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Am 20.04.2009 hatte ich unter dem Titel "Projekt: "18" der SPD *updated!*" einen Artikel veröffentlicht und schon damals vor der Großen Koalition gewarnt. Weil zu erwarten war, was in der jetzigen Regierung passiert:
Anstatt mutig Reformen (z.B. des Steuersystems) anzugreifen herrscht eine Politik des "kleinsten gemeinsamen Nenners" vor - und alle Versprechen werden wieder einmal gebrochen.
Vor dem Hintergrund der Europawahl wird die ganze Verlogenheit - auch wieder einmal - sichtbar. Alle behaupten irgendwie "gewonnen" zu haben. Konsequenzen? Fehlanzeige!
Die deutsche Sichtweise auf Europa ist wie der bekannte "Tunnelblick":
Man sieht nur was die Medien uns glauben machen. Wie zerrissen die europäische Landschaft ist geht dabei unter. Da ich in Spanien miterlebe was soziale Abgründe für viele Menschen bedeuten - hervorgerufen u.a. durch die überbordernde deutsche Einflußnahme in Sachen "Eurorettung", die eher eine Bankenrettung war - kann ich sehr gut nachvollziehen, dass es insgesamt hierzulande einen 'Ruck nach Links' gegeben hat.
Wo bleibt der 'Ruck nach Links' in Deutschland?
Die einzige Partei, die verstanden hat was die Großkonzerne rund um die Welt anrichten und wie man - ausgehend von Deutschland und Europa - etwas dagegen tun könnte ist "Die Linke".
Rentenerhöhung für eine kleine Gruppe in Deutschland - das war (ein) Rezept der CDU/CSU die deutschen Rentner 'bei der Stange' zu halten und ihr Wahlklientel zu erhalten. So wurde es schon seit Jahrzehnten mit unterschiedlichen "Wohltaten" praktiziert und funktioniert offensichtlich bei dieser Altersgruppe immer noch blendend.
Erschreckend ist aber für mich das (überwiegende) Wahlverhalten der "Generation Praktikum":
Die Politik tut nichts für diese Generation, dafür viel gegen sie - und trotzdem wählen gut 30% CDU und fast ebenso Viele SPD. Intellektuell unfaßbar, menschlich enttäuschend und erstaunlich wirklichkeitsfremd. Da drängt sich mir der Gedanke auf, dass die Anti-Bildungsreformen allmählich zu greifen beginnen und deswegen die Zahl derer die kritisch hinterfragen was da so an politischer Handlung abläuft immer mehr sinkt.
Sinkt. Ein passendes Stichwort.
Ich höre auf, weil sonst meine Stimmung noch weiter sinkt.
"Generation Praktikum" - passende Bezeichnung! Diese Generation ist in größtem Wohlstand aufgewachsen, in der "Wegwerfgesellschaft", begleitet von der "grünen" Kritik, womit für sie alles abgedeckt ist, was Politik (einschl. Opposition) darstellt; sie haben als Kinder die Wiedervereinigung mitbekommen; was hätte sie nach links ziehen sollen? Wenn schon ihre Eltern so erfolgreich etabliert sind, dass sie die kritischen Zeiten nur noch als 68/70er Flegeljahre in Erinnerung haben!
" .. was hätte sie nach links ziehen sollen? .. "
Ja, die Frage hat natürlich ihre Berechtigung.
Ich denke das hat damit zu tun, dass "nachdenken" aus der Mode gekommen ist, erst recht aber der Zweifel an dem, was die Regierung & ihre Medien verlautbaren.
Wer sich allerdings informieren WILL, der hat ja (noch) gute Möglichkeiten.