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"Was da ist war noch nie,
was war das kommt nicht wieder."
[J. W. v. Goethe, Werke - Hamburger Ausgabe Bd. 13, Naturwissenschaftliche Schriften I, Die Natur, Fragment"] .
Deswegen heißt es mit Zuversicht nach vorn schauen und nicht Vergangenem nachtrauern. Vieles von dem, was wir einmal "waren", sei es in Beruf oder Gesellschaft, ist heute völlig irrelevant:
Wir müssen jetzt als Mensch bestehen - und Anderen ihre Freiheit lassen so zu sein wie sie sind.
Nur weil der Nachbar anders denkt als wir ist er kein schlechterer oder besserer Mensch. Er muß seine Meinung haben und sagen dürfen so wie wir, selbst wenn sie uns mißfällt. Niemand soll sich gezwungen fühlen sich zu verstellen um zu gefallen.
Das auszuhalten heißt:
Demokratie mit Leben füllen.
Grundsätzlich stimme ich dem zu, aber wie ist es mit Verhaltensweisen, die am Rande der Gesellschaftskompatibilität(ich meine jetzt keine illegalen Sachen) stehen und bei denen es einfach nur die persönliche einstellung ist, wie man damit umgeht. Bei denen der eine sagt: Oh, der gehört dringend therapiert und der adere: nee, das ist eben so.?
Und ich trauere schon ab und an meinem alten Ich hinterher.
Da meine ich:
Demokratie bedeutet eine Vielzahl von Meinungen zu haben und zuzulassen. Sich 'zivilisiert' mit Anderen auseinanderzusetzen und einen Konsens zu erarbeiten, der dann von Allen mitgetragen wird (und dann nicht 'halbherzig', sondern konstruktiv an der Umsetzung zu arbeiten) ist doch besser, als sich wegen Kleinigkeiten die Köpfe einzuschlagen.
Schon garnicht sollte Religion, Rasse, Herkunft einen Einfluß haben - aber davon sind wir (sehr bedauerlich!) noch weit entfernt.
Die Randgruppenfrage sehe ich auch als kompliziert. Einerseits brauchen wir Menschen, die an die Grenzen 'denken', aber deswegen oft nicht von der Masse verstanden werden - andererseits kann das so abwegig sein, dass es nie eine Chance zum Konsens hätte.
Es zu verbieten ist keine Lösung, daher plädiere ich für "anhören" & "abstimmen" - und dann darauf hoffen, dass diese "Randdenker" trotzdem einsichtig sind ....
"Demokratie"ist schwer, auch deswegen, weil es immer Wen gibt der zuerst den eigenen Nutzen zu festigen versucht ....