na klar, mit solchen Schlagzeilen punktet man immer:
Allerdings wohl nur bei den Jüngeren .... später ist in dem Blatt zu lesen, der durchschnittliche Rentenbetrag für unsere Stadt liege €100,- über dem bundesdeutschen Durchschnitt bei ca. €834,- .... das klingt für mich nicht gerade 'üppig', vor allem weil die Lebenshaltungskosten in MS ja auch nicht an der unteren Grenze angesiedelt sind .... da fehlt also die Relation "Kosten vs. Einkünfte" - aber es ist wohl zuviel verlangt, denn: 'statements' zum 'Ist-Zustand', das kann ein Provinzblatt leisten - mehr wohl nicht.
Zurück zu der Kostenaussage. Dabei ging es darum, daß die Hälfte aller Ausgaben* im Gesundheitswesen für Menschen jenseits der 65 ausgegeben werden .... was nicht da steht ist, daß gerade diese Menschen zwischen 30 und 45 Jahre Beiträge gezahlt haben ohne irgendwelche Kosten zu verursachen .... was auch nicht dasteht ist, daß es sich bei den Gesundheitsausgaben um "Solidarsysteme" handelt - und das heißt: Wer weniger Glück hat und krank wird wird von denen unterstützt die mehr Glück haben und gesund sind .... das muß man natürlich verstehen, dann fällt das "Urteil" bestimmt anders aus, denn ich will nicht unterstellen, daß mit der anderen Darstellung die Ressentiments geschürt werden sollten ....
Eine gründliche Recherche hätte zudem ergeben, daß 90% aller Kosten bei den über 65-jährigen für die letzten zwei Lebensjahre anfallen: Dann nämlich, wenn sie z.B. ins Krankenhaus müssen und/oder sich ihr Zustand erheblich verschlechtert .... " .. Die hohen Krankheitskosten älterer Menschen lassen sich entsprechend durch die mit dem Alter steigenden Sterberaten erklären. .. " sagt denn auch die Pressemitteilung - aber da hätte man sie im Original und bis ganz nach unten im Text lesen müssen ....
So. Und jetzt frage ich mich 'mal wie sind denn die anderen 50% der Ausgaben verteilt? Wofür wird dieses Geld ausgegeben? Da sind sind zum einen die chronisch Kranken, die zehren gut 15% auf, der Rest entfällt auf das, was sonst noch so 'behandelt' wird .... also 50% für Alle unter 65, darunter auch Kinder (im Text der destatis-Veröffentlichung: "unter 20-jährge"), bei denen bekanntlich häufiger mit Errankungen zu rechnen ist.
Was völlig vernachlässigt wurde ist die Frage: Wieviele Menschen** unter bzw. über 65 gibt es überhaupt?
Nehmen wir 'mal an 50% aller Menschen sind über 65 - dann wäre es doch überhaupt nicht verwunderlich, wenn sie auch 50% der Kosten verursachen .... mit solchen Überlegungen sind aber offensichtlich 'normale' Zeitungsredaktionen schon hoffnungslos überfordert .... ein einfacher Blick in die Seiten des Statistischen Bundesamtes hätte da Klarheit schaffen können - aber das erfordert natürlich erstens die Idee dazu und zweitens den Wunsch die Angelegenheit gründlicher als eine 'Agenturmeldung' zu recherchieren ....
* Pressemitteilung vom 5. August 2008 - 280⁄08:
47% der Krankheitskosten entstehen im Alter (lt. "destatis.de")
** Lt. "destatis.de" sind Ende 2007
- 41 945.500 Frauen und
- 40.274.300 Männer
in Deutschland gezählt worden ....
davon waren
- 61% zwischen 20 und 65 Jahre alt,
- 19% 65 und älter,
- 20% unter 20
"Blatt" - gemeint ist die WN (Westfälische Nachrichten)