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.... kann man in diesem Beitrag sehen
=> "Zurück zur Natur"
[via Krautreporter].
PS:
Wenn viele Menschen diese Information verbreiten und alle bereit wären ein paar Cent mehr zu zahlen könnte es für diese Tiere ein besseres Leben bedeuten ....
Dieser (verlinkte) Beitrag mit all seinen Details und Hintergrundfakten trifft im Innersten und berührt die Seele. Diese armen Kreaturen!!! Alles nichts Neues und doch immer wieder erschütternd. Wer da noch mit Genuss (Schweine-) Fleisch essen kann, muss über grandiose Verdrängungsmechanismen verfügen. Aber ich höre schon wieder, wie gesagt wird, WIR essen nur noch ganz wenig Fleisch. Und bestimmt auch nur Fleisch vom Bio-Bauern des Vertrauens, wo alle Tiere glücklich waren, bevor sie sterben mussten, um gegessen zu werden. Der Schwabe an sich unterscheidet übrigens noch zwischen Fleisch und Wurst (Wurst ist kein Fleisch, wächst irgendwie auf Bäumen oder so).
Fünf glückliche Schweine sind prozentual gesehen weniger als ein Fliegenschiss! Und trotzdem, zu sehen, wie wunderbar es für sie ist, endlich ihren genetischen Bedürfnissen folgen zu können, macht mich froh und unendlich traurig zugleich.
Meine Empfindungen sind ähnlich, die Konsequenz allerdings ist unterschiedlich. Ich versuche mal es zu erläutern:
Der Mensch ist ein "Allesfresser", durch Äonen genetisch darauf programmiert Pflanzen und Tiere zu essen. Ich hatte es früher schon dargestellt und will mich nicht wiederholen - aber unser Verdauungssystem ist nun mal auf Mischkost eingerichtet.
Was ich allerdings betreibe ist Aufklärung und Mäßigung. Aufklärung, damit diese Riesenställe abgeschafft werden, damit die Haltung wenigstens in einem ersten Schritt so erfolgt wie es in den Gesetzen und Verordnungen festgelegt ist (weil das nicht so ist).
Zweitens plädiere ich dafür weniger Fleisch zu essen - das ist nicht nur der Tiere wegen wichtig, sondern verbessert auch die eigene Gesundheit. Die Urmenschen haben einmal pro Woche oder einmal im Monat Fleisch gehabt. Es ist aber in der heutigen Zeit wegen der Begrenzung der pflanzlichen Nahrungsquellen* (wenn Alle Vergetarier wären gäbe es nicht genug zu essen) noch nötig Fleisch zu essen.
* wenn mehr für Menschen und weniger als Tierfutter produziert würde könnte sich das schnell ändern. Dazu fehlen allerdings in weiten Teilen der Welt die Einsicht & der Wille.
Unser Verdauungssystem ist doch nur deswegen auf Mischkost eingerichtet, weil die "Urmenschen" eben zuerst Jäger und dann erst Landbesteller waren. Mein Verdauungssystem arbeitet jetzt seit über 20 Jahren wunderbar OHNE Fleisch und ich habe weder Mangelerscheinungen noch sonstige Ausfälle. Weniger Fleisch würde nicht nur weniger Tierleid und weniger durch (übermäßigen) Fleischkonsum verursachte Krankheiten, sondern ganz eklatant weniger Umwelt-/Klimaschäden bedeuten. Wer nicht bereit ist, sich mit diesen uns allen bekannten Tatsachen auseinanderzusetzen und sein (Ess-) Verhalten zu ändern, handelt m. E. egoistisch, kurzsichtig und unverantwortlich.
An den biologischen Gegebenheiten kann man nicht vorbei, das ist eine feststehende Tatsache - ob es uns nun gefällt oder nicht.
Das Problem ist ja oft nicht alleine das "Wollen". Es ist auch eine Frage der Möglichkeiten und der Finanzen. Zwar wird ohne Fleisch Geld gespart, aber andererseits kosten Substitutionen oft ein mehrfaches dessen, was ansonsten für Nahrung ausgegeben werden muß.
Viele Vegetarier die ich näher kenne (Veganer sind nicht darunter) gehören zu einer Einkommensschicht die (weit) über dem Durchschnitt der allgemeinen Einkünfte liegen. Da ist es bestimmt leichter zu probieren, abzuwägen, auch mal zu irren bis man die 'richtige' Diät für sich erprobt & dann festgelegt hat.
Mit 900,- €uro Rente läßt sich eine ausgewogene vegetarische Diät nicht finanzieren, denn es müssen ja noch Miete, Nebenkosten, Kleidung etc. bezahlt werden. Mit Sozialleistungen, die immerhin fast 20% der Bevölkerung unterhalten, schon erst recht nicht.
Es ist auch eine Frage der Bildung. Wer keinen Schimmer hat welchen Prozessen die Nahrung im Körper dient und welche Schwerpunkte zu setzen sind ist von vornherein schwer zu überzeugen. Und wenn doch, in Gefahr sich aus Unwissenheit falsch zu ernähren. Wenn dann zu Substitutionsprodukten gegriffen wird schaden sich Viele mehr als sie sich Gutes tun - weil da oft mit minderwertigen Ersatzstoffen gearbeitet wird.
Vor einiger Zeit hatten wir hier dazu schon einmal eine Diskussion. Am Ende einigten wir uns auf einen Kompromiß: Freiwillig reduzieren ist besser als Zwang ausüben, Tipps & Kniffe verbreiten um den Umstieg zu erleichtern sollte ausgeweitet werden, und solange es noch 'Fleischindustrie' gibt erstmal darauf drängen die Bedingungen zu verbessern.
PS
Wie oben schon angedeutet halte ich es für Energieverschwendung Tieren pflanzliche Kost zu verfüttern um sie dann zu schlachten und nur Bruchteile dessen heraus zu bekommen was eingebracht wurde - da wäre der direkte Weg Pflanze - Mensch bestimmt umweltschonender & zudem preiswerter. Was geschieht aber mit der (im Moment) dazwischen liegenden Produktionskette? Da müßte man mindestens einen allmählichen, gezielten Umbau planen und über längere Zeit allgemein-gesellschaftliche Hilfen leisten weil das über die Produkte nicht zu finanzieren ist.
2. PS
Noch ein Wort dazu, was ich selbst esse:
Eine totale Nahrungsumstellung in meinem Alter halte ich nicht für sinnvoll - denn die Resorption von Vitaminen und Spurenelementen im Dünndarm läßt mit steigendem Lebensalter nach. Es besteht die Gefahr einer Minderversorgung wenn dann auch noch auf tierische Produkte völlig verzichtet wird. Deswegen esse ich 2-3 mal pro Woche Fleisch. Bevorzugt nichts fertig Abgepacktes. In Spanien lasse ich mir an der Metzgertheke meist ca. ein Kilo 'picada de tenera' [carne de vaca picada] zubereiten, das wird frisch gemacht und kann zu vielen Zwecken benutzt werden. Ich teile dieses fettarme Gehackte in drei Portionen & friere zwei davon ein. Zwischendurch - für den kleinen Hunger - habe ich 'Longanizas de Pascua' entdeckt [seither kaufe ich keine 'fuet' mehr]. Die gibt's aus der Hand mit Brot/Brötchen.