Überflüssig, überteuert, überbewertet: Salat

Wer 'aus­wärts' speist kennt die Situation: 

Nach den ersten Geträn­ken und der Auf­nah­me des Essens­wun­sches der Anwe­sen­den dau­ert es nicht lan­ge und ER kommt, der Salat! Grün, volu­mi­nös, benetzt von Dres­sings man­nig­fal­ti­ger Art, bil­det er die Grund­la­ge, das Volu­men, das Herz­stück des Salat­tel­lers, auf und in ihm sind ande­re Vege­ta­bi­li­en pla­ziert, gele­gent­lich ver­lie­ren sich in ihm ange­rö­ste­te Brot­klümp­chen, "Croû­tons" genannt, die in Fett getränkt und gewürzt dem Ensem­ble Geschmack und Viel­falt geben sol­len. Eine oft farb­lich abge­stimm­te Aus­wahl der beglei­ten­den Bestand­tei­le ist meist rein zufäl­lig und kei­nes­wegs wegen ihrer Nütz­lich­keit für den bes­se­ren Geschmack der Zusam­men­stel­lung oder die Gesund­heit der Essen­den gewählt. 

Selbst in der geho­be­nen Gastro­no­mie wird heu­te getan was noch vor Jah­ren eine Tod­sün­de gewe­sen wäre: 

Fer­tig geschnit­te­ne und gemisch­te Salatsor­ten, mit ein­falls­rei­chen Bezeich­nun­gen wie "Niz­za"-, "New Orleans"- oder "Sumatra"-Mischung wer­den en gros und natür­lich 'tau­frisch' beim 'con­ve­ni­ence food pro­vi­der' ein­ge­kauft und blätt­chen­wei­se oder 'bulk' dem wer­ten Publi­kum auf über­gro­ßen, platz­fül­len­den Tel­lern serviert. 

Gera­de in der euphe­mi­stisch schö­nen­den Spra­che der System­ga­stro­no­mie ist "Salat" jed­we­der Art kaum weg­zu­den­ken. Womit soll­te gewor­ben wer­den, wenn nicht mit Salat? Einem Muß, denn was wäre da zwi­schen den Buns, in den Wraps und im Döner noch übrig näh­me man ihnen den Salat ...! 

Die Pro­duk­ti­on von Salat, der zu mehr als 90% aus Was­ser besteht, und der damit das teu­er­ste Tafel­wäs­ser­chen in gebläu­ten oder gegrün­ten Desi­gner­fläsch­chen ser­viert, preis­lich leicht über­trifft, ist auf­wen­dig und ver­braucht viel Was­ser, Ener­gie und Dün­ger. Um dann Volu­men vor­zu­täu­schen. Selbst ohne Wert, denn Nähr­stof­fe gibt es kaum, Vit­ami­ne nur in Spu­ren und Mikro­ele­men­te an der Nach­weis­gren­ze - Salat lebt nur von der Mär alles Grü­ne sei gesund. 

Alles zusam­men genom­men han­delt es sich dem­nach bei Salat um eine auf­ge­bläh­te Täu­schungs­ma­sche, die kei­ne der Erwar­tun­gen tat­säch­lich erfül­len kann und deren Ruf sich hart­näckig hält, obwohl er doch mit ein wenig Über­le­gung vom Tisch zu wischen wäre. Theo­re­tisch, ver­steht sich. Seit Jah­ren schon schaue ich ver­zück­ten Sala­tes­sern zu, die sich der Illu­si­on hin­ge­ben etwas Gutes für ihre Gesund­heit zu tun. Dabei gra­ben sie sich durch den enor­men Res­sour­cen­ver­brauch den die Salat­pro­duk­ti­on nun ein­mal for­dert ihr eige­nes (Umwelt-) Grab, weil sie an ande­rer Stel­le zur Spar­sam­keit just jenen Ver­brau­ches auf­ge­for­dert sind.

Exo­ti­sche­rer Salat, bei­spiels­wei­se der in jüng­ster Zeit immer wie­der ange­prie­se­ne Löwen­zahn oder Giersch, sind mir per­sön­lich aus meh­re­ren Grün­den ein Gräu­el - schau­en Sie nur ein­mal WO die­se Pflan­ze wächst und wel­che Tie­re auf und in ihrer Nähe bestimm­te Geschäf­te ver­rich­ten .... aber die neu­en *Smoothies* wer­den bestimmt aus hoch gerei­nig­ten und aus­ge­such­ten Blätt­chen gefer­tigt. Bestimmt! 

Wiki­pe­dia ist weni­ger schwär­me­risch, denn dort steht zu lesen ".. Giersch gilt all­ge­mein als lästi­ges Unkraut; er wuchert und lässt sich wegen sei­ner unter­ir­di­schen Trie­be nur schwer bekämp­fen .. Der Tri­vi­al­na­me Podag­ra­kraut oder Zip­per­leins­kraut weist dar­auf hin, dass Giersch als ein Mit­tel gegen Gicht galt. Er soll auch gegen Rheu­ma und Arthri­tis, krampf­lö­send, ent­gif­tend und blut­rei­ni­gend wir­ken. Da kei­ne Bele­ge für die genann­ten Indi­ka­tio­nen gefun­den wur­den, wird der Giersch in neu­en Arz­nei­bü­chern nicht mehr aufgeführt .."

Wenig­stens läßt sich für Giersch und Löwen­zahn anmerken:
Sie wer­den nicht spe­zi­ell ange­baut und scho­nen die Res­sour­cen, wäh­rend der gewöhn­li­che Blatt­sa­lat, im Volks­mund "Grü­ner Salat" genannt, wenig Nut­zen bei hoher Umwelt­be­la­stung durch die Pro­duk­ti­on hat. Was bleibt ist also: Salat ist in Wahr­heit 'teu­res Was­ser mit ein paar Pflan­zen­stof­fen und viel - für den Men­schen unnüt­zem - Chlorophyll".

Wie es schon in der Über­schrift steht: Über­flüs­sig, über­teu­ert, überbewertet ...!

Kommentare

  1. Hm... Von der Sei­te betrach­tet, ist die Pro­duk­ti­on von Salat­pflan­zen wohl­mög­lich tat­säch­lich eher eine Umwelt­be­la­stung, wegen gar nicht mal so hohem Nährwert.

      1. Ein biss­chen höre ich dort durch­aus zu, weil ich sol­ches Grün­zeug zu einem gewis­sen Grad regel­mä­ßig selbst ver­zeh­re. (Ich mache aller­dings noch ordent­lich Fisch 'ran, ein biss­chen Mais noch dazu und Öl. - Damit das auch ein biss­chen sättigt.)

        1. "Aus­ge­wo­gen" ist die Nah­rung dann, wenn das Kör­per­ge­wicht in Gramm an Eiweiß, 200% des Kör­per­ge­wichts in Gramm an (voll­wer­ti­gen) Koh­len­hy­dra­ten, 10% des Kör­per­ge­wich­tes in Gramm an Fet­ten (vor­zugs­wei­se unge­sät­tig­te Fet­te), und der Rest Bal­last­stof­fe, Vit­ami­ne und Spu­ren­ele­men­te auf­ge­nom­men wer­den. Ins­ge­samt soll­te dann noch (über­schlä­gig) fest­ge­stellt wer­den zu wel­cher Akti­vi­täts­ka­te­go­rie man sich zählt (sehr aktiv, mit­tel aktiv, wenig aktiv, gleich etwa 2200 oder 1800 oder 1400 Kalo­rien max. ins­ge­samt) und danach dann essen. Das sind Anhalts­wer­te, die natür­lich vari­iert wer­den kön­nen, wenn der Bedarf objek­tiv nach oben oder unten schwankt.

          ".. Ver­ar­bei­te­te Lebens­mit­tel oder Geschmacks­ver­stär­ker haben in einer aus­ge­wo­ge­nen Ernäh­rung gene­rell nichts ver­lo­ren .." [Quel­le] - also mög­lichst wenig fer­tig und viel selbst zube­rei­ten, das ist zwar Auf­wand aber meist sogar noch preis­wer­ter. Salat jeden­falls fällt NICHT in die Kate­go­rie guter Ernäh­rung weil zuviel Ener­gie gebraucht wird und hin­ter­her nichts davon drinsteckt!

          Bei der AOK gibt es eine Über­sicht (Ernäh­rungs­py­ra­mi­de), die stellt sehr gut dar was man essen sollte.

          Salat neh­me ich nur als Grund­la­ge für ein Gericht wie "Gewür­fel­te Hüh­ner­brust in Cur­ry & Ing­wer", da kommt das Fleisch direkt auf eine Hand­voll gehack­ten Salat, der mit einer Vin­ai­gret­te eßbar gemacht wird und in die­sem Fall ver­zich­te ich noch Reis dazu zu kochen, könn­te aller­dings statt Salat genom­men werden.
          Um ganz ehr­lich zu sein: Manch­mal, eher sel­ten, essen wir auch 'junk food' .... meist alle drei Mona­te mal, wenn wie­der der Fly­er von McDo oder Bur­gerK mit dem "2-für-1" Ange­bot ins Haus flat­tert. Mehr ist das Essen dort näm­lich nicht wert, den Löwen­an­teil am 'pro­fit' kas­sie­ren die obe­ren Eta­gen und Anle­ger in deren Aktien.

        2. Die bei­den berühm­ten Bur­ger­ket­ten... Bei denen ist das Fazit: Teu­er und man ist immer noch hung­rig. Mehr ist da nicht zu sagen. (Gut hier, dass die näch­ste Filia­le von bei­den recht weit weg lie­gen wür­den. Ist also uninteressant.)

          Aus­ge­wo­gen wür­de bei mir wohl so nicht unbe­dingt der Fall sein (ist aber eine ande­re Geschich­te, war­um alles) - das Grün­zeug ist irgend­wo eine Metho­de, sich anzu­ge­wöh­nen, sich eben auch mal mit was ande­res abzzufüllen.

          Jetzt gera­de im Som­mer ist so eine Kalt­spei­se wie Salat doch eher beliebt als ande­res, einer­seits, weil es kalt aus dem Kühl­schrank kommt, und zum ande­ren isst man ange­sichts der pla­gen­den Hit­ze irgend­wie sowie­so weni­ger. Will sich auch weni­ge machen und rela­tiv unkom­pli­ziert zubereiten.

        3. Toma­ten, Salat­gur­ke und Papri­ka - das ist mei­ne Wahl wenn es um Salat nicht nur im Som­mer geht, das kann noch mit Mais, Kicher­erb­sen oder Möh­ren vari­iert wer­den. Auch wei­ße und Kid­ney­boh­nen eig­nen sich als Erwei­te­rung dazu und alle die­se Zuta­ten in wech­seln­der Men­ge machen doch Abwechs­lung und sicher mehr 'Gehalt' als Blatt­sa­la­te ohne wirk­li­chen Nährwert.

          (Brok­ko­li und Blu­men­kohl - die man in man­chen Mischun­gen roh oder gekocht fin­det - mei­de ich aus zwei Grün­den: Sie wir­ken harn­trei­bend und der Geruch ist (mir) unangenehm)

  2. Oh, das sieht bei mir doch ganz anders aus...
    Bei mir gibt es in der Regel z. B. kei­nen Salat ohne Fisch.
    Vie­le fer­tig zusam­men­ge­stell­te Sachen kau­fe ich nicht, weil da immer irgen­das drin ist, was ich nicht mag (sie­he, dass Dres­sing mir gene­rell nicht liegt; Papri­ka ist auch nicht so mein Ding, Boh­nen auch nicht, außer den Kid­ney-Boh­nen, die so ziem­lich jeden Geschmack von dem anneh­men, wor­in man sie gibt), also muss ich mir immer selbst zusammenstellen.
    Ledig­lich bei den Pflück­sa­la­ten selbst kann ich auf bereits gemach­te Arbeit zurück­grei­fen (ich neh­me am lieb­sten die Päck­chen mit 200g, wo Weiß­kohl und Möh­ren­strei­fen mit drin sind - hat am mei­sten Varia­ti­on an Zuta­ten und man kriegt die größ­te Mas­se fürs Geld).
    - Dafür wie­der­um esse ich vie­le der Gemü­se­sor­ten, die sonst im Salat lan­den, eher als Rohkost.

    1. Da magst du bestimmt den wei­ße Bohnen-Thunfisch-Knoblauch-&-Zwiebel-Salat [Anzei­li­ges Ver­hält­nis 1:1:0,1-0,4].
      Papri­ka nur mäßig, ja, sonst domi­niert es alles Ande­re .... Weiß­kohl berei­te ich nur geschmort zu, sonst bläht er zu sehr.
      Kid­ney­boh­nen und wei­ße Schnitt­boh­nen erge­ben einen sehr deli­ka­ten, leicht anzu­säu­ern­den, kal­ten Salat, mit ganz wenig klein­ge­hack­ten Zwie­beln, gera­de an hei­ßen Tagen.

      1. Nein, ist ziem­lich weit dane­ben... Und viel einfacher.
        Ein hal­bes Päck­chen Blatt­sa­lat-Roh­kost-Mix (200g), 1 Dose Thun (oder mind. 100g von irgend­ei­nem ande­ren Fisch, z. B. auch geräu­cher­ten aus dem Kühl­re­gal), 1 klei­ne Dose Mais (oder 12 Dose Mais von den gro­ßen) und Öl nach Belieben.

        Ist der Tank wirk­lich sehr, sehr leer, krie­ge ich auch ein gan­zes Päck­chen verbraucht.
        Ent­spre­chend kommt dann noch 1 klei­ne Dose Thun dazu, Öl wird viel­leicht auch etwas mehr ver­braucht. Mais las­se ich so (nicht dass es hin­ter­her zu viel ist).

        Als Öl neh­me ich in der Regel Oli­ve, kann aber auch ein ande­res sein. (Bei mir ist so der Fokus auf Ome­ga-3-Fett­säu­ren wegen dem Erhalt der grau­en Zellen.)

        Habe ich einen Fisch, der schon in Öl kam, set­ze ich in der Regel das glei­che Öl aus der Fla­sche zu.

        Falls die Mischung von irgend­ei­nem fer­ti­gen Thun­fisch­sa­lat mal was nach mei­nem Geschmack ist, fin­de ich, ist das recht häu­fig irgend­ei­ne Asia-Kom­bi­na­ti­on. Irgend­was in Rich­tung Cur­ry, oder zumin­dest mit Soja­boh­nen­ker­nen. (Grei­fe ich eher drauf zurück, wenn man unter­wegs ist und schau­en muss, was hat der jewei­li­ge Laden an Spei­sen, die man sofort ver­zeh­ren kann.)

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