Griff in die Klamottenkiste .... 
*update* (30.01.2015)

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Der Staat besteht aus ein­zel­nen Men­schen. Angeb­lich ist die Poli­tik von die­sen Men­schen beauf­tragt deren Inter­es­sen wahr­zu­neh­men. Eine Ver­selb­stän­di­gung in ein Gebil­de das sich "Staat" nennt und sei­nen Auf­trag­ge­bern zuwi­der­han­delt ist in unse­rem Grund­ge­setz nicht vor­ge­se­hen, denn dort heißt es:

"Alle Staats­ge­walt geht vom Vol­ke aus. Sie wird vom Vol­ke in Wah­len und Abstim­mun­gen und durch beson­de­re Orga­ne der Gesetz­ge­bung, der voll­zie­hen­den Gewalt und der Recht­spre­chung ausgeübt."

Frü­her wur­de das - zu Zei­ten - anders gese­hen und der "Staat" wur­de als abstrak­te Grö­ße betrach­tet, der sei­ne "Unter­ta­nen", ver­schlei­ernd als "Ein­zel­we­sen" bezeich­net, sei­ner­seits von Rech­ten aus­schlie­ßen kön­nen sollte:

.. Die Frei­heit des Indi­vi­du­ums rich­tet sich immer nach der Frei­heit, die ein Volks­kör­per an sich zu genie­ßen in der Lage ist, und die Frei­heit des Indi­vi­du­ums muss ihm um so mehr ein­ge­glie­dert wer­den, je grö­ßer die aku­ten Gefah­ren sind, von denen der Staats­kör­per an sich tem­po­rär bedroht ist.
Die­se Begren­zung der Gei­stes- und Mei­nungs­frei­heit kann eine frei­wil­li­ge, sie kann aber auch eine erzwun­ge­ne sein.
Sie wird sich immer dann zum Segen des gan­zen Staats­we­sens aus­wir­ken, wenn die Mehr­heit der Wohl­mei­nen­den sie sich frei­wil­lig auf­er­legt und sie von Staats wegen den reni­ten­ten und sabo­tie­ren­den Ele­men­ten auf­ge­zwun­gen wird.
Der Staat kann sich gar nicht die­ses sou­ve­rä­ne Recht von irgend­ei­nem Ein­zel­we­sen neh­men las­sen.
In dem Augen­blick, in dem der Staat sich die­ses sou­ve­rä­nen Rech­tes begibt, begibt er sich der Mög­lich­keit, eine ziel­be­wuß­te und kon­se­quen­te Poli­tik nach innen und nach außen zu betreiben .. "

[Zitat]

Das war Josef Göb­bels. Wir hören heu­te wie­der Kom­men­ta­re der Poli­tik die zum Inhalt haben man müs­se - natür­lich zum Nut­zen "des Vol­kes" - Ein­schrän­kun­gen der Mei­nungs- und Pres­se­frei­heit vornehmen.

Das Wohl des deut­schen Vol­kes ist bereits beein­täch­tigt, wer­den doch immer mehr Geset­ze & Ver­ord­nun­gen erlas­sen die den (fik­ti­ven) "Staat" anstel­le der Bür­ger zum Sou­ve­rän erklä­ren, oder, wenn das nicht aus­drück­lich so bestimmt ist, min­de­stens Ein­schrän­kun­gen der Rech­te von Bür­gern vorsehen. 

Das Grund­ge­setz, ein­zi­ges Hin­der­nis und 'Boll­werk' gegen die aus­ufern­de Kon­trol­le und Macht­be­fug­nis des Staa­tes, ist in ernst­haf­ter Gefahr. Um ihre Inter­es­sen und die ihrer Geld­ge­ber zu betrei­ben schert es die Ver­ant­wort­li­chen nicht wenn es "unver­äu­ßer­ba­re" Antei­le im Grund­ge­setz betrifft und die­se außer Kraft setzt.

"Recht ist was dem Vol­ke nützt!"
- so hieß es schon ein­mal - und wir sind auf dem 'besten' Wege das noch­mals zu erleben ....

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*edit*
(30.01.2015)
Sie­he hier­zu den Arti­kel "Über­wa­chung Total" von Doc­tor Snug­gles - in dem unter Bezug auf die NSA- & Pris­m­ak­ti­vi­tä­ten dar­ge­stellt wird, dass die Kom­plett­über­wa­chung nicht vor den Anschlä­gen in New York, Lon­don & Paris schüt­zen konn­te wäh­rend gleich­zei­tig Bür­ger­rech­te der ver­meint­li­chen "Sicher­heit" geop­fert wurden.

*2.edit*
(30.01.2024)
"lebenskunst.me/archives/610" exi­stiert nicht mehr aktiv im Inter­net, der Link führt jetzt zu einer Ker­stin Neu­mann, die mit dem hier bespro­che­nen The­ma kei­ne Ver­bin­dung hat. Den Arti­kel auf den ich mich bezo­gen hat­te fin­den Sie nun → dort

Kommentare

  1. Ihren Arti­kel habe ich gele­sen und fin­de ihn prä­zi­se, über­zeu­gend & kom­pakt. Ich möch­te - wenn Sie ein­ver­stan­den sind - mit­tels eines *edit* unter dem Bei­trag hier dar­auf hin­wei­sen (in den Kom­men­ta­ren geht sowas manch­mal unter).

  2. Ich habe den Ein­druck man­che Maß­nah­men wer­den nur mit den Sicher­heits­be­dürf­nis­sen erklärt - in Wahr­heit geht es dar­um die (Bewegungs)daten glo­bal mög­lichst lücken­los zu erfas­sen.

  3. Das ist gut mög­lich - die Sam­mel­wut kennt kei­ne Gren­zen. Blöd ist nur, wenn es nicht wirk­lich hilft. Und es kann nicht hel­fen, da kein System per­fekt ist. Lücken gibt es immer. Zum Bei­spiel mit Bar­geld bezah­len. Von Tele­fon­zel­len aus anru­fen. Bücher im Buch­la­den kau­fen. Kein Han­dy haben (so fal­len kei­ne Bewe­gungs­pro­to­kol­le an). Schon ist der "Fin­ger­ab­druck" kleiner.

  4. Ich stel­le mir vor beson­ders 'ver­däch­tig' zu sein weil genau das auf mich zutrifft: Kein face­book, kein goog­le+, das Mobil­te­le­fon ohne ein­ge­schal­te­ten Stand­ort, alles was an "goog­le" mel­den könn­te aus­ge­schal­tet, kei­ne 'apps' nach­ge­la­den, meist sogar im Flug­mo­dus, Tei­le der Kor­re­spon­denz ver­schlüs­selt .... das muß doch 'ver­däch­tig' sein.

  5. Och, der Stand­ort eines ange­schal­te­ten Mobil­te­le­fons ist ja in einem gewis­sen Rah­men immer bekannt, zumin­dest dem Netz­be­trei­ber. Denn schließ­lich wählt sich jedes Mobil­te­le­fon in die Zel­le ein, die dem der­zei­ti­gen Stand­ort zuge­wie­sen ist, anson­sten wür­den die Tei­le ja gar nicht funktionieren.

  6. Stimmt.
    Des­we­gen ja der "Flug­mo­dus"

    Zudem habe ich beschlos­sen das Mobil­te­le­fon nur noch als Kame­ra zu benut­zen wenn ich wie­der eine nor­mal gro­ße SIM-Kar­te habe.
    Dies weil es offen­sicht­lich unmög­lich ist "Goog­le" aus mei­nem Leben her­aus zu hal­ten wenn ich das smart­phone zu dem nut­ze, wozu es her­ge­stellt wurde.

  7. Na ja, wenn ich mein Han­dy dau­ernd im Flug­mo­dus betrei­be, wozu habe ich dann ein Han­dy? Nur für Not­fäl­le? Und wenn ich eine Kame­ra haben möch­te, dann kauf ich mir eine rich­ti­ge Kame­ra (sor­ry, bin da altmodisch).

  8. Das ist - ich gebe es gern zu - eine Not­lö­sung, weil ich es vor­her nicht abschät­zen konn­te (es war mein erstes Mobil­te­le­fon). Um es nun nicht nutz­los her­um­lie­gen zu haben benut­ze ich es eben als Kame­ra .... da wäre sowie­so ein Neu­kauf fäl­lig gewesen.

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