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Fremdeinschätzung zu
diesem Blogautor

Ein Zitat, das in der Ver­gan­gen­heit geschrie­ben wur­de. Es stellt in Nähe­rung dar was ich als 'mei­ne Grund­hal­tung' beschrei­ben könn­te. Sicher ist zudem, dass ich kein Rech­ter bin - wer hier liest wird das bald erken­nen. Trotz­dem erlau­be ich mir an lin­ken Stand­punk­ten genau­so Kri­tik zu üben. 


".. es mag mög­lich sein, dass ich das fal­sche las
[Anm.: das bezieht sich auf die Inhal­te im Blog "RELA­tief"], aber das, was ich gese­hen hab, wür­de ich schlimm­sten­falls als pro­vo­kant bezeich­nen, aber - ent­schul­di­gung - es reicht mir noch nicht, um jeman­den als nazi zu beschimp­fen, und auch dazu nicht, mei­ne eige­ne den­ke abzu­ge­ben. ich kann sagen: viel­leicht legt es der autor dar­auf an, dis­kus­sio­nen wie die­se hier anzu­zet­teln? oder wenn ich einen ganz schlech­ten tag habe, kann ich sogar den­ken: oh, eure merk­wür­dig­keit sieht sich wie­der ein­mal ver­an­lasst, sei­nen senf abzu­ge­ben. aber dazu ist doch das dings hier da? jeder löf­felt hier sei­nen senf rein. man kann es lesen oder man kann es las­sen. es ist das glei­che, wie mit dem gehen: wo es einem nicht gefällt, da muss ja nicht bleiben.

leug­nen wir es oder nicht:
wir haben defi­ni­tiv ein aus­län­der­pro­blem. das haben wir spä­te­stens bei den aus­wer­tun­gen von pisa gese­hen. um es zu lösen, reicht es natür­lich nicht, mit aus­län­der­fein­li­chen paro­len um uns zu wer­fen oder geset­ze zu ent­wer­fen, die die men­schen­wür­de außer acht lassen. 

und ja:
ich mag döner, fin­de die tür­ki­schen frau­en ganz beson­ders schön, wit­zel­te stän­dig mit dem gemü­se­händ­ler an der ecke, bewun­der­te mei­nen bekann­ten said für sei­ne hoch­gra­di­ge intel­li­genz und sein kul­tur­ver­ständ­nis und moch­te mei­nen freund ati­lah wirk­lich gern...

aber:
es geht mir aber auch auf den keks, wenn alles schön gere­det oder igno­riert wird, was mit die­sem pro­blem zu tun hat, nur aus furcht, dass man als nazi beschimpft wer­den könn­te, wenn man einen gedan­ken zu ende denkt. 

erin­ne­rung:
ich war mal in amster­dam mit mei­ner freun­din. wir lie­fen händ­chen­hal­tend durch die stra­ßen und wur­dem von einem aus­län­der ziem­lich übel abge­pö­belt. nun, wir waren ja auch wel­che, doch da kam ein hol­län­di­sches ehe­paar und sag­te zu ihm:
"wenn es dir nicht passt, wie wir hier leben, dann geh doch nach hau­se!" der ehe­mann war hol­län­der, die frau asiatin.
wirft man also denen jetzt aus­än­der­feind­lich­keit vor?
hol­land war und ist bis­her eins der libe­ral­sten euro­päi­schen län­der! ich sage euch: es hat ver­dammt gut getan, das zu hören, denn zu hau­se hät­te sich das kein lands­mann getraut, aus angst, als nazi beschimpft zu wer­den. was ist das für eine dop­pel­mo­ral? darf ich in mei­ner hei­mat nicht unge­fähr­det leben, weil es einer frem­den kul­tur nicht passt?

ich habe genug freun­de aus mus­li­mi­schen fami­li­en gehabt, um zu wis­sen, dass es dort - unge­se­hen von aller öffent­lich­keit - tra­gö­di­en gibt, die wir uns gar nicht vor­stel­len kön­nen und auch genug, um zu wis­sen, dass vie­le mus­li­mi­sche mit­bür­ger gegen­über frau­en im all­ge­mei­nen und deut­schen frau­en im beson­de­ren, ein schlim­mes men­schen­ver­ach­ten­des und ent­wür­di­gen­des ver­hal­ten an den tag legen. 

ich fra­ge mich oft, wie es unser­ei­nem erge­hen wür­de, wenn ich mich als euro­päe­rin in mus­li­mi­scher kul­tur nicht anpas­sen wür­de? und was ist auch dabei? wenn ich dort bin, weiß ich, was mich erwar­tet, was als ein abso­lu­ter faux­pas gilt. wenn ich dort bin, möch­te ich ja an einer kul­tur anteil haben, an der ich auch schö­ne sei­ten fin­de - sonst wäre ich ja nicht da. und wenn ich es dort schreck­lich fin­de, was hält mich davon ab, zu gehen? selt­sa­mer wei­se fin­den wir die­se den­ke für uns umge­kehrt als "nor­mal" und sogar konsequent.

der autor die­ses blogs hat mei­nes erach­tens oft genug betont, dass er nicht für eine besei­ti­gung der aus­län­der aus deutsch­land ist. er leug­net weder einen holo­caust, noch hebt er einen hit­ler in den himmel. 

und wo wir gera­de dabei sind:
auch das hat für mich mit zivil­cou­ra­ge zu tun - zu sagen, was man denkt und sich nach mög­lich­keit kon­struk­tiv aus­ein­an­der zu set­zen. die mei­sten, die wegen einem trocke­nen pups "nazi" schrei­en, gehen näm­lich schwei­gend an sol­che sze­ne­rien vor­bei, in denen die wirk­li­chen aus­län­der­fein­de hand­greif­lich werden.

ich habe etwas gegen dog­ma in den köp­fen - egal in wel­che him­mels­rich­tung .."
 

[Quel­le]

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