Liebe Polizeigewerkschaft, ....

ich fin­de es ja beson­ders erfreu­lich wenn ihr euch dafür ein­setzt mehr Tem­po-30-Zonen einzurichten.


Aller­dings hät­te ich da einen Vor­schlag zur Rei­hen­fol­ge von Aktionen:

- Wie wäre es denn, wenn ihr erst Mal dafür sorgt, daß bestehen­de Tem­po-30-Zonen über­wacht wer­den und Über­tre­tun­gen ver­folgt & geahn­det werden?

- Das Auf­stel­len von Geschwin­dig­keits-Anzei­ge-Tafeln könnt ihr euch schen­ken, denn wenn kein Radar dabei ist hustet euch die Mas­se der Auto­fah­rer 'was und gibt wei­ter Gas;

- Laßt doch mal in den Medi­en eine *Public-Ser­vice-Kam­pa­gne* mit dem Mot­to laufen:

Ich woh­ne an einer Stra­ße die als Tem­po-30-Zone aus­ge­wie­sen ist. Hier wer­den Geschwin­dig­kei­ten bis zu 100 km/h gefah­ren. Alle Ver­su­che irgend­ei­ne Behör­de zum Han­deln zu brin­gen waren bis­her vergebens:
Die Stadt sagt der Land­kreis ist ver­ant­wort­lich die Ein­hal­tung der Geschwin­dig­keit zu gewähr­lei­sten - der Land­kreis sagt die Poli­zei­di­rek­ti­on ist dafür zustän­dig - die Poli­zei ver­weist auf das städ­ti­sche Ord­nungs­amt .... des­sen Fin­ger zeigt auf den Land­kreis etc.

Hier durch unse­re Stra­ße führt der Weg zu zwei Schu­len, einem Kin­der­gar­ten, und einer Grund­schu­le. Gleich­zei­tig ver­bin­det unse­re Stra­ße zwei viel befah­re­ne Nord-Süd Ach­sen. Es ist zugleich Zufahrt zu einer Ost-West-Ach­se, einer Bun­des­stra­ße, und wenn es sich dort staut läuft der Ver­kehr durch unse­re Tem­po-30-Zone - NICHT mit Tem­po 30!
Und also ob all das noch nicht genug ist: Ein neu errich­te­ter Super­markt führt seit einem Jahr zu zusätz­li­chem Ver­kehr hin zum Markt und durch unser Stadtviertel.

Wahr­schein­lich sind ein paar tote Vögel, Igel, und Kat­zen noch nicht genug, es muß erst ein Kind ange­fah­ren wer­den bevor etwas gegen die Rase­rei getan wird.

Nur noch als Ergän­zung:
Neu­lich habe ich einem Auto­fah­rer der mit min­de­stens 60 km/h fuhr mit drei Fin­gern "30" signalisiert.
Er hielt an und stieg aus "Was haben Sie mir da gera­de gezeigt?"
Ich hebe mei­ne Hand und zei­ge drei Finger,
ant­wor­te "Daß hier eine Tem­po 30 Zone ist und Sie waren min­de­stens dop­pelt so schnell!" 
Er dar­auf: "Woher wis­sen Sie das, haben Sie ein Radargerät?"
Ich: "Nein, aber mehr als 50 Jah­re Fahr­pra­xis - und genug Erfah­rung den Unter­schied zwi­schen 30 und 60 zu beurteilen .."

Spä­ter, ein paar Tage danach, sehe ich sein Auto vor einem kürz­lich neu bezo­ge­nen Haus ste­hen. Wenn selbst die Anlie­ger sich nicht an "Tem­po 30" hal­ten kann man es von orts­frem­den Fah­rern wohl erst recht nicht erwarten ....

Kommentare

  1. Tem­po 30 soll­te m.M.n. inner­halb geschlos­se­ner Ort­schaf­ten grund­sätz­lich gel­ten. Aus­nah­men müss­ten dann eigens gekenn­zeich­net werden.
    Eine Ort­schaft ken­ne ich, die das bereits ein­ge­führt hat: 13.000 Ein­woh­ner, Tem­po 30 über­all ausser auf der durch­ge­hen­den Bun­des­stra­sse, da gilt 50 und der Quer­ver­kehr ist durch Ampeln gere­gelt. Sehr vernünftig.

    1. Bedau­er­li­cher­wei­se ist "Ver­nunft" eine Gabe die nicht alle Men­schen gleich­mä­ßig haben - sie basiert auf Wis­sen, und da ist schon der grund­le­gen­de Unterschied:

      Unwis­sen­heit schützt zwar nicht vor Stra­fe, aller­dings kommt vor einer Stra­fe für Fehl­ver­hal­ten zuerst die Auf­deckung! Dar­an hapert es, denn die Prio­ri­tä­ten der Ver­ant­wort­li­chen wer­den von ande­ren Kri­te­ri­en bestimmt als denen der Betroffenen.

      So fin­de ich es sehr mutig und men­schen­freund­lich wenn sol­che Regeln wie du sie beschrie­ben hast ein­ge­rich­tet sind - doch was sagt das über die viel grö­ße­re Zahl von Ver­ant­wort­li­chen aus, denen Leib & Leben der ihnen anver­trau­ten Bür­ger schnup­pe ist und die die­se Bür­ger gerin­ger schät­zen als die vor­herr­schen­de Gesetz­lo­sig­keit der Temposünder?

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