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Die Unterschiede bei Fahrten über die Autobahn sind augenfällig - egal ob man aus Frankreich nach Deutschland oder umgekehrt fährt. Das Mautsystem führt zusammen mit der Geschwindigkeitsbegrenzung zu einem viel ruhigeren Verkehrsfluß als wir es von unseren Autobahnen gewohnt sind.
Das in Deutschland geplante Mautsystem* - bei dem alle Kfz-Halter gleichermaßen und unabhängig davon, ob sie tatsächlich die Autobahnen nutzen wollen zur Kasse gebeten werden - wird dagegen keine Entspannung der Situation auf unseren Fernstraßen bringen:
Gerade weil JEDER zahlen muß wird auch (fast) JEDER versuchen seine Gebühren wieder "reinzuholen" und bei JEDER Gelegenheit, auch wenn es anders ginge, die Möglichkeiten nutzen und auf der Autobahn fahren.
Insoweit besteht kaum Hoffnung auf Entspannung der Verkehrslage in Deutschland. Das Fahren wird teurer werden. Was auch sonst?
Kfz-Steuer und Mineralölsteuer werden schon lange zweckentfremdet, so wird es mit den Mauterträgen auch gehen - und der Straßenzustand wird sich nicht bessern ....
"Gewöhnungsbedürftig" ist für mich lediglich die Rückkehr über die Grenze nach Deutschland:
- Rücksichtslos rasende Firmenwagenfahrer denen der Spritpreis egal ist und die ".. aus der Kiste rausholen was geht ..",
- dicht gepackte LKW-Kolonnen auf zweispurigen Autobahnen von denen man schon bei der Planung wußte, dass sie bei der Fertigstellung nicht ausreichend sein würden,
- der größte Witz jedoch ist, dass man seine Notdurft in den von den Steuerzahlern bezahlten Raststättentoiletten nur verrichten darf wenn man zuvor 70 Cent bezahlt hat.
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* Dieses System wird genauso ungerecht geplant wie das System der Rundfunkgebühren (egal wie die jetzt heißen). Allein die Verwaltung wird aufgebläht und 'gefüttert' - aber da warten bestimmt schon ein paar lukrative Pöstchen auf die Parteifreunde aus CSU/CDU ....
Hallo wvs, schön das sie gut angekommen sind. :-)
Tjo, das mit den privatisierten Toiletten ist schon so eine Sache. Erst einmal sei darauf verwiesen, wer die ehemals 'öffentlich finanzierten' Toiletten in private Hand überführte. Der
Arbeiterverräterdamalige Verkehrsminister hieß Franz Müntefering und stammt aus der SPD.Das sich 'öffentliche' Toiletten auch in den Städten auf dem Rückmarsch befinden, kann jeder der älter als 30 Jahre ist, sicherlich feststellen. Ob man allerdings die versifften Orte, auf denen meist Fixer oder Obdachlose anzutreffen waren, wirklich vermisst? Ich bin da unentschlossen. Da ich über das nötige Kleingeld verfüge nutze ich -bei dringendem Bedürfnis- lieber eine Gaststätte, ein Café oder Restaurant und verbinde die Notwendigkeit mit der angenehmen Funktion des Nachfüllens. ;-)
Aber zurück zu den Autobahntoiletten.
Auch die sind deutlich sauberer geworden, seit sie nicht mehr -quasi- sich selbst überlassen werden - man benutze zum Kontrast, so wie ich meistens, mal die Toiletten an den öffentlichen Parkplätzen der Autobahn, und erschaudere wozu die Mitmenschen fähig sind.
Und ich bin da schon privilegiert, besitze ich doch einen Schlüssel, der mich europaweit befähigt die Behindertentoilette aufzuschließen. Besser, aber leider auch meist nicht wirklich sauber.
Als neuen Trend beobachte ich, das man inzwischen das knappe Geld das für öffentliche Parkplatztoiletten zur Verfügung steht, in Schilder mit Ikons oder Aufschrift“ Hier kein Toilettenpapier“ investiert. Kostet nur einmal, im Gegensatz zu den Billigpapierrollen die man sonst vorhielt.
Die Kosten an den Rasthoftoiletten konnte man meist -als Gutschein- an den überteuerten Mampftheken und Kiosks eintauschen, sodass sich der Verlust in Grenzen hielt. Inzwischen ist dabei allerdings eine Diskrepanz von 20 cent die nicht mehr
als Kackvergütungzurückfließt.Tut mir nicht wirklich weh; ob ich es doof finde? Ja, tue ich dennoch.
Auch scheint sich der Gewinn -wie an anderen Stellen an denen das private Kapital regiert- zu einem bestimmten Teil aus Kostenminimierung bei der Bezahlung von Arbeitskraft zu rekrutieren, es gab dazu vor kurzem beim Boulevardblatt "Spiegel" einen kurzen Bericht.
Sie haben, werter Herr bloedbabbler, wieder den Schwerpunkt des Beitrages gezielt angesprochen ;c)
Ja, das Problem stellt sich nicht nur auf den Autobahnen, viel schlimmer ist es im sogenannten "öffentlichen Raum" - und auch da habe ich hier im Süden viel bessere Erfahrungen zu berichten:
Alle Supermärkte & Lokale sind verpflichtet zu diesen Zwecken freien Zugang zu gewähren! Machte man das hier auch so, dann wären die leidigen 'Piss'-Ecken an Gebäudenischen und ähnlichen Orten schnell gelöst .... aber in Deutschland ist man nur vordergründig "sauber", was tatsächlich abläuft wird lieber unter den Mantel des Schweigens gehüllt ....
Was das Autobahntoiletten-Problem angeht stimme ich Ihnen natürlich zu:
Es ist sauberer geworden - aber genau das ist doch schon wieder ein Armutszeugnis für das kollektive Verhalten in unserem Lande. Ganz zu schweigen von dem quasi-mafiösen Gewerbe dahinter (Danke für den Link).
Mich macht der Preis (auch) nicht 'arm'. Das ist es mir auch Wert wenn der Ort sauber & wohlriechend ist - es tut mir aber in der Seele weh, dass die Menschen, die es sauber halten, mit einem Hungerlohn abgespeist werden (können). Da ist dringender Handlungsbedarf.
PS
Diese 'Gutscheine' nutze ich nie - es dreht sich mir der Magen wenn ich die Preise für einen Kaffee sehe: Dafür kann man ein viertel Pfund Kaffee kaufen ....
Ich picke mir immer den Teil raus, der für mich am relevantesten ist. ;-) Die Maut und Verkehrsfluß waren es nicht. :-D
Sie sollten die Bons aufheben, denn wenn sie ein paar zusammen haben, dann können sie laut Betreiber Sanifair:[sich] den Bon im Wert von 50 Cent in unserer Rastanlage gegen Ware eintauschen [lassen]. So können Sie sich beispielsweise den Betrag auf Speisen, Getränke, Spielwaren, Zigaretten, Zeitungen und vieles andere anrechnen lassen.
Und Zigaretten kosten dort genauso viel wie überall in Deutschland, oder? ;-)
Ich sehe Sie nehmen mir den kleinen Hinweis nicht übel.
Konnte ich mir nicht entgehen lassen. ;c)
Danke für den Hinweis, da werde ich die zuletzt gesammelten Bons 'mal aufheben, denn die nächste Fahrt nach Norden kommt bestimmt (wenn ich es erlebe).
Über das Ergebnis werde ich berichten, denn so ganz geheuer kommt es mir nicht vor:
Ich hatte früher schon versucht mehrere Bons für einen - dann 'kostenfreien' - Kaffee einzulösen .... aber das ist lange her und mittlerweile kann es sich natürlich geändert haben. Oder der damals Angesprochene war mürrisch, oder er hatte keine Ahnung ....
Zigaretten. Das wär' doch die Sammelei wert.