(III) Aus gegebenem Anlaß, ....

"Pri­vat­sphä­re"
Oder:
Wie sicher sind ihre per­sön­li­chen Krankheitsinformationen
und wie ver­trau­lich ihre Gesprä­che mit dem Arzt?

Die Rezep­ti­on einer Pra­xis soll­te nicht dem Flur ange­glie­dert lie­gen oder zum Flur­be­reich hin offen sein. Ein sepa­ra­ter Raum, eine durch Glas­wand oder sta­bi­le Wand von den ande­ren Räu­men und dem Durch­gangs­be­reich abge­setz­te ruhi­ge­re Zone, schafft die Vor­aus­set­zung auch ver­trau­li­che Infro­ma­tio­nen mit dem Emp­fangs­per­so­nal aus­zu­tau­schen. Jede ande­re Lösung bei der Frem­de zuhö­ren kön­nen ist unzumutbar.
Der War­te­be­reich soll­te über aus­rei­chen­de Mög­lich­kei­ten ver­fü­gen Gar­de­ro­be abzu­le­gen oder zu hän­gen. Es ver­steht sich, dass dort kei­ne stän­di­ge Auf­sicht geführt wer­den kann und Pati­en­ten für die Sicher­heit mit­ge­führ­ter Wert­ge­gen­stän­de selbst Ver­ant­wor­tung tragen.

Schall­dich­te Türen der Ordi­na­ti­on sind eine Min­dest­vor­aus­set­zung. Es geht nie­man­den außer Pati­ent und Arzt etwas an, was dort bespro­chen oder an Behand­lung aus­ge­führt wird. Gegen die Anwe­sen­heit einer Hel­fe­rin hin­ge­gen ist nichts ein­zu­wen­den - man­che Ärz­te machen das auch wegen der Gefahr kei­ne 'Zeu­gen' zu haben wenn von Pati­en­ten Beschwer­den hin­sicht­lich ihrer Vor­ge­hens­wei­se oder Ver­hal­tens geäu­ßert wer­den. Scha­de, aber in der heu­ti­gen Zeit bedau­er­li­cher­wei­se unverzichtbar.
Genau­so selbst­ver­ständ­lich soll­te es sein, die Pati­en­ten nicht unnö­tig lan­ge unbe­klei­det in den Räu­men sit­zen zu las­sen und die Vor­räu­me zu län­ger dau­ern­den dia­gno­sti­schen Sit­zun­gen abschließ­bar zu machen, damit von außen kei­ne Frem­den Zugang haben wäh­rend der Pati­ent sich der Unter­su­chung unterzieht.

Behand­lungs­plät­ze hin­ter Vor­hän­gen, oft noch dicht neben­ein­an­der gele­gen, sind eine Zumu­tung - trotz­dem fin­det man sie immer noch in vie­len Pra­xen. Soll­te es das in einer Pra­xis die Sie auf­su­chen geben mein Rat:
Wei­sen Sie dar­auf hin, dass Sie so etwas nicht wün­schen weil Sie Wert auf Pri­vat­sphä­re legen wenn Sie behan­delt wer­den - von der Sicher­heit ganz abge­se­hen, denn wäh­rend Sie ggf. mit dem Gesicht nach unten dort lie­gen kön­nen Sie nicht zugleich auf ihre Gegen­stän­de ach­ten. Anson­sten gilt was ich wei­ter oben zu den Sprech­zim­mern schrieb.
Wenn auf ihre - berech­tig­ten - Vor­be­hal­te kei­ne Reak­ti­on erfolgt und der Zustand nicht ver­bes­sert wird soll­ten Sie die­se Pra­xis nicht mehr auf­su­chen. Man ist dort offen­bar weni­ger am Pati­en­ten­wohl als an der Meh­rung des Ein­kom­mens interessiert.

Mor­gen (01.02.2014) geht es wei­ter mit dem The­ma "Ärzt­li­che Lei­stun­gen und IGeL-Zusatz­lei­stun­gen - was man selbst bezah­len soll." Da geht es z.B. dar­um was Sie davon hal­ten soll­ten wenn über/neben/unter der Pra­xis die Gat­tin des Arz­tes ein Ernäh­rungs­stu­dio, ein Fit­neß­stu­dio oder eine Ver­kaufs­stel­le für "Natur­heil­kund­li­che Pro­duk­te" unterhält.

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Wenn der Begriff "Arzt" im Text steht sind "Ärz­tin­nen" eingeschlossen.


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Mir ist klar, daß Pau­schal­ur­tei­le und pau­scha­le Betrach­tung einen gewis­sen Unsi­cher­heits­fak­tor haben. Des­we­gen stel­le ich hier auch kein Abbild der Wirk­lich­keit mit wis­sen­schaft­li­chem Anspruch dar, son­dern eine auf eige­ner Erfah­rung, Beob­ach­tung und Gesprä­chen mit ein­schlä­gig Beschäf­tig­ten basie­ren­de Meinung.

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