVon Lumpenpack ....

In einer exi­sten­zi­el­len Kri­se sehen man­che mie­sen Cha­rak­te­re ihre Chan­ce die ver­äng­stig­ten Mit­men­schen um ihr sau­er ver­dien­tes Geld zu brin­gen und sich so zu berei­chern. Jüngst wie­der ein Bei­spiel dafür, wie mit einem Teil rich­ti­ger Infor­ma­ti­on und einer Mas­se an Gewäsch ohne jeden Wert eine Argu­men­ta­ti­on auf­ge­baut wird, mit deren Hil­fe man ein Vit­amin D Pro­dukt zum Preis von Gold (!) verkauft.

Vor­ab das, was zu einer Über­do­sie­rung wis­sen­schaft­lich belegt ist:


" ..Bei einer über­mä­ßig hohen Ein­nah­me von Vit­amin D ent­ste­hen im Kör­per erhöh­te Kal­zi­um­spie­gel (Hyper­kalz­ä­mie), die akut zu Übel­keit, Appe­tit­lo­sig­keit, Bauch­krämp­fen, Erbre­chen oder in schwe­ren Fäl­len zu Nie­ren­schä­di­gung, Herz­rhyth­mus­stö­run­gen, Bewusst­lo­sig­keit und Tod füh­ren kön­nen. Da Vit­amin D im Kör­per gespei­chert wer­den kann, ist neben einer aku­ten auch eine schlei­chen­de Über­do­sie­rung mög­lich .."[Quel­le]
 

 

Und nun das, was als Pro­dukt ange­prie­sen wird - unter Miß­ach­tung jeg­li­cher Wis­sen­schaft:

[Quel­len­an­ga­be im Bild notiert]

Ich spa­re mir die vie­len Ein­zel­hei­ten und stel­le ledig­lich drei Lügen her­aus, die in dem in der Abbil­dung gezeig­ten Text stecken. 

1. Lüge: Vit­amin D för­dert Cathe­li­ci­di­ne
Was gegen Bak­te­ri­en wirk­sam ist hilft nicht gegen Viren.
Daher ist hier Vit­amin D nicht wirksam

Cathe­li­ci­di­ne sind anti­mi­kro­biel­le Pep­ti­de. Die Tat­sa­che, dass angeb­li­che "Virus­blocker" durch die renom­mier­te Har­vard-Uni­ver­si­tät nach­ge­wie­sen sei­en ist min­de­stens irre­füh­rend, weil das nicht bedeu­tet, dass zusätz­li­ches Vit­amin D ein­ge­nom­men wer­den soll oder wur­de - die Unter­su­chung stellt ledig­lich eine Betei­li­gung des Vit­amins in der Stoff­wech­sel­ket­te fest.

2. Lüge:
Vit­amin D hat bei Gesun­den eine Wir­kung auf den Blut­druck.

Die Regu­la­ti­on des Blut­druckes geschieht über Ner­ven­sy­stem und Hor­mo­ne - da hat das Vit­amin D eine nach­ran­gi­ge Bedeu­tung. Bevor es zu Wir­kun­gen des Vit­amin D auf den Blut­druck kommt ist der Pati­ent schon tot, denn da gibt es wich­ti­ge­re Bedin­gun­gen die erfüllt sein müs­sen um den Blut­druck kon­stant zu halten.
Die Beein­träch­ti­gung des Blut­druckes bei einer Coro­na Infek­ti­on ent­steht wegen der erhöh­ten Durch­läs­sig­keit der fei­nen Lun­gen­blut­ge­fä­sse - es tritt Flüs­sig­keit in die Lun­gen­bläs­chen, wo sie nicht hin­ge­hört. Das führt zu einer Sen­kung des Blut­druckes ins­ge­samt, wor­auf der Kör­per des Pati­en­ten mit Druck­erhö­hung reagiert, um das aus­zu­glei­chen. Da hilft kein Vit­amin D mehr, der Pati­ent ist ohne Beatmung und Aus­sau­gen der Flüs­sig­keit nicht zu retten.

Vit­amin D wird ledig­lich bei einem Zwi­schen­schritt im Stoff­wech­sel gebraucht, der auch auf ande­rem Wege gesche­hen kann. Bei bereits Infi­zier­ten ist es völ­lig unmög­lich noch durch Ein­nah­me von Vit­amin D etwas zu ändern, denn es dau­ert meh­re­re Stun­den bis Tage, bis sol­che Men­gen auf­ge­nom­men sind, die dann wirk­sam wer­den könn­ten. Wenn es über­haupt einen Man­gel gäbe.
Eine pro­phy­lak­ti­sche Ein­nah­me ist Unsinn, weil nur ein klei­ner Teil aktiv durch die Darm­wand wan­dert, über­schüs­si­ge Men­gen nicht in den Kör­per auf­ge­nom­men son­dern sofort wie­der aus­ge­schie­den werden.

3. Lüge: Vit­amin D schützt die Lunge
Was gegen Bak­te­ri­en wirk­sam ist hilft nicht gegen Viren.
Daher ist hier Vit­amin D nicht wirksam

Gelb gemar­kert sind die Absur­di­tä­ten: Coro­na­vi­ren sind Viren, wie der Name schon sagt, und die sind kei­ne Bak­te­ri­en - wes­we­gen der Bezug zu "Bak­te­ri­en­gift-Schä­den" oder "anti­mi­kro­biel­ler Fähig­keit" völ­lig dane­ben ist.

Das Fazit in dem abge­bil­de­ten Text - wen wun­dert das - lau­tet natür­lich "Neh­men Sie Vit­amin D vor­beu­gend gegen Coro­na ein". Da aber alle drei beschrie­be­nen Mecha­nis­men ent­we­der nicht vor­han­den und/oder unwirk­sam bei Virus­er­kran­kun­gen sind ist die gesam­te Argu­men­ta­ti­on ein Lügen­ge­bäu­de um Angst zu schü­ren und das Pro­dukt zu ver­kau­fen. Zudem ist eine zu hohe Men­ge an Vit­amin D viel gefähr­li­cher als ein Man­gel, der manch­mal wegen natür­li­cher Schwan­kung fälsch­lich ange­nom­men wird.

Dahin­ter steckt wie­der die bereits bekann­te Frau Vale­ri­us, die sich selbst einen hoch­tra­ben­den Titel ver­passt hat und ein paar Bücher von Quack­sal­bern gele­sen hat:

" .. Die mei­sten Men­schen haben lei­der einen viel zu nied­ri­gen Vit­amin D Spie­gel. Des­halb ist es wich­tig, auch die­sen mit ent­spre­chen­der Nah­rungs­er­gän­zung anzuheben .. "

Der Text stammt nicht von ihr selbst, das ist ein vor­ge­fer­tig­tes Mar­ke­ting­ge­wäsch, das Wis­sen­schaft vor­täu­schen soll um bes­ser ver­kau­fen zu können.