Kommentare

  1. Es gibt ja noch mehr Grün­de. Einer davon muss abso­lu­ter Neid sein. Denn Oba­ma flo­gen die Her­zen zu (nicht mei­nes aller­dings, weil ich mit sei­ner Halb­schwe­ster gespro­chen hat­te), Trump gibt vor, dass er beliebt ist. Das ist er bei man­chen auch, aber das sind nicht die, deren Urteil er als Her­aus­for­de­rung sieht.

    Off Topic: Heu­te habe ich zum ersten Mal das Gedicht von Storm auf­ge­ru­fen. Das ist wunderbar!

    1. Guten Tag,

      es ist in der Tat ein sehr ein­drucks­vol­les Gedicht - und ich dach­te mir, es stellt ein wenig dar wie ich den­ke (und war­um ich seit Jah­ren kaum noch kon­ven­tio­nell-plau­dern­de Rück­sicht mehr nehme).

      Was Trump-Oba­ma angeht stim­me ich zu, Oba­ma war nicht der Frie­dens­en­gel für den er anfangs gehal­ten wur­de, er hat vie­le sei­ner Ver­spre­chen gebro­chen. Er war eben ein Pro­dukt der US Gesell­schaft: Ame­ri­ca first! - auch wenn er es SO nie aus­ge­drückt hat .... aber sind nicht alle Ame­ri­ka­ner irgend­wie so?

  2. Ganz ehr­lich :) Es gibt Aus­nah­men, von denen ich man­che auch ken­ne. Aber wür­den wir nicht auch so wer­den, wenn wir jeden Tag in der Schu­le den pledge to the flag auf­sa­gen müss­ten. Geor­ge Orwell und Aldous Hux­ley haben das in ihren Dys­to­pien sehr deut­lich dar­ge­stellt, wie eine der­ar­ti­ge Beein­flus­sung wirkt. Wahr­schein­lich sind es nur Trot­teln wie wir, die sich dage­gen auflehnen ;)

    1. In "Wir sind noch ein­mal davon­ge­kom­men" (Th. Wil­der) gibt es eine Fül­le an Auf­leh­nung gegen das immer Wie­der­keh­ren­de. Min­de­stens vom grund­sätz­li­chen Gedan­ken her ste­hen wir also nicht *allein* da ....

      Pledge = Gehirn­wä­sche; wir sind dem ent­kom­men, weil wir es nur für knapp ein Jahr über uns erge­hen las­sen mussten.

  3. Ich bin ja etwas jün­ger und habe "die­ses" Jahr nicht erlebt. In mei­ner Fami­lie hat­te ich eigent­lich beste Vor­aus­set­zun­gen für eine dif­fe­ren­zier­te poli­ti­sche Betrach­tung. Mein Groß­va­ter, aka­de­mi­scher Maler, hat­te in einer "Juden­schu­le" unter­rich­tet. In dem Gym­na­si­um war auch mein Vater, der erzähl­te, dass er als einer von zwei Gojim nicht wirk­lich gut behan­delt wurde.
    Mein Groß­va­ter war Geschäfts­part­ner mit einem jüdi­schen Part­ner, der emi­grie­ren muss­te. Mein Groß­va­ter ret­te­te einen Groß­teil des Ver­mö­gens. Nach dem Krieg revan­chier­te sich sein Part­ner, indem er ihm eine anstän­di­ge Posi­ti­on ver­schaff­te. Mein Groß­va­ter war wäh­rend des Krie­ges Block­wart (ich glau­be, so heißt das) und muss­te dafür sor­gen, dass die Leu­te recht­zei­tig in den Kel­ler kamen, wenn ein Flug­alarm stattfand.
    Mein Vater war Par­tei­mit­glied. Er erzähl­te mir glaub­haft, dass es not­wen­dig war, bei der Deut­schen Bahn eine Anstel­lung zu behal­ten, die er bei der ÖBB vor­her ja hat­te. Da er Aka­de­mi­ker war, bekam er bei der Ein­be­ru­fung den Rang eines Sonderoffiziers.
    Er erzähl­te mir, dass das nicht beson­ders ange­nehm war. Wenn er an Sol­da­ten vor­bei kam, stan­den sie Hab Acht, um beim Näher­kom­men fest­zu­stel­len, dass er ja "nur" Son­der­of­fi­zier war. (Die Spie­gel waren gestreift.)
    Mei­nen Vater konn­te man nicht als Anti­se­mi­ten bezeich­nen. Was er fest­stell­te, war der Umstand, dass 90% des kul­tu­rel­len Lebens vor dem 2. Welt­krieg und eigent­lich davor auch jüdisch war. Ein­mal schrieb er einen Leser­brief an Hei­mi­to von Dode­rer, der ihm ganz begei­stert ant­wor­te­te. Es ging hier eher um das The­ma das App­er­zep­ti­ons­ver­wei­ge­rung. Aber in dem Zusam­men­hang ist zu erwäh­nen, dass im Roman "die Stru­del­hof­stie­ge" nur eine Per­son vor­kommt, die nicht jüdisch ist. Bei den Dämo­nen ist das nicht mehr der Fall.
    Die Gehirn­wä­sche, der mein Vater unter­wor­fen war, war die fürch­ter­li­che Arbeits­lo­sig­keit, die in den Drei­ßi­ger­jah­ren herrsch­te. Da konn­te man dann leicht die wei­te­re Bedeu­tung einer Kriegs­in­du­strie übersehen.

    1. Nach­trag: es ging um die Wie­ner Gesell­schaft. Die Sta­ti­stik mag in Deutsch­land etwas weni­ger ein­deu­tig ausfallen.

    2. Oh, da habe ich mich miß­ver­ständ­lich ausgedrückt:
      Ich mein­te mit dem einen Jahr den Auf­ent­halt in USA, wäh­rend des­sen (sie wohl so wie ich zwangs­wei­se) jeden Tag *pledge of allegi­ance* lei­sten muss­ten .... für mich war das aller­dings vor­bei nach­dem ein­mal ein Ver­tre­tungs­leh­rer da war der mir bedeu­te­te, ich kön­ne sit­zen blei­ben, weil ich ja kein Ame­ri­ka­ner sei. Was ich fort­an auch tat.

      Was den Bericht zur poli­ti­schen Aus­rich­tung der Fami­lie angeht:
      Eine zufäl­li­ge Mischung von poli­ti­schen Über­zeu­gun­gen bei uns, ganz wie bei ihrer Fami­lie von ganz links (mein Groß­va­ter, der des­we­gen aus dem Poli­zei­dienst aus­ge­schlos­sen wur­de) bis ganz rechts (zu einem Groß­on­kel, mein Groß­va­ter war ja 1914 schon gefal­len) .... der Rest so zwischendrin.

    3. Ach so. Ich glau­be den pledge muss­te ich nicht mit­spre­chen. Ich war ja kein Ame­ri­ka­ner. Aber natür­lich kann­te ich ihn sehr gut.

  4. Off topic zur Beant­wor­tung der Frage

    Ich bin Schla­raf­fe. Kein beson­ders guter in den ver­gan­ge­nen Jah­ren, wo mich mei­ne Berufs­tä­tig­keit abge­hal­tun hat, vie­le aus­wär­ti­ge Besu­che zu machen. Aller­dings war ich in Kobe und Bang­kok, obwohl die­se "Rey­che" sehr weit ent­fern sind. Aber jetzt in der Pen­si­on besu­che ich häu­fig das Reich in Linz, weil ich a) zu Linz eine gewis­se Affi­ni­tät füh­le, bin ja in Linz gebo­ren, b) die­ses Reych eines der älte­sten im Uhu­ver­sum ist, das drei­zehn­te damals gegrün­de­te Reych, c) weil dort die Musik eine beson­de­re Stel­lung hat. Schla­raf­fia dient ja der Pfle­ge von Kunst, Humor und Freund­schaft. Die Kunst, spe­zi­ell die Musik ist dort nicht nur sehr stark ver­tre­ten, son­dern sie wird auch sehr geschätzt, wenn Musi­ker aus befreun­de­ten Rey­chen zu Gast kom­men. Da ich dort ver­gleichs­wei­se häu­fig bin, (nach Linz brau­che ich kaum län­ger als zu mei­nem eige­nen Reych in Wien) wer­de ich sehr ger­ne gese­hen. Man hat mich jetzt zum "Bot­schaf­ter" der Lin­zia gemacht. Das kam uner­war­tet, denn nor­ma­ler­wei­se ist die abso­lut nicht erzwing­ba­re Beför­de­rungs­fol­ge Amicus, Bot­schaf­ter, Ehren­rit­ter. Ich habe gestern also voll­kom­men uner­war­tet eine Stu­fe über­sprun­gen. Es war unmiss­ver­ständ­lich, dass man mich dort ger­ne sieht und viel­leicht auch hört. (Über Schla­raf­fia bit­te ich selbst Recher­chen anzu­stel­len. Es ist aber defi­ni­tiv kei­ne Bur­schen­schaft, kein Geheim­bund, und kei­ne Frei­mau­re­rei. Man könn­te eher sagen, die Abläu­fe sind wie eine Per­si­fla­ge der Freimaurerei.)

    1. Herz­li­chen Dank für die Beant­wor­tung der Fra­ge - ich hat­te schon eine Vor­stel­lung von den *Schla­raf­fen*, kann­te aber noch keinen ....

      [Ver­spä­te­te Ant­wort, da wir ver­reist waren]

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